81-jähriger Mann stirbt, nachdem er jahrelang aufgrund der Verfolgung untergetaucht war

(Minghui.org) Nachdem Wu Ruiting vier Jahre lang untergetaucht war, um einer Haftstrafe wegen seines Glaubens an Falun Dafa [1] zu entgehen, war er im Januar 2020 endlich wieder mit seiner Frau zusammen. Sie hatte vier Jahre im Gefängnis wegen ihres Glaubens verbracht. Das ältere Ehepaar lebte in ärmlichen Verhältnissen, da Wu immer noch auf der Fahndungsliste stand und beide Renten ausgesetzt worden waren. Er wurde krank und verstarb am 29. August 2021 – mit 81 Jahren.

Das ältere Paar aus der Stadt Yingkou in der Provinz Liaoning hatte 1995 mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen. Wu, ein pensionierter Angestellter der Maschinenbehörde der Stadt Yingkou, schrieb der Praxis zu, dass sie seinen hohen Blutdruck, seine Gefäßentzündung und sein Emphysem geheilt hatte.

Am 11. Oktober 2014 wurden Wu und seine Frau Zhu Ruimin von einem Beamten in Zivil beschattet, als sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilten. Sie wurden der Staatssicherheit des Bezirks Xishi gemeldet und von dessen Leiter Jiang Yuandong und einem weiteren Beamten Jiang Mingfu verhaftet. Die Polizei durchsuchte auch ihre Wohnung und nahm ihren Computer und andere Gegenstände mit.

Die Polizei brachte das Ehepaar in das Untersuchungsgefängnis, wo sie jedoch aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands nicht aufgenommen wurden. Später legte die Polizei ihren Fall dem Staatsanwalt vor, der daraufhin Anklage erhob und den Fall an das Bezirksgericht Xishi weiterleitete. Der Richter verurteilte die beiden am 3. Juni 2015 zu vier Jahren Haft. Das Paar legte Berufung beim Mittleren Gericht der Stadt Yingkou ein, das die ursprünglichen Urteile bestätigte. Beide wurden zu einer Haftstrafe vom 12. Januar 2016 bis zum 11. Januar 2020 verurteilt.

Zhu wurde am 12. Januar 2016 in das Frauengefängnis der Provinz Liaoning gebracht und in der Abteilung für ältere Häftlinge untergebracht.

Als Wu erfuhr, dass die Behörden ihn in das Gefängnis von Dalian bringen würden, verließ er am 13. Januar 2016 sein Zuhause und tauchte unter. Nachdem er auf die Fahndungsliste der Polizei gesetzt worden war, verließ er nur noch selten seine vorübergehende Unterkunft und hatte Mühe, seinen Alltag zu bewältigen. Die psychische Belastung durch die Verfolgung und die Sorge um seine Frau machten ihm sehr zu schaffen.

Nachdem Zhu Ruimin am 11. Januar 2020 aus dem Gefängnis entlassen worden war, traf sie sich wieder mit ihrem Mann. Die 79 Jahre alte Zhu erfuhr bald, dass ihre Rente während ihrer vierjährigen Haft ausgesetzt worden war und dass die Leistungen auch nach ihrer Entlassung nicht wieder gewährt wurden.

Zhu wandte sich an das Schulamt, von wo sie die Rente erhalten hatte, um die ausgesetzten Leistungen in Höhe von mehr als 200.000 Yuan (ca. 26.000 Euro) zurückzuerhalten, doch dort wurde ihr mitgeteilt, dass sie unmittelbar nach ihrer Verurteilung fristlos ihres Amts enthoben worden war. Die Beamten weigerten sich auch, irgendwelche Unterlagen dafür vorzulegen. „Nur, wenn Sie es schaffen, dass das Gericht Sie freispricht, können wir Sie wiedereinstellen. So lautet der Befehl von oben“, sagten sie ihr.

Im Jahr 2021 wurde auch Wus Rente ausgesetzt. Um sich weiterhin vor der Polizei verstecken zu können, mietete das Paar eine kleine Wohnung. Aufgrund ihrer finanziellen Engpässe mussten sie eine Wohnung mieten, die nicht einmal über eine Dusche verfügte.

Das entbehrungsreiche Leben als Flüchtling und der psychische Druck durch die Verfolgung forderten einen hohen Tribut von Wus Gesundheit. Er wurde gebrechlich und hatte Schwierigkeiten beim Gehen und dabei, sich selbst zu versorgen. Er verstarb am 29. August 2021.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschheit an Falun-Dafa-Praktizierenden.