Nach zwölf Jahren Haft – erneut zu 14 Jahren Haft verurteilt

(Minghui.org) Ein Einwohner der Stadt Yinchuan in der Provinz Ningxia wurde am 17. Dezember 2020 wegen seines Glaubens an Falun Dafa [1] zu 14 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (etwa 3.840 Euro) verurteilt.

Ma Zhiwu, ein 50-jähriger ehemaliger Eisenbahner, war am 5. Juni 2020 verhaftet worden, als er in der Stadt Guyuan eine Arbeit suchte. Im Untersuchungsgefängnis von Guyuan trat er in einen Hungerstreik. Seine Familie suchte die örtliche Polizeiwache und das Untersuchungsgefängnis auf, um seine Freilassung zu erreichen, jedoch ohne Erfolg. Die Haftanstalt verbot seiner Familie auch jeglichen Besuch.

Mas Anwälte wollten am 10. und am 28. Juli im Untersuchungsgefängnis Kontakt mit ihm aufnehmen, wurden aber beide Male abgewiesen.

Die Polizei reichte seinen Fall Ende August bei der Bezirksstaatsanwaltschaft Yuanzhou ein. Die Anklage lautete: „Untergrabung des Gesetzesvollzugs durch eine Sektenorganisation“ und „Unterminierung der Staatsmacht“. Diese Anschuldigungen werden standardmäßig vom kommunistischen Regime in China gegen Falun-Dafa-Praktizierende und Dissidenten verwendet.

Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Yuanzhou leitete seinen Fall am 2. September an die Staatsanwaltschaft Guyuan weiter, mit der Begründung, dass der Vorwurf der „Unterminierung der Staatsmacht“ von der übergeordneten Staatsanwaltschaft behandelt werden sollte.

Die Staatsanwaltschaft Guyuan erhob daraufhin am 24. September Anklage gegen Ma und übergab seinen Fall an das Mittlere Volksgericht der Stadt Guyuan.

Nach zwei Anhörungen am 19. und am 22. November verurteilte der Richter ihn am 17. Dezember zu 14 Jahren Haft. Ma wurde am 25. Dezember über sein Urteil informiert. Er will nun gegen das Urteil Berufung einlegen.

Rückblick auf Jahre der Verfolgung

Ma hatte im Mai 1998 das Praktizieren von Falun Dafa aufgenommen. Nachdem das kommunistische Regime Chinas im Jahr 1999 die Verfolgung angeordnet hatte, wurde er wiederholt verhaftet und zwölf Jahre lang in Haft gehalten.

Ma wurde zunächst zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Das war kurz nach seiner Verhaftung im September 1999, weil er sich für Falun Dafa eingesetzt hatte. Er trat in den Hungerstreik, um gegen die rechtswidrige Inhaftierung zu protestieren. Daraufhin verurteilte das Gericht ihn nach zwei Jahren Arbeitslagerhaft zu sechs Jahren Gefängnis.

Die Gefängniswärter fesselten ihn einmal an ein „Totenbett“, wobei seine vier Gliedmaßen in vier Richtungen auseinander gespreizt für mehr als 40 Tage lang festgebunden waren. Er wurde auch mit unbekannten Medikamenten zwangsernährt. Danach hatte er das Gefühl, dass sein Körper innerlich brannte, und sechs Monate lang war er nicht in der Lage zu stehen oder zu gehen.

Mas Frau war mit der gemeinsamen Tochter schwanger, als er 1999 das erste Mal verhaftet wurde. Das kleine Mädchen wuchs ohne seinen Vater auf. Als es zwei Jahre alt war, wurde es am 20. November 2001 in Polizeigewahrsam genommen. Auf diese Weise wollte die Polizei das Kind benutzen, um seine Mutter zu zwingen, Falun Dafa abzuschwören.

Als Ma im Februar 2008 entlassen wurde, war seine Tochter bereits acht Jahre alt. Doch schon zwei Jahre später, am 12. September 2010, wurde Ma erneut verhaftet und zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Er wurde brutal gefoltert, unter anderem mit Schlägen. Er musste eineinhalb Jahre lang täglich stundenlang auf einem kleinen Hocker sitzen, war sexuellen Übergriffe und Frieren in der Kälte ausgesetzt. Seine linke Niere wurde verletzt, eine Rippe gebrochen. Er hatte Blut im Urin. Seine Beine waren stark geschwollen und geprellt, weshalb er nicht stehen konnte.

Während der Zeit seiner Inhaftierung verstarb sein Vater im Jahr 2010 aufgrund der seelischen Belastung durch die Sorge um ihn.

Frühere Berichte:

Nach acht Jahren Haft wurde Herr Ma Zhiwu wieder verhaftet

Ma Zhiwu jahrelang im Gefängnis gefoltert, erneut verhaftet (Illustration)

Mittleres Volksgericht der Stadt Wuzhong verhandelte ein zweites Mal heimlich gegen Herrn Ma Zhiwu

Herr Ma Zhiwu im Gefängnis acht Jahre gefoltert, nun mit einer illegalen Gerichtsverhandlung konfrontiert

Herr Ma Zhiwu: Nach acht Jahren Gefängnis erneut zu dreieinhalb Jahren verurteilt

Herr Ma Zhiwu seit acht Jahren im Gefängnis gefoltert, dann heimliche Verurteilung zu weiteren dreieinhalb Jahren Haft

Nach achtjähriger rechtswidriger Haft des Mannes wurde jetzt auch seine Frau verhaftet

Überlebender des Gefängnis Yinchuan resümiert: „Sie verwandeln gute Menschen in schlechte und machen die schlechten Menschen noch schlechter"

Falun Dafa-Praktizierende werden im Wuzhong Gefängnis, Autonome Region Ningxia, gefoltert

Übliche Foltermethode: Schwere Gegenstände um den Hals des Opfers hängen - 70 kg an einem Stacheldraht

Nach zwölf Jahren Haft jetzt erneut festgenommen (Autonome Region Ningxia)

Mann aus Ningxia erstattet Strafanzeige gegen Jiang Zemin wegen 12 Jahren unrechtmäßiger Haft


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.