Weckruf für uns alle – Erkenntnisse nach dem Ableben einer Mitpraktizierenden (Teil II)

(Minghui.org)

Teil I

Hintergrund: Nach dem plötzlichen Tod einer Mitpraktizierenden, Frau Chen (Pseudonym), teilt ein ihr nahestehender Praktizierender seine Einsichten über die Lücken mit, die seiner Meinung nach zu dieser Tragödie geführt haben. Als gutherzige Warnung möchte er diese mitteilen, da solche Lücken seiner Beobachtung nach unter den Praktizierenden weit verbreitet sind.

In Teil I schreibt der Autor: „Wie konnte eine so fleißige Praktizierende während der Fa-Berichtigung von uns gehen? ... Ich werde versuchen, die Lektionen, die ich aus diesem tragischen Verlust gelernt habe, wiederzugeben. Ich glaube, es ist auch der Wunsch von Frau Chen, dass sie weitergegeben werden, damit sie den Mitpraktizierenden eine Hilfe bei der Kultivierung sein können.“

Den eigenen Kultivierungszustand bei der Erklärung der wahren Umstände  von Falun Dafa nicht berücksichtigt

Eine Zeit lang war mein Kultivierungszustand schlecht, aber ich dachte nicht nach und ging trotzdem jeden Tag hinaus, um die Tatsachen über Dafa zu erklären. Dadurch wurde ich ernsthaft gestört, und mein Kultivierungszustand geriet auf den Tiefpunkt. Die alten Mächte nutzten diese Gelegenheit, legten mir ein großes Hindernis nach dem anderen in den Weg und zerstörten mich fast. Ich lernte meine Lektion aus dieser Erfahrung und bin nicht mehr darauf fixiert, jeden Tag hinauszugehen, um die wahren Umstände zu erklären.

Ich erkannte, dass wir aufrichtige Gedanken haben müssen, um die Menschen zu erretten. Deshalb hatte ich, als mein Kultivierungszustand schlecht war, dem Fa-Lernen und den aufrichtigen Gedanken Priorität eingeräumt und sie verstärkt. Sobald ich mich verbessert hatte, ging ich wieder mit Frau Chen hinaus, um die wahren Umstände von Falun Dafa und der Verfolgung zu erklären. Aber Frau Chen verstand nicht, warum ich mir manchmal eine Auszeit nehmen musste, um mich auf das Fa-Lernen zu konzentrieren. Sie sagte mir mehrmals: „Du solltest jeden Tag hinausgehen und die Wahrheit erklären, unabhängig von deinem Kultivierungszustand. Solange du die Tatsachen persönlich erklärst, wird sich dein Kultivierungszustand verbessern.“

Ich hörte nicht auf Frau Chen, sondern tat, was ich für richtig hielt. Ich ging nicht mehr jeden Tag, sondern jeden zweiten Tag hinaus, verteilte aber mehr Flyer als Frau Chen. Es lief immer reibungslos, und wenn ich alle meine Flyer verteilt hatte, half ich ihr. Ich glaube, das lag daran, dass ich mir die Zeit nahm, immer aufrichtige Gedanken auszusenden, bevor ich aus dem Haus ging.

Den schlechten Kultivierungszustand nicht verbessert

Als Frau Chen auf Kaution freigelassen wurde, verschlechterte sich ihr Kultivierungszustand. Obwohl sie ständig von der Polizei schikaniert wurde, intensivierte sie weder das Fa-Lernen noch ihre aufrichtigen Gedanken, um das Böse zu beseitigen. Sie schaute nicht tief nach innen, um ihre grundlegende Anhaftung zu finden, und nahm stattdessen schnell ihre Routine wieder auf, jeden Tag hinauszugehen und Flyer zu verteilen. Das war schon ziemlich unvernünftig.

Frau Chens Drang, die wahren Umstände zu erklären, diente nicht mehr nur der Errettung der Menschen, sondern geschah aus Angst, dass sie bei der Wahrheitserklärung und damit bei der Kultivierung ins Hintertreffen geraten könnte. Sie schien die Wahrheit aus einem egoistischen Grund zu erklären, und diese Lücke wurde von den alten Mächten ausgenutzt.

Sie wurde bis zur Wohnung ihrer Tochter verfolgt und war gezwungen, aus dem Fenster zu klettern, als die Polizei die Wohnung umstellte.

Nicht dem Zustand der Gesellschaft entsprochen

Frau Chen hatte kein normales familiäres, berufliches und gesellschaftliches Umfeld; sie kam kaum mit anderen in Kontakt. Daher hatte sie kaum Gelegenheit, ihre Anschauungen und Anhaftungen zu entdecken. Das schränkte sie sehr ein.

Sie lebte mit ihrer Familie in einer kleinen Wohnung, dann kaufte sie eine weitere Wohnung und zog allein dort ein. Sie genoss das unkomplizierte und ruhige Leben; ihr Mann und ihre Tochter verstanden aber nicht, warum sie ausgezogen war. Ihr seltsames Verhalten machte es ihrer Familie schwer, dem Dafa gegenüber aufgeschlossen zu sein. Ihr Mann zog schließlich zu ihr in die neue Wohnung.

Als ihr Mann im Ruhestand war, überzeugte er seine betagte Mutter, bei ihnen zu wohnen, damit er sich besser um sie kümmern konnte. Frau Chen sah dies nicht als Gelegenheit, sich dem Zustand der gewöhnlichen Menschen anzupassen, und erkannte es nicht als eine großartige Kultivierungsumgebung. Sie fand die Wohnsituation zu beengt und versuchte, einen Weg zu finden, um auszuziehen.

Chen hatte nicht so viel Kontakt mit den Menschen um sie herum. Sie lernte das Fa und machte die Übungen zu Hause und ging nur hinaus, um Broschüren über Dafa zu verteilen. Wenn sie mit dem Verteilen der Broschüren fertig war, ging sie sofort wieder nach Hause, um das Fa weiter zu lernen. Sie schien sehr fleißig zu sein und verbrachte ihre ganze Zeit mit den drei Dingen, die der Meister betont zu tun, aber in Wirklichkeit hatte sie sich zu sehr verausgabt und lebte nicht mehr im Zustand der normalen Gesellschaft.

Als sie in ihre neue Wohnung einzog, wurde sie von den freundlichen Nachbarn gegrüßt, aber sie antwortete nur knapp und ließ sich nicht auf ein Gespräch ein. Mit der Zeit grüßten die Nachbarn nicht mehr, und sie isolierte sich mehr und mehr. Als ihre Wohnung von der Polizei durchwühlt wurde, stellten die Nachbarn Vermutungen an und distanzierten sich noch mehr. Es wurde immer schwieriger für sie, mit anderen in Kontakt zu kommen und Teil der Gemeinschaft zu werden.

Ich teilte ihr meine Meinung diesbezüglich mit und erklärte ihr, dass es verständlich sei, wenn sie aufgrund ihres vollen Terminkalenders bei ihrer Arbeit nicht viel mit anderen zu tun habe. Aber wenn sie nicht arbeite, solle sie mit den Menschen in ihrer Umgebung Kontakt haben und sich mit ihnen treffen. Durch ihre Freundlichkeit würden die Menschen lernen, was für gute Menschen die Dafa-Praktizierenden sind und wie wunderbar Dafa ist. Es sind die Dafa-Praktizierenden, die die Menschen erretten, nicht allein die Broschüren.

Ich glaube, sie wusste, dass ich Recht hatte, aber es fiel ihr schwer, ihre Gewohnheiten zu ändern; oder sie nahm es nicht sehr ernst. Sie hatte das Gefühl, dass ihre Persönlichkeit so sei und dass sie einfach so sei, wie sie sei. In Wirklichkeit war sie es nicht. Vielleicht hatten die alten Mächte das schon vor langer Zeit so eingerichtet, und es fiel ihr schwer, das zu erkennen, da sie schon von klein auf so gewesen war. Sie meinte, es sei normal, wie sie war, und dachte nicht daran, es zu ändern.

Wenn Chen normal gelebt hätte und die Menschen in ihrer Umgebung über die Wahrheit aufgeklärt hätte, hätten sie wirklich gespürt, dass Dafa-Praktizierende wunderbare Menschen sind. Wenn sie ihren Freunden und der Familie davon erzählt hätte, hätten noch mehr Menschen erfahren, was Dafa wirklich ist und wie wunderbar der Kultivierungsweg ist. Mundpropaganda ist das wirksamste Mittel, um die Wahrheit zu verbreiten.

Als der Meister das Fa persönlich lehrte, verbreitete sich das Dafa von Mund zu Mund und nicht durch Werbung im Fernsehen oder in den Zeitungen. Wenn wir jetzt die wahren Umstände erklären, sollten wir auch das persönliche Gespräch als unsere hauptsächliche Methode benutzen. Ich möchte ein Beispiel anführen, obwohl ich nicht sicher bin, ob es angemessen ist. Wenn wir mit den Menschen in unserer Umgebung auf eine gesellschaftlich normale und anerkannte Weise umgehen und ihnen zeigen, wie wunderbar Dafa ist, ist das an sich schon die Verbreitung der Tatsachen über Dafa. Sich nur auf Broschüren zu verlassen, um Menschen zu erretten, ist so, als würde man sich nur auf Werbung und Promotion verlassen, um ein Produkt zu verkaufen.

Ich sage nicht, dass Flyer-Verteilen nicht funktioniert. Ich sage nur, dass wir nicht das Pferd von hinten aufzäumen und uns nur auf die Verteilung von Flyern verlassen sollten, um die Menschen zu erretten. Es ist auch wichtig, das Fa zu bestätigen und die Tatsachen persönlich im Alltag zu verbreiten.

Einige Praktizierende kündigten ihre Arbeit und zogen von zu Hause aus, um allein zu leben, damit sie ihre ganze Zeit zum Fa-Lernen und zum Verteilen von Flyern verwenden konnten. Ihre Handlungen hatten negative Auswirkungen auf ihre Familien, ihre Freunde und die Menschen um sie herum. Es ist nicht so, dass das Verteilen von Flugblättern nicht gut ist, aber ihre starke Anhaftung, ein ruhiges und unkompliziertes Leben zu führen und den Kultivierungsweg selbst zu arrangieren, steht nicht im Einklang mit dem Fa. Die Grundlagen sind alle falsch.

Manche Praktizierenden sagten: „Ich habe nicht so viel Kontakt mit den gewöhnlichen Menschen, weil ich mich nicht gut genug kultiviere. Ich will dem Ruf von Dafa nicht schaden. Ich bleibe lieber dabei, Flyer zu verteilen." Aber ist die Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen nicht unsere Kultivierungsumgebung? Wenn wir uns nicht gut kultivieren, ist es an der Zeit, dass wir in die komplizierte Umgebung der gewöhnlichen Menschen eintauchen und uns dort kultivieren. Wenn wir uns von Menschen und Konflikten fernhalten, wie kultivieren wir uns dann? Indem wir nur zu Hause das Fa lernen?

Ich hörte einmal, dass eine Gruppe von gewöhnlichen Menschen uns als „geisteskrank“ bezeichnete. Sie sagten hinter unserem Rücken: „Diejenigen, die Falun Dafa praktizieren, tun nichts. Sie kümmern sich nicht um ihre Familien, sie arbeiten nicht, und alles, was sie tun, ist, uns zum Austritt aus der Kommunistischen Partei Chinas zu bewegen.“ Weil sie uns so wahrnahmen, wollten sie nicht aus der Partei austreten. Als sie später einen Dafa-Praktizierenden trafen, der einem normalen Beruf nachging, waren sie irritiert: „Wow, arbeiten Falun-Dafa-Praktizierende auch wie normale Menschen?“ Dieser Praktizierende half der Gruppe schließlich, aus der Partei auszutreten.

Tatsächlich ist unser Ziel, Menschen zu erretten, aber nicht Flyer zu verteilen. Manche Praktizierenden haben das Gefühl, dass sie das Ziel umso besser erreichen, je mehr Flyer sie verteilen. Aber selbst dann, wenn man die ganze Stadt mit Flyern abdeckt, bedeutet das nicht, dass man alle Menschen in der Stadt errettet hat. Viele Menschen sind heutzutage schwer zu erretten; unser Erfolg hängt davon ab, ob wir erkennen, wo die Menschen ein Missverständnis haben. Wir müssen die wahren Umstände strategisch und nach und nach erklären. Es mag manchmal so aussehen, als ob wir keine Fortschritte machen würden, aber die Menschen lernen langsam die Tatsachen über Dafa kennen und ändern ihre Meinung über den Kultivierungsweg. Nur wenn wir mit dem Herzen dabei sind, können wir die Menschen wirklich erretten.

An der grundlegenden Anhaftung festgehalten

Die Praktizierende Chen erhielt das Fa in den 90er Jahren. Als 1999 die Verfolgung begann, kultivierte sie sich eine Zeit lang allein. Sie wusste nichts von den neuen Vorträgen des Meisters, die in dieser Zeit veröffentlicht wurden, bis sie sich 2012 wieder unserer Gruppe anschloss, um das Fa zu lernen und die Wahrheit über Falun Dafa und die Verfolgung im Ort zu erklären. Damals hatte sie starke aufrichtige Gedanken, maß jeden ihrer Gedanken und jede ihrer Handlungen mit dem Fa und kultivierte sich wirklich. Die Kultivierung ihrer Xinxing [1] blieb jedoch auf dieser Ebene, da sie ihre grundlegende Anhaftung nicht antastete.

Die ersten Male hatte Frau Chen, als sie verhaftet wurde, keine Angst, denn ihre grundlegende Anhaftung wurde nicht berührt. Als sie vor ihrer letzten Verhaftung eine schwere Krankheit durchmachte, sagte sie einmal zu mir: „Ich weiß jetzt, dass ich bei der Kultivierung weit hinter euch [den Praktizierenden im Ort] zurück liege.“ Ich glaube, sie hatte erkannt, dass sie eine Anhaftung hatte, die sie beseitigen musste.

Unsere Praktizierenden im Ort erklären seit Beginn der Verfolgung die Tatsachen über Falun Dafa; zuerst waren wir ängstlich, nun sind wir standhaft und vernünftig. Es ist ein Prozess, der den Willen stärkt und das Herz kultiviert. Wir erkannten, dass es nicht ausreicht, mutig zu sein und die Tatsachen allein aus unserem Glauben an den Meister und das Fa heraus zu erklären. Wir müssen uns weiter kultivieren und uns von allen Anhaftungen befreien, damit wir unabhängig von der Situation unberührt bleiben. Nur dann wird die wahre Natur unseres Wesens auf eine Ebene angehoben, welche über die eines Menschen hinausgeht.

Im Prozess der wahren Kultivierung, dem Überwinden zahlreicher Schwierigkeiten, des zahllosen Hinfallens und Wiederaufstehens konnten wir unsere grundlegende Anhaftung erkennen und bei der Erklärung der Tatsachen reifer werden. Die Kultivierung ist kein Sprint. Viele unserer menschlichen Anschauungen und Anhaftungen sind schwer zu erkennen, wenn wir uns im Alltag nicht solide kultivieren. Ich musste Fehler machen, zurückfallen, wieder aufstehen und wieder aufholen. Es ist schwer, den Weg der Kultivierung gut zu gehen, wenn wir uns nur auf unseren Glauben und unsere Leidenschaft verlassen.

Es war ungefähr 2007, als ich zum ersten Mal meine grundlegende Anhaftung erkannte. Mein damaliger Kultivierungszustand war dem der Praktizierenden Chen sehr ähnlich. Als mich ein Mitpraktizierender darauf hinwies, dass meine grundlegende Anhaftung nicht beseitigt ist, hatte ich das Gefühl, dass einige Substanzen meines Wesens auf einer sehr mikroskopischen Ebene berührt wurden. Ich wusste nicht, was es war, aber ich wusste, dass es sehr hartnäckig war.

Meine Kultivierung wurde plötzlich sehr schwierig und es war fast unmöglich, fleißig zu sein. Ich hatte das Gefühl, dass ich eine große Klippe hinuntersteigen und dann über einen Grat klettern musste. Ich wusste tief in meinem Herzen, dass ich diese Hürde überwinden musste, wenn ich auf eine höhere Ebene aufsteigen möchte. Aber als ich versuchte, sie zu überwinden, war ich ständig Störungen und Gefahren ausgesetzt. In diesem Moment siegte mein Glaube an das Fa und meine Aufgabe, die Lebewesen des Universums zu erretten. Meine wahre Natur und mein wahres Selbst beschlossen, sich dieser grundlegenden Anhaftung zu stellen.

Je schwieriger es war, konzentriert zu bleiben, desto mehr zwang ich mich, das Fa zu lernen und auswendig zu lernen. Wenn ich einschlief, spritzte ich mir kaltes Wasser ins Gesicht. Wenn ich aufrichtige Gedanken aussendete, dachte ich an alle möglichen Sachen. Ich war mir bewusst, dass es nicht effektiv war. Ich zwang mich jedoch, eine Stunde lang dazusitzen, ohne mich zu bewegen, und sandte jeden Tag drei Stunden lang aufrichtige Gedanken aus. Nach etwa zwei Monaten war ich endlich in der Lage, meine Gedanken zu beruhigen und mich nicht mehr so leicht bewegen zu lassen. Wenn ich mich hinsetzte, um aufrichtige Gedanken auszusenden, wurden meine Gedanken nicht mehr vom Bösen kontrolliert. Ich saß da mit einer ruhigen Geisteshaltung, unbeweglich wie ein Berg.

In den vergangenen mehr als zehn Jahren geriet ich oft in einen verzweifelten Zustand. Ich hatte das Gefühl, dass es keine Hoffnung gebe, aber ich erinnerte mich daran, dass ich nicht fallen konnte. Ich bin die Hoffnung der Lebewesen. Wenn ich das Vertrauen völlig verloren hatte und mich hoffnungslos fühlte, sagte ich mir: „Ich brauche nicht an mich selbst zu glauben, solange ich an den Meister und das Fa glaube.“

Ich dachte oft daran, was der Meister sagt:

„Je hoffnungsloser es zu sein scheint, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Hoffnung unmittelbar bevorsteht.“ (Was ist ein Dafa-Jünger, 29.08.2011)

Als ich in der Kultivierung nachließ, verlor ich völlig die Kontrolle und wurde von meiner eigenen Anhaftung behindert. Die alten Mächte umzingelten mich und hielten mich gefangen. Ich konnte mich einfach nicht aus dieser Situation befreien. Ich bin viele Male hingefallen, und jedes Mal, wenn ich wieder auf die Beine kam, konnte ich nicht glauben, was ich getan hatte.

Zum Glück wachte der Meister immer über mich. Der Prozess des Hinfallens und Wiederaufstehens war ein Prozess der Kultivierung und der Erhöhung. Nach und nach erkannte ich die menschlichen Anschauungen, die ich in meinen früheren Leben angesammelt hatte. Ich entdeckte auch die grundlegende Anhaftung, die ein Lebewesen daran hindert, sich zu befreien. Wenn ich zurückblicke, stelle ich fest, dass die scheinbar schwierigen Situationen, in denen ich mich befunden hatte, nur ein Prozess des Stählens waren. Die alten Mächte sind nur da, um uns bei der Kultivierung zu helfen – sie selbst sind nichts. Bei der Kultivierung stoßen wir jedoch auf echte Gefahren. Ich zählte nicht, wie oft ich den Meister um Hilfe rief und erst durch seine Hilfe die Prüfung bestand. Es war ein ziemlich langer Weg, bis ich meine Anhaftung erkannt habe und beseitigen kann.

Ich erkannte die grundlegende Anhaftung von Frau Chen; aber als ich versuchte, mit ihr darüber zu sprechen, wollte sie es sich nicht zu Herzen nehmen. Als ich sie noch stärker drängte, wies sie es zurück. Als sie in Gefahr geriet, veranlasste der Meister, dass ich ihr sagte, sie solle das Fa auswendig lernen und aufrichtige Gedanken für längere Zeit aussenden. Aber Frau Chen wurde durch ihre grundlegende Anhaftung daran gehindert, das Fa auswendig zu lernen. Sie konnte nicht zur Ruhe kommen, wenn sie aufrichtige Gedanken aussendete. Wenn ihr Geist nicht konzentriert war, konnte sie nicht nach innen schauen, um sich selbst prüfen und sich zu kultivieren.

Ohne ihre Anhaftung und Verwirrtheit zu erkennen, verteilte Frau Chen sehr viele Flyer über Dafa. Das war eine Lücke, die die alten Mächte ausnutzten, um sie zu verfolgen.

Probleme bei der Kultivierung mit den Anschauungen der gewöhnlichen Menschen lösen wollen

Frau Chen hatte mir oft empfohlen, dass ich die Bettlaken zu einem Seil zusammenknoten und durch das Fenster fliehen könne, wenn die Polizei mein Haus umstellen würde. Sie sagte mir, diese Methode könne ich in einer Notsituation durchaus anwenden. Ich dachte nicht viel darüber nach, als sie das erwähnte, und nickte es ab. Ich sagte: „Ich weiß.“ Erst nach dem Unfall, der sie das Leben kostete, wachte ich auf. Sie benutzte einen Gedanken der gewöhnlichen Menschen, um zu entkommen und die Verfolgung durch die alten Mächte aufzulösen. Diese Idee ist ihr vielleicht von den alten Mächten eingegeben worden.

Heutzutage sind in vielen Wohnhäusern Sicherheitsnetze angebracht, sie sollen Diebstähle verhindern. Doch zufälligerweise spürte die Polizei Frau Chen in der Wohnung ihrer Tochter auf, wo es kein Sicherheitsnetz gibt. Die alten Mächte nutzten ihre Gedanken, ihren Einfall aus, um sie in den Tod zu führen. Frau Chen ging den Weg, den die alten Mächte arrangiert hatten.

Frau Chen hatte mir gegenüber oft von ihrer Idee gesprochen. Vielleicht war es der Meister, der sie dazu brachte, mir ihre Pläne zu erzählen. Dadurch hätte ich sie darauf hinweisen können, nicht die Lösungen der gewöhnlichen Menschen anzuwenden, um die Verfolgung abzulehnen. Aber auch ich wurde gestört und merkte es erst, als es zu spät war.

Schlussfolgerung

Als ihr Kultivierungszustand schlecht war, hatte sich Frau Chen nicht die Zeit genommen, das Fa gründlich zu lernen und daran zu arbeiten, ihre grundlegende Anhaftung zu finden und zu beseitigen. Stattdessen konnte sie der Verlockung des Internets nicht widerstehen und ließ sich treiben. Die alten Mächte nutzten die amerikanischen Präsidentschaftswahlen, um sie anzulocken, und sie verbrachte noch weniger Zeit mit dem Fa-Lernen. Chen sprach immer mehr über die Dinge der gewöhnlichen Menschen und entfernte sich immer weiter vom Fa.

Da Frau Chen nicht gut mit Kritik umgehen konnte und es nicht mochte, wenn andere sie auf ihre Unzulänglichkeiten aufmerksam machten, nahm sie es sich nicht zu Herzen, wenn andere Praktizierende sie darauf hinwiesen, solche Nachrichten nicht zu lesen oder anzuschauen. Sie distanzierte sich stattdessen von den anderen Praktizierenden.

Tatsächlich hatte der Meister ihr schon einmal eine Arbeitsstelle vermittelt. Die Bezahlung war zwar nicht hoch, aber es war eine einfache Tätigkeit mit flexiblen Arbeitszeiten. Frau Chen hätte ihre freie Zeit nutzen können, um das Fa zu lernen. Sie hätte ihr Herz stählen können, während sie mit den gewöhnlichen Menschen arbeitete und lebte, wenn sie sich solide kultiviert und den Menschen in ihrer Umgebung die wahren Umstände erklärt hätte. Aber mit wenig Erfahrung im Umgang mit anderen und wenig Interesse, sich zu erhöhen, wollte sich diese Praktizierende nicht mit der komplizierten Umgebung auseinandersetzen. Sie fand sich nie in ihrer Rolle zurecht, empfand die Arbeit als Zeitverschwendung und kündigte schließlich.

Als sie gekündigt hatte, schaute Frau Chen nicht gründlich nach innen und fand nicht ihre grundlegende Anhaftung. Stattdessen wollte sie unbedingt zu ihrer alten Routine zurückkehren. Das Verteilen von sehr vielen Flyern war ihrer Meinung nach mit Fleiß in der Kultivierung gleichzusetzen.

In dieser Reihe von Ereignissen, die von den alten Mächten arrangiert wurden, brachte sich Frau Chen in eine sehr gefährliche Situation. Das Böse nutzte ihre Lücken aus und trichterte ihr einen Gedanken ein, mit dem es sie verleitete, ein Seil zu knoten, um aus dem Fenster zu klettern. Das Ergebnis war, dass die alten Mächte ihr das Leben nahmen.

Der Fall der Praktizierenden Chen ist sehr typisch, und viele ihrer Probleme sind unter Praktizierenden weit verbreitet. Ich hatte den Wunsch, einmal ausführlicher über diese Probleme zu schreiben und hoffe, andere Praktizierende und mich selbst, daran zu erinnern, dass die Kultivierung eine ernste Angelegenheit ist und dass es bei der Kultivierung keine Kleinigkeiten gibt.

Wenn wir merken, dass etwas nicht richtig ist, sollten wir es sofort korrigieren. Wenn andere uns auf unsere Unzulänglichkeiten hinweisen, sollten wir das ernst nehmen und bei uns selbst suchen, bis wir die Ursache des Problems gefunden haben. Wir sollten auch aufrichtige Gedanken ernstnehmen, uns nicht von den Nachrichten der normalen Menschen ablenken lassen und mehr Zeit mit dem Fa-Lernen verbringen. Wir sollten immer nach innen schauen und uns gut kultivieren. Nur wenn wir uns stets an hohe Maßstäbe halten, streng mit uns selbst sind und uns wirklich als Kultivierende betrachten, können wir den Weg der Kultivierung gut gehen und mehr Lebewesen erretten.


[1] Xinxing: Geisteshaltung