Mutige Worte einer Tochter vor Gericht

(Minghui.org) Eine 71-jährige Frau stand am 1. Dezember 2020 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] vor Gericht. Sie berichtete, wie Polizisten sie in der Haft misshandelt hatten. Sie betonte, dass die Ausübung ihres Glaubens gegen kein Gesetz verstoße.

Wu Junping ist aus der Stadt Baoding in der Provinz Hebei. Die Polizei hatte sie am 6. Juni 2020 zu Hause verhaftet. Mehrere Beamte brachen in ihre Wohnung ein und durchsuchten diese ohne Durchsuchungsbefehl. Sie beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, Broschüren und einen Drucker.

Auf der Polizeiwache misshandelt

Auf der Polizeiwache musste sie auf einer schmutzigen Matte auf dem Betonboden ohne eine Decke schlafen, während die Klimaanlage auf 15° Celsius eingestellt wurde. Ihr Blutdruck stieg am nächsten Tag auf einen lebensbedrohlich hohen Wert an. Wu fiel in Ohnmacht, während die Beamten versuchten, ihren Fingerabdruck auf ein Dokument zu setzen. Die Polizisten fälschten später eine Krankenakte von ihr und zwangen Beamte des Untersuchungsgefängnisses der Stadt Baoding sie aufzunehmen.

Wus Anwalt suchte sie am 7. Juli in der Haftanstalt auf. Sie erzählte ihm, dass ihr jeden Tag schwindelig sei, doch würde sie keine Behandlung erhalten. Die Wärter zwangen sie tagsüber zu sitzen und erlaubten ihr nicht, sich zum Ausruhen hinzulegen.

Am 1. Dezember wurde Wu im Bezirk Gaoyang auf einem Polizeistützpunkt in der Nähe des Gefängnisses vor Gericht gestellt.

Sie erzählte, wie Polizisten sie misshandelten und ihre Krankenakte fälschten, um sie zu verhaften. Sie sagte auch, dass Polizisten beinahe ihre 30.000 Yuan (ca. 3870 Euro) in bar beschlagnahmt hätten, als sie ihre Wohnung durchsuchten. Die Polizisten hatten Wus Geld nicht genommen, da sie zu ihnen sagte, sie würde sich das Recht vorbehalten, sie zu verklagen.

Ihr Anwalt plädierte auf nicht schuldig. Er sagte, es sei rechtswidrig, dass die Polizei die Wohnung seiner Mandantin durchsucht und ihre persönlichen Gegenstände beschlagnahmt habe, ohne eine Beschlagnahmungsliste vorzulegen. Er wies auch darauf hin, dass keines der Protokolle der vier Verhöre Wus Unterschrift aufweisen würde, wie es das Gesetz verlangt. Auch hätten die Polizisten versucht, ein Geständnis von ihr zu erzwingen.

Der Anwalt sagte weiter, dass die Beweise der Staatsanwaltschaft von Polizisten, die Wu verhaftet hatten, „beglaubigt“ worden waren. Doch seien Polizisten eigentlich keine autorisierte unabhängige Partei, die forensische Beweise bestätigen könne.

Tochter findet mutige Worte zur Verteidigung ihrer Mutter

Auch Wus Tochter verteidigte vor Gericht ihre Unschuld. Sie forderte den Richter auf, die beschlagnahmten Falun-Dafa-Broschüren laut vorzulesen, um zu entscheiden, ob diese „die Strafverfolgung untergraben“ haben, wie in der Anklageschrift angegeben worden war. Der Vorsitzende Richter Li Zhiyong behauptete, dass es zu viele Beweise gebe und er die Broschüren nicht ins Gericht mitgebracht habe.

Der Staatsanwalt Wang Dongfang beschuldigte Wu, eine Wiederholungstäterin zu sein, da sie im Jahr 2000 wegen des Praktizierens von Falun Dafa zu Zwangsarbeit verurteilt worden war. Wus Tochter argumentierte, dass im Haftbescheid ihrer Mutter vom 29. September 2000 stehe, dass Wus Verteilen von Falun-Dafa-Materialien eine „Störung der öffentlichen Ordnung“ gewesen sei. Aber 20 Jahre später werde sie nun wegen der gleichen Sache mit „Untergrabung der Strafverfolgung“ angeklagt.

„Ich werde heute nicht darüber sprechen, dass das Zwangsarbeitssystem rechtswidrig ist. Aber basierend auf den zwei verschiedenen strafrechtlichen Anklagen gegen meine Mutter für die gleiche Sache kann man erkennen, dass das Praktizieren von Falun Dafa nicht gegen das Gesetz verstößt, sondern dass das Gesetz zu einem Werkzeug für die Behörden geworden ist, damit sie Falun-Dafa-Praktizierende nach Belieben anklagen können“, sagte die Tochter.

Frühere Berichte:

Inhaftierter Frau in Baoding wird medizinische Behandlung verweigert (Provinz Hebei)

Polizeibeamter bedroht Tochter einer Praktizierenden, macht sie insgeheim zur Zeugin gegen die eigene Mutter

Brutale Folter – erhebliche Verletzungen bei zwei Falun-Dafa-Praktizierenden im Arbeitslager


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.