Glaube und grundlegender Eigensinn
(Minghui.org) Vor kurzem gewann ich ein neues Verständnis hinsichtlich der Begriffe „Glaube“ und „grundlegender Eigensinn“. Davon möchte ich hier erzählen.
Bisher konnte ich die Bedeutung von „Glaube“ in meiner Kultivierung nicht wirklich verstehen. Oberflächlich könnte das Wort „Glaube“ bedeuten zu glauben, ohne zu erkennen.
Der Glaube an den Meister und an das Fa ist die Grundlage für die Kultivierung im Falun Dafa. Könnte man sonst von Kultivierung sprechen? Wie kann man also einen Glauben haben und was ist die entscheidende Grundlage für den Glauben an den Meister und das Fa bei der Kultivierung? Früher hatte ich keine klare Antwort auf diese Fragen. Vor kurzem inspirierte mich etwas, wodurch ich ein neues Verständnis erlangte.
Unterschiedliche Auffassungen vom Glauben
Zuerst möchte ich auf ein Verständnis des Wortes „Glaube“ aus dem katholischen Wörterbuch zu sprechen kommen, auf das ich vor kurzem gestoßen bin. Dort heißt es, dass der Glaube eine göttliche Qualität oder eine göttliche Eigenschaft (göttliche Tugend) ist.
Deshalb ist es nicht etwas, das gewöhnliche Menschen in der Welt einfach haben können. Gewöhnliche Menschen können die Eigenschaften Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung durch ihre eigenen Anstrengungen oder ihre Erziehung erwerben. Der „Glaube“ kann jedoch nicht durch eigene Anstrengungen erlangt werden. Er kann nur durch die Gnade der Gottheiten gegeben werden. Im Katholizismus gibt es drei solcher göttlichen Qualitäten: „Glaube“, „Hoffnung“ und „Liebe“.
Wenn ich die katholische Erklärung lese, glaube ich, dass die „Hoffnung“, die hier erwähnt wird, ein Wunsch ist, zur Lebenswahrheit zurückzukehren. Sie nennen es ein Verlangen nach Wiedervereinigung mit Gott (göttliche Vereinigung). „Liebe“ bedeutet Barmherzigkeit. Keine dieser Qualitäten gehört zu einem Menschen in der säkularen Welt. Die Rückkehr zum ursprünglichen, wahren Selbst ist die Buddha-Natur eines Menschen und Barmherzigkeit ist etwas, was ein von menschlichen Emotionen angefüllter Mensch nicht erreichen kann. Sie kann nur erreicht werden, wenn man die menschlichen Gefühle loslässt.
Was ist also „Glaube“? Aus katholischer Sicht wird ein Lebewesen durch die Weisheit Gottes so gesegnet und bestärkt, dass es fest davon überzeugt ist, dass die Erhabenheit und die Erscheinungen, die Gott offenbart hat, die Wahrheit ist. Diese Erkenntnis und Überzeugung von einer höheren Wahrheit kann nicht durch die menschliche Vernunft erlangt werden, sondern muss von Gott gewährt werden. Sie kann nur durch Gott erlangt werden.
Glaube und Erleuchtung
Ich verstehe, dass dieser „Glaube“ die „Erleuchtung“ ist, von der der Meister spricht.
Der Meister sagt:
„Früher wurde in westlichen Religionen vom Glauben gesprochen. Im Osten wird von Erleuchtung gesprochen.“ (Fa-Erklärung auf der europäischen Fa-Konferenz, 30 - 31. 05.1998)
Mit anderen Worten, „Glaube“ und „Erleuchtung“ bedeuten im Grunde das Gleiche. Dieser Zustand wird erreicht, wenn ein Lebewesen sich nach einer höheren Ebene ausrichtet oder wenn der Meister uns hilft, unsere verschlossenen angeborenen Eigenschaften zu öffnen. Dann erkennen wir ganz natürlich die Wahrheit einer höheren Ebene und glauben fest daran. Da dieser Teil unseres Lebens sich bereits auf dieser Ebene befindet, ist es natürlich, die Wahrheit auf dieser Ebene zu verstehen und zu akzeptieren. Ich erkannte, dass es auch eine Manifestation unserer Angleichung an das Fa ist.
Am Anfang meiner Kultivierung im Falun Dafa hatte ich beim Lesen des Zhuan Falun immer wieder Fragen. Für mich war es hier unlogisch, dort wichen die Inhalte von meiner Vorstellung ab und wieder an anderer Stelle erschienen mir manche Sätze widersprüchlich. Kurz gesagt, es gab endlos Fragen. Aber nachdem ich das Fa einige Zeit lang ausgiebig gelernt hatte, waren alle diese Fragen verschwunden. Ich kann mich nicht einmal mehr an die anfänglichen Fragen erinnern. Jetzt fühlt sich das, was der Meister sagt, ganz natürlich an und ich kann es akzeptieren.
Damals fragte ich mich, wo all diese Fragen geblieben sind. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, ist es so, dass sich mein Leben mit dem Prozess des Fa-Lernens erhöht und an das Fa angeglichen hat. Als ich mich auf einer höheren Ebene befand, konnte ich die höhere Lehre des Meisters aufnehmen. All die Gedanken der niedrigeren Ebenen können mich nicht mehr erreichen und ich kann mich auch nicht mehr an sie erinnern.
Der Prozess der Erlösung
Natürlich geht dieser Zustand über das Weltliche hinaus. Er kann bei der Kultivierung nur durch die Gnade des Meisters erreicht werden. In der Tat ist dies der Prozess der Erlösung durch den Meister. In diesem Prozess ist das Fa-Lernen das Wichtigste.
Der Meister sagt:
„Ich sage oft, dass ich alles, was eure Kultivierung und Erhöhung ermöglichen kann, was ihr bei der Kultivierung bekommen könnt, vollständig in dieses Fa eingeprägt habe. Obwohl ihr euch auf unterschiedlichen Ebenen befindet, kann keiner von euch wirklich verstehen, was für ein Gewicht meine Worte besitzen. Solange du dich kultivierst, wirst du alles bekommen. Aber wisst ihr, wie viele Dinge von mir in den Dingen, die ihr bekommen habt, enthalten sind?“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Schweiz, 04 – 05. 09. 1998)
Der Meister erinnert uns:
„Außerdem sage ich euch, dieses Fa hat mächtige Kraft. Ich habe meine grandiose Fähigkeit in dieses Fa eingefügt und deshalb kann dieses Fa alles für euch tun.“ (Die Fa-Erklärung 2003 im Westen der USA in der Zeit des chinesischen Laternenfestes, 15.02.2003)
Indem der Meister Berge von Karma für uns und für die Lebewesen, die wir erretten wollen, auf sich nimmt, ermöglicht er uns, durch das Lernen und die Kultivierung des Fa ständig höhere Ebenen zu erreichen.
Wenn wir vom Glauben als einer göttlichen Eigenschaft sprechen, gibt es vielleicht noch eine andere Bedeutung: dass alle Lebewesen in der himmlischen Welt bereits auf dieser Ebene sind. Diese Lebewesen haben ein ganz natürliches Verständnis und einen festen Glauben an die Grundsätze des Fa auf dieser Ebene und an die Worte des Herrn des Himmels, weil er selbst auch ein Teil dieser Ebene ist. Aber wenn sich ein Mensch auf einer niedrigeren Ebene befindet, in der Verwirrung, kann er den Zustand einer höheren Ebene nicht verstehen und nicht daran glauben. Unser Verständnis der Dinge wird durch unsere eigene Ebene bestimmt.
Den wahren Glaube an das Fa entwickeln
Wenn „Glaube“ oder „Erleuchtung“ der Prozess ist, durch den sich ein Leben immer weiter an die Eigenschaften des Kosmos angleicht, dann werden auch die Anforderungen an die Kultivierenden bei diesem Prozess ständig erhöht. Am Anfang können wir uns darauf verlassen, dass der Meister uns erhöht. Aber am Ende muss unser ganzer Glaube auf unserer eigenen Angleichung an das Fa basieren, damit wir den Maßstab erreichen können.
Zum Beispiel hat der Meister in den ersten Jahren, als er Falun Dafa der Öffentlichkeit vorstellte, viele Wunder vollbracht; unter anderem heilte er viele Menschen auf der Orient-Gesundheitsmesse. Weil unsere Grundlage damals nur auf der Ebene der gewöhnlichen Menschen war und unsere Verbindung mit dem Fa noch schwach war, gab uns der Meister einige „Krücken“, um uns den Anfang zu erleichtern. Je mehr wir uns kultivieren, desto weniger „Krücken“ lässt uns der Meister.
Nicht nur, dass Meister uns keine „Krücken“ mehr gibt, sondern wir müssen auch die Krücken wegwerfen, die wir uns selbst gemacht haben. Besonders in der Vergangenheit hatten wir vielleicht einige menschliche Vorstellungen, die mit der oberflächlichen Ebene des Dafa übereinstimmten. In der Anfangsphase der Kultivierung können diese Vorstellungen, wie zum Beispiel Gerechtigkeitssinn oder dem Guten folgen, uns helfen, unseren Glauben an Dafa zu stärken.
Aber während wir bei der Kultivierung Fortschritte machen, besonders im letzten Moment der Fa-Berichtigung, müssen wir unsere menschlichen Vorstellungen loslassen und vollstes Vertrauen in das Fa entwickeln. Manche Praktizierende glauben zum Beispiel, dass die Gerechtigkeit in der Welt von größter Bedeutung sei und dass das Göttliche mit Sicherheit für die Gerechtigkeit bei der Menschheit sorgen werde. Nachdem Trump die Wahl verloren und an der Oberfläche die Gerechtigkeit nicht über das Böse gesiegt hatte, waren diese Praktizierenden ratlos und entwickelten Zweifel am Dafa.
Aber wie der britische konservative Philosoph und gläubige Christ Edmund Burke einmal sagte, ist die Weltpolitik nicht die Verkörperung der christlichen Wahrheit. Das denke ich auch und möchte hinzufügen: Die Weltpolitik ist nicht die Verkörperung der Wahrheit des Buddha-Fa.
Nach meinem begrenzten Verständnis kann die Erlösung durch Dafa nur durch die Erlösung und Veränderung der Herzen der Menschen erfolgen und nicht durch eine politische Macht in der Welt oder die Zurschaustellung jenseitiger Kräfte. Um es deutlicher zu sagen, der Ausgang der US-Wahl kann nicht das Dafa in der Menschenwelt bestätigen.
Außer den menschlichen Vorstellungen gibt es noch andere Bereiche, die bei unserer Kultivierung erhöht werden müssen. Zum Beispiel sind manche Menschen wegen der wunderbaren Wirkungen des Dafa bei der Heilung und Gesundheit zum Praktizieren gekommen. Wenn man sieht, dass viele Kultivierende genau wie die normalen Menschen Krankheits-Karma haben und sogar daran versterben, erschüttert das dann ihren Glauben?
Andere haben bestimmte Erwartungen an die Kultivierenden in der Gruppe, zum Beispiel, wie edel die Dafa-Schüler sein sollten oder wie gut die Projekte funktionieren sollten. Aber wenn die Dinge nicht ihren Erwartungen entsprechen, glauben sie dann noch an das Fa?
Mit anderen Worten, all diese falschen Grundfeste des sogenannten „Glaubens“ müssen am Ende beseitigt werden. Nur unter solchen Umständen kann man sehen, worauf unser Glaube wirklich beruht.
Ein wahrer Glaube, der die Kriterien erfüllt, kann nur aus der Angleichung eines Lebens an das Fa entstehen. So entsteht die Erkenntnis und Überzeugung von der Wahrheit des Universums auf höheren Ebenen. Diese Art von Glaube braucht keine äußere Bestätigung oder Unterstützung, ein erleuchtetes Lebewesen spürt ihn. Er darf auch nicht blind und irrational in seinem Ausdruck sein. Denn er verkörpert die Veredelung auf der Basis der von Gott verliehenen Weisheit.
In der Tat, was könnte eine solidere Bestätigung sein, als wirklich zu fühlen, wie sich die Ebene des eigenen Lebens erhöht?
Am Ende habe ich erkannt, dass ein falsches Verständnis des „Glaubens“ oder das Streben danach der grundlegende Eigensinn ist, von der der Meister spricht. Jeder hat einen anderen „grundlegenden Eigensinn“, den er bei der Kultivierung überwinden muss.
Als ich das Jingwen des Meisters „Der Vollendung entgegen“ in Essentielles für weitere Fortschritte II erneut las, wurde mir das noch deutlicher.
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