Pensionierter Ingenieur nach zehn Jahren Haft erneut wegen seines Glaubens vor Gericht
(Minghui.org) Ein 65-jähriger ehemaliger Ingenieur aus Shanghai soll am 6. Juli 2020 vor dem Bezirksgericht Fengxian erscheinen – wegen seines Glaubens an Falun Dafa [1].
Am 24. April 2019 wurde Zhang Qin an einer U-Bahn-Station in Shanghai verhaftet. Bei der Verhaftung gingen die Polizisten äußerst brutal vor, so dass er Kopfverletzungen davontrug und sich kaum mehr bewegen konnte. Später reichte er Beschwerde gegen die Beamten wegen willkürlicher Festnahme und Inhaftierung ein. Seine Beschwerde wurde von der Aufsichtskommission des Verwaltungsbezirkes Xuhui angenommen.
Seit seiner Festnahme befindet sich Zhang im Untersuchungsgefängnis Xuhui. Sein über 90-jähriger verwitweter Vater schrieb der Polizei und rief dort an, um die Freilassung seines Sohnes zu fordern. Erfolglos.
Die Bezirksstaatsanwaltschaft Xuhui genehmigte die Verhaftung am 30. Mai 2019 und klagte Zhang am 20. August 2019 an.
Vor seiner letzten Verhaftung war Zhang fünfmal wegen seines Glaubens festgenommen worden. Er wurde zweimal zu Gefängnis und einmal zu Zwangsarbeitslager verurteilt. Insgesamt zehn Jahre war er wegen seines Glaubens eingesperrt.
Frühere Haftstrafen
Am 29. September 2001 war Zhang festgenommen worden, weil er Aufkleber mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut“ öffentlich angebracht hatte. Nach der Verhaftung wurde er von den Polizisten geschlagen. Die Beamten ließen ihn hungern und entzogen ihm den Schlaf für fünf Tage. Nachdem man ihm über 1.000 Mal ins Gesicht geschlagen hatte, wurde Zhang auf dem linken Ohr taub.
Als Zhang eine vierjährige Haftstrafe im Gefängnis Tilanqiao verbrachte, sperrten die Wärter ihn in Isolationshaft. Seine Zelle war nur rund drei Quadratmeter groß. Von 5 Uhr morgens bis 21 Uhr musste er auf einer Kabeltrommel sitzen, wobei der obere Teil entfernt worden war. Die Sitzfläche betrug rund neun Zentimeter Durchmesser. Die Wärter befahlen den Mitgefangenen, Zhang dreimal täglich jeweils eine halbe Stunde zu schlagen und zu quälen. Die Folter dauerte zwei Monate.
Zeichnung: Auf einer Kabeltrommel sitzen, bei der das Oberteil entfernt wurde.
Am 7. Oktober 2005 wurde Zhang erneut verhaftet. Er war gerade unterwegs zu seiner Tante. Nach 30 Tagen Untersuchungsgefängnis wurde er zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt. Während dieser Zeit fesselte man ihn ans Bett und zwangsernährte ihn, als er aus Protest gegen die Verfolgung in den Hungerstreik trat. Aufgrund der Verletzungen durch die Fesseln ist Zhang auch heute noch beim Gehen eingeschränkt.
Am 5. Juni 2009 wurde Zhang erneut verhaftet. Das Bezirksgericht Xuhui verurteilte ihn zu fünf Jahren Haft. Die Wärter befahlen vier Häftlingen, ihn rund um die Uhr zu überwachen. Er durfte nicht duschen und nur in einer eingeschränkten Zeit seine Wäsche waschen. Die Wärter fesselten ihm vier Jahre lang die Arme hinter dem Rücken. Sein Arm fühlte sich noch Jahre später taub an.
Frühere Berichte:
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[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
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