64-Jährige ohne Gerichtsverfahren vom Richter zu einer Haftstrafe verurteilt

(Minghui.org) Eine 64-jährige Praktizierende wurde m 11. Juli 2019 zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, weil sie ihrem Glauben an Falun Dafa [1] treu blieb. Darüber hinaus wurde ihr eine Geldstrafe von 8.000 Yuan (etwa 1.000 Euro) auferlegt. Der Richter verurteilte sie zu der Haftstrafe ohne ein Gerichtsverfahren!

Erst Polizeigewahrsam, dann willkürliche Haftstrafe

Im September 2017 wurde Yu Huamei aus der Stadt Maanshan in der Provinz Anhui verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Bald darauf kam sie auf Kaution frei. Später ordnete die Polizei bei ihr insgesamt fünfmal eine ärztliche Untersuchungen an, damit sie Yu wieder in die örtliche Haftanstalt eingeliefert werden konnte. Die Haftanstalt nahm Yu jedoch nicht auf, weil ihre Werte jedes Mal nicht im Normbereich lagen.

Einen Monat später brachen sechs Beamte der Polizeiwache Yushan, ohne sich auszuweisen, in Yus Wohnung ein. Sie beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher und ähnliche Materialien. Yu wurde für eine Nacht in einem Hotel festgehalten, bevor sie am nächsten Morgen zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht wurde. Ihr Blutdruck war zu hoch, deshalb konnte sie nicht ins Gefängnis gebracht werden. Man schickte sie nach Hause.

Einige Monate später täuschte die Polizei Yu, sodass sie sich einer zweiten Untersuchung im Krankenhaus unterzog. Auch dieses Mal wurde sie wieder freigelassen.

Am 31. Januar 2019 rief ein Angestellter des Bezirksgerichts Yushan bei Yu an. Er forderte sie auf, ein Dokument zu unterschreiben. Mit ihrer Unterschrift hätte sie bestätigt, dass sie der Polizei die Durchsuchung ihrer Wohnung genehmigt hatte. Yu lehnte ab und sagte, dass das nicht wahr sei. Sie unterschrieb das Dokument nicht. Daraufhin kam ein Gerichtsbeamter zu ihr in ihre Wohnung und legte sie in Handschellen. Er brachte sie ins Gericht und sperrte sie im Keller ein. Später wurde Yu zur dritten Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Wieder ließ man sie aufgrund von Bluthochdruck frei.

Im März beziehungsweise April wurde Yu befohlen, sich weitere Male medizinisch untersuchen zu lassen. Im April musste sie die Kosten hierfür selber übernehmen, obwohl die Untersuchung gegen ihren Willen erfolgte.

Rückblick

Das war das zweite Mal, dass Yu wegen ihres Glaubens verurteilt wurde. Schon in jungen Jahren litt sie an Tuberkulose. Nachdem sie im Jahr 1996 begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, hustete sie kein Blut mehr. Das Fieber und die Schmerzen waren verschwunden – sie war von ihrer chronischen Krankheit geheilt.

Seit Beginn der Verfolgung im Juli 1999 wurde Yu mehrfach wegen ihres Glaubens verhaftet. Man sperrte sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung, in eine Nervenklinik und später ins Gefängnis, wo sie misshandelt wurde.

Unbekannte nervenschädigende Medikamente verabreicht

Im September 2004 wurde Yu von Agenten des Büros 610 [2] der Stadt Maanshan in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Weil sie dort bis zum Ende ihres Aufenthaltes an ihrem Glauben festhielt, brachte man sie im Anschluss in die Nervenklink Nr. 4 in der Stadt Wuhu. Dort wurden ihr unbekannte nervenschädigende Substanzen verabreicht – entweder in der Nahrung und mit Spritzen injiziert.

Für den „Krankenhausaufenthalt“ in der Zeit vom 22. September bis 13. Oktober 2004 musste Yu 700 Yuan (rund 90 Euro) bezahlen.

Nachdem Yu die Medikamente bemerkt hatte, versteckte sie sie. Sie tat so, als würde sie die Substanzen einnehmen. Manchmal mischten ihr die Wärter die Drogen in das Wasser und das Essen. Daher brachte sie sich nach jeder Mahlzeit dazu, sich zu übergeben, und trank so wenig Wasser wie möglich.

Misshandlung im Gefängnis

Im Jahr 2008 wurde Yu zu einer Haftstrafe unbekannter Dauer im Frauengefängnis Suzhou (heute das Frauengefängnis der Provinz Anhui) verurteilt. Die Wärter veranlassten die Gefangenen, Yu zu foltern. Sie befahlen ihnen, Yu zu zwingen, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Wenn Yu sich weigerte, die Gefängnisregeln auswendig zu lernen, wurde sie geschlagen, getreten und beleidigt. Sie durfte nur drei Stunden schlafen. Yu wurde von Gefangenen vor anderen Gefangenen erniedrigt, die ihr immer wieder gegen die Brust schlugen.

Einmal drohte eine Mitgefangene damit, Yu benutzte Damenbinden in den Mund zu stopfen, wenn sie sich weiterhin weigern sollte, auf Falun Dafa aufzugeben.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] Das Büro 610 ist eine außerhalb des Gesetzes operierende staatliche Behörde, die die Aufgabe hat, Falun-Gong-Praktizierende zu verfolgen.