„Wegen Falun Dafa bin ich hierhergekommen“ – Teil I

(Minghui.org) Unter den Hunderttausenden Dafa-Schülern weltweit gibt es viele Familien, in denen die ganze Familie oder drei Generationen zusammen Falun Dafa praktizieren. Ich bin in einer solchen Familie geboren und aufgewachsen und praktiziere zusammen mit meiner Mutter und meiner Großmutter.

Als die Kommunistische Partei Chinas im Jahr 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begann, blieben wir drei standhaft und entschlossen in unserer Kultivierung. Wir wandten nicht nur die Fa-Grundsätze im täglichen Leben an, sondern erklärten auch anderen die wahren Umstände über Falun Dafa. Das stand jedoch im Gegensatz zur Propaganda und den Lügen des Regimes, die behaupteten, dass der Kultivierungsweg eine gefährliche Sekte sei.

Ich wurde zusammen mit meiner Mutter festgenommen und inhaftiert. Während sie verhaftet, in einem Zwangsarbeitslager festgehalten und eingesperrt wurde, ertrug ich in meinen jungen Jahren enormen Druck und  Qualen. Trotzdem ließ ich mich deswegen nicht unterkriegen. Ich hatte weiterhin gute Noten und war stets die Klassenbeste. Meine Großmutter, die in den USA lebte, ergriff jede Gelegenheit, um meine Mutter aus dem Gefängnis zu holen und auf die Verfolgung in China aufmerksam zu machen.

Die drei Generationen von Falun-Dafa-Praktizierenden in meiner Familie konnten schließlich in den USA wieder zusammenkommen. Zur Feier des Welt-Falun-Dafa-Tages, dem 29. Jahrestages der Einführung des Kultivierungsweges in der Öffentlichkeit, blicke ich auf meine Kultivierungserfahrungen seit meiner Kindheit zurück. Ich bin gegenüber unserem barmherzigen und großartigen Meister voller Dankbarkeit.

Das Fa im Alter von fünf Jahren erhalten

1997 begann meine Großmutter Falun Dafa zu praktizieren, meine Mutter folgte ihr im folgenden Jahr. Als meine Mutter praktizierte, tat ich es natürlich auch. Damals war ich erst fünf Jahre alt und erzählte oft den Leuten ganz stolz: „Als ich im Mai 1992 auf die Welt gekommen bin, hat der Meister begonnen, das Fa in der Öffentlichkeit zu verbreiten. Ich bin wegen Falun Dafa hierhergekommen.“

Jeden Tag hörte ich mir die Audio-Vorträge des Meisters an. Bald konnte ich sie alle auswendig. Ich rezitierte auch alle Gedichte aus dem Gedichtband Hong Yin mit meiner Mutter. Falun Dafa wurde zu einem festen Bestandteil in meinem Leben, denn seine Wurzeln verankerten sich tief in meiner Seele. Mich nach den moralischen Maßstäben des Dafa zu kultivieren und mich ständig zu verbessern, war für mich so selbstverständlich, dass ich gar nicht weiter darüber nachdachte.

Wenn ich Verluste erleiden musste, ärgerte ich mich nicht. Zudem war ich immer bereit zu helfen. Wenn mich die Kinder in der Schule schikanierten, war es mir egal – ich lächelte sie einfach an. Meine Mitschüler und auch die Erwachsenen um mich herum mochten mich alle.

Schon von Anfang an konnte ich bei der Meditation meine Beine im doppelten Lotussitz kreuzen. Dann verlängerte ich die Zeit im Sitzen. Ich erinnere mich noch an den Tag, an dem ich eine ganze Stunde lang meditierte. Nach 55 Minuten schmerzten meine Beine so sehr, dass ich meine Mutter fragte: „Wie kann ich die Übung bis zum Ende durchstehen?“ Sie sagte zu mir: „Du kannst die folgenden Worte des Meisters rezitieren:

„Wenn es schwer zu ertragen ist, versuch doch mal, es zu ertragen. Wenn es unmöglich erscheint oder man glaubt, dass es nur schwer möglich ist, versuch es mal und schau, ob es tatsächlich unmöglich ist oder nicht.“ (Zhuan Falun 2019, S. 480)“

Bis die Übungsmusik zu Ende war, rezitierte ich diese beiden Sätze immer wieder und nahm die Beine nicht herunter.

Bis zu meinem fünften Lebensjahr war ich ein kränkliches Kind gewesen und hatte oft Erkältungen und hohes Fieber gehabt. Außerdem war ich allergisch gegen Pollen. Im Frühling, wenn die Blumen blühten, waren meine Augen rot und juckten. Es war kaum auszuhalten.

Als ich begann, Falun Dafa zu praktizieren, reinigte und stärkte der Meister meinen Körper. Seither bin ich nicht mehr krank gewesen. Auch wenn ich gelegentlich Krankheitssymptome habe, dauern sie nur kurz an. Da meine Allergien komplett verschwanden, konnte ich mich nach Belieben in der Natur aufhalten. Ich konnte das tun, was ich am meisten liebte – zeichnen. Ich zeichnete Blumen, Gräser, Vögel und Menschen.

So wuchs ich sorglos mit dem Meister auf, der sich barmherzig um mich kümmerte.

Die Verfolgung beginnt

Wie wunderbar Falun Dafa auch ist, begann jedoch Jiang Zemin, der damalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas, im Jahr 1999 eine landesweite Verfolgung gegen Falun Dafa. Wie andere Mitpraktizierende kultivierten sich auch meine Mutter und ich weiter. Den Menschen, die von den Lügen des kommunistischen Regimes getäuscht wurden, erklärten wir die wahren Hintergründe von Falun Dafa.

Am Anfang hatten wir keine gedruckten Informationsmaterialien. Deshalb erstellten Mutter und ich handgeschriebene Flugblätter. Auf großformatiges Papier schrieben wir: „Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“, „Die Welt braucht Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht“ und „Stellt den Ruf des Meisters wieder her“. Diese hängten wir dann an öffentlichen Plätzen auf. Sowohl auf dem Platz des Himmlischen Friedens als auch in großen Straßen, in kleinen Gassen, in Geschäften, Bahnhöfen, Busstationen und in Wohnhäusern hinterließen wir unsere Spuren.

Wenn wir bei McDonalds, bei Kentucky Fried Chicken und anderen Restaurants aßen, arbeitete meine Mutter mit mir zusammen als ein Team und wir klärten die Menschen auf. Wenn wir über Falun Dafa und dessen unrechtmäßige Verfolgung sprachen, wechselten wir uns ab. So konnten die anderen uns deutlich hören und die Tatsachen erfahren. Wenn die Arbeitgeber meiner Mutter und meines Vaters Mitarbeiterausflüge organisierten, brachten wir immer unsere selbstklebenden Flugblätter mit. Diese hängten wir überall auf und verbreiteten so überall Informationen über Falun Dafa.

Als es dann später gedruckte Flugblätter gab, verteilten wir sie bei den Regierungsbehörden unserer Wohngemeinde und in jedem Haushalt. Außerdem fuhren wir mit dem Bus in andere Gemeinden und verteilten sie auch dort.

In den Hochhäusern fuhren wir jeweils mit dem Aufzug in das oberste Stockwerk und verteilten von oben nach unten, wobei wir vor jeder Tür ein Flugblatt hinterließen. In älteren Wohngebäuden ohne Aufzug teilten meine Mutter und ich uns auf. Ich begann im obersten Stockwerk (normalerweise im sechsten) zu verteilen. Währenddessen deckte meine Mutter die untere Hälfte der Stockwerke ab.

Ob bei klirrender Kälte im Winter oder brütender Hitze im Sommer, ob bei Wind oder Regen, ob an Wochenenden oder Feiertagen, sogar an so wichtigen Tagen wie dem chinesischen Neujahrsfest – nichts hielt uns auf. Wir nahmen uns nie einen Tag frei. Als wir später einen Drucker und einen CD-Brenner kauften, wurde ich Mutters kleine Helferin bei der Herstellung von Flugblättern und CDs zur Erklärung der wahren Umstände. Wir stellten mehr her, als wir brauchten, und gaben einige davon an lokale Mitpraktizierende weiter.

Mutter wird zur Zwangsarbeit ins Lager geschickt

Kurz nachdem ich in die Mittelschule eingetreten war, wurde meine Mutter widerrechtlich verhaftet und in ein Zwangsarbeitslager gebracht. Es war gerade vor den chinesischen Neujahrsferien. Meine Mutter hatte eine Arbeitskollegin besucht und auf dem Heimweg Flugblätter verteilt. Es war schon viel später, als sie mir gesagt hatte, daheim zu sein. Daher hatte ich ein ungutes Gefühl. Sofort rief ich meine Großmutter an. Bevor die Polizei auftauchte, hatten wir mit ihrer und der Hilfe meines Vaters alle Falun-Dafa-Bücher und die Informationsmaterialien an einem sicheren Ort versteckt.

Wie wir schon vermuteten, war meine Mutter wegen des Verteilens von Flugblättern bei der Polizei angezeigt worden. Die Polizeibeamten stellten unsere Wohnung auf den Kopf und durchwühlten sogar unsere Kommoden. Aber sie fanden nur ein paar handgeschriebene Falun-Dafa-Plakate, die wir nicht mehr hatten verstecken können.

Meine Mutter wurde zuerst auf dem Polizeirevier festgehalten und später in das Untersuchungsgefängnis gebracht. Der Wind heulte die ganze Nacht und es war eiskalt. Mir kam es wie der kälteste Wintertag vor. Mein Vater wurde spät in der Nacht zum Polizeirevier gebracht und verhört. Meine Großmutter blieb bei mir. Ich weinte, bis ich einschlief. Als ich am Morgen aufwachte, weinte und weinte ich wieder, bis ich wieder einschlief. Während meine Mutter inhaftiert war, verbrachte ich lange Zeit meine Nächte auf diese Weise.

Einen Monat später erhielten wir die Benachrichtigung, dass meine Mutter für zwei Jahre in ein Zwangsarbeitslager verlegt worden sei. In diesem Moment wusste ich, dass ich lernen musste, für mich selbst zu sorgen. Ich hatte zwar noch Vater und Großmutter, aber sie waren genauso traurig wie ich. Ich konnte ihnen doch nicht noch zusätzlich zur Last fallen.

Das Seltsame war, dass ich morgens auch ohne den Weckruf meiner Mutter aufwachte. Manchmal hatte ich gar nicht daran gedacht, den Wecker zu stellen, aber mein Wecker klingelte zur richtigen Zeit. Ich kam nie zu spät zur Schule. Ich wusste, dass unser barmherziger Meister über mich wachte.

Meine Mutter konnte ich nur zweimal im Jahr besuchen, in den Winterferien und in den Sommerferien. Die meiste Zeit kommunizierten wir durch Briefe. In meinen Briefen erzählte ich ihr von der Schule und meinem Alltagsleben. In ihren Briefen erinnerte sie mich an die Grundsätze des Falun Dafa „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht“ und ermahnte mich, ein guter Mensch zu sein. Es gab noch einen anderen Grund, warum wir einander diese Briefe schrieben. So konnten die Gefängniswärter, die unsere Briefe kontrollierten, mehr über Falun Dafa erfahren und wie sich Falun-Dafa-Praktizierende verhalten.

Beharrlichkeit

In meinem zweiten Jahr in der Mittelschule forderte meine Klassenlehrerin die ganze Klasse auf, sich für die Mitgliedschaft im Kommunistischen Jugendverband, einer Jugendorganisation der Partei, zu bewerben. Nur eine Person gab keinen Antrag ab – das war ich.

Daraufhin rief mich meine Klassenlehrerin in ihr Büro und fragte: „Warum hast du keinen Antrag gestellt?“ Ich antwortete: „Die Partei ist nicht gut. Nur weil meine Mutter an Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht glaubt, wurde sie ins Zwangsarbeitslager gesteckt. Meine Mutter ist ein guter Mensch.“ Ich erzählte meiner Lehrerin von Falun Dafa, und warum die Verfolgung falsch ist.

Sie hörte aufmerksam zu und sagte: „Ich verstehe. Jetzt ist mir klar, dass deine Mutter ein guter Mensch ist.“ Seither hat sie mich nie mehr gebeten, dem Kommunistischen Jugendverband beizutreten. Ich war so dankbar, dass mich der Meister an diesem Tag gestärkt hat, sodass ich meiner Lehrerin die wahren Hintergründe klar mitteilen und verdeutlichen konnte. Weil sie die Tatsachen über Falun Dafa verstand, wählte sie für sich eine gute Zukunft.

Bei den Aufnahmeprüfungen für die Oberschule am Ende der achten Klasse schnitt ich sehr gut ab und wurde in die höheren Klassen in meiner Schule aufgenommen. Es war eine 7-12-Schule mit einem ausgezeichneten Vorbereitungsprogramm für die Hochschule. Damit ihre Kinder aufgenommen wurden, waren viele Eltern bereit, eine hohe „Sponsoring- Gebühr“ zu bezahlen. Da meine Noten jedoch den Anforderungen entsprachen, war ich von der Zahlung dieser Gebühr befreit. Alle sagten zu mir: „Super, du hast deinen Eltern zehntausende Yuan erspart.“ Ich wusste, dass mir der Meister dabei geholfen hatte.

Meine Mutter war damals noch im Zwangsarbeitslager und machte sich Sorgen, dass ich als Teenager in der Pubertät bei der Kultivierung nachlassen und den Meister enttäuschen könnte. Ich beruhigte sie: „Mach dir keine Sorgen. Ich bin wie Gras – ich überlebe und wachse überall, wo ich bin.“

In der Oberschule verdoppelte sich mein Arbeitspensum. Dabei stärkte mich der barmherzige Meister und gab mir Weisheit. Vor den Universitäts-Aufnahmeprüfungen in meinem Abschlussjahr entschied ich mich für das Hauptfach Kunst. Aufgrund der zusätzlichen Prüfung über grundlegende Kunst-Kenntnisse und -Fähigkeiten lag meine Gesamtpunktzahl über dem nationalen Durchschnitt. Von zwei hervorragenden Kunstschulen erhielt ich das Leistungszertifikat in Kunst und wurde von einer angesehenen Universität angenommen.

Angeleitet von den Grundsätzen des Falun Dafa bin ich streng mit mir selbst und bewahre meine Xinxing (Natur des Herzens). Ich bin bereit, Verluste zu erleiden, und helfe stets anderen. Ich bemühe mich, mich den Falun Dafa Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht anzugleichen und bewahre immer eine optimistische Einstellung. In der Mittelschule, der Oberschule und auf der Universität pflegte ich ein freundschaftliches Verhältnis zu all meinen Lehrern und Mitschülern. In den letzten 20 Jahren der Verfolgung hat mich niemand diskriminiert oder schikaniert, weil ich eine Dafa-Praktizierende bin.

(Fortsetzung folgt)