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So wie wir waren – Teil V

8. November 2021 |   Von Li Li, einer Falun-Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org) 

Teil I, Teil II, Teil IIITeil IV

Li Li stammte aus der Provinz Heilongjiang. Sie hatte ein schweres Leben: 1992 verlor sie ihre Mutter durch eine unbekannte Krankheit und 1994 ihren Bruder durch einen Gehirntumor. Sie heiratete 1981 und war die meiste Zeit in ihrer Ehe häuslicher Gewalt ausgesetzt. Ihr Mann hatte außereheliche Affären, ließ sich schließlich 1996 von ihr scheiden und heiratete bald darauf die Witwe ihres verstorbenen Bruders.

Trotz der Entbehrungen und des gebrochenen Herzens hielt Li an den Grundsätzen von Falun Dafa fest – an Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Sogar ihr ehemaliger Ehemann beschützte sie, als die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begann. Ein Fernsehreporter, ein Freund von ihm, wollte ihn interviewen und ihn dazu bringen, Falun Dafa für das Zerbrechen seiner Ehe mit Li verantwortlich zu machen. Er lehnte diese Bitte seines Freundes entschieden ab. Als Li wegen ihres Glaubens inhaftiert war, bewahrte er ihre Falun-Dafa-Bücher an einem sicheren Ort auf. Nach ihrer Freilassung war sie gezwungen, von zu Hause wegzuziehen, um weitere Verhaftungen zu vermeiden. Daraufhin kümmerte er sich gut um den gemeinsamen Sohn.

Li starb später an den Folgen der Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas. Diese zehnteilige Serie ist ihr persönlicher Bericht über ihre Geschichte.

***

Obwohl ich Elend und Unglück erlebte, blieb ich fröhlich und war freundlich zu denen, die mich schlecht behandelten.

V. Teil: Mit Störungen umgehen lernen: Die ersten Vorträge des Meisters

Es erwies sich als schwierig, als der Meister das Fa zum ersten Mal in die Öffentlichkeit brachte, insbesondere gab es große Störungen durch Dämonen. Als der Meister die ersten Vorträge hielt, tauchten alle möglichen abwegigen Qigong-Arten auf. Die Menschen hatten davon noch nie gehört und kannten auch nicht deren Namen. Die Anhänger dieser Qigong-Schulen erschienen wie Betrunkene, die unsicher von einer Seite zur anderen wankten. Noch schlimmer zeigte sich die Situation in den Parks. Manchmal ging ich zum Shengli Park in Changchun, um einen Eindruck zu bekommen. Einige liefen im Kreis herum, andere sammelten Qi. Die Atmosphäre war unerträglich.

Ich kannte zwei Leute, die in der Anfangszeit die Vorträge des Meisters besucht hatten: Liu Fengcai und Zhao Jiemin. Sie schienen am Anfang sehr aufrichtig zu sein. Später erzählten sie den Praktizierenden von ihren übernatürlichen Fähigkeiten. Sie redeten und redeten und strebten sehr stark nach übernatürlichen Fähigkeiten. Dann behaupteten sie, besser als alle anderen zu sein.

Es gab dämonische Störungen bei ihnen, sodass sie den Meister beschimpften. Sie schienen auf der Suche nach übernatürlichen Fähigkeiten zu sein, die sie sich vom Meister erhofften. In Wirklichkeit wollten sie damit nur Geld verdienen. Sie baten den Meister um Fähigkeiten. Als sie sie nicht erhielten, verleumdeten sie den Meister überall. Ich wusste, dass diese Leute nicht rechtschaffen waren, weshalb ich ihnen größtenteils aus dem Weg ging. Andere Praktizierende erzählten mir von den schlimmen Dingen, die sie getan hatten.

Einführung in die Buddha-Lehre

Nachdem der Meister das Land offiziell verlassen hatte, überkam mich ein Gefühl des Verlustes und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich hatte nicht verstanden, was wahre Kultivierung bedeutete, und hatte einige der Dinge vergessen, die der Meister in seinen Vorträgen angesprochen hatte. Zu dieser Zeit gab es weder Audio- oder Videoaufnahmen noch ein Falun-Dafa-Buch.

Mein Kollege im gleichen Lehr- und Forschungsbüro, durch den ich das Fa erhalten hatte, brachte mich zu einer anderen Familie. Es hieß, dass diese Familie eine Art Qigong praktizierte, einen aufrichtigen Kultivierungsweg.

Ich ging einmal hin, um mir anzuschauen, was sie machten. Ich konnte die Worte nicht entziffern, die sie da murmelten. Sie behaupteten, sie hätten eine Botschaft empfangen, aber in Wirklichkeit war es eine kosmische Sprache, die der Meister erwähnt hatte. Ich wurde ein wenig neugierig, vertiefte mich aber nicht weiter in diese Sache.

Als Nächstes kauften wir eine bronzene Buddha-Statue in einem großen Tempel in Changchun. Ich kannte mich nur wenig mit dem Buddhismus aus; ich war bislang nicht mit religiösen Dingen in Berührung gekommen. Als ich eine Buddha-Statue in einem Tempel sah, bewunderte ich sie. Ich wollte mich zum Buddha kultivieren, aber wie funktionierte das und wo sollte ich einen Buddha finden? Zu jener Zeit behandelte ich den Meister immer noch als einen Qigong-Meister – wenn auch den besten, aufrichtigsten und denjenigen, den ich am meisten achtete. Dennoch betrachtete ich den Übungsweg im Falun Dafa als etwas anderes als die Kultivierung zum Buddha.

Meine Kollegin war zum Buddhismus konvertiert und war damit einverstanden, mich zur Bekehrung in einen Tempel mitzunehmen. Ich fragte sie, wann es soweit sein würde, und wir vereinbarten einen Termin. An diesem Tag wollte ich gerade gehen, als ein Lehrer namens Wang, der Direktor des Lehr- und Forschungsbüros, auf mich zukam.

„Li Li“, sagte er, „heute macht unser Lehr- und Forschungsbüro einen Frühlingsausflug, bei dem wir ein Gruppenfoto aufnehmen werden. Sie müssen dabei sein, aber wir müssen jetzt gehen.“ Ich sagte ihm, dass ich schon andere Pläne hätte. Aber er bestand darauf, dass ich mitkam.

Ich sah darin ein Hindernis für meinen Wunsch, ein Buddha zu werden. Je mehr Widerstand ich erfuhr, desto mehr würde ich dem Thema nachgehen, dachte ich. So beschloss ich, nicht an dem Frühlingsausflug oder dem Fotoshooting teilzunehmen, sondern in den Tempel zu gehen, um mich zu bekehren. Der Meister gab mir damals bereits den Hinweis, es nicht zu tun, was mit dem Prinzip „keine zweite Schule“ zusammenhing. Ich sollte mich nicht bekehren lassen. Aber das erkannte ich zu der Zeit nicht und tat am Ende etwas schrecklich Falsches. Es war eine sehr schmerzhafte Lektion. Wenn ich jetzt daran denke, bereue ich es und werde traurig. Wie dumm war ich, als ich die Wahrheit nicht erkannte.

Störung durch die alten Mächte: Sie hindern die Praktizierenden daran, das Fa zu erhalten

Als der Meister aus Peking zurückkehrte, hörten wir davon und beeilten uns, ihn zu sehen. Damals nahmen wir mehrere Taxen. Ich saß im selben Auto wie der Meister und setzte mich neben ihn. Der Meister sah sehr ernst aus und sagte kein Wort. Ich hatte das Gefühl, ich könnte Probleme haben. Der Meister schien ein wenig traurig. Nach langer Zeit fragte ich: „Meister, was ist das Hauptbewusstsein und was ist das Nebenbewusstsein?“ Der Meister beantwortete meine Frage nicht. Damals senkte ich meinen Kopf wie ein Kind, das etwas falsch gemacht hatte. Ich wusste, dass der Meister nicht mit allen von uns zufrieden war. Als ich den Meister so sah, fühlte ich mich schlecht, wusste aber nicht, was ich falsch gemacht hatte. Wir wussten nicht, mit welcher schwierigen Situation der Meister damals konfrontiert war.

Bei dem Gedanken an diese Zeit wissen wir, dass sich die bösartigen alten Mächte seit Beginn der Fa-Verbreitung eingemischt hatten. Sie hatten von den höchsten bis zu den niedrigsten Ebenen Arrangements getroffen, auf allen Ebenen über alles und jeden. Sie störten und richteten Schaden an, indem sie Praktizierende, die das Fa erhalten hatten, daran hinderten, wahre Praktizierende zu werden. Sie schöpften alle Mittel aus und nutzten den unklaren Geisteszustand sowie die Anhaftungen der Praktizierenden aus. Eine bösartige Methode, die sie ausnutzten, bestand darin, Praktizierende mit einer Schicksalsverbindung daran zu hindern, das Fa zu erhalten, indem sie in „eine zweite Schule“ gelockt wurden. Weil viele Praktizierende zu dieser Zeit ernsthafte Probleme hatten, hielt der Meister weitere Kurse in Changchun ab. Ich wollte die Vorträge erneut besuchen, um den Inhalt besser zu verstehen.

Kurz bevor der Meister öffentlich auftrat, erhielt ich Anfang April 1993 einen Brief, in dem mir mitgeteilt wurde, dass meine Schwiegermutter schwer erkrankt sei, möglicherweise habe sie Kehlkopfkrebs. Sie wollte zur Operation in die Stadt Shenyang und bat mich, Geld dafür bereitzustellen. Weil Lu in der Schule war, musste ich diese Aufgabe übernehmen. Ich hob das ganze Geld für meine Schwiegermutter ab, das ich auf meinem Girokonto hatte: Es waren etwa 3.000 Yuan. Als ich jedoch noch einmal darüber nachdachte, kam mir die Idee, dass meine Schwiegermutter den Vortrag des Meisters besuchen sollte. Es war eine große Chance für sie und ihre Krankheit könnte dadurch geheilt werden.

Ich nahm gerade an einem Kurs teil, als sie kam. Da ich nicht da war, setzte sie sich mit ihrer ältesten Tochter auf die Treppe im sechsten Stock und wartete dort auf mich. Als ich nach dem Kurs zurückkam, sah ich meine Schwiegermutter dort sitzen. Sie sagte weinend: „Wie bin ich bloß hierhergekommen?“ Als ich diesen Unsinn von ihr hörte, vermutete ich, dass sie sich eine Besessenheit zugezogen haben könnte, denn ich wusste, dass sie alle möglichen Dinge anbetete.

Am nächsten Tag brachte ich die beiden in den Shengli Park. Es gab eine Praktizierende mit offenem Himmelsauge, die den bösen Geist vertreiben konnte. Also bat ich sie, sich die Sache etwas genauer anzuschauen. Nachdem sie meine Schwiegermutter gesehen hatte, sagte diese Praktizierende unter vier Augen zu mir: „Sie hat zwei gelbe Wiesel, einer ist um ihren Hals geschlungen und der andere hockt auf ihrem Rücken.“ Nachdem sie sie beseitigt hatte, weinten die beiden gelben Wiesel. In der hiesigen Welt brach meine Schwiegermutter sogleich in Tränen aus.

Ende April 1993 hielt der Meister einen weiteren Vortrag im Auditorium der Universität Jilin. Meine Schwiegermutter, mein Sohn Lu Lu und ich besuchten diesen Vortrag. Der  Meister sprach über „keine zweite Schule“. Er erklärte die Ernsthaftigkeit sehr genau und betonte diesen Grundsatz immer wieder. Ich verstand sofort: Sprach der Meister nicht etwa über mich? Jetzt wusste ich, dass mein Problem tatsächlich von dieser Angelegenheit herrührte. Ich hörte mir die Vorträge des Meisters aufmerksam an und war diesmal wirklich klar im Kopf. Das war das Fa, das einen auf dem Kultivierungsweg anleitet. Ist der Meister dann nicht ein Buddha? Warum sollte ich noch anderswo suchen?

Aufgeregt und voller Bedauern erklärte ich das Dokument, das von meiner Konversion zeugte, für null und nichtig. Innerlich sagte ich zum Meister: „Meister, jetzt habe ich es verstanden. Ich werde diesen Fehler nie wieder begehen. Das ist eine ernste Lektion, die ich nie vergessen werde. Man muss sich der Kultivierung voll und ganz hingeben. Ich werde den Grundsatz ‚keine zweite Schule‘ auf jeden Fall beachten, ‚keinen zweiten Kultivierungsweg‘.“ Nach diesem Vortrag schrieb ich kurz meine Kultivierungserfahrungen nieder: „Meister, mein Leben ist dazu bestimmt, dass ich Buddha werde. Ich werde mich nur in dieser buddhistischen Schule kultivieren.“

Nachdem meine Schwiegermutter den Meister sprechen gehört hatte, war sie ein anderer Mensch. Früher hatte sie oft Halsschmerzen und Schwierigkeiten beim Sprechen gehabt. Jetzt war alles wieder in Ordnung und sie hatte keine Schmerzen mehr. Zuvor war sie übergewichtig gewesen und hatte Schwierigkeiten beim Atmen gehabt. Nach dem 10-tägigen Seminar wurde ihr Bauch flach, sie nahm ab und war voller Energie.

Die Gebühren für die Teilnahme an der Vortragsreihe des Meisters waren am niedrigsten. Neue Praktizierende zahlten 40 Yuan, die anderen Praktizierenden 20 Yuan. Dies rief bei einigen Qigong-Meistern Neid hervor und machte sie unglücklich. So würden sie weniger Geld verdienen können. Die China Qigong Forschungsgesellschaft erhob eine Gebühr, ebenso die Changchun Qigong Gesellschaft. Nachdem die Organisatoren die Räumlichkeiten bezahlt hatten, war kaum noch Geld übrig. 

Als der Meister in andere Städte ging, um dort Vorlesungen zu halten, gab es nur ein sehr knappes Budget für materielle Ausgaben. Und es fehlte Geld, um die Bücher zu veröffentlichen. Als die Buchveröffentlichung blockiert wurde, weil der Meister kein Geld hatte, fühlte ich mich sehr schlecht. Als ich mit Tränen in den Augen zum Meister aufsah, dachte ich: „Wie sehr wünschte ich mir, ich hätte Geld, um dem Meister helfen zu können.“ Der Meister hatte es doch zu schwer! Ich konnte die Herausforderungen spüren, denen der Meister damals gegenüberstand. 

Die Entscheidung, mich standhaft zu kultivieren

Ein Mann namens Xu aus Changchun und seine Familie nahmen ebenfalls an dieser Vortragsreihe im Jahr 1993 teil. Sie begannen zu praktizieren und Xu wurde später Koordinator des Betreuerzentrums in Changchun. Später ging ich oft zu Xus Familie, um mit ihnen gemeinsam zu praktizieren. Später nahm ich auch an einem anderen Vortrag des Meisters teil. Als ich das Auditorium verließ, war ich klar im Kopf und hatte den festen Gedanken: „Ich werde mich solide kultivieren.“

Als der Meister immer wieder Vorträge hielt, schlossen sich weitere Menschen an. In Parks in Changchun wurden Gruppenübungsplätze eingerichtet. Auf der Westseite der Jilin-Universität gab es vor dem Wissenschafts- und Technologiegebäude einen leeren Platz, der wie ein Garten aussah. Der Gehweg war mit Steinen gepflastert. In Kombination mit einem Steingarten und einem Blumenteich daneben war es sehr schön. Der Meister kam persönlich dorthin und reinigte das Feld und die Umgebung. An diesem Standort richteten wir dann unseren Übungsplatz ein.

(Fortsetzung: Teil VI)