Früherer Dozent erneut wegen seines Glaubens verhaftet

(Minghui.org) Seit über einem Monat ist ein Falun-Dafa-Praktizierender wegen seines Glaubens inhaftiert.

Wang Zhongsheng lebt im Kreis Xinbin, Provinz Liaoning. Der frühere Dozent einer Parteischule wurde am 1. November 2020 festgenommen und seine Wohnung durchsucht. Die Polizei nahm Wang in Strafhaft und brachte ihn in die Haftanstalt Nangou.

In den vergangenen 21 Jahren der Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden verlor Wang seine Arbeit. Er wurde wiederholt verhaftet und inhaftiert, weil er seinen Glauben nicht aufgeben wollte. Seine Frau, Wang Guilan, praktizierte ebenfalls Falun Dafa. Sie konnte dem Druck der Verfolgung nicht standhalten und verstarb im Dezember 2019.

Wang war einer der ersten Praktizierenden, die zu Beginn der Verfolgung 1999 verhaftet und gefoltert wurden

Am 25. April 1999 appellierten 10.000 Praktizierende auf dem Gelände der Zentralregierung in Peking. Sie forderten die Freilassung von mehreren in Tianjin verhafteten Praktizierenden und die Freiheit, Falun Dafa auszuüben. Auch Wang wollte sich dem Protest in Peking anschließen, wurde aber bei seiner Reise dorthin auf halbem Weg aufgehalten. Einige Tage später verfasste Wang einen offenen Brief an die Zentralregierung und forderte die freie Ausübung seines Glaubens. Daraufhin setzte ihn die Regierung auf die sogenannte schwarze Liste.

Am 20. Juli 1999 ordnete das chinesische kommunistische Regime offiziell die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden an. An diesem Tag hatte Wang die morgendlichen Falun-Dafa-Übungen im Park gemacht und war mit dem Fahrrad auf dem Heimweg. Zwei Polizisten hielten ihn auf und zerrten ihn vom Rad. Sie stießen ihn in einen Polizeibus und brachten ihn zur Polizeidienststelle des Kreises Xinbin. Viele Polizisten redeten dort auf Wang ein und forderten ihn auf, mit dem Praktizieren aufzuhören. Er weigerte sich.

Am Nachmittag brachte man Wang in die Parteischule, in der er arbeitete. Um 15 Uhr verkündete der nationale Radiosender die Entscheidung der Partei, Falun Dafa in China zu verbieten. Dabei wurden auch einige Berichte vorgelesen, die Falun Dafa diffamierten.

In den kommenden zwei Wochen wurde Wang in der Parteischule festgehalten und einer intensiven Gehirnwäsche unterzogen. Nachdem er unter Druck seinen Glauben gegen seinen Willen aufgegeben hatte, ließ man ihn im August frei.

Am 5. September fuhr Wang mit seiner Frau nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Als er im Oktober zurückgekehrt war und seine Tante im Krankenhaus besuchte, verhafteten ihn Polizisten. Zunächst sollte Wang für sieben Tage inhaftiert werden. Aber die Beamten weigerten sich, ihn nach Ablauf der Frist freizulassen.

Im November 1999 verlor Wang seine Anstellung bei der Parteischule. Der örtliche TV-Sender übertrug, wie der Ortsvorsteher die Entscheidung über seine Entlassung vorlas.

Ende Dezember 1999 wurde Wang für zwei Jahre im Zwangsarbeitslager Fushun inhaftiert. Im Oktober 2000 ließen ihn die Behörden frei. Den Rest seiner Haftzeit verbrachte er zu Hause.

Erneut reiste Wang nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Am 30. Dezember 2000 verhafteten Beamte ihn auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Als er sich in der Haftanstalt Fengtai von der Polizei nicht fotografieren lassen wollte, traten ihn die Beamten brutal. Am 23. Januar 2001 wurde er freigelassen.

Nach seiner Freilassung blieb Wang in Peking. Er fand einige Praktizierende vor Ort und verteilte mit ihnen Informationsmaterialien über Falun Dafa. Mitte Februar 2001 zeigte ihn jemand bei der Polizei an, die ihn festnahm.

Wang weigerte sich, den Polizisten seinen Namen und die Adresse preiszugeben. Sie prügelten und traten auf ihn ein und sperrten ihn in einen Metallkäfig. Über zwei Wochen litt er an den Schmerzen infolge der Misshandlungen.

Später brachten die Beamten Wang in die Pekinger Haftanstalt Chaoyang. Eines Nachts täuschte ihn ein Polizist. Er gab vor, den Praktizierenden freizulassen, wenn er seine Adresse benennt. Kurz darauf kamen Polizisten aus dem Kreis Xinbin und brachten Wang zurück. Seine Uhr und 300 Yuan (rund 40 Euro) Bargeld blieben in der Haftanstalt zurück.

Die Beamten lieferten Wang in das Zwangarbeitslager Fushun ein. Er sollte dort seine Haftstrafe beenden, die jedoch um weitere zehn Monate verlängert wurde. Ständig drangen die Verantwortlichen darauf, dass Wang seinem Glauben abschwört. Andere Gefangene übten zusätzlich Druck aus. Da die Behörden des Arbeitslagers wussten, dass Wang früher leitender Dozent der Parteischule war, musste er den inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden Vorträge über Marxismus-Leninismus halten.

Später litt Wang unter einer starken Schwellung am Hals und hustete Blut. Das Arbeitslager ließ ihn frei, weil der Verdacht auf eine Krebserkrankung bestand.

Die Behörden forderten Wang auf, sich an die Öffentlichkeit zu wenden und andere Praktizierende dazu zu bringen, ihren Glauben aufzugeben. Im Gegenzug sollte er wieder in der Parteischule angestellt werden. Wang weigerte sich, dem nachzukommen.

Im September 2004 wurde Wang erneut festgenommen. Die Beamten forderten ihn auf, Falun Dafa aufzugeben. Als er sich weigerte, lieferten ihn die Polizisten in die Gehirnwäsche-Einrichtung Luotaishanzhuang ein, wo er weiter verfolgt wurde.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.