63-Jährige stirbt fünf Monate nach letzter Verhaftung wegen ihres Glaubens
(Minghui.org) Am 18. November 2021 starb eine 63-jährige Falun-Dafa-Praktizierende. Nach ihrer Verhaftung am 17. Juni 2021 war sie ins Untersuchungsgefängnis gebracht worden, weil sie Falun Dafa praktizierte. Sie entwickelte ein schweres Herzleiden sowie ein Ödem, sodass sie nicht mehr allein gehen oder stehen konnte. Ihr Sehvermögen ließ auf beiden Augen nach und sie litt unter Atemproblemen. Am 17. August wurde sie entlassen und unter Hausarrest gestellt. Die Behörden legten ihren Fall der Staatsanwaltschaft vor und versuchten, sie zu inhaftierten. Durch die ständigen Schikanen verschlechterte sich ihr Zustand bis zu ihrem Tod.
Nur drei Tage nach ihrem Tod kamen der Staatsanwalt und die Polizei zu ihrer Familie. Sie forderten die Angehörigen auf, eine Ausfertigung der „Mitteilung über die Prozessrechte von Strafverdächtigen“ zu unterschreiben.
Kang Aifen in ihren jungen Jahren
Kangs geschwollene Beine nach der letzten Haft
Die Aufnahme von Falun Dafa
Die am 17. Februar 1958 geborene Kang Aifen lebte in der Stadt Jiamusi in der Provinz Heilongjiang. In ihrer Kindheit litt sie an Kinderlähmung. Als Erwachsene kämpfte sie mit Harnvergiftung, Inkontinenz und Tuberkulose. Im April 1996 lernte sie Falun Dafa kennen; kurze Zeit später verschwanden alle ihre Beschwerden. Kang wurde auch sanfter und nachsichtiger. Ihre Eltern und Schwestern, die die Veränderungen miterlebten, begannen daraufhin ebenfalls zu praktizieren.
Erste Verhaftung wegen des Einsatzes für Falun Dafa in Peking
Nach Beginn der Verfolgung wurde Kang sieben Mal verhaftet. Je einmal wurde sie im Arbeitslager und in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten. Häufig schikanierten die Behörden die Praktizierende. Ihr Mann musste jedes Mal Tausende Yuan an die Polizei zahlen, damit sie freigelassen wurde.
Am 1. Februar 2000 wurde Kang in Peking verhaftet, weil sie sich für Falun Dafa einsetzte. Die Polizei brachte sie zurück nach Jiamusi und hielt sie im Untersuchungsgefängnis fest.
Kang schilderte später die schrecklichen Lebensumstände im Gefängnis. Jeden Tag konnte sie hören, wie die Wärter andere Falun-Dafa-Praktizierenden schlugen. Über 30 Gefangene teilten sich eine kleine Zelle. Sie konnten nachts nur im Sitzen schlafen. Das ausgeteilte Essen beschrieb Kang als „Schweinefutter“.
Nachdem die Polizei die Praktizierende 50 Tage festgehalten hatte, drohte man ihr mit Zwangsarbeitslager. Ihr Mann gab den Polizisten insgesamt 8.000 Yuan (rund 1.100 Euro), bevor sie freigelassen wurde.
Zweite Verhaftung wegen Verteilung von Informationsmaterialien
Am 13. Februar 2001 wurde Kang zum zweiten Mal verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Die Polizei drohte, sie erneut zu inhaftierten, und erpresste von ihrer Familie 3.000 Yuan (rund 400 Euro).
Als die Polizei bemerkte, dass Kangs Familie finanziell gut situiert war, kamen die Beamten häufig, schikanierten sie und suchten nach Möglichkeiten, Geld zu erpressen. Kang konnte kein normales Leben mehr führen. Sie tauchte unter und versteckte sich vor der Polizei.
Nach der dritten Verhaftung gefoltert
Im April 2002 umstellten Polizisten Kangs Haus und blieben sechs Tage vor dem Gebäude. Sie stellten die Wasser- und Stromversorgung ab. Kang und ihr Mann saßen fest. Aus Angst, verhaftet zu werden, wagten ihre Kinder nicht, nach Hause zu kommen, und blieben bei Verwandten.
Als die Polizei abzog, verschwand Kang unverzüglich. Sie suchte sich mit ihren beiden Schwestern eine Mietwohnung. Als die Polizei Kangs Mann überwachte, ermittelten sie Kangs Aufenthalt. Sie brachen am Abend des 15. Mai in die Wohnung ein und verhafteten die drei Schwestern.
Die Polizisten fesselten Kang und eine der Schwestern für einen Tag auf der Tigerbank. Sie beschimpften die Praktizierenden und verleumdeten Falun Dafa. Kang sollte auf ein Foto des Begründers von Falun Dafa treten, was sie verweigerte. Am nächsten Tag verlegten die Behörden die drei Schwestern ins Untersuchungsgefängnis Jiamusi.
Kang bekam in der Haft ein schweres Herzleiden und Bluthochdruck. Aus Protest gegen die Verfolgung trat sie in Hungerstreik, wobei sie Blut erbrach. Das Untersuchungsgefängnis erpresste von ihrem Mann 5.000 Yuan (rund 700 Euro), bevor man sie freiließ. „Es schadet nicht, wenn ein Falun Gong [Praktizierender] stirbt. Wie viele von ihnen sind hier schon gestorben? Erst vor ein paar Tage ist eine gestorben“, sagten die Wärter.
Gegen eine der Schwestern wurden zwei Jahre Zwangsarbeit verhängt. In der Haft wurde sie gefoltert. Was mit der anderen Schwester passierte, ist unbekannt.
Vierte Verhaftung führt ins Arbeitslager
Am 28. Oktober 2002 wurde Kang zum vierten Mal verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Sie weigerte sich, bei der polizeilichen Anhörung zu kooperieren. Die Beamten brachten sie daraufhin ins Untersuchungsgefängnis Jiamusi. Einen Monat später wurde sie mit Arbeitslager bestraft und ins Zwangsarbeitslager Jiamusi gebracht.
Als die Wärter im Arbeitslager sich weigerten, Kang wegen ihres schlechten Gesundheitszustands aufzunehmen, zwang sie der Polizist Wang Huamin dazu. Häufig wurde Kang von Wärtern und Gefangenen einer Gehirnwäsche unterzogen, damit sie Falun Dafa aufgibt.
Die Verfolgung führte zu einem schweren Herzleiden und Bluthochdruck. Kang musste sich ständig übergeben und konnte keine Nahrung bei sich behalten.
Drei Wochen später brachten die Wärter die Praktizierende ins Krankenhaus zur Untersuchung. Dann wurde sie entlassen. Am Tag ihrer Heimkehr stellte Kang fest, dass ihr Mann um 6.000 Yuan (etwa 800 Euro) erpresst worden war – im Austausch für ihre Freilassung.
Nach der fünften Verhaftung in Gehirnwäsche-Einrichtung inhaftiert
Ende 2015 wurde Kang erneut zu Hause von Polizisten und Mitarbeitern des Nachbarschaftskomitees verhaftet, nachdem sie wiederholt schikaniert worden war. Während sie in der Gehirnwäsche-Einrichtung Yichun festgehalten worden war, ging ihre Familie jeden Tag zum Wohnausschuss, um ihre Freilassung zu fordern. Die Behörden brachten sie zehn Tage später nach Hause.
Sechste Verhaftung beim Versuch, am Gerichtstermin eines Praktizierenden teilzunehmen
Am 17. Dezember 2014 fuhr Kang frühmorgens mit einem Zug nach Jiansanjiang, um an einer gerichtlichen Anhörung von vier Praktizierenden teilzunehmen. Auf der Suche nach dem Gerichtsgebäude wurde sie festgenommen und Stunden später zurück nach Jiamusi gebracht.
Auch danach schikanierten die Beamten Kang weiter. Die Botschaft über Falun Dafa, die sie an ihrer Tür angebracht hatte, rissen sie ab. Vor der zweiten Anhörung der anderen Praktizierenden am 8. Januar 2015 wurde Kang von der Polizei überwacht, sobald sie das Haus verließ. Einmal schloss die Polizei sie sogar von außen in ihrer Wohnung ein.
Noch mehr Schikanen
Kang erstattete Strafanzeige gegen Jiang Zemin, den früheren Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas, der die Verfolgung von Falun Dafa befohlen hatte. Als die Polizei davon erfuhr, wurde die Praktizierende am 31. Juli 2015 um 6:15 Uhr morgens schikaniert.
Im September belästigte die Polizei Kang abermals zu Hause. Aber sie öffnete die Tür nicht.
Während einer massiven Belästigungskampagne im Jahr 2019 sah sich Kang gezwungen, von zu Hause wegzuziehen und sich vor der Polizei zu verstecken. Am 29. Juli brachen Polizisten in ihre Wohnung ein, als niemand zu Hause war. Sie durchsuchten die Wohnung und beschlagnahmten 50 Falun-Dafa-Bücher, ein Foto des Begründers von Falun Dafa, Informationsmaterialien über Falun Dafa, Computer, Drucker, Mobiltelefone und Büroartikel wie Kopierpapier, Heftklammern, Papierschneider, Lautsprecher, Modem und Router. Auch die 18.000 Yuan (etwa 2.500 Euro) Bargeld nahmen die Beamten mit. Bevor die Polizisten gingen, deckten sie das Guckloch (den Spion) an der Tür ab und zerstörten das Türschloss.
Als Kangs Mann nach Hause kam, konnte er die Tür nicht öffnen und musste das Schloss aufbrechen. Kang tauchte unter und versteckte sich vor der Polizei. Später wurde sie auf die Fahndungsliste gesetzt.
Siebte Verhaftung führt zum Tod
Am 17. Juni 2021 kam Kangs Mann um 8 Uhr morgens nach Hause, nachdem er seinen Enkel zur Schule gebracht hatte. Als er die Haustür öffnete, stürmten sechs Zivilbeamte herbei, die sich im Treppenhaus versteckt hatten. Sie gaben sich als Beamte der Polizeidienststelle Qianjin aus; einer von ihnen hieß Zhao Xin.
Während zwei Beamte Kang festhielten, durchsuchten die anderen die Wohnung. Sie beschlagnahmten 40 Falun-Dafa-Bücher, Mobiltelefone sowie 2.000 Yuan (rund 280 Euro) mit Botschaften auf Banknoten.
Ein Beamter sagte zu Kang: „Auch wenn du draußen einen Hut trägst, können wir dich erkennen.“
Kangs Mann fragte die Polizisten nach dem Grund der Verhaftung. Sie antworteten, das sei ein Befehl von oben, weil am 1. Juli der 100. Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Partei bevorstand.
Einige Anwohner aus der Nachbarschaft schilderten später einem Minghui-Korrespondenten, dass die Zivilbeamten einige Tage vor der Verhaftung in der Nähe von Kangs Wohnung Wache gestanden hatten.
Als Kang abgeführt wurde, wehrte sie sich. Schließlich drängzen die Beamten sie ins Polizeifahrzeug. Nach einem kurzen Verhör in der Staatssicherheitsabteilung Qianjin wurde die Praktizierende zur ärztlichen Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Die Ärzte stellten gefährlich hohen Blutdruck fest. Die Polizisten zerrten Kang umher, sodass sie später Schwierigkeiten beim Gehen hatte.
Trotz Kangs Zustand zwangen die Polizisten die Wärter des Untersuchungsgefängnisses Jiamusi, die Praktizierende aufzunehmen. Am ersten Abend brach sie ohnmächtig zusammen. Die Wärter dachten, sie sei ausgehungert, und unterzogen sie einer Zwangsernährung. Kang erlitt einen Herzinfarkt und verlor das Sehvermögen auf beiden Augen. Als ihr Zustand sich nach fünf Tagen nicht besserte, gaben die Wärter ihr eine Woche lang Injektionen und Infusionen.
Durch die Spritzen verschlimmerte sich Kangs Zustand. Ihre Arme schwollen so stark an, dass die Krankenschwester keine Injektionen mehr verabreichen konnte. Daher zwangen die Wärter sie zur Einnahme von Medikamenten. Als die Wärter gegangen waren, spuckte Kang die Tabletten aus. Sie nahm an, dass sie giftig waren. Das Ödem blieb weiter bestehen, hinzu kamen erhebliche Atembeschwerden. Kang konnte nachts nicht einschlafen und sich nur gegen das Kopfkissen lehnen. Sie litt unter anhaltendem Bluthochdruck und konnte noch immer nicht sehen.
Als Kang am 17. August 2021 an der Schwelle des Todes stand, ließ die Polizei die Praktizierende frei, stellte sie aber unter Hausarrest.
Am 14. Oktober reichte die Polizei den Fall an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Qianjin weiter. Die Staatsanwaltschaft Jiamusi und das dortige Mittlere Gericht beauftragten am 22. Oktober die Staatsanwaltschaft des Bezirks Xiangyang mit der Bearbeitung des Falls.
Nach ihrer Rückkehr in ihre Wohnung verschlimmerte sich Kangs Zustand weiter. Sie konnte nichts mehr essen und musste sich häufig übergeben. Als sie versuchte, mehr zu essen, schaffte sie höchstens eine halbe Schüssel Brei. Durch ihre geschwollenen Beine konnte sie sich nur mit Mühe umziehen.
Jede Woche kamen Polizisten und Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees vorbei und schikanierten die Praktizierende, manchmal sogar mit zehn Personen. Der psychische Druck war immens.
Am 28. Oktober brachten Polizisten Kang zum Bezirksgericht Xiangyang, ohne ihr den Grund zu sagen. Bei ihrer Ankunft kam es zu einer Meinungsverschiedenheit zwischen den Justizbeamten und der Polizei. Beide Seiten stritten lautstark. Die Polizei musste Kang wieder nach Hause bringen.
Am 8. November belästigten drei weitere Beamte der Staatsanwaltschaft des Bezirks Xiangyang die Praktizierende. Sie übergaben ihr die am 28. Oktober von Staatsanwalt Zhang Hongwei unterschriebene Anklageschrift.
Zwei Tage später suchte ein Polizist mit einem Gemeindebeamten Kang zu Hause auf. Sie brachten einen Arzt mit und wollten Kang überreden, sich im Krankenhaus behandeln zu lassen.
Am 15. November kamen Staatsanwalt und Polizei gemeinsam, um Kang zu schikanieren. Sie verlangten eine Unterschrift unter die „Mitteilung über die Prozessrechte von Strafverdächtigen“. Als sich die Praktizierende weigerte, forderte die Polizei ihren Mann auf, das Dokument zu unterschreiben. Erfolglos.
Die ständigen Schikanen forderten ihren Tribut. Am 17. November erblindete Kang, die gerade etwas Sehkraft erlangt hatte, erneut. Sie starb am nächsten Morgen um 5:40 Uhr im Alter von 63 Jahren.
Beteiligt an der Verfolgung:
Liu, Direktor des Amtes für Staatssicherheit: +86-13846154777Zhang Hongliang, Polizeibeamter: +86-13115355575Zhao Xin, Polizeibeamter: +86-13603694645
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