Einzelheiten zu zehn Todesfällen in den Gefängnissen der Provinz Liaoning

(Minghui.org) Seit dem Ausbruch der Pandemie des KPCh-Virus (benannt nach der Kommunistischen Partei Chinas) im Jahr 2020 haben die Gefängnisse in der Provinz Liaoning die Gelegenheit genutzt, eine totale Schließung zu verhängen. Dadurch verlor die Mehrheit der Falun-Dafa-Praktizierenden [1], die dort wegen ihres Glaubens inhaftiert sind, den Kontakt zur Außenwelt. Familienbesuche und Telefonanrufe sind verboten. Diese Situation dauert nun schon seit über einem Jahr an.

Für die Praktizierenden sind die nicht erlaubten Familienbesuche nicht das Schlimmste. Um sie zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben, wenden die Wärter verschiedene Foltermethoden bei den Praktizierenden an, wie Elektroschocks, Schläge, stundenlanges Aufhängen an den Handgelenken, Hände in Handschellen auf dem Rücken gefesselt, Hungern, Frieren, Verweigerung der Toilettenbenutzung, Schlafentzug und Gehirnwäsche.

Viele Praktizierende wurden auch zu intensiver Arbeit ohne Bezahlung gezwungen. Oft mussten sie Schutzkleidung herstellen, damit die steigende Nachfrage in der Pandemie abgedeckt werden konnte. Die Gefängniswärter ließen die Maschinen normalerweise rund um die Uhr laufen und die Insassen und Falun-Dafa-Praktizierenden wurden verschiedenen Schichten zugeteilt.

Vor dem chinesischen Neujahrsfest 2020 wurde die Praktizierende Ge Yingjie aus der Stadt Jinzhou etwa einen Monat lang im Frauengefängnis von Liaoning in Einzelhaft gesperrt. Im Juli 2020 wurde sie zweimal von mehreren Insassen geschlagen, die von Gefängniswärtern angestiftet worden waren.

Eine andere Praktizierende, Zhou Yuzhen, ebenfalls aus der Stadt Jinzhou, wurde gefoltert, bis sie vollkommen abgemagert war. Sie wog nur noch etwa 36 Kilogramm. Ihr körperlicher Zustand ist sehr ernst.

Li Yanqiu, aus der Stadt Jinzhou, starb am 19. Februar 2019, 13 Tage nach ihrer Einlieferung in das Frauengefängnis der Provinz Liaoning. Li war bereits bei ihrer Ankunft im Gefängnis äußerst schwach. Dennoch wurde sie von den Wärtern zwangsernährt, entkleidet und auf den kalten Betonboden gesetzt. Nach einigen Tagen hatte sie Blut im Urin und war nicht mehr in der Lage, alleine zu stehen. Sie starb einige Tage danach.

Folterillustration: Schläge

Allein in der ersten Hälfte des Jahres 2020 starben zehn Praktizierende in verschiedenen Gefängnissen in der Provinz Liaoning an den Folgen der Folter. Darunter waren sechs Praktizierende, die im Gefängnis und vier, die kurz nach ihrer Entlassung starben.

Im Nachfolgenden sind Einzelheiten zu den zehn Todesfällen aufgeführt.

Sechs Praktizierende starben im Gefängnis

Li Guirong, Schuldirektorin im Ruhestand, 78, starb im Frauengefängnis der Provinz Liaoning

Li Guirong war pensionierte Grundschuldirektorin in der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning. Sie war wegen des Praktizierens von Falun Dafa inhaftiert worden. Li starb Mitte Januar 2020 im Frauengefängnis dieser Provinz, nur wenige Wochen vor dem Ende ihrer fünf Jahre langen Haftstrafe. Sie war 78 Jahre alt.

Am 7. Februar 2015 wurde Li festgenommen. Sie war angezeigt worden, als sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte. Am 24. Juni 2015 wurde Li im Bezirk Hunnan vor Gericht gestellt und zu fünf Jahren Haft verurteilt.

Lis jüngste Verhaftung erfolgte 15 Monate, nachdem sie bereits sieben Jahre wegen ihres Glaubens im Gefängnis inhaftiert gewesen war. Am 17. Oktober 2006 wurde Li, damals 64, verhaftet, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Sie wurde am 14. Mai 2007 vom Bezirksgericht Heping zu sieben Jahren Haft verurteilt.

Während Li im Frauengefängnis der Provinz Liaoning inhaftiert war, befahlen Wärter den Insassinnen, sie zu schlagen, zu treten und auf ihren Händen herumzutrampeln. Ihr Gesicht blutete, ihre Hände waren geschwollen und mit blauen Flecken übersät. Ein großer Teil ihrer Haare war ausgerissen worden.

Die Wärter zwangen Li manchmal, tagelang auf dem Betonboden zu hocken und erlaubten ihr nicht zu essen, die Toilette zu benutzen oder zu schlafen. Um die Folter zu intensivieren, zwangen sie Li, ihre Schuhe auszuziehen und schütteten kaltes Wasser auf ihre Füße, während sie in der Hocke war. Ihre Beine schmerzten unerträglich. Sie konnte danach nicht mehr stehen oder sitzen und musste kriechen, wenn sie irgendwo hingehen wollte.

Zhang Zhencai starb im Gefängnis angeblich an „Krebs“

Zhang Zhencai war aus dem Landkreis Heishan in der Provinz Liaoning. Er war zu 23 Monaten Gefängnis verurteilt worden und starb am 7. Februar, als er noch im Gefängnis war.

Zhang und seine Frau, Zhang Lianrong, wurden am 14. Juli 2019 verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatten. Sie wurden vom Bezirksgericht Heishan zu 23 beziehungsweise 26 Monaten Haft verurteilt.

Zhang wurde ins Gefängnis der Stadt Dalian, Provinz Liaoning, gebracht. Ein Gefängniswärter rief seine Familie am 23. Januar 2020 an und sagte, dass bei ihm Bauchspeicheldrüsenkrebs festgestellt worden sei. Zwei Wochen später informierte ein Beamter des Gefängnisses Zhangs Familie, dass er verstorben sei.

Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung bei Flugzeugingenieur verweigert – trotz kritischem Zustand; er starb im Gefängnis

Hu Lin wohnte in der Stadt Shenyang in der Provinz Liaoning. Er starb am 16. Februar 2020 im Gefängnis. Er war zu zwei Jahren Haft verurteilt worden, weil er Falun Dafa praktiziert hatte.

Hu Lin

Hu wurde am 23. Mai 2019 verhaftet, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Er wurde in das Untersuchungsgefängnis des Landkreises Faku gebracht, wo er in den Hungerstreik ging, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Dort fesselte man ihn mit gespreizten Gliedmaßen auf ein Bett und führte eine Zwangsernährung durch. Die Wärter ließen die Ernährungssonde in seinem Magen, wodurch er noch mehr leiden musste.

Hu war am 20. Juni 2019 im Bezirk Faku vor Gericht gestellt und zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Am 30. Oktober 2019 brachten sie ihn in das Untersuchungsgefängnis in Kangjiashan.

Obwohl er abgemagert war, kein Gefühl mehr in den Beinen hatte und an Organversagen litt, verweigerten ihm die Gefängnisbehörden Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung. Die Begründung dafür war: Er hatte „Falun Dafa ist gut“ gerufen, als er ins Gefängnis Kangjiashan gebracht wurde. Die Gefängniswärter sagten, sie würden ihn nicht entlassen, „selbst wenn er sterben würde.“

Am Abend des 14. Februar 2020 rief ein Beamter des Gefängnisses Hus älteren Bruder, Hu Shuang, an und sagte, dass Hu zur Notfallbehandlung ins Krankenhaus gebracht worden sei.

Zwei Tage später starb er.

Zou Liming starb nach sechs Monaten in Haft

Zou Liming war Einwohner der Stadt Panjin in der Provinz Liaoning. Er verstarb am 8. März 2020, sechs Monate nachdem er wegen seines Glaubens an Falun Dafa inhaftiert worden war.

Zou wurde im Jahr 2015 zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, weil er mit Menschen über seinen Glauben gesprochen hatte. Wegen seines schlechten körperlichen Zustands wurde er nicht inhaftiert.

Im September 2019 ließen die Behörden Zou erneut ins Gefängnis Nanshan in der Stadt Jinzhou bringen und verlegten ihn danach im November in das Gefängnis in Dalian. Seine Familie durfte ihn nicht sehen.

Am 7. Februar 2020 erhielt seine Familie einen Anruf von den Gefängnisbehörden in Dalian. Ihnen wurde mitgeteilt, dass Zou ins Koma gefallen und ins Krankenhaus gebracht worden sei. Das Gefängnis machte keine Angaben darüber, was sein Koma verursacht hatte.

Zou verstarb einen Monat später. Er war 66 Jahre alt.

Lan Lihua wurde Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung verweigert – sie starb im Alter von 49 Jahren im Gefängnis

Lan Lihua war eine Praktizierende aus der Stadt Shenyang in der Provinz Liaoning. Sie wurde verhaftet, als sie Kalender mit Botschaften über Falun Dafa verteilte. Lan wurde zu drei Jahren und zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Während ihrer Haft im Frauengefängnis von Liaoning infizierte sie sich mit Hepatitis B. Sie starb am 23. April 2020 im Alter von 49 Jahren.

Wang Dianguo starb im Gefängnis, drei Jahre nachdem seine Frau in einer Haftanstalt gestorben war

Wang Dianguo, 67, war aus der Stadt Anshan in der Provinz Liaoning. Er wurde zu vier Jahren im Gefängnis Liaonan der Stadt in Dalian verurteilt, weil er sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben. Er starb am 16. Juni 2020 um 16:00 Uhr, etwa zwei Jahre nach seiner Einlieferung ins Gefängnis.

Wang war im Juli 2017 zu Hause festgenommen worden. Damals wurden auch seine Frau, Yu Baofang, und sein Sohn, Wang Yu, ebenfalls wegen des Praktizierens von Falun Dafa festgenommen. Yu starb dreizehn Tage danach im Frauengefängnis von Anshan.

Vier Praktizierende starben nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis

Wu Xiufang, die bis zum Wachkoma gefoltert wurde, starb im Alter von 64 Jahren

Wu Xiufang war aus der Stadt Fuxin. Sie verteilte am 18. August 2015 Informationsmaterialien über Falun Dafa und dessen Verfolgung durch das chinesische kommunistische Regime und wurde deshalb festgenommen. Wu wurde zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Ende Juni 2016 wurde sie in das Frauengefängnis von Liaoning eingewiesen. Im Gefängnis konnte sie weder sprechen noch ihre Augen bewegen. Außerdem magerte sie ab und konnte sich nicht mehr selbst versorgen.

Als Wu am 18. August 2018 wieder nach Hause gebracht wurde, war sie bereits zum Skelett abgemagert. Sie starb am 8. Februar 2020.

Der Arzt Zhao Chenglin starb im Alter von 58 Jahren

Dr. Zhao Chenglin war ein Militärarzt in der Stadt Benxi. Er wurde 2002 zu neun Jahren Gefängnis verurteilt, weil er Falun Dafa praktizierte. Als Zhao im Gefängnis Wafangdian in der Provinz Liaoning inhaftiert war, wiesen Gefängniswärter Insassen an, Zhao so schwer zu schlagen, dass er Blut erbrach und nicht mehr gehen konnte. Die Gefängnisbehörden verweigerten wiederholt die Bitten seiner Familie, ihn besuchen zu dürfen, mit der Begründung, er würde nicht mit der Gefängnisleitung kooperieren.

Zhao wurde am 26. März 2014 erneut verhaftet, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Polizisten schlugen ihm auf den Kopf bis er bewusstlos war. Sie schleppten ihn bewusstlos in ein Polizeiauto und brachten ihn ins Untersuchungsgefängnis in Benxi. Zhao wurde im September 2014 vor Gericht gestellt und zu vier Jahren Haft verurteilt.

Während er im Gefängnis Kangjiashan inhaftiert war, wurde er von den Wärtern oft in den Waschraum gezerrt und mit kaltem Wasser übergossen. Als er aus Protest gegen die Verfolgung in den Hungerstreik ging, ernährten sie ihn mit Gewalt und schlugen ihm dabei mehrere Zähne aus.

Zhao wurde im Jahr 2018 freigelassen, doch erholte er sich nie wieder. Nachdem er zwei Jahre lang mit einem schlechten Gesundheitszustand gerungen hatte, verstarb er am 15. Februar 2020.

Lin Guizhi – gefoltert, bis sie sich nicht mehr selbst versorgen konnte – starb im Alter von 58 Jahren

Lin Guizhi aus der Stadt Chaoyang wurde am 19. November 2003 verhaftet und später zu sieben Jahren Haft verurteilt. Als sie im Frauengefängnis der Provinz Liaoning inhaftiert war, bekam sie schwere körperliche Probleme. Sie verlor mehrmals täglich das Bewusstsein und hatte Krämpfe. Nach ihrer Entlassung war sie nicht mehr in der Lage, sich selbst zu versorgen. Lin starb am 20. Februar 2020.

Li Guojun starb sechs Monate nach ihrer Freilassung aus dem Gefängnis

Li Guojun wohnte in der Stadt Chaoyang in der Provinz Liaoning. Sie verstarb am 5. Mai 2020 im Alter von 53, sechs Monate nachdem sie entlassen worden war, damit sie sich ärztlich behandeln lassen konnte. Li war während ihrer elf Jahre Gefängnishaft an Krebs erkrankt. Sie war verurteilt worden, weil sie gegen Jiang Zemin eine Strafanzeige eingereicht hatte. Jiang, der ehemalige Chef des chinesischen kommunistischen Regimes, hatte die Verfolgung ihres Glaubens, Falun Dafa, angeordnet.

Früher hatte Li in der Propagandaabteilung der Bezirksregierung von Chaoyang gearbeitet. Am 9. November 2015 wurde sie verhaftet, weil sie eine Strafanzeige gegen Jiang Zemin, eingereicht hatte. Das Gericht Shuangta verurteilte sie im März 2016 zu elf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 1.000 Yuan (ca. 129 Euro). Außerdem wurde sie von ihrem Arbeitgeber entlassen.

Während Li im Untersuchungsgefängnis der Stadt Chaoyang und später im Frauengefängnis Liaoning inhaftiert war, wurde sie verschiedenen brutalen Folterungen ausgesetzt. Nachdem sie ins Krankenhaus eingeliefert und am 8. Februar 2018 operiert worden war, beantragte ihre Familie ihre Freilassung. Die Behörden bewilligten diese erst im November 2019.

Li Guojun nach einer Chemotherapiebehandlung

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[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.