Wenn man sich nicht dem ganzen Körper angleicht, tappt man in die Falle der alten Mächte

(Minghui.org) Ich begann 2015 Falun Dafa zu praktizieren. Nahezu zeitgleich begann ich bei den Medien mitzuarbeiten. Das war besonders wertvoll. Für einen neuen Praktizierenden ist es sehr hilfreich, im Prozess der Fa-Berichtigung schnell aufzuholen.

Nachdem ich zwei Jahre in den Medien gearbeitet hatte, gab es große Veränderungen und ich wechselte zu einer kleineren lokalen Ausgabe der Zeitung. Vor Kurzem verließ ich diese lokale Zeitung wieder und begann, für die englischsprachige Abteilung in der Zentrale zu arbeiten. Diese Veränderung geschah plötzlich und Teammitglieder, die zuvor eng zusammengearbeitet hatten, waren nun einander ein Dorn im Auge. Die Dinge entwickelten sich wie in einem spannenden Film. Am Ende hatte jeder andere Positionen und Verantwortungen.

Nichts ist zufällig

Nichts ist zufällig, und ich weiß, dass dies eine Prüfung für die Praktizierenden ist. Dafa ist grenzenlos. Es hat eine scheinbar schlechte Situation in eine neue Situation gewandelt, in der jeder wie in einem neuen Muster arrangiert wurde. Es war unerwartet, jedoch mit dem besten Ergebnis.

Ich halte mich für jemanden mit einem Sinn für Gerechtigkeit und einer direkten Herangehensweise. Wenn etwas Ungerechtes geschieht, spreche ich es möglichst an. Aber wenn ich von Gefühlen geleitet werde, kann ich nicht ruhig kommunizieren. Das ist nicht hilfreich bei der Lösung von Konflikten.

Als jüngst ein Konflikt auftauchte, schrieb ich mein Verhalten in mein Tagebuch. Eines Tages blätterte ich ungewollt in meinen alten Aufzeichnungen. Dabei stieß ich auf einen Eintrag über ein Ereignis, als ich neu bei den Medien angefangen hatte. Ich sah, dass ich vor zweieinhalb Jahren auf exakt dieselbe Weise reagiert hatte wie jetzt. Ich war erstaunt, in meinem Tagebuch zwei nahezu identische Einträge zu sehen. Es zeigte mir, dass ich, wenn ich auf einen Konflikt stoße, immer noch auf dieselbe Weise reagiere. Auf meinem Kultivierungsweg gab es nur wenige Fortschritte.

In beiden Situationen dachte ich, dass ich mich für die richtige Seite aussprechen und für die aufrichtigen Faktoren im Universum stehen würde. Ich war mir meiner Empörung bewusst und hatte von der Perspektive meines Fa-Verständnisses aus gesehen ein reines Gewissen. Vielleicht war es richtig, vor zwei Jahren diese Erkenntnis zu haben. Aber wenn es jetzt wieder so ist, denke ich, dass es etwas gibt, was ich verbessern muss.

Ein Fortschritt ist nötig

Was war es? Ich dachte mehrere Tage darüber nach, konnte es aber nicht herausfinden. Nachdem ich eine Weile in der Zentrale gearbeitet hatte, bemerkte ich, dass es im selben Projekt zwei Gruppen von Praktizierenden gibt, die sich gegenüberstehen. Im Falle unseres lokalen Mediums wurden aus einem ehemals engen Team zwei Gruppen, die nicht miteinander zu vereinen waren. Die Mitarbeiter dieser beiden lokalen Medienprojekte waren aus verschiedenen Gründen sehr kalt zueinander.

Seit dem letzten August hatten wir lokale Autokorsos, um über die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Dafa aufzuklären. Anfangs nahm jeder an dem Projekt teil. Dann nahmen nur noch einige daran teil. Jetzt sind die lokalen Praktizierenden in zwei Gruppen aufgeteilt: diejenigen, die an dem Autokorso teilnehmen, und die Nicht-Teilnehmer. Ich sehe plötzlich die „Spaltungen“, die allgegenwärtigen Spaltungen ...

Wer freut sich am meisten, Spaltungen unter den Dafa-Jüngern zu sehen? Zweifellos sind es die alten Mächte. Ich habe persönlich die Kraft der Dafa-Praktizierenden erlebt, wenn sie einen Körper bilden. Es ist eine Kraft, die die alten Mächte am meisten fürchten. Fast jedes Mal, wenn der Meister das Fa lehrt, erwähnt er das Problem der Kooperation zwischen den Dafa-Praktizierenden. Ich habe immer die Kooperation als Anforderung an mich selbst betrachtet. In den zwei Konflikten in den Medienprojekten war das Endergebnis immer noch Spaltung und Trennung, obwohl die Intention gut war. Ich fragte mich: „Was lerne ich daraus? Wie kann ich die Dinge anders und besser machen?“

Nach einer Zeit des Nachdenkens habe ich mehrere Faktoren erkannt. Zuerst kann es schnell vorkommen, von menschlichen Gedanken beherrscht und von einer negativen Denkweise kontrolliert zu werden. Der Meister sieht nur das Gute in den Jüngern und kümmert sich nicht sehr um das, was die Jünger schlecht oder falsch machen. Der Meister ermutigt uns immer aufzustehen, wenn wir hinfallen, und uns keine mentale Bürde aufzulasten. Wenn mein Kopf beeinflusst wird, übernehmen negative Gedanken die Kontrolle, sodass ich negativ über Mitpraktizierende denke. Ein Praktizierender, der in einem Konflikt noch an die Lehre des Meisters und die gute Seite der Mitpraktizierenden denken kann, behandelt Probleme mit seiner Buddha-Natur. In Zukunft muss ich versuchen, einen gütigen und friedlichen Geisteszustand beizubehalten. So kann ich mich in Zeiten von Konflikten daran erinnern, noch ruhiger zu bleiben.

Zum Zweiten war ich nicht nachsichtig und mir fehlte der Gedanke, mich dem ganzen Körper anzugleichen. Indem ich tat, wovon ich dachte, dass es richtig war, verstärkte ich tatsächlich die Spaltung unter den Praktizierenden. Als der Konflikt erschien, hätte ich vielleicht mehr tun sollen, als mich nur auf eine Seite zu stellen.

Ich erkannte, dass es wichtig ist, Dinge auf der Grundlage des Fa zu tun, wenn man Spaltungen zwischen Mitpraktizierenden sieht. Die Einstellung und der Tonfall sind auch ein wichtiger Faktor. Das Böse nutzt unser Karma und unsere Eigensinne aus, um Spaltungen zu erzeugen und so die Kraft der Dafa-Jünger als Ganzes zu schwächen. Dies ist eine Technik der alten Mächte. Wenn Dafa-Jünger an ihren eigenen Meinungen festhalten und denken, dass sie richtig liegen, tappen sie schon in die Falle des Bösen.

Als ich dies erkannte, spürte ich, dass die Dafa-Praktizierenden, die miteinander Konflikte haben und einander nicht tolerieren können, unabhängig davon, welche Seite Recht oder Unrecht hat, in Wirklichkeit beide in die Falle des Bösen geraten sind.

Ich möchte gerne mit einem Zitat des Meisters schließen:

„Die Dinge der Errettung der Lebewesen müssen eben von euch gemacht werden. Ihr sollt sie nicht nur machen, sondern auch unbedingt gut machen. Ihr macht das nicht für den Meister. Es wird gesagt, dass alle Wesen gerettet werden. Allerdings macht ihr das auch nicht ausschließlich für sie, sondern für euch selbst.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2010, 05.09.2010)

„Ganz gleich, um welches Projekt, welche Angelegenheit es geht, wenn du es nicht machst, dann kannst du es lassen, aber wenn du es machst, sollst du es unbedingt gut machen. Wenn man anfängt, soll man es zu Ende bringen. Ansonsten, wie soll die Zeit, die du verschwendet hast, in der Geschichte dokumentiert werden? Wenn eine Angelegenheit nicht erfolgreich gemacht wird, ist das ein Misserfolg.“ (Ebd.)

Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel stellt die persönliche Ansicht und Erkenntnis des Autors dar und dient dem Verständnisaustausch.