Über die Beseitigung des Neides – meine Erkenntnisse

(Minghui.org) 

Die erstmalige Erkenntnis von Neid

Als ich das Unterkapitel „Neid“ im Zhuan Falun las, löste sich zum ersten Mal der Nebel auf, der mich in meinem bisherigen Leben umgeben hatte. Nach vielen Jahren der Verwirrung verstand ich endlich, wie der Groll in mir entstanden war.

Bevor ich mit der Kultivierung im Falun Dafa begonnen hatte, war ich recht introvertiert gewesen. Ich traute mich nicht, anderen zu widersprechen und war rhetorisch ungeschickt. Nachdem ich die Oberschule beendet hatte, begann ich 1994 zu arbeiten. Da ich introvertiert war, füllte sich mein Herz oft mit Groll. Die anderen verbrachten den Tag mit Gesprächen und Lachen, während ich verbittert war.

Ich fühlte mich minderwertig, war aber gleichzeitig arrogant. So pflegte ich einen sehr eintönigen Umgang mit meinen Kollegen und meiner Arbeitsumgebung. Der Grund für mein Minderwertigkeitsgefühl war, dass ich mich nicht gut ausdrücken konnte. Das führte dazu, dass meine Kollegen und ich nur jeder für sich arbeiteten. Oberflächlich schien alles harmonisch zu sein, in Wirklichkeit herrschte aber Gleichgültigkeit. Stets hatte ich negative Gedanken, dass andere mich nicht mögen und mich für komisch halten würden.

Die Arroganz kam daher, dass ich mich für sehr gewissenhaft und verantwortungsbewusst hielt. Ich gehöre zu denjenigen, die als erste an ihrem Arbeitsplatz erscheinen. Warum konnte eigentlich ein anderer Gruppenleiter werden und nicht ich? Wenn alle Gehälter gleich waren, warum hatte ich denn mehr Arbeit, zumal ich nicht mal einen leitenden Posten hatte? Mit solch einem unausgeglichenen Herzen fühlte ich mich geistig und körperlich stets erschöpft, wusste aber nicht warum.

Im Zhuan Falun im Unterkapitel „Neid“ fand ich darauf die Antwort. Es lag an meinem neidischen Herzen. Deshalb trug ich Groll, Hass und Arroganz in mir und fühlte mich unausgeglichen und minderwertig. Dass ich so sehr auf Gewinn und Verlust in der Gesellschaft achtete, kam eben daher. Und so kannte ich keinen einzigen guten Tag.

Erstmalige Beseitigung des Neides

Der Meister erklärt:

„Bei der Erklärung des Fa habe ich oft vom Neid gesprochen. Warum? Weil sich der Neid in China äußerst stark zeigt, und zwar so stark, dass er schon zur zweiten Natur geworden ist und von den Menschen selbst nicht mehr gespürt wird.“ (Zhuan Falun, Version 2019, S. 350)

Als ich damals das Fa erhielt, dachte ich eigentlich, dass ich den Neid bereits erkannt hätte und somit das Thema erledigt wäre. Ich rechnete nicht damit, noch Neid zu haben.

Als ich mir einmal die Erfahrungsberichte auf Minghui-Radio anhörte, mochte ich plötzlich nicht mehr hinhören und dachte: „Wenn ihr Berichte schreiben könnt, kann ich das auch, nur habe ich keine Zeit dafür, weil ich jeden Tag arbeiten gehe, über die wahren Umstände aufkläre und noch andere Aufgaben für die Fa-Bestätigung übernommen habe.“ So schaltete ich das Radio aus.

Ein paar Tage später bekam ich einen Blähbauch und die Stelle des Bauchnabels (auf Chinesisch ausgesprochen „Du Qi“) fühlte sich hart und unangenehmen an. „Warum habe ich diese Symptome? Was ist geschehen?“ Ich schaute nach innen und dachte nach. „Du Qi – Du Qi, klingt das nicht wie Du Ji (Neid)? Ah! Der Grund liegt im Neid. Ich wollte einfach nicht akzeptieren, dass andere besser waren als ich. So stark war der Neid. Ist es richtig, als Kultivierender solch ein Herz zu haben? 

Die selbstlosen Beiträge der Mitpraktizierenden auf Minghui harmonisieren und lösen gleichzeitig das Böse auf. Sie verdienen Respekt. Doch statt sie zu schätzen, entstanden bei mir Egoismus und Neid, die ich nun auflösen musste. Sie gehörten nicht zu mir und mussten vernichtet werden. Plötzlich war das unangenehme Gefühl am Bauchnabel verschwunden. Bewegt und erleichtert dankte ich dem Meister.

Nach innen zu schauen, ist so wunderbar! 

Der Meister sagt:

„Für die Kultivierenden ist das Nach-innen-Schauen ein Wundermittel.“ (Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in Washington, DC 2009, 18.07.2009)

Es war das erste Mal, dass ich die Bedeutung des Nach-innen-Schauens am eigenen Leib gespürt hatte. Und auch die Worte:

„Menschliches Herz abgelegt, Böses vernichtet sich selbst“ (Sei nicht traurig, 13.01.2004, in: Hong Yin II)

Das war das erste Mal, dass ich verstand und spürte, was es heißt, das Menschenherz zu kultivieren.

Das zweite Mal den Neid beseitigt

Bei einem Gruppentreffen zum Fa-Lernen brachte ich einige Geldscheine mit, auf denen Informationen über Falun Dafa gedruckt waren, und zeigte sie einem Mitpraktizierenden. Unerwartet äußerte sich der Mitpraktizierende negativ über die Schrift auf den Geldscheinen. Als ich das hörte, wurde ich ärgerlich. Ich wusste, dass ich mich als Kultivierende nicht ärgern sollte, und ließ mir den Ärger nicht anmerken. Aber in mir tobte es und ich dachte: „Du hast mir doch die Vorlage dafür gegeben und ich habe doch nichts an der Schrift geändert. Wie kannst du jetzt so etwas sagen? Und auch noch vor allen anderen.“ Mühsam unterdrückte ich meinen Ärger und dachte: „Ich bin nicht wie du und sollte mich großzügig verhalten.“ Dann zitierte ich innerlich das Fa des Meisters:

„Mancher hebt immer hervor, dass er recht hat. Du hast recht, du hast nichts Falsches gemacht, na und? Hast du dich erhöht im Verständnis vom Fa?“ (Fa-Erklärung in Manhattan, 26.03.2006, New York, USA)

Obwohl ich diese Sätze immer wieder rezitierte, fühlte ich mich nicht ausgeglichen. Mein Gesicht war sehr angespannt und beim Fa-Lernen kam ich nicht zur Ruhe. Ich konnte diesen Mitpraktizierenden nicht ansehen und hielt beim Fa-Lernen nur mit Mühe und Not durch.

Als ich wieder zu Hause war, schaute ich nach innen, fand aber zuerst nichts. Was war los? Da der Meister meinen Willen, nach innen zu schauen, sah, erinnerte er mich an die Geschichte von Shen Gongbao und Jiang Ziya. Also lag es doch am Neid. Denn im Inneren dachte ich: „Ich muss jeden Tag arbeiten gehen, erkläre die Fakten über Falun Dafa und erledige noch weitere Aufgaben zur Fa-Bestätigung. Aber du brauchst nicht zur Arbeit, hast keine weiteren Aufgaben und gehst auch nicht raus, um die Menschen aufzuklären. Außerdem machst du alles langsam, redest nur und tust nichts.“ Diese Gedanken führten dazu, dass ich immer arroganter wurde, auf ihn herabschaute und dem Neid freien Lauf ließ.

Der Neid hat viele Gesichter! Mir fiel wieder ein, was der Meister erklärt hat:

„Wisst ihr dieses? Nur solange du ein Kultivierender bist, egal in welcher Umgebung, unter welchen Umständen, werde ich jede Trübsal und unerfreuliche Angelegenheit benutzen, um euren Eigensinn zu beseitigen und eure Dämon-Natur ans Licht zu bringen und zu beseitigen. Das gilt auch bei der Arbeit für das Dafa, egal für wie gut und heilig du die Sache hältst. Weil eure Erhöhung am wichtigsten ist.“ (Weitere Erkenntnis, 09.09.1996 in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Alles, was in unserer Umgebung passiert, dient dazu, uns zu erhöhen, die menschlichen Gesinnungen zu beseitigen und unsere Anhaftungen loszulassen, bis wir zur Vollendung kommen.

Ich fühlte Dankbarkeit für dieses Arrangement des Meisters, das meinen Neid aufzeigte. Danke, Meister!

Den Neid zum dritten Mal beseitigt

Vor einiger Zeit war ich unzufrieden mit meinem Mann. Ich meckerte über dieses und jenes und versuchte, ihm aus dem Weg zu gehen. Sobald ich ihn sah, ärgerte ich mich und tadelte ihn. Im Inneren schimpfte ich: „Du genießt also richtig. Du verdienst kein Geld, erledigst keinen Haushalt und hast noch jemanden, der für dich kocht und dir die Wäsche macht. Nach den Mahlzeiten räume ich noch das Geschirr für dich weg. Du hast es aber schön bequem. Mich bedient niemand! Womit hast du dieses Glück verdient?“ Im Herzen kam der Ärger richtig hoch: „Was ist nur los mit mir? Bin ich noch eine Kultivierende? Ist das nicht schon wieder Neid? Soll ich mich überhaupt ärgern? Das Fa gab mir bereits eindeutige Hinweise. Bereits Kleinigkeiten können mich schon aufregen.“ „Mich“ wütend machen, „mich“ leiden lassen und „mich“ beklagen ... Alles kam vom Neid! Ich musste mich kultivieren und dieses neidische Herz beseitigen.

Aus Neid war ich arrogant und schaute auf die anderen herab. Aus Neid ärgerte ich mich und bekam Wutanfälle. Aus Neid beklagte ich mich und hatte Angst, von anderen nicht akzeptiert, verletzt oder provoziert zu werden, sodass ich mein Gesicht verlor. Aus Neid wollte ich streiten und kämpfen. 

Der Meister erklärt dazu:

„Ohne den Neid beseitigt zu haben, wird alles, was man kultiviert hat, sehr zerbrechlich.“ (Zhuan Falun 2019, S. 358)

Warum hat man Neid und wo liegt seine Wurzel? Um das herauszufinden, überprüfte ich alle Erscheinungsformen des Neides. Der Neid kommt vom Egoismus und Eigennutz und vom Festhalten an sich selbst. Ist das nicht gegen den kosmischen Grundsatz? Die Anforderung des Fa lautet aber:

„Um das richtige Bewusstsein zu erlangen: Zuerst die anderen, dann ich.“ (In der Buddha-Natur wird nichts ausgelassen, 13.02.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Der Neid ist das Hindernis, das unsere Schritte auf dem Weg zurück zum Ursprung behindert. Wie wichtig die Beseitigung des Neides ist, hat der Meister erklärt:

„Der Neid ist ein sehr ernsthaftes Problem, weil es damit zusammenhängt, ob wir uns zur Vollendung kultivieren können oder nicht.“ (ebd.)

Dieses Mal sendete ich sofort aufrichtige Gedanken aus und sagte innerlich: „Der Neid gehört nicht zu mir. Ich löse ihn restlos auf und beseitige das neidische Herz.“ Plötzlich war mein Raumfeld nicht mehr von dunklen Wolken bedeckt. Es wurde klar und hell.

Danke, Meister!