Nach Tod von zwei Angehörigen droht Falun-Dafa-Praktizierenden Anklage wegen ihres Glaubens

(Minghui.org) Einer Einwohnerin der Provinz Shandong aus dem Kreis Yinan droht eine Anklage, weil sie Falun Dafa [1] praktiziert. Für Wang Xiai ist diese Tatsache besonders bedrohlich, denn in den letzten knapp zweieinhalb Jahren kamen zwei ihrer Familienmitglieder ums Leben. Auch sie waren wegen des Praktizierens von Falun Dafa verfolgt worden.

Wang wurde am 5. Januar 2020 in der Wohnung ihres Sohnes in der Stadt Linyi, etwa 50 km von Yinan entfernt, verhaftet. Noch am selben Tag wurde sie in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Hedong in Linyi gebracht.

Am 11. Februar genehmigte die Polizei ihre Verhaftung und übergab ihren Fall der Bezirksstaatsanwaltschaft Yinan.

Nachdem der Staatsanwalt den Fall zu weiteren Ermittlungen an die Polizei zurückgegeben hatte, begab sich Wangs Familie zum Polizeirevier der Stadt Yiwen. Sie wollten in Erfahrung bringen, was der Grund ihrer Verhaftung war und wie es um sie stand.

Ein Leiter mit dem Familiennamen Gao sagte ihnen, dass Wang wegen des Praktizierens von Falun Dafa verhaftet worden sei. Gao sagte auch, dass er erwarte, dass der Staatsanwalt Wang anklagen und ihren Fall Ende April an das Gericht weiterleiten werde.

Rückblick: Mehrere frühere Verhaftungen

Wang hatte Ende 1998 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Ihre vielen Leiden wurden geheilt und sie wurde friedlicher und rücksichtsvoller anderen gegenüber. All das schreibt sie Falun Dafa zu. Das Leben nach den Falun-Dafa-Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht half ihr auch, ihr angespanntes Verhältnis zu ihrer Schwiegermutter zu verbessern.

Nachdem das kommunistische Regime die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte, fuhr Wang Ende 2000 nach Peking, um sich für das Recht auf die Ausübung ihres Glaubens einzusetzen. Auf halbem Wege wurde sie verhaftet und zur Zahlung von 5.000 Yuan (ca. 650 EUR) gezwungen.

Im Winter 2008 wurde sie erneut verhaftet und einen Monat lang in der Gehirnwäsche-Einrichtung von Linyi festgehalten.

Im Jahr 2016 wurde sie ein weiteres Mal verhaftet, weil sie Kalender mit Informationen über Falun Dafa verteilt hatte. Die Polizei sperrte sie zwei Wochen lang ein.

2020 erneut verhaftet. Wollte die Polizei sie wegen des Todes von zwei Angehörigen zum Schweigen bringen?

Als Wang am 5. Januar 2020 erneut verhaftet wurde, behauptete die Polizei, dass sie nur deshalb gegen sie vorgegangen sei, weil sie Falun Dafa praktiziert. Ihre Familie vermutet jedoch, dass die Behörden versuchten, sie angesichts der mysteriösen Todesfälle ihrer beiden Familienmitglieder zum Schweigen zu bringen. Im Folgenden berichten wir über diese beiden Todesfälle.

Fall 1

Am 7. November 2017 war Xing Ximei, die Schwiegermutter von Wangs Sohn, auf einem örtlichen Markt verhaftet worden, nachdem jemand sie wegen der Verteilung von Materialien über Falun Dafa angezeigt hatte.

Xings Familie erfuhr erst zwei Tage später von ihrer Festnahme und Inhaftierung: Mehrere Beamte, darunter der Polizeichef, tauchten plötzlich auf und verlangten von der Familie 410 Yuan (ca. 55 EUR) für Xings medizinische Untersuchung und 3.000 Yuan (390 EUR) für ihre Kaution.

Als die Familienangehörigen die Zahlung verweigerten, nahm die Polizei sie mit ins Volkskrankenhaus der Stadt Linyi. Dort sahen sie, wie Xing wiederbelebt wurde. Ihr halber Körper war gelähmt und ihr Bauch war geschwollen. Sie war teilnahmslos und antwortete nur: „Sie tun mir weh“, als ihre Familie fragte, was passiert sei. Als die Polizisten das sahen, gaben sie der Familie die 3.000 Yuan zurück und gingen schnell weg.

Xing starb am 20. November 2017. Bei ihr waren ein Schlaganfall und eine Lungenentzündung diagnostiziert worden, aber am Tag ihrer Verhaftung war sie völlig gesund gewesen. Daraufhin beschlagnahmte die Polizei ihre medizinischen Unterlagen und wies die örtliche Dorfverwaltung an, ihrer Familie 25.000 Yuan (3.250 EUR) als Entschädigung zu zahlen.

Als Xings Tochter (Wangs Schwiegertochter) zum Polizeirevier ging, um eine Erklärung für den Tod ihrer Mutter zu verlangen, versprach die Polizei, die Familie zu entschädigen. Dieses Versprechen wurde jedoch nie eingelöst.

Fall 2

Im August und Oktober 2018 wurden Li Changfang und drei weitere Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet, die verdächtigt wurden, der Familie von Xing geholfen zu haben, eine Klage gegen die Polizei des Kreises Yinan einzureichen.

Li, eine Schwägerin von Wang, wurde am 27. März 2019 zu 2,5 Jahren Haft verurteilt.

Als sie im Untersuchungsgefängnis von Linyi inhaftiert war, bekam sie im Juni 2019 Bauchschmerzen. Die Schmerzen breiteten sich später auf ihren Rücken und ihre Beine aus.

Kurz nachdem Li am 6. Juli ins Krankenhaus eingeliefert worden war, wurde sie von einer Gruppe von Ärzten ohne Zustimmung ihrer Familie operiert. Sie blieb nach der Operation im Koma. Ihre Augen wurden die ganze Zeit mit einem Klebeband verschlossen gehalten. Die Ärzte erklärten, dass bei Li Komplikationen in Leber und Niere aufgetreten seien und schlossen sie an ein Dialysegerät an.

Li starb am 12. Juli 2019, nachdem die Ärzte ihr den Sauerstoff entzogen hatten, als ihre Familie nicht anwesend war.

Die Behörden beschlagnahmten Lis Leichnam. Sie unternahmen mehrere Versuche, ihren Mann, Wang Xijie, zu einer Unterschrift zu zwingen. Er sollte seine Einwilligung für die Einäscherung der Leiche geben.

Nachdem Wang sich geweigert hatte, verhaftete die Polizei im Oktober 2019 seinen Sohn mindestens vier Mal. Aber auch er unterzeichnete die Erklärung zur Einäscherung nicht.

Um der Polizei zu entgehen, sah sich Wang (Senior) später gezwungen, von zu Hause fern zu bleiben. Die Behörden wandten sich dann an seine Familie und schikanierten seine Schwestern. Eine seiner Schwestern war Wang Xiai.

Schließlich wurde Herr Wang am 17. Februar in der Wohnung eines Falun-Dafa-Praktizierenden verhaftet. Weitere Einzelheiten über seine Situation müssen noch untersucht werden.

Frühere Berichte:

Chinese Communist Party Personnel in Yinan County, Shandong Province Illegally Arrest Dafa Practitioners

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[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.