Bilanz November 2021: Insgesamt 63 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

(Minghui.org) Minghui.org hat im November 2021 insgesamt 63 Fälle bestätigt, in denen Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt wurden.

Die 63 neu bestätigten Fälle ereigneten sich zeitlich wie folgt: einer im Jahr 2020, drei im Februar 2021, zwei im Juli 2021, vier im September 2021, 23 im Oktober 2021 und 30 im November 2021. Aufgrund der strengen Zensur in China kann nicht immer rechtzeitig über die Verfolgung berichtet werden und es sind auch nicht alle Informationen leicht zugänglich.

Die verurteilten Praktizierenden stammen aus 33 Städten in 17 Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten. Die Provinzen Shandong (10), Hebei (8) und Liaoning (8) waren die drei Regionen mit den meisten Fällen. Die übrigen 14 Regionen meldeten zwischen einem und fünf Fällen.

Die Haftstrafen der Praktizierenden reichten von sechs Monaten bis zu zehn Jahren mit einem Durchschnitt von drei Jahren und zwei Monaten. Einige Praktizierende, die zu langen Haftstrafen verurteilt wurden, mussten außerdem hohe Geldstrafen entrichten. Das Gericht verurteilte einen Praktizierenden aus der Provinz Guizhou zu zehn Jahren Haft und einer Geldstrafe von 50.000 Yuan (ca. 6.980 Euro). Außerdem wurden 80.000 Yuan (ca. 11.170 Euro) von der Polizei beschlagnahmt, als seine Wohnung durchsucht wurde. Ein anderer Einwohner der Provinz Guangdong, der zu acht Jahren verurteilt wurde, wurde mit 80.000 Yuan Geldstrafe belegt.

16 der verurteilten Praktizierenden waren 60 Jahre oder älter, einschließlich 70- und 80-Jähriger. Ein 79-jähriger Praktizierender wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.

Einige Praktizierende wurden verurteilt, weil sie Mitmenschen davon erzählten, wie Falun Dafa ihre Krankheiten heilte. Manche wurden verurteilt, weil sie auf die Verfolgung aufmerksam machten, und eine Frau wurde inhaftiert, weil sie an ihrer Tür ein Gedicht mit Botschaften über Falun Dafa angebracht hatte.

Es folgen Beispiele für die im November 2021 gemeldeten Fälle. Die vollständige Liste der verurteilten Praktizierenden kann hier heruntergeladen werden (PDF).

Schwere Strafen

Drei Einwohner von Guizhou zu bis zu zehn Jahren Haft verurteilt

Drei Bürger aus dem neuen Bezirk Guian (ein Bezirk auf Stadtebene) in der Provinz Guizhou wurden am 25. Oktober 2021 vom Bezirksgericht Nanming in der Stadt Guiyang zu Haftstrafen verurteilt.

Zhang Tingxiang (m) wurde zu zehn Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 50.000 Yuan verurteilt, Zhang Wei (w) zu acht Jahren und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (ca. 4.190 Euro) und Pang Ping (w) zu drei Jahren und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.396 Euro).

Zhang Wei, 58, und Pang Ping, 62, beide pensionierte Angestellte einer Maschinenfabrik, wurden am 18. April 2019 verhaftet, als sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilten.

Zhang Tingxiang, 52, ein Angestellter einer anderen Maschinenfabrik, wurde am 21. April 2019 von über 30 Beamten zu Hause verhaftet. Die Polizei beschlagnahmte seine Falun-Dafa-Bücher, seinen Computer, sein Mobiltelefon und 80.000 Yuan in bar. Seine Familie kam häufig in das Untersuchungsgefängnis, um ihn zu besuchen, wurde aber jedes Mal abgewiesen und bekam nur die Erlaubnis, Bargeld für ihn zu hinterlegen.

Die Vorsitzende Richterin Yi Li war bereits zuvor aktiv an der Verurteilung von Falun-Dafa-Praktizierenden beteiligt gewesen. Im Jahr 2018 verurteilte sie die 70-jährige Tian Deyu und 2020 Li Yuanyou zu jeweils drei Jahren Gefängnis.

Zu schwerer Haft- und Geldstrafe verurteilt (Provinz Guangdong)

Zeng Fanjie in der Stadt Meizhou, Provinz Guangdong wurde kürzlich zu acht Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 80.000 Yuan verurteilt, weil er Falun Dafa praktiziert.

Man verhaftete ihn am 26. Januar 2021 in seiner Wohnung und hielt ihn in der Haftanstalt des Landkreises Mei fest. In Mei stand er zweimal vor Gericht, zuerst am 20. Juli und dann am 23. September 2021. Sein Anwalt plädierte auf nicht schuldig und argumentierte, dass es keine Rechtsgrundlage für die Verfolgung gebe. Zengs Familie nahm an der zweiten Anhörung teil, die nur 20 Minuten dauerte.

Zeng ist nicht der Einzige in seiner Familie, der wegen des Praktizierens von Falun Dafa verfolgt wurde. Sein Vater Zeng Haiping wurde am 21. Juni 2018 verhaftet und im März 2019 zu fünf Jahren Haft verurteilt. Sein Schwiegervater Zhu Xiansheng war ebenfalls zu fünf Jahren Haft verurteilt und Ende 2020 entlassen worden.

Fünf Personen wegen ihres Glaubens bis zu acht Jahren verurteilt (Provinz Hebei)

Fünf Einwohner der Stadt Tangshan, Provinz Hebei wurden am 15. Oktober 2021 zu Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie Falun Dafa praktizieren.

Die Urteile

Geng Fuxia (w): acht Jahre Haft und 10.000 Yuan (ca. 1.389 Euro) GeldstrafeWei Guoshen (m): drei Jahre und acht Monate Haft und 5.000 Yuan (ca. 694 Euro) GeldstrafeWang Xiuhong (w): drei Jahre Haft und 3.000 Yuan (ca. 416 Euro) GeldstrafeFu Ruiying (w): zwei Jahre Haft und 3.000 Yuan GeldstrafeLu Caiyun (w): ein Jahr und fünf Monate Haft und 3.000 Yuan Geldstrafe.

Die Praktizierenden waren bei einer Polizeirazzia am 18. Juni 2020 verhaftet worden. Geng, Fu sowie Wei wurden später aufgrund gesundheitlicher Probleme gegen Kaution freigelassen. Lu und Wang bleiben im Untersuchungsgefängnis 2 der Stadt Tangshan inhaftiert.

Während der Anhörung vor dem Gericht Zunhua am 15. September 2021 sagte Wei aus, dass Polizisten ihm innerhalb weniger Stunden dreimal eine mit einer unbekannten Substanz gefüllte Plastiktüte über den Kopf gestülpt hätten. Er sei fast erstickt an den Dämpfen und konnte nicht aufhören zu weinen. Mit benebeltem Kopf habe er wiederholt, was die Polizei ihm zu sagen auftrug.

Der Staatsanwalt behauptete, dass die Polizei von den 18.400 Yuan (ca. 2.555 Euro), die bei Wei beschlagnahmt worden waren, 8.400 Yuan (ca. 1.166 Euro) zurückgegeben habe, die Wei nach eigenen Angaben aber nie erhalten hat. Wei fügte hinzu, dass die Beamten der Polizeiwache Liushahe ihn eingeschüchtert und seine Wohnung vor der Anhörung erneut durchsucht hätten. Die Polizisten hätten ihn auch gezwungen, ein Dokument zu unterschreiben und seine Fingerabdrücke auf ein Dokument zu drücken, in dem stand, dass 10.000 der 18.400 Yuan, die bei ihm beschlagnahmt worden waren, eine gegen ihn verhängte Geldstrafe seien und dass er auch nicht damit rechnen solle, die restlichen 8.400 Yuan zurückzubekommen.

Als Geng sich verteidigte, legte sie mehrere Falun-Dafa-Andenken vor, die als Beweismittel für die Anklage gegen sie und andere Praktizierende verwendet wurden. „Schauen Sie sich diese Amulette an! Wie kann ich mit solchen Gegenständen die Strafverfolgung untergraben?“ Sie sagte auch, dass das Praktizieren ihres Glaubens ein verfassungsmäßig geschütztes Recht sei.

Finanzielle Verfolgung durch die Polizei

Mann aus Shandong zu drei Jahren Haft verurteilt, 170.000 Yuan von der Polizei beschlagnahmt

Huang Zhili, ein Bewohner des Kreises Mengyin in der Provinz Shandong wurde im Juli 2021 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, weil er Falun Dafa praktiziert.

Er wurde am 18. Dezember 2020 in seiner Mietwohnung verhaftet. Die Polizei beschlagnahmte 170.000 Yuan (ca. 23.400 Euro) in bar, die er für den Kauf einer Wohnung bereitgelegt hatte. Sein Sohn und seine Schwiegereltern – Yi Tingxu und die 77-jährige Xue Shunfang – wurden ebenfalls festgenommen und kurzzeitig inhaftiert.

Im Juli 2021 wurde er zu drei Jahren Haft verurteilt und in das Gefängnis der Provinz Shandong gebracht. Huang darf keine Besuche seiner Familie empfangen.

Es ist das zweite Mal, das der 48-jährige Huang, der aus der Stadt Xuzhou in der Provinz Jiangsu stammt, wegen Praktizierens von Falun Dafa verurteilt wurde.

Huang arbeitete früher in der technischen Abteilung einer Gipsplattenfabrik und wurde mit der Auszeichnung „10 unter 30“ geehrt. Nachdem er im April 2007 verhaftet und zu drei Jahren Haft im Gefängnis von Wuxi in der Provinz Jiangsu verurteilt worden war, verlor er seinen Arbeitsplatz. Weil er sich weigerte, Zwangsarbeit zu leisten, wurde er im Dezember 2009 insgesamt 32 Tage lang in der streng geführten Abteilung festgehalten.

Während er seine Strafe absaß, kehrte seine Frau mit ihrem achtjährigen Sohn in ihr eigenes Elternhaus in Mengyin zurück. Nach seiner Entlassung zog Huang ebenfalls dorthin. Als die Polizei von Xuzhou dies herausgefunden hatte, stellte sie ihm in Mengyin nach. Sie drohten ihm, die Haushaltsregistrierung seiner Familie aufzuheben, um ihn zu zwingen, Falun Dafa abzuschwören.

Frau aus Shandong wegen ihres Glaubens verurteilt – Polizei beschlagnahmt Tausende Yuan in bar und das Auto

Zang Shuling, eine Einwohnerin der Stadt Laoling in der Provinz Shandong wurde am 16. Oktober 2021 zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert.

Zang wurde am 24. März 2021 verhaftet, als sie im Kreis Yanshan in der Provinz Hebei unterwegs war. Die Polizei beschlagnahmte ihr Auto und andere persönliche Gegenstände. Sie wurde ins Untersuchungsgefängnis Dezhou in Shandong gesperrt.

Später legte die Polizei Zangs Fall der Staatsanwaltschaft der Stadt Laoling vor. Ihre Familie beauftragte einen Anwalt für sie, aber Huang Shuai, der Vizepräsident des Stadtgerichts Laoling, versuchte, den Anwalt daran zu hindern, sie zu vertreten.

Zang wurde am 16. Oktober 2021 in einer virtuellen Anhörung vor Gericht gestellt. Ihr Anwalt plädierte für sie auf nicht schuldig. Der Richter verurteilte sie jedoch zu 3,5 Jahren Haft.

Vor dieser Verhaftung war die Polizei am 2. Juni 2020 bei ihr zu Hause aufgetaucht. Der Dorfsekretär, der die Polizisten begleitete, lieh sich von einem ihrer Nachbarn eine Leiter, mit dem sie über ihren Zaun stiegen. Ein anderer Nachbar beobachtete sie dabei und wies die Polizei darauf hin, dass es rechtswidrig sei, das Haus zu betreten, wenn niemand zu Hause ist. Sie hörten nicht darauf. Stattdessen beschlagnahmten sie aus Zangs Wohnung über 10.000 Yuan (ca. 1.300 Euro) in bar, zwei 20.000-Yuan-Banknoten und zwei Drucker. Auch die Bankkarte wurde beschlagnahmt und das Bankkonto wurde anschließend eingefroren.

Vier Bäuerinnen wegen ihres Glaubens zu Haftstrafen verurteilt – Familien erpresst

Vier Bäuerinnen wurden von der Polizei getäuscht, die sie dazu brachte, eine Haftanstalt aufzusuchen, wo sie dann wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden.

Die Frauen Sun Yueqin, Xu Mingxia, Zhang Xifang und Zhang Meihua sind in der Gemeinde Xiedian, Kreis Guan in der Provinz Shandong, zuhause. Sie wurden erstmals am 12. September 2018 verhaftet, als sie in die benachbarte Stadt Ying im Kreis Daming in der Provinz Hebei gingen, um Informationsmaterialien über Falun Dafa zu verteilen.

Die Beamten, die die Frauen verhafteten, waren von der Polizeidienststelle der Gemeinde Ying. Am nächsten Tag brachten Li Hongna und mehrere andere Beamte der Polizeibehörde des Kreises Daming die vier Frauen in das Untersuchungsgefängnis 3 der Stadt Handan. Der Kreis Daming steht unter der Verwaltung der Stadt Handan in der Provinz Hebei.

Der Beamte Li durchsuchte die Wohnungen der vier Praktizierenden und beschlagnahmte viele ihrer persönlichen Gegenstände. Die Kinder im Haus waren verängstigt und weinten während der Durchsuchung. Berichten zufolge wurde Zhang Meihuas Familie um über 100.000 Yuan (ca. 13.900 Euro) erpresst. Auch ihr Mobiltelefon und ihr Computer wurden mitgenommen. Ihr Mann war durch die polizeilichen Übergriffe traumatisiert. Er musste einen Monat lang im Krankenhaus behandelt werden, nachdem er einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte. Die anderen drei Praktizierenden wurden um jeweils mindestens 30.000 Yuan (ca. 4.170 Euro) erpresst.

Zhang Meihua, Zhang Xifang und Xu wurden am 2. November 2018 freigelassen, Sun vier Tage später.

Obwohl die Praktizierenden nie irgendwelche Informationen von der Polizei über ihren Fall erhielten, wurden sie vor Kurzem von mehreren Beamten der Polizeiwache des Bezirks Feixiang in der Stadt Handan dazu gebracht, in ein Untersuchungsgefängnis zu gehen. Es ist unklar, um welche Haftanstalt es sich handelt und welches Gericht die Praktizierenden gleich nach ihrer Ankunft dort zu Gefängnisstrafen verurteilte. Zum Zeitpunkt der Berichterstellung liegen auch noch keine Informationen über die Länge ihrer Haftstrafen vor.

Die Familien der Praktizierenden sind auch im Unklaren, warum die Polizeiwache des Bezirks Feixiang eingeschaltet wurde, als sie von Beamten der Polizeiwache der Gemeinde Ying verhaftet wurden.

Verfolgung von Senioren

79-jährige Frau zu vier Jahren Haft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktizierte

Als die Angehörigen von Wang Jingcui am 15. Oktober 2021 bei der Polizei anriefen, um sich nach ihrem Fall zu erkundigen, waren sie erschüttert. Sie erfuhren nämlich, dass die 79-jährige Frau wegen Praktizierens von Falun Dafa zu vier Jahren verurteilt worden war. Das Gericht hatte außerdem 10.000 Yuan als Strafe von ihrem Bankkonto abgehoben, ohne ihre Familie zu informieren.

Wang aus der Stadt Daqing in der Provinz Heilongjiang wurde im November 2019 festgenommen, nachdem sie angezeigt worden war, weil sie auf einem Bauernmarkt mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung und hielt sie fünf Stunden lang auf der Polizeiwache fest. Aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands ließ man sie gegen Kaution frei. Seitdem rief die Polizei oft ihren Sohn an und forderte ihn auf, in ihrem Namen eine Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben.

Obwohl sich Wangs Gesundheitszustand verschlechterte und sie nicht mehr gehen konnte, nahm die Polizei sie am 8. Mai 2021 in ihrer Wohnung erneut fest und brachte sie in einem Rollstuhl in das Untersuchungsgefängnis 2 der Stadt Daqing. Dort geriet sie in einen lebensbedrohlichen Zustand und wurde wiederbelebt. Nachdem die Behörden sie in die Haftanstalt zurückgebracht hatten, untersagten sie ihrer Familie, sie zu besuchen.

Wang wurde später vom Gericht der hochtechnologischen Industrieentwicklungszone Daqing zu vier Jahren Haft verurteilt. Zum Zeitpunkt der Berichterstellung ist nicht klar, ob sie bereits ins Gefängnis gebracht wurde.

Vor dieser letzten Verurteilung wurde Wang, eine ehemalige Angestellte der Ölförderanlage von Daqing, bereits sechsmal verhaftet. Zweimal wurde sie zu einer Gefängnis- und einmal zu einer Arbeitslagerstrafe verurteilt.

Zwei Frauen, 72 und 80 Jahre alt, wegen Praktizierens von Falun Dafa verurteilt

Eine Staatsanwältin in der Stadt Jining in der Provinz Shandong versprach, für die Frauen Li Guirong und Song Chengkui wegen ihres hohen Alters keine Gefängnisstrafen zu beantragen, empfahl aber dann doch Gefängnisstrafen von drei bzw. 1,5 Jahren gegen sie. Sowohl die 72-jährige Li als auch die 80-jährige Song wurden später zu den empfohlenen Strafen verurteilt.

Die beiden Seniorinnen wurden erstmals im Juni 2020 verhaftet, als sie in der Nähe des Bezirksgerichts Rencheng saßen. Die Polizei beschuldigte sie, „das Gericht zu belagern“. Man durchsuchte ihre Wohnungen und ließ sie gegen Kaution frei.

Am 10. April 2021 wurde Li erneut verhaftet und ihre Wohnung durchsucht, nachdem sie wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt worden war. Die Polizei belästigte weiterhin ihre Familie und erpresste von ihrer Tochter einen Geschenkgutschein im Wert von 2.000 Yuan mit der Behauptung, dass ihre Mutter eine mildere Strafe bekäme, sobald sie den Gutschein dem Richter gäbe.

Nachdem die Polizei die Akten von Li und Song im Mai 2021 bei der Staatsanwaltschaft des Bezirks Rencheng eingereicht hatte, versicherte Staatsanwältin Li Na den Familien der beiden, dass sie keine Anwälte beauftragen müssten. Sie sagte, der Richter werde die beiden Praktizierenden aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters höchstwahrscheinlich zu Strafen auf Bewährung verurteilen. Sie selber werde keine Gefängnisstrafen fordern.

Die Familien der beiden Praktizierenden glaubten der Staatsanwältin, mussten jedoch später feststellen, dass sie entgegen der Versprechungen Haftstrafen von drei und eineinhalb Jahren für Li und Song vorschlug.

Als Li und Song am 22. Juli 2021 vor dem Bezirksgericht Rencheng erschienen, wurden sie von Richter Xu Xinguo häufig unterbrochen und durften ihre Verteidigungserklärungen nicht zu Ende vortragen.

Li wurde am 13. August 2021 zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan und Song zu eineinhalb Jahren und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan verurteilt. Nachdem die Familien beim Mittleren Gericht der Stadt Jining Berufung eingelegt hatten, beauftragten sie Anwälte mit ihrer Vertretung. Die Anwälte beantragten wiederholt eine Anhörung in ihrer Berufungssache, aber Richter Yu Jiansong vom höheren Gericht bestätigte die ursprünglichen Urteile ohne Anhörung.

Als die Polizei am 9. November 2021 zu Song nach Hause kam, um sie ins Gefängnis zu bringen, sagte sie, dass ihr blinder Mann auf ihre Pflege angewiesen sei und sie ihn nicht allein lassen könne. Der Beamte Yu Yongbo befahl einigen anderen, Song gewaltsam die Treppe hinunter und zum Polizeiauto zu tragen. Sie bestand aber die körperliche Untersuchung nicht und wurde noch am selben Tag freigelassen. Li hingegen wurde am nächsten Tag zur Vorbereitung ihrer Inhaftierung in eine Quarantäneeinrichtung gebracht.

72-jährige Frau ein drittes Mal verurteilt

Tan Changrong wurde im Oktober 2018 verhaftet und im Oktober 2021 zu einer Haftstrafe von drei Jahren und drei Monaten verurteilt, weil sie Anzeige gegen einen Gefängniswärter erstattet hatte, der sie gefoltert hatte, als sie wegen Praktizierens von Falun Dafa inhaftiert war.

Seit das kommunistische Regime Chinas 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begann, wurde Tan aus Chongqing wiederholt wegen ihres Glaubens verfolgt. Vor ihrer letzten Verurteilung wurde sie 2001 zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt und in der Vergangenheit zweimal – 2005 zu neun Jahren und 2015 zu drei Jahren.

Während ihrer ersten Haftstrafe im Frauengefängnis von Chongqing wurde Tan gefoltert und gezwungen, mehr als zehn Stunden am Tag zu arbeiten.

Während ihrer zweiten Haftstrafe wurde sie von den Wärterinnen, insbesondere von Tang Anzhi, geschlagen, beschimpft und über lange Zeit mit einem elektrischen Schlagstock geschockt. Die Wärter zwangen Tan auch, stundenlang in der Hocke zu sitzen, missbrauchten sie sexuell und erlaubten ihr nicht, die Toilette zu benutzen.

Tan reichte nach ihrer Entlassung am 2. September 2018 eine Anzeige bei der Justizbehörde der Stadt Chongqing und der Gefängnisverwaltung ein und beschrieb die Folter, der sie im Gefängnis ausgesetzt war.

Anstatt Gerechtigkeit zu erfahren, wurde Tan am 15. Oktober 2018 verhaftet und am 15. November 2019 vor dem Bezirksgericht Jiangbei angeklagt.

Der Richter traf sich einmal mit Tan im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Jiangbei. Als sie einen Freispruch forderte, sagte der Richter, dass er ihr diesen nur gewähren würde, wenn sie eine Erklärung abgäbe, dass sie Falun Dafa abschwört. Sie bestritt, etwas Falsches getan zu haben, weil sie einen spirituellen Glauben habe, und weigerte sich, Kompromisse einzugehen.

Nach über drei Jahren Haft wurde Tan im Oktober 2021 zu drei Jahren und drei Monaten verurteilt. Sie soll am 14. Januar 2022 aus der Haft entlassen werden.

Schon einmal zu 14 Jahren verurteilt – älterer Mann erhält weitere 4,5 Jahre Haft wegen seines Glaubens

Der 72-jährige Wang Xinmin, Einwohner der Stadt Mudanjiang in der Provinz Heilongjiang, wurde zu einer Gefängnisstrafe von fünf Monaten verurteilt, weil er Falun Dafa praktiziert. Er hat gegen das Urteil Berufung eingelegt.

Wang wurde am 10. Juni 2021 bei einer Polizeirazzia verhaftet. Die Behörden behaupteten, der Zweck der Massenverhaftung sei die „Aufrechterhaltung der Sicherheit“ angesichts des bevorstehenden 100-jährigen Jubiläums der Gründung der Kommunistischen Partei Chinas am 1. Juli.

Er wurde im Untersuchungsgefängnis von Mudanjiang festgehalten. Die Behörden weigerten sich, ihn freizulassen, obwohl sein Blutzuckerspiegel sehr hoch war.

Wang erschien am 29. Oktober vor dem Bezirksgericht Aimin. Er plädierte auf „nicht schuldig“. Vor kurzem wurde er zu 4,5 Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (ca. 670 Euro) verurteilt.

Dies ist das zweite Mal, dass Wang, ein pensionierter leitender Agrarwissenschaftler des Tabakforschungsinstituts in Heilongjiang, in den letzten zwei Jahrzehnten wegen seines Glaubens verurteilt wurde.

Bereits am 22. Oktober 2003 war er verhaftet und zu 14 Jahren Haft im Gefängnis von Mudanjiang verurteilt worden. Anfang 2014 erkrankte er an einer schweren Bauchspeicheldrüsenentzündung. Ihm wurde im Juni 2014 Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung gewährt. Noch bevor Wang sich vollständig erholt hatte, brachte man ihn am 4. Juni 2015 wieder in das Gefängnis. Die Entlassung war im Jahr 2016.

Wang Xinmin, nachdem ihm im Juni 2014 Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung gewährt worden war

Wegen ihrer Meinung angegriffen

Vier Jahre Haft für eine Frau, die sich zu ihrem Glauben bekennt (Provinz Guangdong)

Liu Jinhuan aus der Stadt Guangzhou, Provinz Guangdong, wurde am 18. Mai 2020 verhaftet, weil jemand sie wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa und die Coronavirus-Pandemie angezeigt hatte.

Am 12. November 2020 fand die Anhörung vor dem Bezirksgericht Haizhu statt. Staatsanwalt Lin Jishen beschuldigte sie, am Abend des 6. Mai Informationsmaterialien über Falun Dafa an den Türgriffen von Privatfahrzeugen angebracht zu haben. Die Aussage des Zeugen Li Xiaoqin besagte jedoch, dass die Materialien bereits um 6 Uhr morgens am 6. Mai dort waren. Dies deutete darauf hin, dass die von Li gefundenen Materialien nicht von Liu verteilt worden waren.

Zu den Beweisen der Staatsanwaltschaft gegen Liu gehörten auch über 1.000 Falun-Dafa-Flugblätter, welche die Polizisten angeblich in ihrer Wohnung beschlagnahmt hatten. Die Flugblätter waren jedoch nie auf der von der Polizei vorgelegten Beschlagnahmungsliste aufgeführt. Die Polizisten hatten auch versäumt, die Flugblätter bei ihr zu überprüfen, wie es das Gesetz verlangt.

Die beiden Anwälte von Liu plädierten für sie auf nicht schuldig. Sie argumentierten, dass Falun Dafa in China durch kein Gesetz kriminalisiert wird. Der Staatsanwalt beschuldigte sie zwar der „Untergrabung des Strafvollzugs“, konnte aber nicht nachweisen, welches Gesetz sie untergraben hatte und wie dies geschah.

Der Richter ignorierte die Verteidigung der Anwälte, wiederholte aber die Behauptung des Staatsanwalts, wie viele Gegenstände angeblich bei Liu beschlagnahmt und wie viele Materialien von ihr verteilt wurden.

Der Richter verurteilte Liu am 16. November 2021 zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (ca. 685 Euro).

Liu Jinhuan

Ein Amulett von Falun Dafa als Glücksbringer führt zu drei Jahren Haft

Wu Lihu und Jia Zhiqiang aus der Stadt Harbin, Provinz Heilongjiang, sprachen am 29. Mai 2021 mit einem Mann auf der Straße über Falun Dafa. Sie schenkten ihm ein Amulett als Andenken. Nachdem sie sich getrennt hatten, meldete der Mann die beiden Praktizierenden bei der Polizei, die kurz darauf eintraf und sie festnahm.

Ein Beamter der Polizeiwache Minzhu zwang die Praktizierenden, ihre Adressen preiszugeben, und durchsuchte dann ihre Wohnungen. Wus Falun-Dafa-Bücher, ein Foto des Begründers von Falun Dafa, einige Amulette, ein Laptop und 5.000 Yuan (ca. 700 Euro) in Banknoten, die mit Botschaften über Falun Dafa bedruckt waren, wurden beschlagnahmt.

Die Polizei trug jedoch nur 3.000 Yuan Bargeld in die Beschlagnahmungsliste ein und gab keinerlei Erklärungen darüber ab, was mit den anderen 2.000 Yuan geschehen ist. Aus Jias Wohnung wurden zwei Falun-Dafa-Bücher mitgenommen.

Die Beamten nahmen Wu in Strafhaft und hielten sie im Untersuchungsgefängnis Nr. 2 der Stadt Harbin fest. Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Shuangcheng genehmigte ihre Verhaftung und erhob später Anklage gegen sie, weil sie im Besitz von Banknoten mit Botschaften über Falun Dafa gewesen war.

Jia dagegen wurde nach 15 Tagen im Untersuchungsgefängnis der Stadt Harbin freigelassen, die Anklage fallengelassen.

Wu erschien am 30. Oktober 2021 vor dem Bezirksgericht Daoli. Der Richter erlaubte ihrer Familie nicht, an der Verhandlung teilzunehmen. Man informierte ihren Sohn am 17. November 2021 darüber, dass sie zu drei Jahren Haft verurteilt worden war. 

Verurteilt wegen Verbreitung von Informationsmaterialien über ihren Glauben

Eine 73-jährige Frau, die anderen Menschen von ihrer wundersamen Genesung erzählt hatte, wurde verhaftet und später zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Sie schreibt es Falun Dafa zu, dass sie aufstehen konnte, nachdem sie zwei Jahre lang bettlägerig gewesen war. Chen Huan sollte zunächst ihre Strafe zu Hause absitzen, wurde aber vor kurzem erneut verhaftet und wird nun seit drei Monaten in Isolationshaft gehalten.

Chen Huan

Die aus der Provinz Heilongjiang stammende Chen erlitt 2006 einen Schlaganfall und war in den folgenden zwei Jahren bettlägerig. Der Arzt stellte mehrmals Bescheinigungen über ihren kritischen Zustand aus.

Chens jüngere Tochter, die in der Stadt Dalian in der Provinz Liaoning arbeitete, holte sie nach Dalian, um sie zu pflegen. Im Dezember 2008 stellte ein Ortsansässiger Chen Falun Dafa vor. Nach drei Tagen des Praktizierens stand sie aus dem Bett auf und begann, etwas für ihre Tochter zu kochen.

Aus tiefer Dankbarkeit für Falun Dafa war Chen bemüht, ihre Geschichte anderen Menschen mitzuteilen. Sie hoffte, dass noch mehr Menschen davon profitieren konnten. Im Dezember 2010 wurde sie zum ersten Mal verhaftet, nachdem jemand sie wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt hatte. Zwei Tage lang wurde sie auf der Polizeiwache Wanli festgehalten. Erst als sie an Bluthochdruck erkrankte, ließ die Polizei sie frei.

Während der Pandemie im Jahr 2020 wurde Chen im Mai erneut wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt. Beamte derselben Polizeiwache in Wanli verhafteten sie, ließen sie aber am Abend wieder frei.

Die Polizei legte Chens Fall später der Staatsanwaltschaft vor, die daraufhin Anklage gegen sie erhob und ihren Fall an das Gericht in Pulandian weiterleitete. Obwohl das Gericht anordnete, dass Chen Ende 2020 wieder in Gewahrsam genommen werden sollte, wurde sie zwei Tage später aufgrund ihres Gesundheitszustandes freigelassen.

Im April 2021 ordnete das Gericht erneut Chens Verhaftung an. Sie wurde drei Tage lang in einen Metallkäfig gesperrt. Daraufhin schnellte ihr Blutdruck gefährlich in die Höhe. Wenige Tage nach ihrer Freilassung verurteilte der Richter sie zu 2,5 Jahren Haft, erlaubte ihr jedoch, die Haftzeit zu Hause zu verbringen.

Die Polizei überwachte Chens tägliches Leben. Am 16. August 2021 nahm der Beamte Zhang Junchi von der Polizeiwache Wanli sie vor dem Haus ihrer Tochter fest. Seitdem wird sie in Isolationshaft gehalten.

Pensionierte Lehrerin zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt

Die 60-jährige pensionierte Lehrerin Wang Jiemei aus der Stadt Fushun, Provinz Liaoning, litt früher unter schwerer Gallenblasenentzündung und Schlaflosigkeit. Da auch ihr Mann bei schlechter Gesundheit war, lastete die meiste Hausarbeit auf ihren Schultern. Daher war Wang oft schlecht gelaunt und leicht reizbar. Kurz nachdem sie mit Falun Dafa begonnen hatte, erlangte sie ihre Gesundheit zurück. Sie war voller Energie und ihr Horizont erweitert.

Nach Ausbruch der Corona-Epidemie in China sah sich Wang verpflichtet, die Bevölkerung um die heilende Kraft von Falun Dafa zu informieren, damit noch mehr Menschen davon profitieren können. Weil sie in der nahegelegenen Stadt Shenyang mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte, wurde sie am 21. Februar 2021 angezeigt und von Beamten der Polizeiwache Gaokan in Shenyang verhaftet.

Nach fast neun Monaten im Untersuchungsgefängnis Nr. 1 von Shenyang wurde Wang am 11. Oktober vom Gericht der Wirtschafts- und Technologieentwicklungszone verurteilt.

Vor der Anhörung hatte die Haftanstalt gefordert, dass ihr Anwalt sowie ihr Familienbevollmächtigter ihre Aufenthaltsorte der vergangenen 30 Tage sowie eine entsprechende Betätigung ihrer Arbeitgeber und des Nachbarschaftskomitees vorlegen. Da der Anwalt an anderen Anhörungen außerhalb der Stadt teilgenommen hatte, musste er zusätzlich einen negativen Corona-Test vorlegen.

Die Anhörung fand in einem 100 Quadratmeter großen Sitzungssaal mit zwei Sitzreihen statt. Während der Gerichtsschreibers Duan Kexin die ganze Zeit auf einem Stuhl saß und den Verhandlungsverlauf dokumentierte, standen der Vorsitzende Richter, Yang Song, ein Schöffe und ein Gerichtsdiener. Zwei weitere Richter konnten nur auf dem Gang stehen. Die beiden Staatsanwälte Hou Yu und Wei Xiaoxue teilten sich abwechselnd einen Stuhl. Der Anwalt und der Familienbevollmächtigter von Wang teilten sich einen weiteren Stuhl. Die Praktizierende musste hinter einem Gitter sitzen. Die Familie war von der Anhörung ausgeschlossen, da sie kein Unterstützerschreiben von der Gemeinde vorlegen konnte.

Wangs Anwalt beantragte Freispruch. Es sei nicht hinnehmbar, dass die Polizei sie verhaftet und über ein halbes Jahr lang festgehalten habe, nur weil sie mit anderen gesprochen hatte. Zur Anklage, die auf „Untergrabung des Strafvollzugs“, lautete, wollte der Anwalt vom Staatsanwalt wissen, wie seine Mandantin welches Gesetz untergraben habe.

Der Anwalt fügte hinzu, dass die Polizei bei der Bearbeitung des Falles zudem gegen geltendes Recht verstoßen habe. Dabei führte er die Wohnungsdurchsuchung ohne Wohnbefehl sowie die Angabe eines falschen Verhaftungsdatums an. Die Polizeiwache Gaokan in Shenyang hatte die Polizeiwache Gaowan in Fushun bei der Wohnungsdurchsuchung um Unterstützung gebeten. Allerdings hätte eine solche Anfrage durch die örtliche Polizeibehörde und nicht die Polizeiwache selbst gestellt werden müssen. Dadurch, so erklärte der Verteidiger, sei die Hausdurchsuchung rechtswidrig und die beschlagnahmten Falun-Dafa-Materialien dürften nicht als Beweismittel zugelassen werden.

Der Anwalt forderte vom Gericht eine Zeugenanhörung. Die Staatsanwaltschaft müsse zudem die Beweismittel der Anklage zur Gegendarstellung vorlegen.

In seinem Schlussplädoyer führte der Verteidiger über die ältere Praktizierende aus: „Sie erzählte Fremden von Falun Gong und wünschte ihnen, dass sie in Anbetracht des kalten Wetters und der Pandemie in Sicherheit sind. Dies geschah ganz aus ihrer Güte und Freundlichkeit heraus. Wenn man nicht glaubt, was sie sagt, müsse man es zumindest respektieren. Selbst wenn man das nicht respektiere, könnte man einfach weitergehen. Warum müssen Sie sie verhaften und so lange festhalten?“

Nach der Anhörung versuchte Wangs Familie, die Richter dazu zu bewegen, sich nicht an der Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden zu beteiligen. Das Gericht ignorierte dies und verurteilte Wang kürzlich zu dreieinhalb Jahren und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (rund 1.400 Euro).

Zu vier Jahren Haft verurteilt, weil sie ein Gedicht über Falun Dafa an ihrer Tür angebracht hatte

Die 56-jährige Lou Yahon aus der Stadt Xuchang, Provinz Henan wurde am 15. Dezember 2020 in ihrer Wohnung verhaftet, kurz nachdem sie vom Einkaufen zurückgekehrt war. Eine Gruppe von Beamten brach bei ihr ein und beschlagnahmte ihren Computer und ihre Falun-Dafa-Bücher.

Ein Beamter verriet, dass sie wegen des an ihrer Tür angebrachten Gedichts verhaftet wurde. Das Gedicht lautete: „Segen des Himmels; kultiviert man das Herz für das Gute, wird man mit Glück, Langlebigkeit und Gesundheit gesegnet; ehrt man den Himmel und die Tugend, wird man Glück haben“ und „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“.

Die Polizei hielt Lou im Untersuchungsgefängnis von Yulin in Strafhaft, nachdem ihre ursprüngliche 15-tägige Administrativhaft abgelaufen war.

Ihr Anwalt legte ein Rechtsgutachten vor, in dem er die Staatsanwaltschaft des Bezirks Weidu aufforderte, die Verhaftung nicht zu genehmigen. Zheng Jianye, der Direktor der Staatsanwaltschaft, ignorierte die Stellungnahme des Anwalts und genehmigte die Festnahme.

Danach ließ die Staatsanwaltschaft Lous Anwalt über den Stand ihres Falles im Unklaren.

Als der Anwalt im März 2021 bei der Staatsanwaltschaft anrief, wurde ihm gesagt, dass die Polizei den Fall noch nicht vorgelegt habe. Am 7. April rief er wieder an und ihm wurde erneut mitgeteilt, dass die Polizei in dem Fall ermittle.

Als er am 22. April anrief, sagte eine Staatsanwältin dem Anwalt, dass sie die Akte erst am selben Tag erhalten habe. Sie meinte, der Anwalt könne in der darauffolgenden Woche kommen, um Akteneinsicht zu nehmen.

Als der Anwalt am 28. April die Staatsanwaltschaft aufsuchte, musste er zu seiner Überraschung feststellen, dass die Empfangsdame weder Lous Akte noch eine Aufzeichnung über den Eingang der Akte im Computer finden konnte.

Da der Verteidiger vermutete, dass die Staatsanwaltschaft Lou bereits angeklagt hatte, ging er zum Gericht, um sich nach ihrem Fall zu erkundigen. Die Empfangsdame des Gerichts teilte ihm mit, dass Staatsanwalt Zheng Jianye am 22. April, dem Tag, an dem der Anwalt das letzte Mal angerufen hatte, Anklage gegen Lou erhoben und ihren Fall an das Gericht weitergeleitet habe.

Später erfuhr der Anwalt, dass die Polizei Lous Fall bereits am 12. März an den Staatsanwalt weitergeleitet hatte und der Staatsanwalt am 18. März in das Untersuchungsgefängnis gekommen war, um ihr ein paar Fragen zu stellen. Keiner dieser Vorgänge war jedoch bei der Staatsanwaltschaft dokumentiert. Die Person, die den Anruf entgegennahm, teilte dem Anwalt auch bei Telefonaten im März und am 7. April mit, dass dort der Fall nicht vorliege.

Lou wurde am 26. Mai 2021 vor dem Bezirksgericht Weidu angeklagt. Ihr Anwalt plädierte auf nicht schuldig und forderte ihren Freispruch. Keiner ihrer Familienangehörigen durfte der Verhandlung beiwohnen.

Der Richter verurteilte Lou Anfang Juli 2021 zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (ca. 400 Euro). Sie legte gegen das Urteil Berufung ein, aber das Mittlere Gericht entschied, das ursprüngliche Urteil aufrechtzuerhalten.

Anfang November 2021 wurde Lou in das Frauengefängnis von Xinxiang gebracht. Um gegen die Verfolgung zu protestieren, trat sie in den Hungerstreik und wurde brutal durch die Nase zwangsernährt. Die Folter führte bei Lou zu anhaltendem Bluthochdruck.

Es ist nicht das erste Mal, dass Lou wegen des Praktizierens von Falun Dafa verfolgt wird. Sie wurde bereits im Oktober 2005 zu einem Jahr Zwangsarbeit und im September 2017 zu einem Jahr Haft verurteilt.

Mann aus Liaoning an seinem Geburtstag verhaftet und zu Gefängnis verurteilt

Am 20. November 2021 wurde die Familie von Liu Qingyu darüber informiert, dass er zu viereinhalb Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (rund 1.400 Euro) verurteilt worden war.

Liu Qingyu

Liu lebt in der Stadt Yingkou in der Provinz Liaoning. Am 12. April 2021 feierte er seinen Geburtstag und war mit seiner Frau Zhang Chang in einem Restaurant zum Mittagessen, als er verhaftet wurde. Die Polizei hatte ihn einen Tag lang überwacht, weil er am Vortrag wegen des Verteilens von Informationsmaterial über Falun Dafa angezeigt worden war.

Die Polizei nahm dem Paar die Autoschlüssel ab und ging von Tür zu Tür, um die Wohnung zu finden.

Nach 38 Tagen wurde Zhang aus dem Untersuchungsgefängnis Yingkou entlassen, während Liu im Untersuchungsgefängnis Dashiqiao inhaftiert blieb.

Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Zhangqian erhob am 13. August Anklage gegen Liu. Am 22. Oktober wurde er vom örtlichen Gericht angehört und einen Monat später verurteilt.

Vor seiner letzten Inhaftierung war Liu bereits mehrfach verhaftet worden. Er war insgesamt viereinhalb Jahre in Haft – dreimal im Arbeitslager und ein Jahr im Gefängnis, nur weil er an seinem Glauben an Falun Dafa festhielt.

86-Jährige am Boden zerstört – ihre Tochter wurde wegen ihres Glaubens verhaftet

Cong Xia aus der Stadt Dalian, Provinz Liaoning, wurde am 14. Mai 2020 festgenommen, als sie Plakate über Falun Dafa aufgehängte. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung. Als ihr Mann, ein Regierungsbeamter, von der Arbeit nach Hause kam, war er schockiert über das Chaos. Zudem waren die Falun-Dafa-Bücher und Drucker verschwunden.

Congs Verhaftung wurde später genehmigt. Ihr Mann suchte die örtliche Polizeiwache auf, um sich über ihren Fall zu erkundigen. Die Polizei verweigerte jegliche Auskünfte und drohte ihm damit, ihn zu verhaften. Er stand aufgrund seiner Regierungstätigkeit unter großem Druck.

Auch für die 86-jährige Mutter, die allein lebt, war Congs Verhaftung ein schwerer Schlag. Wenn ihre anderen Kinder sie besuchten, weinte sie jedes Mal. Sie litt unter Zahnschmerzen und einem Mundgeschwür.

Congs jüngerer Bruder brachte die Mutter mehrfach zum Amt für Staatssicherheit des Bezirks Xigang, um ihre Freilassung zu fordern. Erfolglos.

Später übergab die Polizei den Fall an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Xigang. Im Februar 2021 fand ihre Anhörung vor dem Gericht statt. Später wurde sie zu vier Jahren Haft verurteilt. Im Juli legte Cong Berufung beim Mittleren Gericht ein. Im Oktober wurde das ursprüngliche Urteil bestätigt.

Frühere Berichte:

Statistik September und Oktober: 1.963 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet und schikaniertJuli/August 2021: Insgesamt 2.941 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet und schikaniertBilanz erstes Halbjahr 2021: Insgesamt 9.470 Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet oder schikaniertBilanz März und April 2021: Insgesamt 2.857 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet und schikaniertBilanz Februar 2021: Insgesamt 226 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens ins Visier genommen1.216 Falun-Dafa-Praktizierende wurden im Januar 2021 verhaftet und schikaniert