Todesmeldung. Mutter stirbt kurz vor ihrem 60. Geburtstag – Familie war 20 Jahre lang verfolgt worden

(Minghui.org) Seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa [1] wurde Teng Yingfen sechsmal verhaftet und ihre Wohnung siebenmal durchsucht. Vier Jahre verbrachte sie wegen ihres Glaubens im Gefängnis und sieben Jahre blieb sie ihrer Wohnung fern, um eine erneute Verhaftung zu vermeiden. In dieser Zeit war ihr Mann zu acht Jahren Haft verurteilt worden, sodass die jugendliche Tochter sich allein durchschlagen musste.

Durch die langjährige Verfolgung verschlechterte sich Tengs Zustand. Sie starb am 4. April 2021 – zwei Monate vor ihrem 60. Geburtstag.

Teng lebte in der Stadt Zhaoyuang. Sie begann im August 1996, Falun Dafa zu praktizieren. In weniger als einem Monat verschwanden viele Beschwerden, unter denen sie gelitten hatte. Ihr blasses Gesicht wurde hell und rosig. Sie wirkte nicht mehr abgemagert, sondern war voller Energie.

Als Tengs Mann Sun Guo die Veränderungen bei seiner Frau bemerkte, begann auch er zu praktizieren. Kurz darauf hörte er mit dem Rauchen und Trinken auf. Die Tochter des Paares, die damals noch zur Grundschule ging, nahm die Praktik ebenfalls auf.

Wiederholte Inhaftierungen und Belästigungen

Als das kommunistische Regime am 20. Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begann, reiste die dreiköpfige Familie nach Peking, um für ihren Glauben einzutreten. Auf halbem Weg wurden sie abgefangen und nach Zhaoyuan zurückgebracht. Seither waren sie ständig im Visier der Behörden.

Häufig kamen Leute, um Teng und Sun zur Aufgabe ihres Glaubens zu überreden – sei es von ihrer Arbeit oder von der für ihren Wohnort zuständigen Stadtverwaltung. Als sich die beiden weigerten, überwachten die Behörden ihren Alltag und hörten ihre Telefongespräche ab. An Jahrestagen, die mit Falun Dafa zusammenhingen, sowie bei wichtigen Ereignissen der Stadt kamen Polizisten und schikanierten die Familie. Suns Arbeitgeber, ein Elektrizitätskonzern in Zhaoyuan, schickte sogar Leute, die rund um die Uhr vor dem Wohngebäude verbrachten, sodass die Familie kein normales Leben führen konnte.

Um Gerechtigkeit zu erlangen, machte sich die Familie am 19. Januar 2001 erneut auf den Weg nach Peking. Auf dem Platz des Himmlischen Friedens wurden sie verprügelt und zurück nach Zhaoyuan gebracht. Teng blieb 38 Tage in Gewahrsam. Während dieser Zeit erhielt sie die Kündigung von ihrem Arbeitgeber. Die Tochter wurde einen Tag festgehalten und dann auf Drängen der Familie freigelassen. Als sie wieder die Schule besuchte, entzog der Lehrer ihr die Funktion als Klassensprecherin.

Sun war fast drei Monate inhaftiert. Die Wärter im Untersuchungsgefängnis Zhaoyuan schlugen und traten ihn. Sie folterten ihn zwei Stunden mit Elektroschocks, sodass er sich vor Schmerzen krümmte. Seine Finger waren schwer verbrannt und heilten lange Zeit nicht. Nach der Folter konnte Sun tagelang nicht essen und trinken. Ihm war ständig übel.

Nach der Freilassung war Sun abgemagert und sehr schwach. Ungeachtet seines Zustands brachten Jiang Honghai, der Leiter des Elektrizitätswerks, und Agenten des Büros 610 den Praktizierenden in eine Gehirnwäsche-Einrichtung. Dort durfte er nicht schlafen und musste Propagandavideos ansehen, die Falun Dafa verleumdeten.

Drei Monate später konnte Sun wieder zu seinem Arbeitsplatz zurückkehren. Er erfuhr, dass er seiner Führungsposition enthoben und in die Werkstatt versetzt wurde, wo er schwere Arbeit verrichten musste. Sein Gehalt wurde auf 320 Yuan (rund 40 Euro) monatlich gekürzt. Zudem verhängte das Büro 610 eine Geldstrafe von 10.000 Yuan (rund 1.300 Euro).

Während Sun einer Gehirnwäsche unterzogen wurde, nahmen Beamte seine Frau Teng am 25. April 2001 in der Wohnung eines anderen Praktizierenden erneut fest. Agenten des Büros 610 beschädigten die Tür mit einem Hammer und verschafften sich so Zugang. Mehrere Praktizierende, die verhaftet wurden, mussten einen Monat in einer Gehirnwäsche-Einrichtung verbringen.

Am 15. Juli 2001 brachen Polizisten in Tengs Wohnung ein. Sie nahmen die Praktizierende mit zur Polizeiwache Luofeng. Als sie sich weigerte, Fragen zu beantworten, zerrten Beamte sie an ihren Haaren auf dem Boden herum. Ihr wurden die Hände hinter dem Rücken an einen Stuhl gefesselt und sie durfte nicht schlafen. Überall an ihrem Körper hatte sie Mückenstiche.

Mitte Oktober 2001 durchsuchten Polizisten erneut ihre Wohnung.

Acht Jahre Haft für Sun – Teng taucht unter

Am 13. April 2002 kamen Beamte zu Suns Arbeitsplatz, um ihn zu verhaften. Er flüchtete – und verlor seine Arbeit. In der Zwischenzeit umstellten ein Dutzend Polizisten sein Wohngebäude. Die Beamten versuchten, von Teng den Aufenthaltsort ihres Mannes zu erfahren.

Um weiteren Belästigungen zu entgehen, sah sich Teng gezwungen, ihre Wohnung zu verlassen und unterzutauchen. Zu dieser Zeit ahnte sie noch nicht, dass sie ihr Heim in den nächsten sieben Jahren nicht betreten wird. Im September 2002 wurde Sun verhaftet und später zu acht Jahren Gefängnis verurteilt.

Die Tochter des Paares im Teenageralter blieb auf sich allein gestellt zurück. Sie wurde ständig von den Behörden schikaniert und auf dem Weg zur Schule verfolgt. Während der Sommerferien im Juli 2002 befahl das Büro 610 ihrer Schule, das Mädchen als Geisel in eine Gehirnwäsche-Einrichtung zu bringen. Als sie entkam, zwangen die Behörden einen Lehrer, sie bei ihren Großeltern zu suchen. Die Jugendliche konnte nicht nach Hause zurück und zog den ganzen Sommer umher.

Am 11. August 2005 befahl Li Jianguang, ein Agent des Büros 610, der Schule, das Mädchen erneut zur Gehirnwäsche zu bringen. Dort angekommen verweigerte sie die Nahrungsaufnahme. Weder aß noch trank sie etwas. Sie weinte und bat darum, wieder in die Schule gehen zu dürfen. Ihre Verhaftung stürzte die Großeltern in tiefe Verzweiflung. Obwohl das Mädchen nach 15 Tagen freigelassen wurde, war sie traumatisiert.

Tengs Verhaftung

Am 16. Juni 2007 gegen 22 Uhr drangen sechs Polizisten sowie ein Agent des Büros 610 namens Li in Tengs Wohnung ein. Sie nahmen die Praktizierende und ihre Tochter fest. Beide wurden in die Gehirnwäsche-Einrichtung der Stadt Yantai gebracht. Zudem beschlagnahmten die Beamten Tengs Laptop und Falun-Dafa-Bücher.

Als Tengs jüngerer Bruder und Schwager von ihrer Festnahme erfuhren, nahmen sie ein Taxi und fuhren fast 100 Kilometer nach Yantai, um sie zu suchen – ohne Erfolg.

Tengs Tochter, die damals die Oberstufe besuchte, befand sich 15 Tage im Gewahrsam. Teng wurde über einen Monat festgehalten, wobei sie ständig geschlagen und gezwungen wurde, Propagandamaterial anzusehen, das Falun Dafa diffamierte.

Am 12. Juni 2008 wurde Teng abermals von Li verhaftet, als sie ihre Wohnung verlassen wollte. Li forderte von ihr Informationen über andere Praktizierende, Teng sagte nichts. Li beschimpfte und demütigte sie daraufhin. Zwei Monate wurde die Praktizierende festgehalten.

Am 29. August 2010, dem letzten Tag der Sommerferien, wollten Teng und ihre Tochter für das Frühstück einkaufen. Als das Mädchen vor die Tür trat, wurde sie von Polizisten aufgegriffen, die ihr aufgelauert hatten. Teng, die hinter ihrer Tochter ging, flüchtete zurück in die Wohnung und schloss die Tür. Die Polizisten nahmen daraufhin das Mädchen als Geisel zur Polizeiwache mit.

Als Tengs jüngerer Bruder zur Polizeiwache ging und die Freilassung des Mädchens forderte, brachten Beamte beide Angehörige zu Tengs Wohnung und zwangen sie, die Tür zu öffnen.

Der Leiter der Sicherheitsabteilung, Wang Yucheng, zerrte Teng nach draußen. Als sie sich widersetzte, stopfte er brennende Zigaretten in ihre Kleidung. Tengs Tochter brach in Tränen aus und schrie ihn an: „Tun Sie meiner Mutter nichts!“

Trotz des verzweifelten Flehens der Tochter trugen Beamte Teng zum Polizeifahrzeug und brachten sie zur Gehirnwäsche. Zudem wurden ihr Computer sowie Falun-Dafa-Bücher beschlagnahmt.

In der Gehirnwäsche-Einrichtung fesselten Beamte Teng drei Tage an einen Metallstuhl. Ihre Beine waren stark geschwollen. Erneut forderten Polizisten Informationen über andere Praktizierende. Abermals verweigerte Teng jegliche Angaben.

Vier Jahre Haft für Teng

Nach einem Monat Gehirnwäsche brachten Beamte Teng ins Untersuchungsgefängnis. Am 5. Dezember 2010 wurde sie unter Ausschluss der Öffentlichkeit verurteilt.

Sun war erst wenige Monate zuvor aus dem Gefängnis entlassen worden. Er beauftragte einen Anwalt, seine Frau zu verteidigen. Die Behörden hinderten den Anwalt jedoch an seiner Arbeit. Sie brachten Teng zur Strafe zurück in die Gehirnwäsche-Einrichtung, wo sie weitere drei Monate festgehalten wurde.

Schließlich wurde Teng zu vier Jahren Haft verurteilt. Am 20. April 2011 verlegten die Behörden sie ins Frauengefängnis der Provinz Shandong. Der Druck war dort unerträglich; Gehirnwäsche und Folter standen an der Tagesordnung. Ursprünglich hatte Teng durch Falun Dafa ihre Gesundheit wiedererlangt. Im Gefängnis litt sie aufgrund der Misshandlungen jedoch unter Bluthochdruck, einem Herzleiden sowie Nackenbeschwerden. Sie überlebte die lange Haftzeit, aber die Qualen waren immens

Der Tod von Teng und den Eltern

Als Teng und Sun im April 2002 untertauchten, um weitere Verfolgung zu vermeiden, wurden Suns Eltern und Tengs Mutter häufig von den Behörden schikaniert.

Am 2. Juni 2003 kamen Polizisten gegen 21:30 Uhr zu Tengs Mutter, die fast 80 Jahre alt war und allein lebte. Sie belästigten die betagte Frau und ließen sie zutiefst traumatisiert und in einem psychisch labilen Zustand zurück. Tengs Mutter hatte keine Kontrolle mehr über ihre Emotionen und rannte oft mitten in der Nacht weg. Manchmal hielt sie ein Messer in der Hand, um die Bäume oder das Gemüse der Nachbarn zu schneiden. Zweimal brachte die Familie Tengs Mutter in eine Nervenklinik. Dort wurde sie oft fixiert und zwangsweise mit Medikamenten behandelt. Durch das psychische Trauma verschlimmerte sich ihr Zustand. Später starb sie unter Qualen.

Guos Eltern, die schon über 80 Jahre alt waren, hatten Mühe, sich selbst zu versorgen. Oft weinten sie aus Kummer über die Verfolgung der Familie. Suns Mutter starb im Oktober 2005; sein 84-jähriger Vater im September 2007. Sun war zu dieser Zeit noch immer im Gefängnis. Die Behörden erlaubten ihm nicht, seine Eltern ein letztes Mal sehen.

In der Haft musste Sun täglich von 5:00 Uhr morgens bis Mitternacht regungslos auf einem kleinen Hocker sitzen. Am 26. Dezember 2003 befahlen die Wärter mehr als zehn Gefangenen, den Praktizierenden zu verprügeln. Außerdem wurde er gezwungen, zwei Tage lang stillzustehen, ohne zu schlafen.

Vom 1. Juni bis 25. Juli 2006 musste Sun Handschellen tragen und war 56 Tage in Isolationshaft eingesperrt. Zu jeder Mahlzeit bekam er nur ein kleines Dampfbrötchen, ein paar Gewürzgurken und Wasser. Der Gefangene Zhao Hongyong, der ihn überwachen sollte, schlug ihn nach Belieben. In diesen zwei Monaten, den heißesten in Jinan, war Sun in einem Raum ohne Klimaanlage gefangen. Die Wärter schalteten oft einen Scheinwerfer ein und richteten ihn auf den Praktizierenden. In dieser Zeit nahm Sun über 27 Kilogramm ab.

Zu dieser Zeit war die Tochter bereits an der Hochschule zugelassen worden. Doch das Büro 610 übte Druck aus und zwang die Einrichtung, das Mädchen der Schule zu verweisen.

Teng und Sun erstatteten Strafanzeige gegen Jiang Zemin, den Staatschef, der die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte. Aus Rache wurden sie 2015 von Beamten schikaniert.

Das Sozialamt stellte im Jahr 2020 Tengs Pensionsbezüge ein und forderte sie zudem auf, über 90.000 Yuan (rund 11.800 Euro) zurückzuzahlen, die sie während ihrer vierjährigen Haft erhalten hatte. Die Behörden behaupteten, dass Praktizierende, die wegen ihres Glaubens inhaftiert sind, keinen Anspruch auf Rentenzahlungen hätten. Eine gesetzliche Regelung gibt es jedoch nicht.

Teng starb am 4. April 2021. Ihr Mann und ihre Tochter blieben in großem Kummer zurück.

Frühere Berichte:

Verbrechen der Polizei und des Büros 610 (Provinz Shandong)

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Dringender Hilferuf: Rettet die 16-jährige Sun Yanpei! Das Zhaoyuan Sicherheitsbüro in der Provinz Shandong erklärt: Wir müssen auch Kinder verhaften


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.