Januar 2021: Insgesamt 186 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt – Teil I

(Minghui.org) Im Januar 2021 bestätigte Minghui.org, dass weitere 186 Falun-Dafa-Praktizierende [1] verurteilt wurden, darunter 145 im Jahr 2020 und 41 im Januar.

Mit den neu bestätigten Fällen wurden insgesamt 767 Praktizierende im Jahr 2020 verurteilt. Allein im Dezember 2020 wurden 218 Praktizierende verurteilt, was dem 1,8-fachen der Anzahl vom November und dem 3,8-fachen der Anzahl vom Oktober entspricht.

Der plötzliche Anstieg der Zahl der verurteilten Praktizierenden im Dezember und der folgende dramatische Rückgang im Januar ist ähnlich wie die Schwankungen bei den Verhaftungen und Schikanefällen im gleichen Zeitraum im Vorjahr. Ende 2019 wurde ein ähnlicher Trend beobachtet, als die Fälle im Dezember 2019 plötzlich anstiegen und dann im Januar 2020 abfielen, als die Verbreitung des Coronavirus in China begann.

Angesichts der gemeldeten Infektionsfälle während der zweiten Welle des Coronavirus, die jetzt über China hinwegfegt, wird angenommen, dass der plötzliche Rückgang der Verfolgungsfälle im Januar 2021 ein Indikator für die Schwere der Pandemie ist. Es wird vermutet, dass die tatsächliche Situation von der Kommunistischen Partei Chinas vertuscht wird und der Außenwelt nicht bekannt ist.

Praktizierende in 77 Städten (in 25 Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten) verurteilt

Die Praktizierenden, die im Januar 2021 verurteilt wurden, kamen aus 77 Städten in 25 Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten. Die Provinzen Sichuan (22) meldeten die meisten Fälle, gefolgt von Shandong (20), Heilongjiang (17), Jilin (14), Guangdong (13), Liaoning und Hebei (beide 12) und Hubei (10). Die restlichen 17 Provinzen berichteten von Verurteilungen zwischen einem und neun Praktizierenden.

Insgesamt wurden 68 Praktizierende von den Gerichten zu Geldstrafen von insgesamt 917.000 Yuan (117.700 Euro) verurteilt. Die einzelnen Beträge reichten von 1.000 bis 50.000 Yuan (1.285 – 6.420 Euro) bei einem Durchschnitt von 13.485 Yuan (1.730 Euro) pro Person.

Verurteilte Praktizierende nach Provinzen

Das Kreisgericht Lu in der Provinz Sichuan verurteilte im Dezember 2020 innerhalb von fünf Tagen drei Praktizierende zu Haftstrafen zwischen vier und viereinhalb Jahren. Darunter befand sich eine 81-jährige Frau

In der Stadt Yinchuan in der Provinz Ningxia wurden acht Praktizierende, die am 19. September 2020 in einer Gruppe von 13 Personen verhaftet worden waren, am 25. Dezember 2020 zu Haftstrafen zwischen zwei und fünfeinhalb Jahren und Geldstrafen zwischen 15.000 und 35.000 Yuan (1.925 und 4.500 Euro) verurteilt. Außerdem starben zwei der verhafteten Praktizierenden, Xie Nanfang (m) und Ren Chuntian (m) infolge der Verfolgung: Xie am 28. Februar und Ren am 2. Juni 2020.

Vier Einwohner der Stadt Nanchang in der Provinz Jiangxi wurden am 4. Januar 2021 verurteilt, einer zu einem Jahr Haft mit einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (650 Euro) und die anderen zu drei bis vier Jahren und zwei Monaten mit einer Geldstrafe von jeweils 30.000 Yuan (3.850 Euro). Eine von ihnen, eine 66-jährige Rentnerin der Fabrik für Aluminiumprodukte, wurde zu einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (3.850 Euro) verurteilt, außerdem wurden bei ihrer Verhaftung 13.865 Yuan (1.780 Euro) in bar und ein Bankeinzahlungsbeleg über 50.000-Yuan (6.420 Euro) beschlagnahmt.

In einer weiteren Gruppenverurteilung wurden sechs Praktizierende aus dem Kreis Dazhu, Provinz Sichuan, zu Haftstrafen zwischen zwei und siebeneinhalb Jahren verurteilt. Unter ihnen war ein 57-jähriger Lehrer, der zu der längsten Haftstrafe und der höchsten Geldstrafe von 50.000 Yuan (6.420 Euro) verurteilt wurde.

47 Praktizierende im Alter von über 60 Jahren verurteilt

Von den 82 Praktizierenden im Alter von 26 bis 88 Jahren waren 47 über 60 Jahre alt. Ihre Gefängnisstrafen reichten von zehn Monaten bis zu zehn Jahren.

Verurteilte Praktizierende nach Altersgruppen

Die älteste Praktizierende, die 88-jährige Yu Fangzhuang aus der Stadt Nanchang, Provinz Jiangxi, wurde Ende Dezember 2020 zu sechs Monaten Haft und einer Geldstrafe von 2.000 Yuan (260 Euro) verurteilt.

Li Dengchen, ein 82-jähriger pensionierter Lehrer in der Stadt Hengshui, Provinz Hebei, wurde Anfang 2021 zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Xiao Dafu, ein 80-jähriger Einwohner der Stadt Dazhou, Provinz Sichuan, wurde am 30. September 2020 zu achteinhalb Jahren verurteilt, nachdem er über zwei Jahre in Isolationshaft verbracht hatte.

Die 72-jährige Li Guoxin aus der Stadt Pingdingshan, Provinz Henan, wurde um Januar 2021 vom Kreisgericht Lushan zu neun Jahren verurteilt.

Längste Freiheitsstrafe: 14 Jahre

Die Haftstrafen reichten von 6 Monaten bis zu 14 Jahren Gefängnis, mit einem Durchschnitt von 3,4 Jahren.

Dauer der Haftstrafen

Ma Zhiwu, wohnhaft in der Stadt Yinchuan in der Provinz Ningxia, wurde am 17. Dezember 2020 zu 14 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (3.850 Euro) verurteilt. Ma, ein 50-jähriger ehemaliger Eisenbahner, war am 5. Juni 2020 verhaftet worden, als er in der Stadt Guyuan in derselben Provinz eine Arbeit suchte. Im Untersuchungsgefängnis der Stadt Guyuan trat er in den Hungerstreik. Seine Familie suchte die örtliche Polizeiwache und das Untersuchungsgefängnis auf, um seine Freilassung zu erreichen, jedoch ohne Erfolg. Vor seiner letzten Inhaftierung wurde er drei Jahre lang in einem Zwangsarbeitslager festgehalten und saß zwei Gefängnisstrafen von insgesamt neuneinhalb Jahren ab.

Zwei Männer in der Stadt Linxia in der Provinz Gansu, Zhao Yujie, etwa 44 Jahre alt, und Chen Yongsen, etwa 65 Jahre alt, wurden im Februar 2020 verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa hergestellt hatten. Nach neun Monaten in Haft wurde Chen Anfang November 2020 zu neun Jahren und Zhao zu neuneinhalb Jahren verurteilt.

Zhang Zhenhua, eine 67-jährige pensionierte Arbeiterin eines Teeherstellers in der Stadt Dazhou, Provinz Sichuan, wurde am 28. Dezember 2020 zu acht Jahren Haft und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan (ca. 1.000 Euro) verurteilt. Zhang war am 10. Juli 2019 verhaftet worden, als sie eine andere Praktizierende besuchte. Während ihrer Inhaftierung in der Gehirnwäsche-Einrichtung Xinjin wurde sie jeden Tag von einem Polizisten geschlagen und mit Handschellen hinter dem Rücken gefesselt. Obwohl sie durch die Verfolgung stark abgemagert war, wurde sie weiterhin verhört.

Jahrzehnte der Inhaftierung

Während einige Praktizierende nach ihrer jüngsten Verhaftung zum ersten Mal zu langen Haftstrafen verurteilt wurden, wurden andere erneut verurteilt, nachdem sie bereits lange Haftstrafen wegen ihres Glaubens abgesessen hatten.

Die Haftstrafe von viereinhalb Jahren, zu der Yuan Zhiqiang aus Chongqing am 18. November 2020 verurteilt wurde, gingen zwei Jahre in einem Zwangsarbeitslager und zwei Gefängnisstrafen zwischen 2000 und 2016 voraus. Die erste Haftstrafe dauerte neun Jahre und die zweite zweieinhalb Jahre.

Wang Zicheng aus Peking wurde im Dezember 2020 wegen der Verteilung von Informationmaterialien über Falun Dafa zu fünfeinhalb Jahren und einer Geldstrafe von 1.000 Yuan (130 Euro) verurteilt. Dies ist das dritte Mal, dass Wang verurteilt wurde. Zuvor saß er insgesamt 14 Jahre im Gefängnis und war einmal aufgrund der Folter in der Haft arbeitsunfähig geworden.

Als seine Tochter ihn vor Gericht verteidigte, sagte sie: „In den letzten zwei Jahrzehnten, in denen ich aufwuchs, war die Verfolgung immer ein Alptraum für mich und meine Familie gewesen. Die Verfolgung hat unzähligen gütigen Falun-Dafa-Praktizierenden Schaden zugefügt und viele glückliche Familien wie unsere zerstört. Als meine Eltern beide wegen ihres Glaubens an Falun Dafa inhaftiert wurden, hatten mein Bruder und ich keine finanzielle Unterstützung und wir hätten uns fast umgebracht. Zum Glück hat uns ein Verwandter geholfen und uns durch diese schwierige Zeit geholfen. Nachdem mein Vater freigelassen worden war, setzten die Behörden seine Rente aus und ließen unsere Familie mittellos zurück.

Seit ich ein Kind war, hatte mein Vater mir immer beigebracht, gutherzig zu sein und auf mein Gewissen zu hören. Es ist nicht leicht für mich, hier zu stehen und ihn zu verteidigen. Aber ich muss den Mut haben, mich für meinen Vater einzusetzen, wenn ihm Unrecht getan wird. Ich spreche auch für diejenigen, die unter der Verfolgung gelitten haben, nur, weil sie an ihrem Glauben festhielten. Mein Vater ist unschuldig und all die anderen Zehntausende von Falun-Dafa-Praktizierenden sind auch unschuldig.“

Song Yanqun, eine Frau in der Stadt Shulan in der Provinz Jilin, wurde Ende Dezember 2020 zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, weil sie Briefe an Li Keqiang, den Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas, geschrieben hatte, um Gerechtigkeit für Falun Dafa zu fordern. Vor ihrer letzten Verurteilung saß Song von 2003 bis 2014 zwölf Jahre im Gefängnis. Sie befand sich in einem sehr ernsten Zustand und war nur noch Haut und Knochen, als sie entlassen wurde.

Als sich ihr Vater um ihre Freilassung bemühte, erzählte er der Polizei, dass die jahrzehntelange Inhaftierung und die Folter, die seine Tochter ertragen musste, sie traumatisiert hatten. Obwohl Jahre vergangen seien, seit sie nach Hause zurückgekehrt ist, habe sie sich immer noch nicht davon erholt. Sie habe gesagt, dass das Schreiben von Appellbriefen ihr helfe, den Schmerz im Herzen zu lindern und dass sie jeden Tag Briefe schreibe. Manchmal bleibe sie die ganze Nacht auf, um zu schreiben.

Song Yanqun

Song Yanqun, nachdem sie ein Jahrzehnt der Misshandlung und Folter im Gefängnis ertragen musste.

Willkürliche Verhaftungen, Verstöße gegen das Gesetz und brutale Behandlung in Gewahrsam

Die Verurteilungsfälle, die im Januar 2021 gemeldet wurden, zeigten auch die Gewalt der Polizei bei den willkürlichen Festnahmen von Praktizierenden und ihrer anschließenden Inhaftierung. Die Polizei fabrizierte auch Beweise, um sie anzuklagen.

Wen Yufei, 48, aus Qiqihar, Provinz Heilongjiang, wurde am 1. Mai 2020 festgenommen, nachdem Beamte sie dazu gebracht hatten, die Tür zu öffnen. Während des Verhörs trat ihr ein Beamter mit seinen Stiefeln gegen den Kopf, das Gesicht, die Augen und die Nase. Außerdem beschimpfte er sie und drohte, ihren Eltern und ihrem Sohn etwas anzutun.

Nachdem Wen durch die Misshandlungen ohnmächtig geworden war, befahl der Beamte zwei anderen, sie in einen anderen Verhörraum zu zerren. Er fuhr fort, sie zu beschimpfen, nachdem sie wieder zu sich gekommen war. Mitten im Verhör brach der Stuhl, auf dem sie saß, plötzlich zusammen und sie fiel auf den Boden, wobei sie sich schwer am Rücken verletzte.

Obwohl Wen aufgrund der Verletzung auf Kaution freigelassen wurde, wurde sie Ende Dezember 2020 vom Bezirksgericht Jianhua zu zwei Jahren Haft verurteilt.

Eine ca. 40-jährige Besitzerin eines Kosmetikstudios, auch aus Qiqihar, erlitt sechs Monate nach ihrer Verhaftung einen psychischen Zusammenbruch. Liang Shuiqing wurde am 23. Juni 2020 verhaftet und am 29. Dezember zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Als sie nach Hause kam, war sie bereits im Delirium. Es ist nicht klar, welchen Misshandlungen sie in der Haft ausgesetzt war, abgesehen davon, dass sie unter Druck gesetzt wurde, ihren Glauben aufzugeben.

In der Stadt Daqing in der Provinz Heilongjiang durchsuchte die Polizei am 12. März 2020 acht Stunden lang jeden Winkel und jedes Stück Papier, das sie in der Wohnung von Li Yanjie finden konnte. Auch der Ehemann und die Tochter der 50-jährigen Frau wurden verhaftet und ihre Handys wurden ihnen abgenommen. Li wurde später in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Daqing eingewiesen und durfte keine Besuche der Familie erhalten. Sie wurde im Januar 2021 insgeheim zu fünf Jahren Haft verurteilt. Als ihr Anwalt sie am 14. Januar besuchte, wurde sie von zwei Wärtern herausgetragen. Sie erzählte dem Anwalt, dass sie Herzprobleme habe und starke Beinschmerzen, dass sie nicht laufen könne.

Liu Zhimin aus Chongqing wurde aufgrund von gefälschten Beweisen zu zwei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Liu wurde am 8. Januar 2020 verhaftet, als er und Yang Dingchan dem 79 Jahre alten Wu Shenghua dabei halfen, Kalligraphie-Couplets zu schreiben, um sie vor dem chinesischen Neujahrsfest kostenlos zu verschenken.

Die Polizei sagte, dass Zuo Hechang die drei Männer wegen der Verteilung von Dingen über Falun Dafa angezeigt hatte. Später wurde bestätigt, dass Zuos Neffe, Zuo Shiyong, ein Heft über Falun Dafa von einem anderen Praktizierenden erhalten hatte. Als Zuo Hechang das Büchlein sah, zeigte er Liu, Yang und Wu an, obwohl diese nichts von dem Heft wussten.

Während Yang und Wu am nächsten Tag freigelassen wurden, wurde Liu in Gewahrsam gehalten. Die Polizei beschuldigte ihn, ein Wiederholungstäter zu sein, weil er in der Vergangenheit wegen des Praktizierens von Falun Dafa verurteilt worden war. Die Polizei beschuldigte Liu auch, die Materialien über Falun Dafa verteilt zu haben, die andere Anwohner von anderen Praktizierenden erhalten hatten. Liu wurde am 15. Oktober vor dem Bezirksgericht Jiangbei angeklagt und im Dezember verurteilt.

Gut ausgebildete Fachkräfte im Visier

Die 186 verurteilten Praktizierenden kamen aus allen Bereichen des Lebens, unter ihnen waren Lehrer, Ingenieure, eine Friseursalonbesitzerin und ein ehemaliger Rundfunkdirektor.

Chen Geng, ein Lehrer im Kreis Pingtan in der Provinz Fujian, wurde am 26. Februar 2020 auf dem Weg zur Arbeit verhaftet. Er wurde irgendwann im Jahr 2020 heimlich zu drei Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Die Anklage lautete, dass er die nationale Sicherheit gefährdet und den Gesetzesvollzug untergraben habe, weil er in sozialen Medien Informationen über die Verfolgung von Falun Dafa gepostet hatte.

Chen Geng

Chens Kalligraphie

Seit seiner Verhaftung leiden seine Frau und seine Tochter unter Schlaflosigkeit und machen sich Sorgen um ihn. Die Polizei schikanierte auch seine Familie mehrmals und versuchte, mehr Informationen als Beweise zu sammeln, um ihn anzuklagen, aber ohne Erfolg.

Chens Mutter, 78, und Vater, 88, reisten Tausende von Kilometern zu Polizeibüros und anderen Regierungsbehörden, um Petitionen einzureichen und seine Freilassung zu fordern, aber ohne Erfolg. Das lokale Untersuchungsgefängnis nutzte auch die COVID-19-Pandemie als Vorwand, um ihm Familienbesuche und sogar Briefe zu verweigern. Die Behörden hielten seine Familie auch im Unklaren über seinen Prozess und seinen aktuellen Zustand.

Die Polizei drohte Chens Mutter, die ebenfalls Falun Dafa praktiziert, kürzlich: „Sie können Ihren Sohn nicht sehen, wenn Sie weiter praktizieren.“

Guo Lirong, eine 60-jährige ehemalige Elektronikingenieurin in der Stadt Chengdu in der Provinz Sichuan, die zwei Jahrzehnte lang wegen ihres Glaubens an Falun Dafa wiederholt verhaftet, inhaftiert und gefoltert worden war, wurde im Oktober 2020 nach ihrer letzten Verhaftung bei einer Polizeirazzia zu einem Jahr und acht Monaten Haft verurteilt.

Guo Lirong

Chen Xingbo, der ehemalige Chefredakteur des Radiosenders Xingtai und stellvertretender Leiter der Abteilung für Sonderthemen in der Stadt Xingtai in der Provinz Hebei, wurde am 24. November 2019 verhaftet, als er Lebensmittel einkaufen ging. Er wurde am 26. August 2020 vom Bezirksgericht Xiangdu zu drei Jahren Haft verurteilt und am 5. Januar 2021 in das Gefängnis von Tangshan überstellt.

Li Yiheng, 37, Vertriebsmitarbeiter bei einem Autohändler in Peking, wurde am 19. September 2019 von zwei Beamten, die sich als Kunden ausgaben, am Arbeitsplatz festgenommen. Sein Manager versuchte, die Verhaftung durch die Polizei zu verhindern, jedoch ohne Erfolg. Nachdem die Beamten ihn auf die Polizeiwache gebracht hatten, durchsuchten sie seine Wohnung zweimal in seiner Abwesenheit. Die Polizei nahm ihn ins Visier, nachdem Überwachungskameras ihn dabei gefilmt hatten, wie er Broschüren über Falun Dafa in einer Wohngegend verteilt hatte. Er wurde im Januar 2021 zu dreieinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (1.300 Euro) verurteilt.

Familientragödien

Als Falun Dafa in den 1990er Jahren in China an Popularität gewann, wurde es durch Mundpropaganda unter Familien und Freunden verbreitet. Die Menschen erlebten die enorme Auswirkung auf die Gesundheit und schätzten die wertvolle spirituelle Lehre. Mit dem Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 wurden viele Familien komplett wegen ihres gemeinsamen Glaubens verfolgt. Außer den Praktizierenden haben auch ihre Familienmitglieder, die Falun Dafa nicht praktizieren, unsägliches Leid wegen der Verfolgung ertragen.

Unter den im Januar 2021 gemeldeten Verurteilungen waren zwei Schwestern in der Provinz Shandong, die im Abstand von drei Monaten zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden. Die jüngere Schwester, Xu Chunmei, ist 46 Jahre alt und Kleinunternehmerin in der Stadt Qingdao. Nach ihrer Verhaftung am 19. November 2019 versuchte ihr gelähmter Ehemann, der an Kleinhirnatrophie litt, in einem Rollstuhl nach draußen zu fahren. Er wollte Hilfe suchen, nachdem er den Kontakt zu seiner Frau verloren hatte. Ein Nachbar sah ihn und informierte seinen Sohn über Xus Verschwinden. Der junge Mann ließ sich vom Studium beurlauben und kehrte nach Hause zurück, wo er sich um seinen Vater kümmerte, der durch die Verhaftung seiner Frau völlig verzweifelt war. Er weinte und schrie, besonders mitten in der Nacht.

Während eine 62-jährige Frau in der Stadt Fushun in der Provinz Liaoning eine dreijährige Haftstrafe wegen ihres Glaubens an Falun Dafa absitzt, starb ihr Ehemann am Straßenrand, als er nach ihr suchte. Nachdem Wang Xiulian am 20. August 2019 verhaftet worden war, gelang es ihrem Ehemann, Zhang Kuiwu, trotz seiner zerebralen Lähmung und geistigen Behinderung, mehrmals zur örtlichen Polizeiwache zu gehen, um nach ihr zu suchen. Er ging oft nach draußen und wartete an der Straße auf die Rückkehr seiner Frau. Im Herbst 2020 ging er wie üblich nach draußen und brach zusammen. Er war nicht mehr in der Lage aufzustehen.

Nach der Festnahme von Yang Rongxia brachten die Polizei und die Dorfbeamten seine bettlägerige Frau, die er gepflegt hatte, in ein Seniorenzentrum. Dort herrschten sehr schlechte Bedingungen und es gab keine angemessene Pflege. Yang aus der Stadt Shijiazhuang, Provinz Hebei, wurde später vom Bezirksgericht Gaocheng im Jahr 2020 zu fünf Jahren Haft verurteilt. In den letzten Wochen ist sein Heimatort, das Dorf Yangma, zu einem Hotspot für den Ausbruch des Coronavirus geworden. Yang ist sehr besorgt um das Wohlergehen seiner Frau.

Nachfolgend finden Sie Beispiele für weitere Verurteilungen im Januar 2021. Die vollständige Liste der verurteilten Praktizierenden können Sie hier herunterladen.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.