193 Verurteilungen in den vergangenen zwei Monaten Dezember und Januar
(Minghui.org) Das kommunistische Regime in China verurteilte im Dezember 2019 und Januar 2020 insgesamt 193 Falun-Dafa-Praktizierende [1] wegen ihres Glaubens.
Im Dezember 2019 gab es insgesamt 162 Verurteilungen. In den übrigen Monaten des vergangenen Jahres, von Januar bis November, wurden jeweils zwischen 41 und 99 Fälle registriert, wobei der Monatsdurchschnitt bei 65 lag. Im letzten Dezember war die Anzahl der 162 Fälle mehr als doppelt so hoch wie im Dezember 2018 (66).
Letzten Monat, im Januar 2020, wurden 31 Fälle registriert, die meisten kurz vor der groß angelegten Abriegelung der chinesischen Städte aufgrund der Coronavirus-Epidemie.
So wurden in der Provinz Hubei, dem Epizentrum der Coronavirus-Epidemie, vier Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt, drei im Dezember und einer im Januar.
Bei den 193 Verurteilungen reichten die Haftstrafen von fünf Monaten bis zu zwölf Jahren, im Durchschnitt betrugen sie 3,3 Jahre. 54 Praktizierende wurden vom Gericht zu Geldstrafen verurteilt, die sich auf insgesamt 990.000 Yuan (ca. 13.800 Euro) beliefen. Die Geldstrafen reichten von 2.000 bis 60.000 Yuan (ca. 260 bis 7.930 Euro), im Durchschnitt waren es 18.679 Yuan (ca. 2.470 Euro) pro Person.
Die 193 Praktizierenden kommen aus 23 Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten. Die Provinz Liaoning registrierte die meisten Fälle sowohl im Dezember (24) als auch im Januar (13). Unter den 193 Praktizierenden waren auch vier Schwestern aus der Provinz Anhui, die jeweils zu 7,5 Jahren Haft verurteilt wurden.
Minghui.org konnte Gerichtsinformationen zu 135 (69,6%) der 193 Verurteilungen sammeln.
In der Provinz Liaoning wurde bestätigt, dass 16 Gerichte 31 Praktizierende verurteilten. Die Provinz Sichuan registrierte neun Gerichte, die 20 Praktizierende verurteilten. In 17 weiteren Provinzen verhängten 1 bis 8 Gerichte Gefängnisstrafen über jeweils 1 bis 22 Praktizierende.
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Verurteilungen im Epizentrum des tödlichen Virus-Ausbruchs
Praktizierender aus Wuhan zu Gefängnis verurteilt, Richter hat das Urteil nie unterschrieben
Wang Hao, ein Bürger der Stadt Wuhan in der Provinz Hubei, reiste Mitte Juli 2019 in die Stadt Lichuan, ein bergreiches Sommerreiseziel in der gleichen Provinz. Am 29. August wurde er verhaftet, nur zwei Tage vor seiner geplanten Rückkehr nach Hause.
Ein Polizeibeamter namens Zhao Ai aus Lichuan rief am 30. August Wangs Frau, Peng Qingqing, an und informierte sie über die Verhaftung ihres Mannes und seine Inhaftierung im Untersuchungsgefängnis von Lichuan.
Zhao behauptete, dass Wang mit jemandem in Lichuan über Falun Dafa gesprochen habe. Das habe seine Verhaftung ausgelöst.
Wang erschien am 30. Dezember vor dem Gericht in Lichuan; am 10. Januar 2020 erhielt er das Urteil von 14 Monaten Haft.
Wangs Schwester und sein Anwalt besuchten ihn am 15. Januar 2020 im Gefängnis von Lichuan. Wang erklärte, dass er gegen das Urteil Berufung einlegen wolle. Er sagte dem Anwalt auch, dass weder der Staatsanwalt noch der Richter mit ihrem Namen auf dem Anklage- und Urteilsdokument unterschrieben hätten. Er vermutete, dass sie das unterlassen hatten, um nicht für die Verfolgung zur Rechenschaft gezogen zu werden.
Dies war das siebte Mal, dass der 46-Jährige wegen seines Glaubens verhaftet wurde. Zwischen 2002 und 2007 hatte er bereits zwei Haftstrafen von insgesamt drei Jahren in Zwangsarbeitslagern verbracht.
In den letzten zwölf Jahren kämpfte er mit einem sich verschlechternden Gesundheitszustand als Folge der Folter, der er während der Haft ausgesetzt war. Er leidet seitdem häufig an Brustschmerzen, Kopfschmerzen und Ödemen.
Falun-Dafa-Praktizierende in Isolationshaft gehalten
Hou Guihua, 66, wurde Ende Juni 2019 verhaftet. Sie war angezeigt worden, als sie Informationsmaterialien über Falun Dafa in einem Park verteilte. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung, beschlagnahmte ihre Falun-Dafa-Bücher und verhängte eine 15-tägige Administrativhaft.
Während der Haft erbrach Hou Blut. Anstatt sie nach 15 Tagen freizulassen, behielt die Polizei sie in Strafhaft und versuchte, sie ins erste Untersuchungsgefängnis in Wuhan zu verlegen. Dieses verweigerte jedoch ihre Aufnahme, weil sie an Bluthochdruck und Diabetes litt.
Die Polizei ließ Hou frei und stellte sie für sechs Monate unter Hausarrest.
Ende Dezember 2019 wurde Hou angewiesen, vor dem Bezirksgericht Wuchang zu erscheinen. Der Richter verurteilte sie zu zwei Jahren Gefängnis wegen „Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“ [2].
Nach dem Prozess wurde Hou wieder in Gewahrsam genommen und befindet sich seitdem in Isolationshaft.
Verurteilt wegen Aufklärung über die Verfolgung von Falun Dafa
Eine Lehrerin aus Anshun, Provinz Guizhou wurde zu zwölf Jahren Haft verurteilt, weil sie mit einem Schüler über Falun Dafa und die Werte „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht“ gesprochen hatte.
Die 55-jährige Feng Peirong arbeitete in der Nachhilfeschule, die ihrer Familie gehört. Ihr Neffe besuchte ebenfalls ihren Unterricht. Da ihr Neffe bei ihr lebte, sprach sie oft mit ihm über die Werte von Falun Dafa und riet ihm, ein guter Mensch zu sein. Der Junge sprach später darüber mit einem anderen Schüler seiner Klasse.
Es stellte sich heraus, dass der Vater dieses Schülers Polizist war. Als der Schüler mit seinem Vater über Falun Dafa sprach, zeigte dieser Feng an.
Am 4. Dezember 2018 brachen 18 Polizisten in Fengs Wohnung und in die Nachhilfeschule ein. Dabei beschlagnahmten sie ihren Computer und ihr Handy sowie jegliches Geld, das sie finden konnten. Auch die Profile ihrer Schüler und die Finanzunterlagen der Schule nahmen sie mit. Die Schule wurde von der Polizei geschlossen.
Fengs Mann und ihr Sohn wurden einen Tag lang festgehalten und am 5. Dezember freigelassen. Am selben Tag erkrankte Feng an der Lunge und wurde ins Polizeikrankenhaus eingeliefert.
Nachdem die Polizei ihren Fall bei der Bezirksstaatsanwaltschaft Xixiu eingereicht hatte, engagierte ihre Familie zwei Anwälte. Dank ihrer Bemühungen gab die Staatsanwaltschaft Fengs Fallakte wegen unzureichender Beweise an die Polizei zurück.
Die Polizei zwang daraufhin die 26 Schüler von Feng, gegen sie auszusagen und sie zu beschuldigen, die Nachhilfeschule zu benutzen, um die Schüler einer „Gehirnwäsche“ zu unterziehen und sie zu „vergiften“.
Die Anwälte forderten, dass alle 26 Schüler vor Gericht erscheinen sollten, um verhört zu werden. Der Staatsanwalt lehnte diese Forderung ab. Am Ende ordnete der Richter an, dass einige Schüler vor Gericht erscheinen sollten, um dort auszusagen.
Im November 2019 musste sich Feng vor dem Bezirksgericht Xixiu verantworten. Die Schüler, die vor Gericht erschienen, waren sehr verängstigt. Sie waren so nervös, dass sie kein Wort herausbrachten und ständig zitterten.
Der Richter verurteilte Feng am 17. Dezember 2019 zu zwölf Jahren Haft. Dagegen legte Feng beim Mittleren Gericht der Stadt Anshun Berufung ein.
Fünf Einwohner von Liaoning wegen ihres Glaubens verurteilt
Fünf Bürger aus dem Kreis Kangping in der Provinz Liaoning sind kürzlich zu Gefängnisstrafen verurteilt worden, weil sie über die Verfolgung ihres Glaubens und Kultivierungsweges Falun Dafa aufgeklärt hatten.
Gao Lihua (w), Dai Mingming (m), Gong Baojun und seine Frau Liang Xiuhua wurden jeweils zu fünf Jahren verurteilt. Han Jun, Dais Ehefrau, wurde zu 4,5 Jahren verurteilt.
Die fünf Praktizierenden wurden am 11. Mai 2019 verhaftet. Jemand hatte sie angezeigt, weil sie in der Stadt Ganqika in der Inneren Mongolei, etwa 110 km von Kangping entfernt, Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatten.
Han wurde sieben Tage später gegen Kaution freigelassen, während die anderen vier im Untersuchungsgefängnis Ganqika inhaftiert blieben.
Die fünf Praktizierenden erschienen am 11. Dezember 2019 vor dem Gericht von Ganqika. Vier Anwälte plädierten für sie auf nicht schuldig. Der Vorsitzende Richter unterbrach die Anwälte häufig und sagte: „Sie dürfen nicht über Falun Dafa sprechen oder hier dafür Werbung machen.“
Gong und Liangs älteste Tochter weinte ständig während der Anhörung und wurden fast ohnmächtig. Liangs zweite Tochter hat ihre Arbeitsstelle gekündigt, um sich um die Familie zu kümmern, insbesondere um ihren 14-jährigen Bruder.
Auch die Tochter von Dai und Han, eine Studentin, wurde durch die Verfolgung ihrer Eltern schwer getroffen.
Gao war die Hauptbetreuerin ihrer Schwiegermutter. Diese hat nach der Verhaftung ihrer Schwiegertochter große Schwierigkeiten, mit ihrer Lage fertig zu werden.
Mann aus Guangdong bekommt vier Jahre Haft wegen der Verbreitung von Informationen über Falun Dafa
Wu Jianming, 60, wurde am 7. November 2018 am Arbeitsplatz in der Stadt Guangzhou, Provinz Guangdong verhaftet. Die Polizei verdächtigte ihn, seine Telefone als Hotspot zu benutzen, um Informationen über die Verfolgung von Falun Dafa zu verbreiten. Sie hatten ihn mehr als ein Jahr lang überwacht, bevor sie ihn festnahmen.
Die Polizisten fanden zwar keine Beweise für die Hotspots in seiner Wohnung, behielten ihn jedoch wegen des Besitzes von Falun-Dafa-Büchern und -Materialien in Haft.
Die Bezirksstaatsanwaltschaft Yuexiu genehmigte Wus Verhaftung am 14. Dezember 2018 und klagte ihn am 29. Mai 2019 wegen der „Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“ [2] an.
Zu den Beweisen der Anklage gegen ihn gehörten Geldscheine mit aufgedruckten Botschaften über Falun Dafa, zwei Laptops, ein Tablet und Dateien auf seinem Mobiltelefon.
Wu erschien am 30. August 2019 vor dem Bezirksgericht von Liwan. Der Richter verhängte am 26. Dezember 2019 eine vierjährige Gefängnisstrafe mit einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.300 Euro) über ihn. Wu hat gegen das Urteil Berufung eingelegt.
Da er seinen Glauben nicht aufgab, dem er die Heilung seiner Magen- und Hautprobleme zuschreibt, wurde Wu mehrmals verhaftet und verbrachte insgesamt sechs Jahre hinter Gittern.
In den Untersuchungsgefängnissen, Arbeitslagern und Gefängnissen, in denen er festgehalten wurde, war er verschiedenen Formen der Folter ausgesetzt. Seine Frau ließ sich 2005 aufgrund der Verfolgung von ihm scheiden.
Verstöße gegen das Rechtsverfahren
Mann aus Yunnan zu sechs weiteren Jahren verurteilt, während er noch auf die Entscheidung einer früheren Berufungsklage über eine fünfjährige Haftstrafe wegen des Praktizierens von Falun Dafa wartet
Li Wenbo, ein Bewohner der Stadt Kunming in der Provinz Yunnan, wurde zu sechs Jahren Haft verurteilt, weil er in der Öffentlichkeit Falun-Dafa-Übungen praktiziert hatte. Er legte Berufung gegen diese letzte Haftstrafe ein, die vom Bezirksgericht Xishan kurz nach seiner Gerichtsverhandlung am 18. Dezember 2019 verkündet wurde.
Lis Verurteilung zu dieser sechsjährigen Haftstrafe kam, als er noch auf die Entscheidung über seine Berufung über eine fünfjährige Haftstrafe wartete. Zu dieser war er im Mai 2019 für das Schreiben von Briefen an die Behörden verurteilt worden.
In den Briefen hatte er die Behörden aufgefordert, die in seiner Nachbarschaft aufgehängten Propagandaplakate gegen Falun Dafa zu entfernen. Außerdem hatte er gefordert, dass die Dorfbeamten, die gegen ihn wegen seines Glaubens verhängte Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.300 Euro) zurückgeben.
Wegen dieser Briefe wurde Li am 17. Mai 2018 verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis von Jinning gebracht. Nach fast sechsmonatiger Haft bekam er eine Magen-Darm-Blutung, eine Perforation von Hohlorganen, einen Darmverschluss und eine schwere Anämie. Am 2. November 2018 wurde er gegen Kaution freigelassen.
Am 23. Mai 2019 erschien er vor dem Bezirksgericht Xishan und wurde kurz darauf verurteilt. Er legte beim Mittleren Gericht der Stadt Kunming Berufung ein, das noch kein Urteil in diesem Fall erlassen hat.
Am 23. August 2019 wurde Li dann erneut verhaftet und befindet sich seitdem im Untersuchungsgefängnis von Jinning.
Wegen seines Glaubens wurde Li in den vergangenen zwei Jahrzehnten wiederholt inhaftiert.
Im Jahr 2005 verurteilte man ihn zu drei Jahren Zwangsarbeit. Er erlitt eine Sehschwäche, verlor sechs Zähne und hatte eine acht Zentimeter große Narbe am linken Bein als Folge der Misshandlungen im Zwangsarbeitslager 2 der Provinz Yunnan. Seine Haftstrafe wurde ebenfalls um drei Monate verlängert, weil er sich weigerte, seinem Glauben abzuschwören.
Nur ein Jahr nach seiner Entlassung wurde er erneut verhaftet und 2009 zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Die Wärter schlugen ihn, beschimpften ihn und hängten ihn auf. Er erkrankte an einer Entzündung und Geschwürbildung in der Speiseröhre sowie an einem schweren Magenproblem.
Richterin verurteilt zwei Falun-Dafa-Praktizierende zu Gefängnisstrafe, nachdem sie sie nicht zwingen konnte, gerichtlich bestellte Anwälte hinzuzuziehen
Die Frauen Li Xiaochun, 59, und Zeng Yinlang, 57, wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie Informationen über die Verfolgung ihres Glaubens verbreitet hatten. Die Vorsitzende Richterin hinderte einen namhaften Menschenrechtsanwalt daran, eine der Praktizierenden zu vertreten, und versuchte, wenn auch erfolglos, sie zu zwingen, die von ihr ernannten Anwälte zu akzeptieren.
Die beiden Bewohner der Stadt Jiujiang in der Provinz Jiangxi wurden am 11. September 2019 beim Verteilen von Informationsmaterial über Falun Dafa im Kreis Susong in der Provinz Anhui (etwa 75 Kilometer von Jiujiang entfernt) verhaftet.
Die Polizei übergab ihre Fälle an die Staatsanwaltschaft des Kreises Susong, die ihre Fälle dann an das Kreisgericht von Susong weiterleitete.
Zeng beauftragte Rechtsanwalt Xie Yanyi mit ihrer Vertretung. Xie ist ein bekannter Menschenrechtsanwalt, der in den letzten Jahren wiederholt vom kommunistischen Regime selbst unter Beobachtung stand, weil er Falun-Dafa-Praktizierende und andere benachteiligte Gruppen vertrat.
Xie reichte am 21. November 2019 die Vollmacht von Zeng und andere erforderliche Unterlagen bei der Vorsitzenden Richterin Zhang Xiaomin ein. Zhang weigerte sich, den Antrag des Anwalts auf Vertretung von Zeng anzunehmen.
Zhang setzte auch wiederholt Zengs Familie unter Druck und versuchte, sie zur Annahme der von ihr bestellten Anwälte zu zwingen. Sie befahl den vom Gericht bestellten Anwälten sogar, Zeng ohne die Erlaubnis ihrer Familie in der örtlichen Haftanstalt zu besuchen. Zhang besuchte Zeng auch selbst und versuchte, sie zu überreden, nur vom Gericht bestellte Anwälte zu akzeptieren.
Ohne den Anwalt Xie darüber zu informieren, setzte Zhang eine Gerichtsverhandlung für den 3. Dezember 2019 an. Nachdem Zengs Familienangehörige davon erfahren hatten, beauftragten sie in letzter Minute eine andere Rechtsanwältin, Li Jinglin, mit ihrer Vertretung.
Rechtsanwältin Li beantragte eine Verschiebung der Anhörung, aber Richterin Zhang lehnte dies ab.
Zeng und Li erschienen am 3. Dezember vor dem Bezirksgericht von Susong. Rechtsanwältin Li plädierte für Zeng auf nicht schuldig. Die Anwältin argumentierte, dass die beiden Praktizierenden bei der Ausübung ihres Glaubens sowie bei ihren Äußerungen darüber keine Gesetze verletzt hätten. Sie fügte hinzu, dass die Polizei mit der Verhaftung der beiden Praktizierenden und der Durchsuchung ihrer Wohnungen gegen die Gesetze verstoßen habe.
Auch Lis Sohn verteidigte die Unschuld seiner Mutter. Er beschrieb, wie sich seine Mutter, seit sie Falun Dafa praktizierte, zum Positiven verändert habe.
Dennoch verurteilte Richterin Zhang die angeklagte Zeng am 11. Dezember 2019 zu vier Jahren und Li zu drei Jahren und zehn Monaten und verhängte außerdem Geldstrafen von jeweils 10.000 Yuan (ca. 1.300 Euro). Beide Praktizierende erklärten, gegen die Urteile Berufung einlegen zu wollen.
Als Zengs Familie das Gericht am 18. Dezember anrief, sagte die Assistentin der Richterin, dass die Berufungen der beiden Praktizierenden beim Mittleren Gericht eingereicht worden seien und man auf eine Berufungsverhandlung warte.
Doch als Richterin Zhang am nächsten Tag Lis Familie anrief, behauptete sie, dass beide Praktizierenden beschlossen hätten, auf ihr Recht auf Berufung gegen ihre Urteile zu verzichten. Lis Familie vermutet, dass die Richterin versuchte, deren Berufung zu verhindern.
Nach zwei Jahren Isolationshaft: Mann aus Shaanxi wegen Praktizierens von Falun Dafa zu fünf Jahren verurteilt
Nach mehr als zwei Jahren Isolationshaft wurde ein Mann aus dem Kreis Hanyin in der Provinz Shaanxi wegen seines Glaubens an Falun Dafa heimlich zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Kuang Dongliang, 45, geriet in den vergangenen zwanzig Jahren wiederholt wegen seines Glaubens von ins Visier der Polizei. Im Januar 2000 wurde er verhaftet, weil er in Peking für das Recht, Falun Dafa zu praktizieren, eingetreten war. Er wurde zu zweieinhalb Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Nach seiner Freilassung wurde er von den Behörden wiederholt schikaniert. Im Jahr 2005 sah er sich gezwungen, sein Zuhause zu verlassen. Er zog in den folgenden Jahren von Ort zu Ort.
Am 26. September 2017 kehrte Kang schließlich nach Hanyin zurück, um seine Eltern zu besuchen. Bereits am darauffolgenden Tag wurde er verhaftet, als er versuchte, seinen Ausweis und seine Haushaltsregistrierungskarte auf der örtlichen Polizeistation zu beantragen. Er brauchte den Ausweis und die Haushaltsregistrierung, damit sich sein Sohn an der örtlichen Schule einschreiben konnte.
Kang erschien zweimal vor dem Bezirksgericht Hanyin, zuerst am 27. September 2018 und dann am 6. Mai 2019. Er vertrat sich selbst und argumentierte, dass kein Gesetz in China Falun Dafa kriminalisiere. Er erklärte, es gebe keine Beweise dafür, dass er „den Gesetzesvollzug untergraben“ [2] habe.
Li Xiaojie, der für den Fall zuständige Richter am Bezirksgericht Hanyin, sagte Kuang am 10. Juni 2019, dass sie seinen Fall an das örtliche Berufungsgericht weitergeleitet hätten, weil er „nicht in der Lage ist, eine Entscheidung zu treffen“.
Kusangs Eltern und seine Frau verlangten wiederholt, ihn im Untersuchungsgefängnis des Kreises Hanyin besuchen zu dürfen, wurden aber jedes Mal abgewiesen. In der Zwischenzeit kamen viele aus der Haftanstalt entlassene Gefangene zu seinen Eltern auf Besuch und sagten, dass Kuang ein wirklich guter Mensch sei und dass sie ihn respektieren würden.
Als Kuangs Eltern, die beide über 70 Jahre alt sind, am 4. Januar 2020 in das Untersuchungsgefängnis kamen, um für ihn Geld für den Lebensunterhalt zu hinterlegen, erfuhren sie, dass ihr Sohn zu fünf Jahren verurteilt worden war. Eine Woche später erlaubte ihnen die Haftanstalt schließlich, ihn zu besuchen.
Kuangs Eltern riefen Richter Li an und fragten ihn, warum sie nicht über seinen Prozess oder die rechtliche Grundlage für seine Haftstrafe informiert worden waren. Der Richter meinte, dass das Berufungsgericht sein Prozessgericht angewiesen habe, die Verurteilung nach Anordnungen der Staatssicherheit und des Büros 610 [3] auszusprechen.
Senioren wegen ihres Glaubens Opfer der Verfolgung
Zwei Frauen erneut wegen ihres Glaubens zu Gefängnis verurteilt (Provinz Gansu)
Li Guiying, 81, und Zhu Lanxiu, 66, wurden am 23. Juli 2019 in ihrer Wohnung in der Stadt Jinchang in der Provinz Gansu verhaftet und ihre Materialien über Falun Dafa beschlagnahmt.
Zwei Tage vor ihrer Verhaftung hatte die örtliche Staatssicherheit einen Bericht erhalten, wonach zwei Frauen an mehreren öffentlichen Plätzen mit anderen Menschen gesprochen hatten. Nachdem die Polizei die von Gesichtserkennungskameras in der ganzen Stadt aufgenommenen Videos durchgesehen hatte, bestätigte sie, dass es sich bei den beiden um Li und Zhu handelte.
Ihr Fall wurde zunächst dem Bezirksgericht von Jinchuan vorgelegt. Dieses weigerte sich jedoch, den Fall zu übernehmen, und leitete ihn stattdessen an das Bezirksgericht von Yongchang weiter.
Die beiden Praktizierenden standen am 5. Dezember 2019 vor dem Bezirksgericht Yongchang, das sie am 26. Dezember zu je sechs Monaten Haft verurteilte.
Davor war Li im Jahr 2004 wegen ihres Glaubens zu 13 Jahren verurteilt worden. Ihr Sohn, Cai Yong, der ebenfalls Falun Dafa praktiziert, wurde 2008 zu dreieinhalb Jahren verurteilt.
Zhu war 2004 zu vier Jahren Haft verurteilt worden.
Drei Bewohner Sichuans wegen ihres Glaubens verurteilt
Drei Bewohner des Kreises Weiyuan in der Provinz Sichuan wurden kürzlich wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verurteilt.
Peng Guirong, 90, ihr Schwiegersohn, Liu Wangquan, 66, und die 83-jährige Fu Shuqun wurden am 19. Juni 2019 verhaftet.
Die drei Praktizierenden erschienen am 10. Oktober, 22. Oktober und 19. Dezember 2019 vor dem Kreisgericht von Weiyuan. Das Gericht bestimmte für jeden von ihnen einen Anwalt. Die Anwälte plädierten im Sinne des kommunistischen Regimes für die Praktizierenden auf schuldig – trotz ihrer Unschuld.
Liu sagte zu seiner eigenen Verteidigung aus. Die Frauen Fu und Peng erzählten, wie sie von Falun Dafa profitiert hatten, und forderten den Richter auf, sich nicht an der Verfolgung zu beteiligen.
Der Richter verurteilte kürzlich Liu zu vier Jahren Gefängnis mit einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (ca. 390 Euro). Fu erhielt zwei Jahre auf Bewährung. Peng wurde verurteilt, aber aufgrund ihres hohen Alters von der Haftstrafe freigestellt.
Familienangehörige leiden auch unter der Verfolgung
Alleinstehende Mutter in Hebei wegen ihres Glaubens zu 3,5 Jahren Haft verurteilt
Eine alleinerziehende Mutter aus dem Kreis Nanpi, Provinz Hebei wurde kürzlich zu dreieinhalb Jahren Gefängnishaft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert.
Zhang Xuemei, fast 50 Jahre alt, begann 2012 mit dem Praktizieren von Falun Dafa. Sie schreibt der Praxis ihre gute Gesundheit zu und ihre offene und positive Einstellung.
Aus Angst vor dem Druck der Verfolgung ließ sich ihr Mann von ihr scheiden. Zhang erhielt das Sorgerecht für ihre Tochter.
Als Zhang am 28. März 2019 verhaftet wurde, war ihre Tochter traumatisiert. Ihre Noten auf dem Gymnasium verschlechterten sich. Derzeit wird sie von Zhangs Schwester und ihrem Ehemann betreut, die wegen der Verfolgung ebenfalls unter großem Druck stehen.
Es heißt, dass die Polizei ihr Augenmerk auf Zhang richtete, nachdem sie verdächtigt worden war, in einem Wohngebiet in Nanpi Plakate mit Informationen über Falun Dafa aufgehängt zu haben.
Es war geplant, dass Zhang am 22. Oktober vor Gericht erscheinen sollte. Aber ein Mitglied des Richterkollegiums wurde krank und der Prozess wurde nur 13 Minuten vor Beginn abgesagt.
Ihr Anwalt kam am 7. November in das städtische Untersuchungsgefängnis Cangzhou und wollte mit ihr sprechen, durfte sie aber nicht sehen. Die Wärter behaupteten, dass Zhang streng überwacht werde, weil sie ihrem Glauben nicht abschwöre. Daher sei jeglicher Besuch untersagt. Der Anwalt beschwerte sich vergeblich beim Leiter des Untersuchungsgefängnisses.
Zhang stand am 24. Dezember 2019 vor dem Bezirksgericht von Yunhe. Der Prozess dauerte nur 40 Minuten. Anfang Januar 2020 verkündete der Richter die 3,5-jährige Haftstrafe. Zhang hat beim Mittleren Gericht der Stadt Cangzhou Berufung eingelegt.
Aufgrund der miserablen Bedingungen in der Haftanstalt bekam Zhang am ganzen Körper Krätze. Ihr Anwalt beantragte beim Gericht, dass ihre Haft zur medizinischen Behandlung ausgesetzt werde. Richter Liu Zhongcheng antwortete dem Anwalt, dass er diese Entscheidung nicht treffen dürfe und seine Vorgesetzten fragen müsse.
Fünf Frauen zu Haftstrafen verurteilt, weil sie Falun Dafa praktizieren (Provinz Anhui)
Fünf Frauen aus der Stadt Haozhou in der Provinz Anhui wurden wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu Gefängnisstrafen verurteilt.
Die vier Schwestern Mu Min, Mu Pengjuan, Mu Xia und Mu Lifang wurden jeweils zu 7,5 Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 50.000 Yuan (ca. 6.500 Euro) verurteilt.
Jiang Jianmei wurde zu 4,5 Jahren Haft und zu einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (ca. 4.000 Euro) verurteilt.
Die fünf Praktizierenden wurden am 17. April 2019 verhaftet. Weitere sechs Mitglieder der Familie der Mu-Schwestern wurden ebenfalls verhaftet und kurzzeitig in Haft gehalten. Unter ihnen befand sich auch ihre Mutter, die fast 80 Jahre alte Wang Yulan.
Die fünf Praktizierenden hatten am 5. Dezember 2019 vor dem Bezirksgericht von Qiaocheng Verhandlung. Ihre Anwälte plädierten für sie auf nicht schuldig. Die Frauen sagten auch zu ihrer eigenen Verteidigung aus.
Vor kurzem fällte der Richter die Urteile gegen die Praktizierenden. Sie legten beim Mittleren Gericht der Stadt Haozhou Berufung gegen die Urteile ein.
Früherer Bericht:
774 Falun-Dafa-Praktizierende in China 2019 wegen ihres Glaubens verurteilt
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
[2] „Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“: Diese Anklage nach § 300 des chinesischen Strafgesetzbuches benutzt das kommunistische Regime Chinas regelmäßig, um Falun-Dafa-Praktizierende ins Gefängnis zu bringen.
[3] Das „Büro 610“ wurde nach dem Datum seiner Gründung am 10. Juni 1999 benannt. Es ist eine über dem Gesetz stehende Sondereinheit der Polizei, die von der zentralen Führung der Kommunistischen Partei mit der Ausrottung von Falun Gong beauftragt wurde. Es ist mit der Stasi der ehemaligen DDR und der Gestapo des dritten Reiches vergleichbar.
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