Empfehlung der Redaktion: Die Anschauung „sehen heißt glauben“ durchbrechen

(Minghui.org) Durch die Kultivierung in der letzten Zeit spüre ich immer deutlicher, dass menschliche Anschauungen meine Kultivierung behindern.

Gestern beim Fa-Lernen las ich:

„So sieht der menschliche Körper unter dem Mikroskop aus, also ganz anders als der Körper, den wir mit unseren Augen sehen. Das liegt daran, dass die menschlichen Augen ein Trugbild erzeugen können, und dadurch wirst du daran gehindert, dies zu sehen.“ (Zhuan Falun 2019 S. 38)

Dabei dachte ich: „Wenn alles, was menschliche Augen sehen, ein Trugbild wäre, wäre das Zhuan Falun in meiner Hand, dieses normale Buch im menschlichen Raum mit schwarzen Schriftzeichen auf weißem Papier, wohl auch nicht seine wahre Erscheinung? Was ist dann seine wahre Verkörperung? In diesem Moment spürte ich, dass meine Anschauung, eine Schicht Substanz, durchbrochen wurde. Was mir dieses Zhuan Falun zeigte, war kein Buch mehr, sondern Schichten um Schichten von Buddhas, Taos und Gottheiten – endlos. Als ich weiter hineinschaute, waren das alles Fashen des Meisters – Schichten um Schichten von Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht.

In diesem Moment spürte ich, dass alles in mir leer war. Ich hatte keinerlei ablenkenden Gedanken mehr beim Fa-Lernen. Ich bemerkte, dass auch nur ein winziger konfuser Gedanke dem Fa gegenüber respektlos ist. Ich verstand, dass ich beim Lesen des Fa ohne Trachten oder Streben lesen und dem Meister gegenüber respektvoll sein sollte. Es reicht, wenn ich die oberflächliche Bedeutung der jeweiligen Sätze verstehe. Ich sollte nicht den Gedanken haben, „den inneren Sinn des Satzes“ herauslesen zu können, denn das wäre eine Art Trachten. Die tiefe Bedeutung des Fa wird einem nämlich je nach aktuellem Herzenszustand und der Ebene der Xinxing von dahinterstehenden Buddhas, Taos und Gottheiten gezeigt.

Nach dem Fa-Lernen erkannte ich bei mir eine tiefsitzende Anschauung. Ich hatte nämlich gedacht: „Sehen heißt glauben.“ Ich hatte also erst dann etwas für wahr gehalten, wenn man es sehen konnte.

Der Meister sagt:

„Heutzutage glauben manche, dass dieses Augenpaar alle Substanzen, alle Gegenstände in unserer Welt sehen kann. Daher haben einige eine feste Anschauung gebildet und meinen, dass nur das wirklich wahr ist, was sie mit den Augen sehen; was sie nicht sehen können, glauben sie nicht. Früher ist man schon immer der Meinung gewesen, dass solche Menschen kein gutes Erkenntnisvermögen besitzen.“ (Zhuan Falun 2019, S. 60)

Als ich damals diesen Abschnitt des Fa lernte, dachte ich, dass ich nicht ein solcher Mensch mit schlechtem Erleuchtungsvermögen sei, weil ich doch glaubte, dass es andere Räume, Buddhas und Gottheiten gibt. Erst jetzt erkannte ich, dass ich doch zu denen gehöre, die ein schlechtes Erleuchtungsvermögen haben. Diese Anschauung („sehen heißt glauben“) hinderte mich daran, mich zu kultivieren, mich dem Dafa anzugleichen und Dafa zu bestätigen. Schon oft war ich von dieser Anschauung blockiert worden, sodass ich Probleme in der Kultivierung nicht erkannte. Denn ich betrachtete die Probleme der Kultivierung mit menschlichen Grundsätzen, die ich mit diesem fleischlichen Augenpaar gesehen und erkannt hatte, sowie mit dem Trugbild dieses menschlichen Raums.

Warum haben wir zum Beispiel nach Beginn der Verfolgung immer noch Angst vor der Polizei? Weil wir mit unseren fleischlichen Augen etwas gesehen haben und daraus schließlich eine neue Anschauung gebildet haben: Die Polizei verfolgt Dafa-Jünger. Das sind aber nicht unsere eigenen wahren Gedanken, sondern es ist die Widerspiegelung dieser Anschauung. Was Dafa-Jünger wirklich verfolgt, ist das Böse, das sich hinter der Polizei versteckt, aber nicht die Polizei selbst. Die Polizisten gehören zu den Lebewesen, die wir erretten sollen.

Oft werden wir von unseren Anschauungen getäuscht, indem wir uns auf die sogenannten Manifestationen in der realen Welt konzentrieren. Wir werden von menschlichen Grundsätzen eingeschränkt und können nicht herauskommen. Ich erzähle einen Witz: Wenn du das Böse in anderen Dimensionen sehen könntest, wie es die Polizisten wie eine Schar Enten zu dir treibt und die Enten wie Marionetten steuert, um dich zu verfolgen, würdest du dann noch Angst vor der Polizei haben? Überhaupt nicht mehr!

Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich einmal nach Peking fahren wollte, um bei der Regierung eine Petition einzureichen. Meine Mutter war damit nicht einverstanden. Eines Tages brauste sie auf und bedrohte mich mit dem Messer: „Wenn du nach Peking fährst, um das Fa zu bestätigen, dann lebe ich nicht mehr!“ Mit Tränen in den Augen ging ich aus dem Zimmer und schlug das Zhuan Falun auf. Was vor mir stand, war genau dieser Satz:

„Die Mutter, die deinen Urgeist geboren hat, ist deine wahre Mutter.“ (Zhuan Falun 2019, S. 357)

In diesem Moment war ich sehr aufgeregt und sagte im Stillen zum Meister: „Meister! Jetzt habe ich alles verstanden.“ Schließlich nahm ich das Buch mit und ging zu meiner Arbeitseinheit. Als ich am Abend nach Hause kam, war meine Mutter wieder ganz normal, so als ob nichts passiert wäre.

Wenn wir aus der menschlichen Ebene herauskommen wollen, müssen wir uns eben von solchen Anschauungen befreien, die wir uns nach der Geburt angeeignet haben. Außerdem, wenn wir diese Anschauung – „sehen heißt glauben“ – nicht durchbrechen, werden wir ständig neue Anschauungen bilden.