50-Jährige stirbt einige Monate nach Entlassung aus Gefängnis (Provinz Liaoning)

(Minghui.org) Eine Einwohnerin der Stadt Yingkou in der Provinz Liaoning ist am 4. März 2021 gestorben, – weniger als sechs Monate, nachdem sie eine fünfjährige Gefängnisstrafe wegen des Praktizierens von Falun Dafa [1] verbüßt hatte. Chen Yongchun war 50 Jahre alt.

Falun Dafa praktizieren

Chen hatte im Jahr 2008 angefangen, Falun Dafa zu praktizieren, als sie um die 30 war. Damals litt sie an mehreren Krankheiten, darunter Bronchitis, unzureichende Blutzufuhr zum Gehirn, zervikale Spondylose und Schwindelgefühl. Sie hatte auch Symptome, die darauf hindeuteten, dass sie Brustkrebs hatte. Eine ihrer Angestellten in der chemischen Reinigung stellte ihr Falun Dafa vor und kurz, nachdem sie es ausprobiert hatte, verschwanden alle ihre Krankheiten.

2015: Strafanzeige gegen Jiang Zemin führt zu Verhaftung

Im Jahr 2015, nachdem der Oberste Volksgerichtshof angekündigt hatte, dass er alle ihm vorgelegten Fälle annehmen würde, reichten Falun-Dafa-Praktizierende Strafanzeige gegen Jiang Zemin ein. Jiang ist der ehemalige Chef der Kommunistischen Partei Chinas, der 1999 die Verfolgung angeordnet hatte. Auch Chen schloss sich der Anzeigenwelle an und reichte ihre Strafanzeige ein.

Am 19. Oktober 2015 kamen Polizisten in ihr Geschäft unter dem Vorwand, ein Paket auszuliefern und verhafteten sie. Sie versuchte, die Fakten über Falun Dafa zu erklären und forderte die Polizisten auf, sich nicht an der Verfolgung zu beteiligen. Einer antwortete: „Wie können Sie es wagen, noch darüber zu reden? Wir verhaften Sie, damit wir eine Prämie bekommen.“

Folter im Gefängnis von Yingkou

Sie wurde ein Jahr und sieben Monate im Gefängnis der Stadt Yingkou festgehalten. Dort fesselten die Wärter sie dreimal mit gespreizten Gliedmaßen auf ein Brett, als sie aus Protest „Falun Dafa ist gut“ rief. Sie wurde rund um die Uhr auf dem Brett gelassen und nur heruntergelassen, wenn sie auf die Toilette gehen musste oder essen wollte. Die Insassen stopften ihr Lumpen in den Mund, wenn sie wieder „Falun Dafa ist gut“ rief. Die Wärter stifteten die Häftlinge auch an, ihr Wasser in die Nase zu schütten oder auf ihre Brust zu treten. Sie wäre fast erstickt und wurde beinahe ohnmächtig.

Folternachstellung: Mit gespreizten Gliedmaßen gefesselt

Folternachstellung: Auf die Brust treten

Die Wärter hinderten andere daran, mit Chen zu sprechen und beschimpften sie ständig. Außerdem musste Chen stundenlang unbezahlte Arbeit verrichten. Als sie sich weigerte, schlugen die Wärter sie.

Zu fünf Jahren Haft verurteilt: Folter und Zwangsarbeit im Frauengefängnis Shenyang

Chen wurde Anfang 2017 vom Bezirksgericht Bayuquan zu fünf Jahren Haft verurteilt und im Mai ins Frauengefängnis von Shenyang verlegt. Am ersten Tag, als sie dorthin gebracht wurde, war sie nicht in der Lage zu sprechen. Doch die Wärter dachten, sie würde ihre Stummheit vortäuschen und stifteten die Insassinnen an, sie zu foltern.

Nach einem Monat intensiver Folter und Gehirnwäsche wurde sie der Werkstatt zugewiesen, die Produkte aus Papier herstellte. Sie musste oft bis Mitternacht arbeiten und wurde ständig von den Häftlingen geschlagen.

Durch die langen Arbeitsstunden konnte sie keine persönlichen Dinge tun. Die körperlichen und seelischen Verletzungen durch die Folter führten dazu, dass sie schnell an Gewicht verlor. Sie befand sich oft in einem Zustand der Trance und verlor ihren Appetit. Im Jahr 2019 wurde bei ihr Diabetes diagnostiziert, sie wurde dreimal ins Krankenhaus eingeliefert, aber ihr Zustand verschlechterte sich.

Als sie am 18. Oktober 2020 entlassen wurde, war ihr Mann untröstlich, als er seine abgemagerte und ausgemergelte Frau sah. Sie war desorientiert, gebrechlich und unfähig zu gehen. Trotz ihres Zustands wurde sie zu Hause weiterhin von Polizisten belästigt und lebte in ständiger Angst.

Nach weniger als sechs Monaten in diesem erbärmlichen Zustand starb Chen Yongchun im Alter von 50 Jahren am 4. März 2021 im Krankenhaus.

Frühere Berichte:

Nach fünf Jahren im Gefängnis an Diabetes erkrankt – bei Entlassung kaum mehr Sehvermögen und desorientiert

49-Jährige nach fünf Jahren Folter endlich frei (Provinz Liaoning)


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.