Stadt Tangshan setzt „Smart Community“ ein, um Überwachung der Bewohner zu verschärfen

(Minghui.org) Etwa 160 Kilometer von Peking entfernt setzt die Stadt Tangshan seit Sommer 2019 das Projekt „Smart Community“ ein, um alle Bewegungen der Einwohner nachverfolgen zu können.

Die Stadt liegt in der Provinz Hebei und zählt 7,5 Millionen Einwohner. Bei dem Projekt „Smart Community“ kommen künstliche Intelligenz und ein 5G-Netzwerk zum Einsatz, womit die Bewegungen aller Menschen und Autos innerhalb der verschiedenen Wohngebiete überwacht werden können.

Dieses Projekt ist Teil von Chinas „Skynet“, einem riesigen landesweiten Videoüberwachungsnetzwerk zur Identifizierung und Standortverfolgung seiner 1,4 Milliarden starken Bevölkerung. In einem am 8. Juli 2018 veröffentlichten Artikel der New York Times heißt es dazu: „China ist zum weltweit größten Markt für Sicherheits- und Überwachungstechnologie geworden. Experten schätzen, dass bis 2020 fast 300 Millionen Kameras im Land installiert sein werden.“

Wie funktioniert „Smart Community“?

In einigen Gebieten in Tangshan hat man begonnen, Kameras und weitere Überwachungsgeräte zu installieren und in Betrieb zu nehmen. Danach folgte die Installation von Überwachungsgeräten in einigen kleineren Wohngebieten. Die ortsansässigen Einwohner wurden gezwungen, die dafür entstandenen Kosten zu übernehmen.

Der Ablaufplan

Bei dem Projekt kommen eine Technologie, die große Datenmengen auswerten kann (Big Data), zum Einsatz, außerdem ein stabiler Algorithmus, ein Gesichtserkennungssystem, ein Fahrzeugidentifikationssystem, Mikro-Hotspots und elektronische Zugangskontrollen.

Alle Daten, tägliche Aktivitäten und demografischen Informationen der Einwohner jeder Wohngegend werden in Datenbanken eingespeist und anschließend an die Polizei weitergegeben.

Mithilfe des elektronischen Bewegungsüberwachungssystems werden Informationen von Handys gesammelt, darunter die IMEI-Nummer (15-stellige Seriennummer), die IMSI-Nummer (Internationale Mobilfunk-Teilnehmerkennung), die Zugriffszeit, der Standort und die Gerätenummer.

Mit den gesammelten Daten kann die Polizei schnell die Handynummer einer Person und andere persönliche Informationen heraussuchen. Bei Bedarf kann sie auch die Nutzung des Mobiltelefons überwachen, um weitere Informationen zu dieser Person zu erhalten.

Mit anderen Worten, jedes Mal, wenn eine Person ihr Wohngebiet verlässt oder betritt, werden die aufgezeichneten Bilder, die Fahrzeuginformationen, die Handynummer und die Verwendung ihres Ausweises sowie die ID aufgezeichnet und in die Datenbanken eingespeist.

Insidern zufolge erhält die Polizei gleich nach Inbetriebnahme des Systems eine Mitteilung über die Personen, die sich auf der schwarzen Liste befinden. Dazu zählen bedenkliche Gruppen, Risikogruppen und Personen mit einem auffälligen Verhalten.

Details zur Funktionsweise des Systems

GesichtserkennungÜberwachung von verdächtigen Personen vor dem Eingang eines Wohngebietes mithilfe von Gesichtserkennungstechnologie sowie Gesichtserfassung aller Personen, die sich im Freien innerhalb einer Wohngegend aufhalten zur Erstellung einer komplexen Datenbank. Die Datenliste wird mit Bildern aller Bewohner des Gebietes gespeist. Möchte ein Bewohner die Wohngegend verlassen, wird die Person unter Einsatz von künstlicher Intelligenz identifiziert und das Tor öffnet sich. Das Gesicht der Person wird erfasst und der Algorithmus vergleicht die Gesichtsmerkmale mit denen aus der Personendatenbanken der Polizei. Auf diese Weise wird überwacht, wer wann die Gegend betritt oder verlässt.

Fotos von FahrzeugenWenn ein Fahrzeug den Eingang passiert, zeichnet das System die Zeit, den Ort und die Bewegungsrichtung auf. Vorder-, Rückseite und Nummernschild des Fahrzeugs werden bildlich dokumentiert. Anschließend werden die Fotos und die Fahrtrichtung an die Hauptzentrale weitergeleitet. Auf diese Weise werden alle Bewegungen eines Fahrzeugs verfolgt.

Sammlung von HandynummernDas elektronische Bewegungsüberwachungssystem sendet Signale an das Handy, welche genauso wie die Signale des jeweiligen Mobilfunkvertragsanbieters konzipiert sind. Auf diese Weise können diese Signale unbemerkt auf das Handy zugreifen und die Handynummer und Informationen wie IMSI und IMEI sammeln. Das System leitet die gesammelten Informationen dann verschlüsselt an das Netzwerk weiter und auch zurück an das Hauptsystem (Backend). Dort werden die Informationen einer Analyse unterzogen (Big-Data-Analyse), um das Handymodell, Standorte des Nutzers und weitere Daten zu ermitteln.

Sicherheitssystem am EingangWenn ein Anwohner den Eingang seiner Wohngegend betreten oder verlassen möchte, kann er die Gesichtserkennung oder Ausweise (seinen Personalausweis, seinen Anwohnerausweis oder eine Smartcard) benutzen, ein Passwort eingeben, einen Sicherheitscode eingeben oder eine bestimmte Taste drücken. Immer wenn der Eingang geöffnet wird, macht das System ein Foto und speichert es in der Datenbank.