[Kommentar zum 20.07.] Wenn die Verfolgung gutherziger Menschen zum Beruf wird

(Minghui.org) Seit 22 Jahren verfolgt die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) Falun Dafa. Viele Menschen haben vergessen, wie massiv die flächendeckende Hasspropaganda war, die dieses totalitäre Regime in den ersten Jahren gegen Falun Dafa verbreitete. Selbst manche Verwandte oder Freunde von im Ausland lebenden Falun-Dafa-Praktizierenden meinen: „Kommt doch nach China und besucht uns! Wer sagt denn noch, dass Falun Dafa verfolgt wird? In den Nachrichten wird Falun Dafa gar nicht mehr erwähnt.“ 

Aber stimmt es denn, dass in China keine Verfolgung mehr stattfindet?

Die Zahlen dokumentieren ein ganz anderes Bild. Kürzlich berichtete Minghui.org, dass in der ersten Jahreshälfte von 2021 insgesamt 9.470 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens schikaniert bzw. verhaftet wurden. Diese Zahlen zeigen, dass selbst während der Pandemie die Verfolgung von Falun Dafa nicht zurückgegangen ist.

Das Büro 610 hat Verfolgung zum Beruf gemacht

Die Verfolgung wurde mit einer Kampagne im Stil der Kulturrevolution eingeleitet. Am 10. Juni 1999, etwa einen Monat, bevor die KPCh offen mit der Verfolgung begann, wurde eine Sonderbehörde geschaffen und als Büro 610 bezeichnet. Sie wurde zu einer außergesetzlichen Behörde, welche die absolute Kontrolle über den Bereich der öffentlichen Sicherheit und der Justiz hat, um die Verfolgungspolitik von Falun Dafa umzusetzen.

Die Einrichtung des Büro 610 hat die Verfolgung guter Menschen im Grunde zu einem Beruf gemacht, da die Mitarbeiter der Behörde von der Regierung dafür bezahlt werden, die Verfolgung auszuführen.

Als „professionelle Organisation“, die unschuldige und gesetzestreue Praktizierende angreift, nimmt das Büro 610 Praktizierende direkt ins Visier und übt eine strenge Kontrolle über Medien und Informationsfluss aus.

Hetzkampagnen gegen Falun Dafa – lanciert vom Büro 610

In den ersten Jahren der Verfolgung wies das Büro 610 die staatlich kontrollierten Medien an, die friedliche Praxis anzugreifen, um möglichst schnell Hass zu schüren und Unterstützung in der Öffentlichkeit für die Verfolgungskampagne gegen Falun Gong zu gewinnen. Die Nachrichtensendung „Focus Report“ des Staatsfernsehens CCTV strahlte binnen 42 Tagen (vom 21. Juli 1999 bis zum 31. August 1999) 30 Folgen zur Hauptsendezeit aus, die der Propaganda gegen Falun Dafa gewidmet waren. Dabei handelt es sich um dieselbe Nachrichtensendung, die 2001 die inszenierte Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens ausstrahlte, um das Misstrauen und den Hass des chinesischen Volkes gegenüber den Praktizierenden zu festigen.

Im weiteren Verlauf der Verfolgung änderte die KPCh jedoch ihre Vorgehensweise. Anstatt noch mehr offenkundige Propagandakampagnen durchzuführen, wurde die Verfolgung in den Untergrund verlegt und so den Blicken und der Aufmerksamkeit der chinesischen Öffentlichkeit entzogen.

Durch die strenge Informationszensur haben die meisten Menschen keine Kenntnis von der andauernden Verfolgung. Es sei denn sie selbst oder ihre Familienangehörigen praktizieren Falun Dafa. Je mehr die Öffentlichkeit von der Verfolgung abgeschirmt wird, desto unverfrorener wird die Verfolgung der Falun-Dafa-Praktizierenden von der KPCh vorangetrieben.

Ohne öffentliche Kontrolle geht das Büro 610 in ihren „Berufsverbrechen“ noch skrupelloser vor. Dabei führt sie die Verfolgungsstrategie aus, wie Jiang Zemin sie 1999 festlegte: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch“.

Die Verbrechen, die von der KPCh im Laufe der Jahre gegen Falun-Dafa-Praktizierende begangen wurden, sind zu viele, um sie aufzuzählen.

2006 wurde eines der grausamsten Verbrechen der KPCh aufgedeckt: der Organraub

Eines der grausamsten Verbrechen der KPCh während der Unterdrückung stellt die erzwungene Organentnahme an lebenden Falun-Dafa-Praktizierenden dar. Ein Insider brachte dieses beispiellose Übel im März 2006 in die Weltöffentlichkeit.

Kurz nach Beginn der Verfolgung wies die Anzahl der Organtransplantationen in China ein exponentielles Wachstum auf. Obwohl in China kein Spendersystem besteht, wurde es zum beliebtesten Ziel für „Transplantationstourismus“. Spätere Zeugen bestätigten, dass Falun-Dafa-Praktizierende die Hauptquelle für die Beschaffung von Organen sind.

Solche großangelegten geheimen Tötungsaktionen sind nur möglich, wenn Krankenhäuser, Haftanstalten und oft auch militärische Einrichtungen gleichzeitig vom Büro 610 mobilisiert werden.

Bei diesem Verbrechen entwickelten sich Ärzte und Krankenschwestern – dazu ausgebildet, Leben zu retten – zu skrupellosen Mördern. Für sie hat das Leben von Falun-Dafa-Praktizierenden vielleicht lediglich die Bedeutung eines Sprungbretts, um daraus politisches Kapital zu schlagen und ein Vermögen zu verdienen. Aufgrund der Verfolgungspolitik der KPCh wandelte sich die erzwungene Organentnahme zu einem „Berufszweig“ bei der Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden.

Shen Zhongyang, der ehemalige Direktor des Zentrums für Organtransplantation im Ersten Zentralkrankenhaus in Tianjin und des Lebertransplantations-Instituts des Allgemeinen Krankenhauses der Bewaffneten Polizei geht seit Beginn der Verfolgung aktiv gegen Falun Dafa vor.

Zheng Shusen ist der ehemalige Präsident des Ersten Hospitals der Universität Zhejiang und Direktor der Organisation für Organbeschaffung in China. Von 2007 bis 2017 war er auch der Vorsitzende der Chinesischen Anti-Sekten-Vereinigung der Provinz Zhejiang. Diese zeichnete für die Produktion und Verbreitung von verleumderischer Propaganda gegen Falun Dafa in China und im Ausland verantwortlich.

2001 bestätigte Huang Jiefu, der ehemalige stellvertretende Gesundheitsminister, in einem Interview mit People's Daily (der größten staatlichen Zeitung in China): „Der Kampf gegen Falun Gong ist ein ernster politischer Krieg, und wir sollten kein Erbarmen mit der Handvoll Kernmitglieder haben.“

Getäuscht von der Hass-Propaganda der KPCh sowie der Gehirnwäsche durch die Parteikultur, haben diese gnadenlosen „medizinischen Experten“ ihre menschliche Natur und Berufsethik verloren.

Büro 610 heuerte „professionelle Erzieher“ für Gehirnwäsche-Einrichtungen an

Neben der „physischen Vernichtung“ der Praktizierenden besteht eine weitere Hauptaufgabe des Büros 610 darin, Gehirnwäsche-Einrichtungen zu etablieren. Damit soll erreicht werden, den Glauben der Falun-Dafa-Praktizierenden, die den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgen, zu zerstören. Nach den von Minghui.org gesammelten verfügbaren Informationen, gibt es in China über 3.600 dokumentierte Gehirnwäsche-Einrichtungen, in denen Praktizierende gefoltert und unter Druck gesetzt werden, ihrem Glauben abzuschwören.

Das Büro 610 hat „professionelle Erzieher“ angeheuert, die Praktizierende dazu bringen sollen, ihren Glauben aufzugeben. Zum Erreichen einer höheren „Transformationsrate“ tauschen sie in Konferenzen Erfahrungen über die Folterung und Gehirnwäsche von Praktizierenden aus. Der Schlafentzug über einen längeren Zeitraum hinweg wird als eine der wirksamsten Foltermethoden angesehen. Diese kann Praktizierende zu einem geistigen Zusammenbruch treiben, hinterlässt jedoch keine sichtbaren körperlichen Verletzungen.

2014 veröffentlichte das Büro 610 in der Stadt Binzhou in der Provinz Shandong eine Stellenanzeige, in der alle Hochschulabsolventen, die jünger als 28 Jahre alt und Mitglieder der KPCh sind, aufgefordert werden, sich zu bewerben. Ist es nicht traurig, wenn vielversprechende junge Menschen einen „Beruf“ ergreifen, bei dem sie gute Menschen verfolgen?

Cheng Dongxiao, Leiter des Büros 610 im Bezirk Gulou, Stadt Nanjing, Provinz Jiangsu, ist ein solcher „professioneller Verfolger“. Er verbrachte mehr als ein Jahrzehnt damit, Falun-Dafa-Praktizierende einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Einst erwähnte er: „Auf der ganzen Welt existiert kein solcher Ort wie unser Land, der ein solch massives Gehirnwäschesystem auf allen Ebenen der Regierung eingerichtet hat.“ Er behauptete, dass eine seiner erfolgreichsten Erfahrungen darin bestand, „isolierte Gehirnwäscheverfahren“ mit Praktizierenden durchzuführen.

Gehirnwäsche überall – auch außerhalb Chinas

Die Gehirnwäscheverfahren des Büros 610 zielen nicht nur auf die Praktizierenden ab. Mittlerweile haben sie jeden Winkel der Gesellschaft, einschließlich der Grundschulen, erreicht.

Am 6. Dezember 2017 besuchten Mitglieder der Büros 610 auf Provinz-, Stadt- und Kreisebene im Bezirk Ju, Provinz Shandong, die Experimentelle Grundschule Nr. 3, um die Auswirkungen der Propagandakampagne gegen Falun Dafa unter den Schülern zu untersuchen.

Die KPCh hat auch nie aufgehört, ihre Verfolgungspolitik außerhalb Chinas zu betreiben. Ein Beispiel dafür ist das gemeinsame Ernennungsschreiben des chinesischen Ministeriums für öffentliche Sicherheit und des Ministeriums für Staatssicherheit vom 30. März 2021. In diesem wird Wu Xiuha zum Leiter der „Nordamerikanischen Abteilung der Anti-Falun-Dafa-Kampagne“ genannt.

In diversen Kampagnen versucht das Büro 610, Falun Dafa zu dämonisieren

Zudem veranstaltet das Büro 610 wiederholt spezielle Veranstaltungen auf Landesebene, um Falun Dafa zu dämonisieren und den Hass der Öffentlichkeit gegen die Praktizierenden zu schüren. Im Folgenden einige Beispiele: Die „Anti-Sekten-Erziehung“ im Jahr 2004; die „Schlacht der Transformationserziehung und -konsolidierung“ in den Jahren 2010 und 2012; die „Familienverpflichtungskarte in der Ablehnung von Sekten“ im Jahr 2011; die „entschlossene Schlacht zur Transformation von Falun-Gong-Praktizierenden“ in den Jahren 2013 bis 2015; die „An-die-Tür-klopfen“-Kampagne im Jahr 2017 sowie die jüngste „Null-Fälle-Kampagne“ in den Jahren 2020 und 2021. Diese haben das Ziel, Druck auf die Praktizierenden auszuüben und sie weiter ihrer Grundrechte und ihres Lebensunterhalts zu berauben.

Der Karriereweg für die „professionellen Verfolger“ im Büro-610-System baut sich auf der „professionellen Verfolgung“ von Menschen auf, die sich nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht richten.

Ein Großteil der Falun-Dafa-Praktizierenden bleibt standhaft

Trotz der brutalen körperlichen Folterungen und geistigen Unterdrückung der Praktizierenden in den letzten 22 Jahren, hält ein Großteil von ihnen standhaft an ihrem Glauben fest.

Cheng Dongxiao, der oben erwähnte Leiter des Büros 610 in Nanjing, hat einst zugegeben: „Es ist sehr schwierig, den Glauben oder die Seele von jemandem zu ändern. Nach unzähligen Jahren der Bemühungen hat sich die Härte (des Kampfes gegen Falun Dafa), mit der wir konfrontiert sind, nicht verringert, sondern im Gegenteil noch verstärkt.“

In einem weiteren internen Dokument des Straßenkomitees Xingdong in der Stadt Dandong, Provinz Liaoning, vom 26. Januar 2021, das die Epoch Times erhielt, hieß es: „Unsere Straße steht aufgrund der Anzahl der Falun-Gong-Praktizierenden, die noch nicht umerzogen wurden, unter großem Druck. Es ist zwingend notwendig, dass das hierfür zuständige Komitee für Politik und Recht die auf uns zukommende Herausforderung erkennt.“

Sam Brownback, der ehemalige Botschafter für internationale Religionsfreiheit, verkündete in einem Video-Statement im Jahr 2020: „Die KPCh befindet sich in einem Krieg, den sie nicht gewinnen wird. Es handelt sich um den gleichen Krieg, in dem andere Regierungen sich erfolglos bemüht haben, gläubige Menschen zu verfolgen. Dies wird stets zum Scheitern verurteilt sein, (denn) die Seele ist stärker als die Regierung, der Glaube eines Menschen ist stärker als jemand, der ihn zu unterdrücken versucht.“

Die Verfolgung dauert auch nach 22 Jahren noch an, und das Büro 610 und andere Stellen, die die Verfolgung durchführen, sind weiterhin aktiv. Nur wenn immer mehr Menschen, einschließlich dieser „professionellen Verfolger“, die bösartige Natur der KPCh erkennen, können sie dabei helfen, der Verfolgung Einhalt zu gebieten.