Frau wegen Kauf von SIM-Karten zu Gefängnis verurteilt; drei mutmaßlich Beteiligte ebenfalls verurteilt

(Minghui.org) Eine-Falun-Dafa-Praktizierende aus der Stadt Harbin in der Provinz Heilongjiang wurde wegen des Kaufs von SIM-Handykarten zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Später wurden weitere Praktizierende verdächtigt und ebenfalls zu Gefängnisstrafen verurteilt.

Da Informationen über Falun Dafa [1] in China streng zensiert werden, bedienen sich viele Praktizierende friedlicher, einfacher Methoden, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen. Beispielsweise führen sie Telefonate mit der Bevölkerung.

Angesichts der zunehmenden Wirkung solcher Telefonate hat das kommunistische Regime die Massenüberwachung verstärkt und alle Bürger aufgefordert, sich beim Kauf jeder SIM-Karte mit vollständigen personenbezogenen Daten zu registrieren.

Infolgedessen entdeckten einige Praktizierende Möglichkeiten, SIM-Karten in großen Mengen zu kaufen und sie dann an andere zu verteilen. Dadurch wird die Verbreitung von persönlichen Daten minimiert.

Wegen des Kaufs von SIM-Karten zu drei Jahren verurteilt

Li Shuangfeng wurde am 12. September 2017 von der Polizei in Harbin verhaftet, weil sie SIM-Karten an Praktizierende in der benachbarten Provinz Jilin geschickt hatte. Im August 2018 wurde sie zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.

Die Polizei hatte sie wochenlang überwacht, bevor sie verhaftet wurde. Sie hatten bemerkt, dass sie ein Paket in die Stadt Changchun in der Provinz Jilin schickte. Auf Videos von Überwachungskameras fanden sie Li Shuangfeng im Gespräch mit einem SIM-Kartenverkäufer, den sie später verhörten.

Die Polizei erhielt daraufhin Informationen über drei Praktizierende, von denen sie vermutete, dass sie etwas mit dem Kauf und der Verteilung dieser SIM-Karten zu tun hatten. Unter diesen Praktizierenden waren Bürger aus den Provinzen Heilongjiang und Jilin.

Weitere Festnahmen nach Lis Inhaftierung

Einen Tag nach Lis Verhaftung wurden die Männer Liu Qingjie und Li Guojun (keine Beziehung zu Frau Li), beide Einwohner der Stadt Changchun, Provinz Jilin, von der lokalen Polizei verhaftet.

Li Guojun wurde von den Polizisten geschlagen und erlitt bei der Festnahme eine Augenhöhlenfraktur. Seine Frau, Wang Shuhua, wurde später am 12. Oktober 2017 verhaftet, weil sie seine Freilassung forderte. Man verurteilte sie im Juni 2018 zu neun Jahren Haft.

Li Shaozhi (keine Beziehung zu Li Guojun) aus der Stadt Harbin, Provinz Heilongjiang wurde am 22. September 2017 in seiner Wohnung in Harbin von denselben Beamten aus Changchun verhaftet, die Liu Qingjie und Li Guojun verhaftet hatten.

Die Beamten durchsuchten Li Shaoshis Wohnung und brachten ihn zur örtlichen Polizeistation in Changchun, bevor sie ihn in das Untersuchungsgefängnis 3 der Stadt Changchun überführten.

Drei Verurteilungen am selben Tag

Nach fast 14 Monaten Haft erschien Li Shaozhi am 16. November 2018 vor dem Bezirksgericht Nanguan in der Stadt Changchun. Sein Anwalt plädierte für ihn auf nicht schuldig.

Die Verhandlungstermine von Liu Qingjie und Li Guojun müssen noch ermittelt werden.

Am 10. Mai 2019 verkündete das Bezirksgericht Nanguan die Haftstrafen gegen die drei Praktizierenden.

Li Shaozhi wurde zu fünf Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan [2] verurteilt. Liu Qingjie und Li Guojue erhielten 4,5 beziehungsweise 4 Jahre Haft.

Die Behörden hinderten Li Shaozhis Anwalt am 16. Mai daran, seinen Mandanten zu besuchen, weil sie ihn davon abhalten wollen, eine Berufungsklage einzureichen.

Während Li Shaozhi auf sein Urteil wartete, trat er aus Protest gegen die Verfolgung in einen Hungerstreik. Etwa im Januar 2019 wurde er ins Krankenhaus eingeliefert.

Frühere Berichte:

Augenhöhlenbruch – durch Schläge der Polizei

Neun Jahre Haft, weil sie die Freilassung ihres Mannes forderte

Heilongjiang Man Awaits Latest Verdict After Decades of Detention and Abuse

Practitioner Mr. Li Shaozhi's Family Not Notified after His Arrest


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungswegs werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] Das sind umgerechnet ca. 2.600 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro.