40 Falun-Dafa-Praktizierende starben während 1. Halbjahr 2020 an den Folgen der Verfolgung
(Minghui.org) Vierzig Praktizierende starben in der ersten Hälfte des Jahres 2020 an den Folgen der Verfolgung, nur weil sie an Falun Dafa und seine Werte Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht glauben [1].
Praktizierende, die in der ersten Jahreshälfte 2020 starben (Oben, von links nach rechts: Xiao Yongfen, Hu Lin, Yu Yongman, Li Rongfeng, Li Guojun Unten, von links nach rechts: Liu Fating, Fu Shuqin, Zhou Xiuzhen, Zhou Shujie, Lin Guizhi, Gao Yan)
Die 40 Praktizierenden sind weitere Opfer auf der wachsenden Liste von Praktizierenden, die wegen ihres Glaubens verfolgt wurden und an den Folgen der Verfolgung starben. Bis heute wurden über 4.500 Fälle unnatürlichen Todes von Falun-Dafa-Praktizierenden bestätigt und auf Minghui.org dokumentiert. Aufgrund der bestehenden Zensur in China und der Gefahr, der die Familien der Praktizierenden bei der Aufdeckung der Verfolgung ausgesetzt sind, wird vermutet, dass die tatsächliche Zahl der Todesopfer weitaus höher ist.
Die 40 neu gemeldeten Praktizierenden kamen aus 14 Provinzen und zentralregierten Gemeinden. Unter ihnen waren 22 Frauen. Auf die Provinz Liaoning allein entfielen 35 Prozent der Todesfälle (14), während in den anderen Regionen zwischen ein und vier Fälle gemeldet wurden. 16 Praktizierende starben während ihrer Haft, sechs davon in Liaoning. Das entspricht 37,5 Prozent.
Bei drei der 40 Praktizierenden ist das Alter nicht bekannt. Die anderen Praktizierenden waren zwischen 46 und 84 Jahre alt, der Durchschnitt lag bei 64 Jahren.
Im Januar wurden vier Todesfälle registriert, im Februar und Mai jeweils neun. Im März, April und Juni meldete man sechs Todesfälle.
Die 40 Männer und Frauen kamen aus allen Gesellschaftsschichten. Unter ihnen befanden sich ein Flugzeugingenieur, eine Buchhalterin, ein Musiklehrer, ein ehemaliger Grundschuldirektor und ein Arzt.
Einige starben nach lang anhaltender Folter im Gefängnis. Andere starben, weil das Gefängnis ihnen trotz ihres kritischen Zustandes eine medizinische Behandlung oder Haftaussetzung verwehrte. Wiederum andere starben nur wenige Monate nach ihrer Freilassung.
Eine Praktizierende aus Henan, die am 13. Mai festgenommen worden war, starb vier Tage später. Eine andere aus Hebei starb noch am Tag ihrer Verhaftung, am 18. Juni.
Einige überlebten die Folter in der Haft. Aber ihr Zustand verschlechterte sich, weil sie in jahrelanger Angst gelebt oder sich ständig auf der Flucht vor der Polizei befunden hatten.
In manchen Familien wurde der Tod von mehreren Praktizierenden betrauert. Ein Mann aus Liaoning starb drei Jahre nach dem Tod seiner Frau. Sie war 13 Tage nach ihrer Verhaftung im Polizeigewahrsam zu Tode gefoltert worden.
Nachdem seine Mutter, seine Schwester und seine Frau infolge der Verfolgung ihr Leben verloren hatten, starb ein Praktizierender aus Heilongjiang. Er hinterlässt einen fast 90-jährigen Vater.
27 Todesfälle sind bereits in früheren Berichten ausführlich beschrieben worden. Nachstehend sind die Einzelheiten von 13 neu bestätigten Fällen aufgeführt. Die vollständige Liste der 40 Todesopfer kann hier heruntergeladen werden.
Todesfälle in Gewahrsam
Praktizierender aus Ningxia stirbt fünf Monate nach Verhaftung
Xie Nanfang kommt aus der Stadt Yinchuan in der Provinz Ningxia. Er wurde am 19. September 2019 zusammen mit 12 weiteren Falun-Dafa-Praktizierenden bei einer Polizeirazzia verhaftet. Die Beamten befahlen einem Schlosser, die Tür zu Xies Wohnung zu öffnen. Sie stellten fest, dass niemand zu Hause war. Die Beamten warteten vor dem Wohngebäude und verhafteten Xie, als er gegen 14 Uhr eintraf. Seine Wohnung wurde durchsucht.
Während vier Praktizierende später freigelassen wurden, blieben neun in Haft. Unter ihnen war auch Xie. Die Polizei legte ihre Fälle am 11. Dezember 2019 der Staatsanwaltschaft vor.
Zweimal wurden die Fälle an die Polizei zurückgegeben, am 22. Januar und 2. April 2020. Am 20. Februar und 24. April leiteten die Beamten die Fälle erneut an die Staatsanwaltschaft weiter. Am 28. Februar 2020 starb Xie während der Anklageerhebung in der Haftanstalt der Stadt Yinchuan. Er wurde 64 Jahre alt. Nähere Einzelheiten zu seinem Tod werden noch ermittelt.
Am 20. Mai 2020, also drei Monate nach Xies Tod, beschloss die Staatsanwaltschaft, die Anklage gegen ihn fallenzulassen. Am nächsten Tag klagte der Staatsanwalt die anderen acht Praktizierenden an und leitete ihre Akten an das Bezirksgericht Xixia weiter. Ihre Anhörung vor dem Gericht ist für den 28. Juli 2020 geplant.
Keine Behandlung im Gefängnis: Todkranker Rentner stirbt nach Zwangsarbeit
Am 30. Mai 2020 gegen acht Uhr morgens erhielt die Familie eines 69-jährigen Praktizierenden von Tangshan (Provinz Hebei) einen Anruf vom Gefängnis Jidong. Sie wurde darüber informiert, dass Cao Jinxing gerade an „Herzstillstand“ gestorben sei. Er war sieben Jahre wegen seines Glaubens an Falun Dafa inhaftiert gewesen.
Als Caos Familie am 2. Juni zum Gefängnis eilte, legten die Verantwortlichen den Angehörigen einige Dokumente über Cao vor. Notizen oder Fotos durften sie davon jedoch nicht machen. Seine Familie erfuhr zu diesem Zeitpunkt zum ersten Mal, dass bei Cao bereits 2018 eine unbekannte unheilbare Krankheit diagnostiziert worden war. Eine medizinische Behandlung war jedoch nicht erfolgt.
Caos Familie erfuhr weiter, dass die Gefängniswärter ihn trotz seines schlechten Zustandes Zwangsarbeit haben verrichten lassen.
Die Gefängnisleitung beharrte darauf, dass Cao „eines natürlichen Todes“ gestorben sei. Es hieß, dass man erwäge, Caos Familie eine finanzielle Entschädigung zu gewähren.
Cao war ein pensionierter Arbeiter der städtischen Behörde für Landwirtschaftsmaschinen in Tangshan. Während einer am 7. Juni 2017 in ganz China großangelegten Verfolgungskampagne gegen Falun-Dafa-Praktizierende war er in Tangshan verhaftet worden. Die Polizei durchsuchte seine Wohnung drei Stunden lang und beschlagnahmte viele seiner persönlichen Gegenstände. Während des Überfalls wurde Cao zu Boden geworfen und erlitt Verletzungen. Als er später im Gefangenenlager Nr. 1 von Tangshan festgehalten wurde, bekam er am Rücken einen Ausschlag.
Nachdem Cao am 26. Juni 2018 vom Bezirksgericht Lubei zu sieben Jahren Haft verurteilt worden war, legte er Berufung beim Mittleren Volksgericht von Tangshan ein. Der zuständige Richter Li Zhuo beschloss jedoch nach einigen internen Gesprächen, das ursprüngliche Urteil ohne das rechtlich erforderliche Anhörungsverfahren aufrechtzuerhalten.
Im November 2018 verlegte man Cao aus dem Untersuchungsgefängnis in das Gefängnis Jidong. Während seiner Haft durfte ihn seine Familie nicht besuchen.
Todesmeldung: 76-Jährige stirbt in der Haft
Die Familie von Meng Qingmei erhielt um den 13. Juni herum einen Anruf vom Frauengefängnis in Jinan in der Provinz Shandong, dass sie sich in einem kritischen Zustand befände. Als sie in das Militärkrankenhaus der Provinz Shandong eilten, war Meng bereits verstorben. Laut ihrer Sterbeurkunde starb sie am 14. Juni um 6 Uhr morgens an mehrfachem Organversagen aufgrund eines Elektrolyt-Ungleichgewichts. Sie war 76 Jahre alt.
Mengs Familie forderte, ihren Leichnam zur Einäscherung in den Kreis Shan in der Provinz Shandong zurückzubringen, wo sie gelebt hatte. Die Behörden lehnten das ab. Sie mussten Meng in Jinan einäschern lassen. Am 16. Juni brachten sie ihre Asche nach Hause.
Meng wurde zuletzt am 20. Mai 2017 verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Sie wurde zu einer Haftstrafe von 3,5 Jahren verurteilt, die sie im Frauengefängnis der Provinz Shandong verbringen sollte. Weniger als ein Jahr zuvor war sie nach drei Jahren Haft aus dem Frauengefängnis freigelassen worden.
Meng protestierte im März 2018 mit einem Hungerstreik gegen die Verfolgung. Sie wurde mit Gewalt ernährt und dazu noch gefoltert. Ihre Familie vermutete, dass sie auch während ihres letzten Hungerstreiks vor ihrem Tod zwangsernährt wurde, und dass ihr plötzliches Ableben die Folge der Zwangsernährung und Folter sein könnte.
Wang Dianguo, ein 67-jähriger Einwohner der Stadt Anshan in der Provinz Liaoning ist am 16. Juni 2020 um 16:00 Uhr verstorben. Weil er seinen Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben wollte, war er zu vier Jahren Gefängnis im Gefängnis Liaonan in der Stadt Dalian verurteilt worden. Etwa zwei Jahre hatte er hinter sich.
Als seine Familie am nächsten Tag im Gefängnis eintraf, wurde ihnen mitgeteilt, dass Wang an Magenkrebs gestorben sei. Sie wollten wissen, warum er nicht behandelt worden war oder Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung erhalten hatte. Auf ihre Frage bekamen sie jedoch keine Antwort. Als sie immer wieder nachfragten, spielten die Wärter schließlich einen Teil des Sicherheits-Filmmaterials ab. Den Aufnahmen konnten sie entnehmen, dass Wang seit April 2020 behindert gewesen war.
Im Beerdigungsinstitut durfte Wangs Familie nicht in die Nähe seines Leichnams. Sie bemerkten Blutergüsse in seinen Mundwinkeln und erkundigten sich nach den Verletzungen. Es wurde ihnen gesagt, dass diese durch Zwangsernährung verursacht worden seien. Wangs Angehörige erkundigten sich auch bei den an seiner Behandlung beteiligten Ärzten. Von ihnen erfuhren sie, dass Zwangsernährung vermutlich kein Grund für die Blutergüsse war. Ein Arzt sagte: „Wangs Magen war ganz voll und es war unmöglich, ihm etwas gewaltsam einzuführen. Außerdem war er zu schwach für eine Zwangsernährung.“
Wang war im Juli 2017 zu Hause verhaftet worden. Auch seine Frau Baofang und sein Sohn Wang Yu waren wegen des Praktizierens festgenommen worden. Dreizehn Tage später verstarb Yu im Frauengefängnis Anshan.
Weitere Informationen zum Tod einer Frau nach einer Razzia (Tangshan, Provinz Hebei)
Die 68-jährige Han Yuqin aus der Stadt Tangshan in der Provinz Hebei starb wenige Stunden nach einer Polizeirazzia, bei der 36 Falun-Dafa-Praktizierenden festgenommen worden waren.
Mehrere Polizisten von der Polizeiwache Duanminglu des Bezirks Fengrun drangen am 18. Juni 2020 gegen fünf Uhr morgens gewaltsam in Hans Wohnung ein. Die Beamten brachten sie zur Polizeiwache und zwangen sie, auf einem Metallstuhl zu sitzen. Dann verlangten sie von ihr, ein Dokument auszufüllen, mit dem sie den Glauben an Falun Dafa aufgeben sollte. Sie lehnte das ab.
Als Hans Tochter gegen 10 Uhr zur Polizeiwache ging, um ihre Mutter zu sehen, wurde ihr der Besuch verweigert. Gegen Mittag kam Hans Ehemann zur Polizeiwache, um ihr etwas zu essen zu bringen. Die Praktizierende konnte weder essen noch konnte sie aufhören zu weinen. Ihr Mann bemerkte ihre angeschwollenen Beine, was vom stundenlangen Sitzen auf dem Metallstuhl herrührte.
Gegen 16 Uhr musste Han auf die Toilette. Die Polizisten warteten eine Weile vor der Tür. Als Han nicht herauskam, sahen sie nach und bemerkten, dass Han zusammengebrochen auf dem Boden lag.
Nachdem die Notaufnahme nebenan die Einweisung ablehnte, brachte die Polizei Han in das Krankenhaus für chinesische Medizin nach Fengrun. Kurz danach wurde sie für tot erklärt.
Hans Familie wurde gegen 18 Uhr über ihren Tod informiert. Die Angehörigen sahen ihren Leichnam im Krankenhaus. Ihre Haare waren zerzaust und sie hatte Blutspuren in ihrer Nase.
Hans Familie berichtete, dass Han seit 1995 Falun Dafa praktiziert habe und immer gesund gewesen sei. Es ist nicht bekannt, ob die Familie eine Autopsie beantragt hat, um die Todesursache feststellen zu lassen.
Todesmeldung: 74-Jähriger in der Haft umgekommen
Li Rongfeng aus der Stadt Shantou in der Provinz Guangdong wurde am 8. Juli 2019 verhaftet. 14 Polizisten durchsuchten seine Wohnung und die seiner Tochter. Die Beamten beschlagnahmten einige seiner mit Falun Dafa in Verbindung stehenden Materialien. Man brachte Li in die Haftanstalt des Verwaltungsbezirks Chaoyang. Das Bezirksgericht Chaoyang verurteilte ihn Ende 2019 zu eineinhalb Jahren Gefängnis.
Anfang Juni 2020 trat Li in der Haftanstalt in einen Hungerstreik. Sein Sohn, seine Frau und andere Familienangehörige wurden von der Haftanstalt angewiesen, ihn zum Essen zu überreden. Er kam dem nicht nach. Ein Wärter gab an, Li habe „eine Verzichtserklärung unterzeichnet“. Demnach wäre die Haftanstalt nicht dafür verantwortlich, falls ihm etwas zustoßen sollte. Es wird bezweifelt, dass diese Angabe bezüglich der „Haftungsbefreiung“ der Wahrheit entspricht.
Am 17. Juni wurde Li zur Wiederbelebung ins Krankenhaus gebracht. Am 20. Juni gegen 18 Uhr forderte die Haftanstalt seine Familie auf, in die Klinik zu kommen. Als sie gegen 19 Uhr dort eintraf, teilte man ihnen mit, dass Li bereits eine Stunde zuvor gestorben sei.
Todesfälle aufgrund von Folter in Gewahrsam oder Schikane
74-jähriger Veteran stirbt nach wiederholter Verfolgung
Chen Encai, ein Veteran aus der Stadt Weifang in der Provinz Shandong, starb am 5. Mai 2020, nachdem er wegen seines Glaubens an Falun Dafa jahrelang verfolgt worden war. Er war 74 Jahre alt.
Chen hatte im Jahr 1995 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Dies bewirkte eine Verbesserung seines Gesundheitszustandes.
Er wurde am 20. Juli 1999 verhaftet, dem Tag, an dem das kommunistische Regime die landesweite Kampagne gegen Falun Dafa begonnen hatte. Am 7. August 2000 wurde er erneut festgenommen und 15 Tage lang inhaftiert. Nur zwei Tage nach seiner Freilassung nahm man ihn am 25. August wieder in Gewahrsam und sperrte ihn weitere 15 Tage ein, weil er den Polizeibeamten die Fakten über Falun Dafa erklärt hatte.
Als Chen am 26. September 2017 am Bahnhof Weifang durch die Sicherheitskontrolle ging, wurde er ein weiteres Mal verhaftet. Die Polizei durchsuchte seine Wohnung und beschlagnahmte seine Materialien über Falun Dafa. Am nächsten Tag brachte man ihn in das Untersuchungsgefängnis Weifang und hielt ihn dort einen Monat lang fest. Die Polizei ließ ihn am 25. Oktober 2017 gegen Kaution frei.
Zwischen dem 20. Oktober 2018 und dem 21. März 2019 stellte die Polizei Chen zweimal unter Hausarrest.
Die Bezirksstaatsanwaltschaft Kuiwen klagte Chen am 18. Juni 2019 an mit der Begründung, er habe „den Gesetzesvollzug mit einer Sektenorganisation untergraben“. Das ist eine standardmäßig vorgebrachte Anschuldigung, mit der Falun-Dafa-Praktizierende belastet werden.
Chens Verhandlung fand am 30. August 2019 vor dem Bezirksgericht Kuiwen statt. Am nächsten Tag wurde er zu zehn Monaten Haft und einer Geldstrafe von 4.000 Yuan (ca. 500 EUR) verurteilt. Er wurde angewiesen, seine Haftstrafe außerhalb des Gefängnisses abzuleisten.
Die Schikanen, der Hausarrest und die Verurteilung forderten ihren Tribut von seiner Gesundheit. Nur wenige Tage vor seinem Tod hatten ihn die Gerichtsbediensteten erneut zuhause schikaniert.
11 Jahre Haft nach Strafanzeige gegen Jiang Zemin – ein halbes Jahr nach Haftaussetzung tot
Li Guojun aus der Stadt Chaoyang in der Provinz Liaoning verstarb am 5. Mai 2020 im Alter von 53 Jahren. Sie war zu elf Jahren Gefängnis verurteilt worden, nachdem sie den früheren Staatschef Jiang Zemin wegen der Verfolgung ihres Glaubens an Falun Dafa angezeigt hatte. Während der Haft bekam sie Krebs. Ihre Haftstrafe war sechs Monate vor ihrem Tod zur medizinischen Behandlung ausgesetzt worden.
Li Guojun arbeitete früher in der Propaganda-Abteilung der Regierung des Kreises Chaoyang. Als sie wegen des Praktizierens von Falun Dafa im Zwangsarbeitslager Masanjia eingesperrt war, gab sie ihren Glauben auf. Nachdem sie danach in ihrem Leben eine Leere empfand, beschloss sie, wieder zu Falun Dafa zurückzukehren.
Am 9. November 2015 wurde Li verhaftet, weil sie eine Strafanzeige gegen Jiang Zemin, den früheren Parteichef, wegen seiner Anordnung zur Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden eingereicht hatte. Im März 2016 verhängte das Gericht Shuanga gegen sie elf Jahre Haft und eine Geldstrafe von 1.000 Yuan (ca. 130 Euro). Ihr Arbeitgeber kündigte Li.
Während sie im Winter 2015 in den städtische Haftanstalt Chaoyang festgehalten wurde, erlaubten die Wärter der Praktizierenden nur, sehr dünne, kurzärmelige Hemden zu tragen. Das Fenster stand offen, um sie der Kälte auszusetzen. Aufgrund der körperlichen Strapazen bekam Li vaginale Blutungen.
Am 16. August 2016 brachte man Li in das Frauengefängnisses Liaoning. Trotz ihres Zustands war sie der Folter der Wärter ausgesetzt, die sie zum Verzicht auf Falun Dafa zwingen wollten.
Lis gesundheitlicher Zustand verschlechterte sich. Am 8. Februar 2018 wurde sie ins Krankenhaus gebracht und operiert. Ihre Angehörigen drängten auf Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung. Die Verwaltung des Gefängnis Liaoning verzögerte den Vorgang immer wieder, ohne auf den Antrag einzugehen.
Am 18. Juli 2018 musste Li erneut im Krankenhaus operiert werden. 23 Tage lang wurde sie behandelt und erhielt während dieser Zeit vier Runden Chemotherapie. Dann brachten die Beamten sie zurück ins Gefängnis. Lis Familie wurde aufgefordert, die Arztkosten in Höhe von 30.000 Yuan (rund 4.000 Euro) zu zahlen.
Trotz der beharrlichen Forderung ihrer Familie auf Aussetzung der Haft zur medizinischen Behandlung wurde diese von den Behörden erst im November 2019 gewährt. Als man Li am 5. November freiließ, nahmen ihr die Wärter die Handschellen und Fußfesseln erst ab, als sie wieder zu Hause war.
Nach ihrer Rückkehr war Li verängstigt. Sie wollte nicht über ihre im Gefängnis erlittenen Misshandlungen sprechen und wollte sich mit niemandem außerhalb ihrer unmittelbaren Familie treffen. Die Polizei schikanierte sie weiterhin zu Hause oder rief sie an.
Am 28. März 2020 besuchte Li ihre betagte Mutter, die sie seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Kurz nachdem sie bei ihrer Mutter angekommen war, rief die Polizei zweimal an und beanstandete, dass Li ihr Einzugsgebiet verlassen habe. Sie musste sich von ihrer Mutter verabschieden und nach Hause zurückkehren.
Danach wurde Li bettlägerig. Als die Beamten erneut Druck ausübten, um sie zum Verzicht auf Falun Dafa zu zwingen, verfasste ihre Familie eine Erklärung für sie und setzte zur Bestätigung ihren Fingerabdruck unter das Dokument.
Li starb am 5. Mai 2020 im Alter von 53 Jahren.
Ehemalige Buchhalterin stirbt nach 20 Jahren Angst
Zhou Shujie, eine ehemalige Buchhalterin aus der Stadt Jiamusi in der Provinz Heilongjiang starb am 9. Mai 2020. Zwei Jahrzehnte war sie wegen ihres Glaubens verfolgt worden. Sie wurde 66 Jahre alt.
Als Zhou sich nach Beginn der Verfolgung auf den Weg nach Peking machte, um für ihr Recht einzutreten, Falun Dafa zu praktizieren, wurde sie am 22. Juli 1999 zum ersten Mal verhaftet. Die Polizei brachte sie nach Jiamusi zurück und hielt sie 45 Tage lang fest. Ihre Familie zahlte eine Kaution von 2.000 Yuan (rund 250 Euro) und 730 Yuan (rund 100 Euro) für die Mahlzeiten in der Haftanstalt.
Nach ihrer Freilassung wurde Zhou von den Behörden überwacht. Die Polizisten folgten ihr, wenn sie hinausging, und hörten ihr Haustelefon ab. Auch die Mitglieder des Nachbarschaftskomitees belästigten sie häufig zu Hause.
Zum zweiten Mal wurde Zhou verhaftet, als sie am 23. August 2001 Informationen über Falun Dafa weitergab. Die Polizei wollte sie für drei Jahre in ein Zwangsarbeitslager bringen, gab aber nach, nachdem sich ihr Bruder für Zhou eingesetzt hatte. Sie wurde zwar einen Tag später freigelassen, doch erpresste die Polizei noch 3.000 Yuan (rund 400 Euro) von der Familie.
Nach einer Polizeirazzia in Jiamusi am 20. April 2002 entkam Zhou. Sie versteckte sich vor der Polizei. Da die Beamten sie nicht finden konnten, schikanierten sie ihren Mann und die Tochter. Als ihr Mann die Polizei mit der Verfolgung konfrontierte, wurde er festgenommen. Über zehn Stunden wurde er auf einem Metallstuhl festgehalten und verhört. Erst nachdem er Herzbeschwerden erlitten hatte, ließen die Beamten ihn frei. Um Zhou zu finden, überwachten die Polizisten ihn weiterhin. Die Beamten schikanierten auch ihre Schwester und ihren über 80-jährigen Vater.
Zu dieser Zeit war Zhous Tochter gerade in der dritten Klasse. Sie war bemüht, für sich selbst zu sorgen, während ihr Vater seiner Arbeit nachging. Wegen der Schikanen der Polizei trauten sich die anderen Angehörigen nicht, Zhous Tochter aufzunehmen.
Ihrem Mann wurde später vom Arbeitgeber gekündigt. Das Sozialversicherungsamt lehnte seinen Hilfeantrag für Geringverdienter ab, solange er ihnen nicht den Aufenthaltsort seiner Frau verriet.
Nachdem Zhou wieder zu Hause war, setzte das Sozialversicherungsamt ihre Rente ab April 2011 aus, weil sie ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben wollte.
Am 17. Dezember 2014 wurde Zhou zum dritten Mal verhaftet. Sie war gerade auf dem Weg zu einer Gerichtsverhandlung anderer Praktizierender. Die Polizei durchsuchte sie und überprüfte ihren Ausweis.
Die jahrelange Verfolgung forderte ihren Tribut. Im Jahr 2020 erkrankte Zhou und starb am 9. Mai.
Todesmeldung: 63-Jähriger stirbt nach Jahren der Verfolgung
Nachdem er seine Frau, seine Tochter und seine Schwiegertochter durch die Verfolgung von Falun Dafa verloren hatte, wurde einem fast 90-jährigen Mann ein weiterer schwerer Schlag versetzt: Sein Sohn, Wan Yunlong, starb am 20. Mai 2020 im Alter von 63 Jahren. Er hatte jahrzehntelang unter Gefangenschaft und Folter gelitten, weil er seinen Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben wollte.
Weil er Falun Dafa praktizierte, lebte Wan aus der Stadt Shuangcheng (Provinz Heilongjiang) nicht einen Tag in Frieden. Er wurde wiederholt verhaftet. Dreimal brachte man ihn ins Arbeitslager für insgesamt sieben Jahre. 2016 wurde er freigelassen, weil sein Zustand kritisch war. Seit dieser Zeit zog er von Ort zu Ort, und versteckte sich vor der Polizei. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich im Laufe der Jahre; in seinen letzten Tagen war er nur noch Haut und Knochen.
Wans Frau, Wang Liqun, starb nur wenige Stunden nach ihrer Verhaftung im Jahr 2006 in Gewahrsam. Seine Schwester, Wan Yunfeng, die im November 2011 verhaftet und im Zwangsarbeitslager Qianjin gefoltert worden war, starb 2016, vier Monate nach der Verhaftung von Wan und ihrem Sohn Gong Zun.
Wans Mutter, Zhang Guiqin, verstarb aufgrund der seelischen Belastung und der Sorge wegen der Verfolgung ihrer Kinder.
Fünf Monate nach Haftentlassung verstorben
Song Shuchun aus der Stadt Dalian in der Provinz Liaoning war wegen ihres Glaubens an Falun Dafa 13 Monate inhaftiert gewesen. Weniger als sechs Monate nach Haftentlassung starb sie im Alter von 71 Jahren.
Song wurde am 12. November 2018 zu Hause verhaftet. Das Bezirksgericht Shahekou verurteilte sie zu drei Jahren Haft auf vier Jahre Bewährung.
Seit November 2019 hatte Song Probleme mit der Nahrungsaufnahme. Das Problem bestand auch nach ihrer Entlassung aus dem Untersuchungsgefängnis von Yaojia am 11. Dezember 2019 weiter. Sie hatte eine Wucherung in ihrem Magen und ihr Bauch war aufgebläht. Trotz ihres Zustands wurde sie zu Hause weiterhin von der Polizei überwacht.
Songs Gesundheitszustand verschlechterte sich in den nächsten Monaten sehr rasch. Sie verstarb am 30. Mai 2020 gegen 23:00 Uhr.
84-Jährige stirbt zwei Monate nach Polizeischikane. Sohn wegen seines Glaubens noch immer in Haft
Während ihr Sohn wegen des Praktizierens von Falun Dafa eine Haftstrafe von fünf Jahren im Gefängnis verbringt, starb die 84-jährige Fu Shuqin, die allein lebte, zwei Monate nach einer Polizeischikane wegen ihres Glaubens.
Drei Polizisten schikanierten die aus Yingkou in der Provinz Liaoning stammende Fu Shuqin im April 2020. Fu berichtete ihnen, dass sie schon vor Beginn der Verfolgung mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen habe und dass ihre vielen Leiden, unter anderem ein Herzproblem, Diabetes und Bluthochdruck, dadurch geheilt worden seien. Die Polizisten wollten sie jedoch zwingen, Falun Dafa aufzugeben. An diesem Tag versuchten sie, die alte Frau dahingehend zu täuschen, dass sie drei Abschriften von vorbereiteten Erklärungen unterschrieb. Es handelte sich um Verzichtserklärungen auf Falun Dafa. Fu unterschrieb nicht.
Vor den Schikanen im April hatten die Polizei und sogar ihre Familie versucht, die Praktizierende unter Druck zu setzen. Sie sollte ihren Sohn, Jin Fuzhang, dazu bewegen, seinen Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Jin war am 28. Juni 2016 verhaftet und später zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Fu hielt zu ihrem Sohn und hielt daran fest, dass er nichts Falsches tat, indem er seinen Glauben an Falun Dafa bewahrte.
Die jüngsten Schikanen stürzten Fu in ein Trauma. Sie ließ ihre Vorhänge geschlossen und bat ihre Freunde, sie in nächster Zeit nicht mehr zu besuchen. Sie verlor auch den Appetit und hatte Schwierigkeiten beim Gehen. Ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich täglich. Am 6. Juni 2020 starb sie.
Während dieser Zeit rief ihre Schwiegertochter mehrmals im Gefängnis von Dalian an und verlangte von den Gefängnisbehörden, Jin zu erlauben, seine schwerkranke Mutter zu besuchen, aber vergeblich.
Praktizierender aus Hebei stirbt nach häufigen Schikanen und jahrelanger Flucht
Lu Jinyou aus der Stadt Zhouzhou in der Provinz Hebei starb am 9. Juni 2020 im Alter von 68 Jahren. Er hatte zwei Jahrzehnte unter Schikanen gelitten. Um sich vor der Polizei zu verstecken, war er jahrelang auf der Flucht gewesen.
Lu hatte 1998 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Dadurch verschwanden seine Ischiasbeschwerden, Knochenwucherungen und Tuberkulose. Nachdem er am 27. Dezember 2006 einer Verhaftung entkommen war, sah sich Lu jahrelang gezwungen unterzutauchen. Seine über 80-jährigen Eltern hatten Mühe, sich selbst zu versorgen. Sie wurden zudem ständig von der Polizei schikaniert.
Am 8. Mai 2010 verhafteten Polizisten Lu in seiner Wohnung. Sie beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher und damit in Verbindung stehende Materialien. Als Lu die Genehmigung für seine Verhaftung nicht unterschrieb, zwangen sie seine Tochter zur Unterschrift und erpressten von ihr 500 Yuan (ca. 60 Euro). Die Wärter der Haftanstalt ließen keine Familienbesuche zu. Als Lus Anwalt ihn aufsuchte, wurde der Anwalt geschlagen. Später wurde der Praktizierende zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.
Am 26. September 2017 durchsuchten Polizisten erneut Lus Wohnung und beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher und andere persönliche Gegenstände. Lu war während der Razzia nicht zu Hause. Die Polizei verhaftete ihn zwei Tage später, als er heimkam. Nachdem das örtliche Gefängnis ihn wegen seines hohen Blutdrucks nicht aufnehmen wollte, ließen ihn die Beamten frei. Aber sie schikanierten Lu und seine Familie weiter, sodass sie kein normales Leben führen konnten.
Am 20. Februar 2019 erhielt Lu eine Vorladung. Um einer Verurteilung zu entgehen, tauchte er erneut unter. Seine Familie wurde weiter von den Beamten schikaniert.
Lu lebte unter enormem Druck und konnte nichts essen. Er beschloss, während des chinesischen Neujahrs 2020 nach Hause zurückzukehren. Als die Polizei ihn während einer Schikane-Aktion am 18. März 2020 zu Hause fand, verhafteten ihn die Beamten und brachten ihn zu einer medizinischen Untersuchung. Nachdem sie die Ergebnisse einer Computertomografie überprüft hatten, nahm die Haftanstalt Lu nicht auf. Er wurde freigelassen. Nachdem er wieder zu Hause war, drohte das Gericht Zhuozhou damit, dass er in wenigen Tagen zur Anhörung kommen müsse.
Durch die ständigen Schikanen und die jahrelange Flucht war Lu traumatisiert. Sein Zustand verschlechterte sich sehr schnell. Er verstarb am 9. Juni 2020.
Frühere Berichte:
Verfolgung von Falun Dafa fordert weitere 17 Leben - im ersten Quartal 2020
Januar bis Mai 2020: Insgesamt 27 Falun-Dafa-Praktizierende infolge der Verfolgung gestorben
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
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