„Wegen Falun Dafa bin ich hierhergekommen“ – Teil II

(Minghui.org) 

Teil I

Unter den Hunderttausenden Falun-Dafa-Praktizierenden weltweit gibt es viele Familien, in denen die ganze Familie oder drei Generationen zusammen Falun Dafa praktizieren. Ich bin in einer solchen Familie geboren und aufgewachsen und praktiziere zusammen mit meiner Mutter und meiner Großmutter.

Mit meiner Mutter zusammen verhaftet

Während meiner vier Universitätsjahre war mein Stundenplan flexibel. So hatte ich mehr Zeit, das Fa zu lernen und mit meiner Mutter die Übungen zu machen. Zur Erklärung der wahren Umstände stellten wir viele Flugblätter und Broschüren her und verteilten sie.

In meinem letzten Studienjahr bewarb ich mich im Ausland für ein Aufbau-Studium für Hochschulabsolventen und wurde angenommen. Als ich meine Magisterprüfung hinter mir hatte, bereitete ich alle Dokumente vor, die ich fürdas Auslandstudium benötigte.

Es begann wie ein ganz normaler Tag, jener Tag, als meine Mutter und ich zu einer Wohnsiedlung gingen und Flugblätter zur Erklärung der wahren Umstände verteilten. Ein Sicherheitsbeamter entdeckte uns und meldete uns der Polizei. Wir beide wurden verhaftet und auf das Polizeirevier gebracht. Die Polizei durchsuchte unsere Wohnung und beschlagnahmte alle Falun-Dafa-Materialien und -Bücher, zwei Computer, zwei Handys und einen USB-Stick. Später wurden wir in ein Untersuchungsgefängnis gebracht, wo ich einen Monat lang festgehalten wurde. Alle meine Pläne bezüglich des Schulabschlusses und des Studiums im Ausland kamen zum Stillstand.

Im Untersuchungsgefängnis

Ich teilte eine Zelle mit Insassen, die Straftaten wie Betrug, Glücksspiel, Diebstahl und Prostitution begangen hatten. Ich erinnere mich noch an die ungläubigen Blicke in den Gesichtern der Insassen, als ich in der ersten Nacht die Zelle betrat. Am nächsten Morgen spekulierten alle darüber, wie ich dort gelandet war. Als ich ihnen erzählte, was passiert war, beschuldigte jedoch niemand die Strafverfolgungsbehörden oder das kommunistische Regime, die unschuldige Bürger wegen ihrem Glauben verfolgten. Ihre gesamte Kritik konzentrierte sich auf meine Mutter, sie sei unverantwortlich gewesen und hätte meine Zukunft ruiniert.

In der Haftanstalt gelang es mir nicht mehr, so fröhlich und aufgeschlossen zu sein. Stattdessen distanzierte ich mich und blieb meistens für mich. Die Szene der Verhaftung spielte sich immer wieder in meinem Kopf ab. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass es wirklich passiert war. Eigentlich sollte ich an der jährlichen Abschlussausstellung teilnehmen und im letzten Monat der Hochschule mit meinen Freunden feiern und bleibende Erinnerungen schaffen. Anstatt zu meiner eigenen Abschlussfeier zu gehen, saß ich hinter Gittern, weil ich Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht praktizierte.

Als die Verhöre begannen, hatte ich mich jedoch schnell wieder aufgefangen. Ich ermahnte mich selbst, stark zu bleiben. Jeden Tag vor dem Mittagessen brachte mich eine Wärterin in den Verhörraum, der sich in einem alten, dunklen Gebäude befand. Mir wurden Fragen gestellt wie z.B.: „Wie heißt du, wie alt bist du, wo gehst du in die Schule, warum hast du an diesem Tag Falun-Dafa-Flugblätter verteilt, woher hattest du die Flugblätter, habt ihr sie selber erstellt?“ Ich geriet nicht in Panik und bieb ganz klar im Kopf, denn ich wusste, dass sie Beweise für eine Verurteilung sammelten.

Als sie mich fragten: „Hast du gewusst, dass deine Mutter Falun-Dafa-Flugblätter verteilt hat? Hast du auch daran teilgenommen?“ antwortete ich: „Ich habe sie mit ihr zusammen verteilt.“ Jedes Mal, wenn ich gefragt wurde, sagte ich ihnen dasselbe. Zuerst versuchte ich zu erklären, was Falun Dafa wirklich ist, und hoffte, dass sie ihre Meinung über das Praktizieren ändern würden. Stattdessen stellte ich fest, dass sie darauf bestanden, dass ich gegen das Gesetz verstoßen hätte, was immer ich auch sagte.

Da sie die gewünschten Informationen nicht aus mir herausbekommen konnten, änderten die Beamten ihre Verhör-Taktik. Sie gaben vor freundlich zu sein und taten so, als seien sie um meine Zukunft besorgt. Damit wollten sie mich dazu bringen, meine Wachsamkeit aufzugeben und mit ihnen zu kooperieren. Als das nicht funktionierte, wurden sie wütend und nannten mich einen „Drecksack“. Sie sagten zu mir: „Du hast das Land und das, was es in dich investiert hat, verraten.“ Dabei drohten sie mir mit einer Haftstrafe von bis zu fünf Jahren.

Irgendwann versuchten sie meine Fingerabdrücke für meine Akte zu bekommen. Als ich mich weigerte, sagten sie zu mir: „Sobald du deine Fingerabdrücke abgegeben hast, wirst du freigelassen.“ Darauf fiel ich allerdings nicht herein. Ich hatte doch nichts Falsches getan und würde nicht nachgeben. Eine Mitpraktizierende, die ihre Fingerabdrücke abgegeben hatte, sagte zu mir: „Du machst das großartig. Du tust das Richtige. Ich bereue es, ihnen meine Fingerabdrücke gegeben zu haben.“

Obwohl ich jeden Tag im Gefängnis einen enormen Druck verspürte, war mein Gemütszustand ruhig, und ich behielt einen klaren Kopf. Die Beamten, die mich verhörten, waren unvernünftig und hatten keine moralische Grundeinstellung. Sie schienen den Unterschied zwischen richtig und falsch und Gut und Böse nicht zu kennen. Sie beleidigten mich und schrien mir Schimpfwörter zu, wodurch ich meinen Schlaf und Appetit verlor. Wenn meine innere Haltung jedoch unberührt blieb, taten sie mir wirklich leid.

Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich angesichts meiner Situation keine Angst vor dem Gefängnis gehabt hätte, aber ich zögerte nicht. Für die Wahrheit war ich bereit, alles aufzugeben. Ich konnte doch den Meister und meine Mutter nicht im Stich lassen. Obwohl ich unter großem seelischen Druck stand, in einer sehr schlimmen Situation war und mit einer rauen Umgebung umgehen musste, fühlte ich mich leicht und unbelastet. Ich gehörte nicht in ein Gefängnis und hätte gar nicht erst eingesperrt werden dürfen. In dem Monat, in dem ich dort war, nahm ich über 20 Pfund ab.

Neben den Verhören wurden mir Aufgaben zugewiesen wie Toiletten zu reinigen und den Boden zu wischen. Die Wärter zwangen mich auch, auf einem Holzbrett zu sitzen und die Propagandavideos der Partei anzuschauen, die Falun Dafa verleumdeten. Dabei durfte ich mich nicht bewegen.

Die anderen Insassinnen in meiner Zelle hatten unterschiedliche Persönlichkeiten und kamen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, aber sie mochten mich alle. Während des kurzen täglichen Verweilens draußen im Hof unterhielten wir uns. Wir sprachen über Orte, wo wir gewesen waren, über Menschen, die wir getroffen hatten, und über unsere Erfahrungen. Ich erzählte ihnen von Falun Dafa. Einige von ihnen baten mich, ihre Kontaktdaten zu notieren, damit wir nach der Entlassung Kontakt miteinander aufnehmen konnten. Einigen half ich auch aus der Partei und deren Jugendorganisationen auszutreten.

Während meiner Inhaftierung fanden mein Vater und Mitpraktizierende einen Verteidiger für mich. Nach einem Monat wurde ich auf Kaution freigelassen. Ich bekam eine einjährige Bewährungsfrist, während der ich die Stadt nicht verlassen durfte und jederzeit für eine Vorladung zur Verfügung stehen musste.

Bis heute erinnere mich an die Gefühle, die ich in dem Moment empfand, als ich aus dem Tor der Haftanstalt hinausging. Würde ich nochmals hinter diesem Tor stehen? Würde ich vom örtlichen Büro 610 schikaniert werden? Wie lange würde mich dieses Tor noch von meiner Mutter trennen? Wann würden wir uns wiedersehen?

Ein Jahr auf Bewährung

Nach meiner Freilassung ging ich zur Universität, um mein Abschlusszeugnis abzuholen. Die Fakultätsleitung weigerte sich aber, es mir auszuhändigen, weil ich Teil einer „Sekte“ sei und „die Strafverfolgung untergrabe“. Ich bekam mein Diplom und mein Abschlusszeugnis erst nach meiner Bewährungszeit. So versuchte ich dem Fakultätsleiter die wahren Umstände zu erklären. Er sagte jedoch zu mir: „Sie sind sehr klug und unabhängig. Vielleicht können wir Freunde werden, wenn Ihre Bewährungszeit endet. Allerdings müssen wir uns an das Protokoll halten, denn es liegt nicht in meiner Hand.“

Mein Plan, im Ausland zu studieren, wurde für ein Jahr auf Eis gelegt. Nirgends konnte ich einen Praktikumsplatz finden, da ich keinen Abschluss vorweisen konnte. Die Polizei gab mir weder mein Handy noch meine Computer zurück, die sie bei der Durchsuchung unseres Hauses beschlagnahmt hatten.

Beamte des Gemeindekomitees besuchten uns und drängten mich, an einem Gehirnwäscheverfahren teilzunehmen, das vom örtlichen Büro 610 veranstaltet wurde. Sie sagten zu meinem Vater: „Lass sie kommen. Es ist zu ihrem Vorteil.“ Mein Vater schob sie zur Tür hinaus und schimpfte: „Meine Tochter hat nichts falsch gemacht. Wenn Sie jemanden verhaften müssen, verhaften Sie einfach mich. Vielleicht lerne ich in Ihrem Programm noch das eine oder andere.“

Diese sogenannten Gehirnwäsche-Einrichtungen sind noch schlimmer als die Haftanstalten. Dieses Netz temporärer Lokalitäten, wo Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet, einer Gehirnwäsche unterzogen und gefoltert werden, ist völlig ungesetzlich. Ihr einziger Zweck ist es, Falun-Dafa-Praktizierende „umzuerziehen “. Das heißt, sie zu zwingen ihren Glauben aufzugeben. Aus demselben Grund macht das kommunistische Regime den Falun-Dafa-Praktizierenden den Prozess.

Mutter zu einer Gefängnisstrafe verurteilt

Am Tag des Prozesses gegen meine Mutter versammelten sich viele Praktizierende vor dem Gerichtsgebäude und sandten aufrichtige Gedanken aus. Eine Praktizierende ging mit mir in den Gerichtssaal. Der Verteidiger trug stichhaltige Argumente vor und plädierte im Namen meiner Mutter auf nicht schuldig. Als meine Mutter sich selbst verteidigte, wies sie darauf hin, dass die Verfassung das Recht auf Glaubensfreiheit anerkennt. Sie gab ein bewegendes Zeugnis darüber ab, was für ein wunderbarer Kultivierungsweg Falun Dafa ist. Der Richter unterbrach sie jedoch wiederholt und verurteilte meine Mutter schließlich zu dreieinhalb Jahren Gefängnis.

Es war schockierend zu sehen, dass die Strafverfolgungsbehörden unter der Gerichtsbarkeit des kommunistischen Regimes das Gesetz so eklatant ignorierten und missbrauchten. Der Richter verstieß von Anfang bis Ende gegen das Berufsethos. Gelegentlich platzte er heraus mit Bemerkungen wie: „Man sollte Sie eingesperren!“ und: „Das hier wird als eine leichte Strafe angesehen“. Der Richter unterbrach die Aussage der Mutter zur Selbstverteidigung und ließ sie von den Gerichtsdienern gewaltsam abführen.

Als sie aus dem Gerichtssaal gezerrt wurde, rief sie: „Ich darf nicht eingesperrt werden. Spiritueller Glaube ist kein Verbrechen.“ Die andere Praktizierende und ich rannten hinter meiner Mutter her, während sie ihr zurief: „Was Sie gesagt haben, ist absolut richtig.“ Ich rief: „Mutter, ich bin so stolz auf dich!“ Die Beamten starrten uns an und signalisierten uns, dass wir still sein sollten. „Glaubt nicht, dass wir euch nicht verhaften werden, wenn ihr euch so benehmt“, knurrten sie.

Nach der Verlegung ins Gefängnis bekam meine Mutter Bluthochdruck und Herzprobleme, der Arzt fand auch einen Schatten auf der Lunge. Doch weil meine Mutter Falun Dafa nicht aufgeben wollte, verweigerte ihr die Gefängnisbehörde die Freilassung aus medizinischen Gründen. Sie durfte nachts nicht schlafen und wurde von Häftlingen geschlagen, die sie überwachten. Die Wärter versuchten meinen Vater davon abzuhalten, meine Mutter zu besuchen, und bedrohten beide. Als meine Mutter meinem Vater von den Schlägen erzählte, schritten die Wärter schnell ein und unterbrachen sie.

Flucht aus China

Am Heiligen Abend 2015 floh ich unter dem Schutz des Meisters aus China, während meine Mutter immer noch im Gefängnis misshandelt wurde.

Während meine Mutter verhaftet, vor Gericht gestellt und eingekerkert wurde, nutzte meine Großmutter, die in den USA lebte, jede Gelegenheit, um die Menschen in der freien Welt auf die Verfolgung der Falun-Dafa-Praktizierenden in China aufmerksam zu machen und sie aufzudecken. Sie sprach auf zahlreichen Kundgebungen und wurde von verschiedenen Medien interviewt, wobei sie Einzelheiten über die Verfolgung in China erzählte. Jedes Wochenende ging sie zum Liberty Bell Center in Philadelphia und verteilte Falun-Dafa-Flugblätter an Touristen aus aller Welt.

Dank der Hilfe des Meisters kam Mutter bald nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis zu uns in die Vereinigten Staaten. Die drei Generationen von Falun-Dafa-Praktizierenden in unserer Familie waren endlich wieder vereint. In diesem Land können wir jetzt unseren Glauben frei ausüben und mit den Menschen unbehelligt über Falun Dafa sprechen.

Meine tiefste Dankbarkeit gegenüber dem Meister

Schon als Kind zeichnete ich gerne. Meine Mutter sagte zu mir: „Sobald du einen Stift halten konntest, hast du angefangen zu zeichnen. Deine „Meisterwerke“ hingen überall in unserem Haus.“ Wenn ich zum Spielen nach draußen ging, malte ich mit Kreide auf den Bürgersteig. Wenn wir Gäste zuhause hatten, lud ich sie ein, mit mir zu malen. Solange ich meine Zeichenstifte und Marker dabei hatte, konnte ich stundenlang sitzen, während die Erwachsenen zu Besuch waren. Wenn ich zeichnete, vergaß ich oft zu essen oder zu schlafen.

Ich sah mir immer gerne die Zeichnungen des Meisters von Buddhas, Gottheiten und himmlischen Jungfrauen (Apsaras) im Gedichtband „Hong Yin“ an und zeichnete sie gerne ab. Viele Praktizierende machten mir Komplimente und sagten, dass ich gute Arbeit leisten würde. Der Meister hatte mir die Weisheit gegeben, meine Zeichenfähigkeiten ständig zu verbessern.

An der Hochschule hatte ich Kunst studiert und einen Master-Abschluss in Kunst erworben. Jetzt, wo ich in den USA lebe, mache ich immer noch das, was ich liebe. So setze ich meine Fähigkeiten ein und helfe unseren Medien, die wahren Umstände über Falun Dafa zu erklären. Immer, wenn mir die Leute Komplimente für meine Zeichnungen und meine Kunstwerke machten, freute ich mich nicht nur sehr, sondern ich wusste auch immer mehr zu schätzen, was der Meister mir gegeben hatte. Ich bin sehr froh, dass ich mit meinen künstlerischen Fähigkeiten zur Erklärung der wahren Umstände beitragen kann. Seit meiner Kindheit war das mein Traum und die Hoffnung meiner Mutter.

Ich wurde im Mai 1992 geboren, gerade als der Meister zum ersten Mal Falun Dafa in der Öffentlichkeit vorstellte. Wegen Falun Dafa bin ich hierhergekommen. Mein ganzes Leben wurde vom Meister arrangiert, der auch barmherzig über mich wacht. Mein einziges Lebensziel ist, das Fa zu bestätigen: „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut!“ Meine Schicksalsverbindung zu Falun Dafa ist einzigartig und das Wertvollste in meinem Leben.

Während wir den 29. Jahrestag der Veröffentlichung von Falun Dafa und seine weltweite Verbreitung feierten, sagte ich laut und stolz: „Es ist wirklich großartig, einen Meister zu haben!
Meine tiefste Dankbarkeit gebührt dem verehrten Meister.“