Zwei Frauen zu Haftstrafen verurteilt, weil sie Falun Dafa praktizieren (Provinz Jilin)

(Minghui.org) Zwei Praktizierende aus der Stadt Jilin in der gleichnamigen Provinz wurden Mitte Juni 2020 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] zu drei Jahren Haft verurteilt.

Die 66-jährige Sun Yuying und die etwa 60 Jahre alte Li Shuping waren am 16. Mai 2019 festgenommen worden, weil sie Informationen über Falun Dafa veröffentlicht hatten. Im Juli 2019 erkrankte Sun am Herzen und kam ins Krankenhaus. Als ihre Familie 2.000 Yuan (ca. 250 Euro) Kaution an die Polizei gezahlt hatte, wurde sie freigelassen. Sie musste sich jedoch wöchentlich bei der Polizeiwache melden. Li ist weiterhin in der Untersuchungshaft im Gefängnis der Stadt Jilin.

Die Polizei brachte Sun am 31. Dezember 2019 zum Bezirksgericht Chuanying. Der Richter Li Zhongcheng verlangte, dass sie drei vorbereitete Erklärungen unterschreibt. Ihre Unterschrift würde bestätigen, dass sie ihren Glauben an Falun Dafa aufgebe. Sun erwiderte, dass sie nichts Falsches getan habe. Anstatt die Dokumente zu unterschreiben, schrieb sie: „Falun Dafa ist gut; Falun Dafa ist eine rechtschaffene Kultivierungsschule.“ Um sich an Sun zu rächen, rief der Richter ihre Familie an, bedrohte sie und forderte eine Zahlung von 20.000 Yuan (ca. 2.500 Euro).

Zwei Monate später beorderte der Richter Sun noch einmal zum Gericht, damit sie die besagten Erklärungen unterschreiben sollte. Er teilte ihr mit, dass er sie zu drei Jahren Gefängnis verurteile. Sollte sie eine Erklärung unterschreiben und auf ihren Glauben an Falun Dafa verzichten, würde er die Haftzeit um ein Jahr verkürzen. Zwei Erklärungen zu unterschreiben, heiße zwei Jahre weniger Haftzeit. Wenn sie alle drei Dokumente unterschreibe, würde sie freigesprochen werden. Falls sie aber keine Erklärung unterschreibe, wolle er eine Haftlänge gegen sie von fünf oder sieben Jahren und eine Geldstrafe von 50.000 Yuan (ca. 6.300 Euro) verhängen. Sun lehnte jede Unterschrift ab.

Mitte Juni fand der Prozess gegen die beiden Frauen statt. Sun erschien persönlich vor Gericht. Li wurde per Telefonkonferenz aus der Haftanstalt Jilin zugeschaltet. Beide Praktizierende verteidigten sich selbst und plädierten auf nicht schuldig. Am Ende der Verhandlung verhängte der Richter jeweils drei Jahre Haftzeit.

Früherer Bericht:
Richter droht mit Erhöhung der Haftstrafe, weil sich Angeklagte weigert, Falun Dafa abzuschwören


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.