Praktizierende aus Gansu nach zwei Jahren Verfolgung verhaftet

(Minghui.org) Nachdem eine 64-jährige Praktizierende Informationen über Falun Dafa [1] verbreitet hatte, wurde sie im August 2016 verhaftet.

Seit ihrer ersten Verhaftung hatten die örtliche Polizei, die Staatsanwaltschaft und das Gericht versucht, Li Fenglan ins Gefängnis zu bringen. Mehr als einmal hatten die Beamten die Bewohnerin aus der Stadt Baiyin in der Provinz Gansu festgenommen. Wegen anhaltenden Bluthochdrucks wurde sie wiederholt auf Kaution freigelassen.

Am 22. Februar 2019 wurde Li erneut vor Gericht gestellt. Die Polizei nahm sie in Gewahrsam. Trotz ihres Bluthochdrucks ist sie weiterhin gefangen. Am 15. April überführten die Beamten sie in das Frauengefängnis Jiuzhou. Das Ausmaß der Haftstrafe ist bislang nicht bekannt.

Erstmalige Festnahme und Kaution

Im August 2016 hatte die Polizei Li erstmalig verhaftet, nachdem sie selbstklebende Plakate mit Botschaften über Falun Dafa aufgehängt hatte. Li forderte Yu Ming, den Leiter der Staatssicherheitsabteilung im Polizeirevier Changzheng, auf, Falun Dafa nicht länger zu verfolgen. Yu spottete: „Ich habe keine Angst davor, die Folgen für die Verhaftung zu tragen, ich komme sowieso in die Hölle.“ Er brachte die Praktizierende in das Untersuchungsgefängnis Baiyin. Doch ihre Aufnahme wurde wegen ihres erhöhten Blutdrucks abgelehnt und man ließ sie auf Kaution frei.

Im November 2016 nahm ein Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft im Stadtgebiet Pingchuan Kontakt zu Li auf. Damals besuchte diese gerade ihre Tochter in Lanzhou, der Hauptstadt der Provinz Gansu. Li sollte sich am nächsten Tag um 10 Uhr bei der Staatsanwaltschaft melden.

Die Praktizierende war einverstanden. In der Staatsanwaltschaft bat man sie, ein von der Polizei vorbereitetes Dokument zu unterzeichnen, um ihren Fall abschließen zu können. Doch bevor ihr Fall zu den Akten gelegt wurde, sollte Li im Fernsehen Falun Dafa verleumden und Informationen über andere Praktizierende preisgeben. Sie weigerte sich. Nachdem Lis Familie gezwungen worden war, 5.000 Yuan [2] zu zahlen, wurde sie erneut gegen Kaution freigelassen.

Nach ihrer Rückkehr behielt die Polizei Li im Auge. Als man sie über eine baldige Anklage informierte, verließ Li im März 2017 ihr Zuhause, um einer erneuten Festnahme zu entkommen.

Wieder inhaftiert und wegen ihres Glaubens vor Gericht gestellt

Am 30. März 2018 verhaftete die Polizei Li bei ihrer Tochter und brachte sie zurück nach Baiyin. Kurz danach wurde ihre Verhaftung bei Minghui.org gemeldet.

Wang Chaobiao ist ein Beamter der Staatssicherheitsabteilung von Changzhen. Er fragte, wer seine Kontaktdaten an Minghui weitergeleitet hätte. Li weigerte sich zu antworten. Deshalb brachte Wang sie zur medizinischen Untersuchung in das Baiyin Hospital. Es wurde ein ungewöhnlich hoher Blutdruck bei ihr festgestellt. Dennoch brachte Wang sie zum Untersuchungsgefängnis Baiyin.

Dort verweigerten die Beamten Lis Aufnahme ganz entschieden. Wang und seine Vorgesetzten hatte keine andere Wahl, als Li nach Hause gehen zu lassen. Aber vorher musste ihr Mann noch 2.000 Yuan (260 Euro) zahlen.

Die Beamten wiesen Li an, einige Tage später vor Gericht zu erscheinen. Nur Li und ihr Mann durften in den Gerichtssaal. Als der Bruder ihres Mannes versuchte, an der Verhandlung teilzunehmen, bedrohte ihn Richter Wang Min.

Unter Berufung auf ihre Glaubensfreiheit verteidigte sich Li selbst. Der Richter kündigte eine Urteilsverkündung für den 24. April 2018 an und stellte in Aussicht, Li auf Kaution freizulassen.

Letztendliche Inhaftierung

Im Juli 2018 bat Wang Li, auf die Polizeiwache zu kommen. Er überführte sie direkt in das Untersuchungsgefängnis Baiyin. Doch ihr Bluthochdruck blieb weiterhin sehr hoch. So musste Wang sie wieder freilassen.

In einer zweiten Anhörung wurde Li aufgefordert, vor ihrer Entlassung 2.000 Yuan (etwa 260 Euro) zu zahlen. In den folgenden Tagen sollte sie in verschiedene Krankenhäuser gehen, um ihren Blutdruck messen zu lassen. Die Werte blieben hoch.

Der Beamte Wang und der Richter Wan verfolgten Li weiterhin. Im September 2018 ließen sie ihre Lis Rentenzahlung einstellen. Am 30. November bedrohten sie Li damit, dass sie sich auf ihre Haft vorbereiten solle. Ihre Familie beauftragte einen Anwalt und veranlasste eine weitere medizinische Untersuchung. Lis Blutdruck war noch immer hoch.

Am 19. Februar 2019 sollte Li bei Gericht einige Dokumente unterzeichnen. Unmittelbar nachdem sie drei Tage später mit ihrem Mann vor Gericht erschienen war, gab Richter Wan Gerichtsdienern den Befehl, Li festzunehmen. Wang stand schon bereit, um Li in das Untersuchungsgefängnis Baiyin zu überprüfen. Am 15. April wurde sie im Frauengefängnis Jiuzhou eingeliefert.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] Das sind umgerechnet etwa 650 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.