Praktizierende wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verurteilt – Tochter in Großbritannien bittet Regierung um Unterstützung

(Minghui.org) Die Mutter einer britischen Einwohnerin wurde am 28. Januar 2021 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] in China zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.

Wang Wenjun lebt in der Stadt Shaoxing in der Provinz Zhejiang. Ihre Tochter hat Abgeordneten in Großbritannien einen Bericht über den Leidensweg ihrer Mutter vorgelegt und sie um Hilfe bei der Errettung ihrer Mutter gebeten.

Polizisten schikanierten Wang im Februar 2020, als die Corona-Pandemie in China auf dem Höhepunkt war. Als sie den Beamten ihre Wohnungstür nicht öffnen wollte, brachen sie die doppelte Sicherheitstür auf und verhafteten sie.

Kurz darauf ließ die Polizei Wang auf Kaution frei. Die Belästigungen gingen jedoch weiter. Sie kamen immer wieder zurück, schikanierten Wang und wollten sie einschüchtern. Am 4. August 2020 brachen Beamte in Wangs Wohnung ein und verhafteten sie erneut. Am nächsten Tag erhielt ihre Familie die Nachricht, dass sie sich in Untersuchungshaft befinde. Am 1. September 2020 kam sie wieder frei.

Mitarbeiter des örtlichen Nachbarschaftskomitees belästigten die Praktizierende Ende November abermals und teilten ihr mit, dass die gerichtliche Anhörung bevorstehe. Sie sagten ihr auch, dass der Richter einen Anwalt für sie bestellt habe. Wenn sie sich vor Gericht schuldig bekenne, würde das Strafmaß geringer ausfallen. Wang lehnte ab.

Am 29. Dezember fand die Anhörung vor dem Amtsgericht Shenzhou statt. Zehn bewaffnete Beamte standen am Eingang des Gerichtsgebäudes und verwehrten Wangs Familie den Zutritt. Die Angehörigen durften den Termin nur per Videoübertragung in einem separaten Raum mitverfolgen, wo sie gleichzeitig von einem Dutzend Regierungsbeamten überwacht wurden.

Wangs Anwalt plädierte auf „nicht schuldig“. Während der Anhörung fielen Staatsanwalt und Richter Wang und ihrem Verteidiger ständig ins Wort.

Ein Beamter des Komitees für Politik und Recht, einer außergesetzlichen Behörde zur Überwachung der Verfolgung, suchte Wang am 5. Januar 2021 auf und warf ihr „schlechtes Verhalten“ während der Anhörung vor. Wang berief sich darauf, dass sie gegen kein Gesetz verstoßen habe. Das Bewahren ihres spirituellen Glaubens sei ihr verfassungsmäßig geschütztes Recht. Der Beamte antwortete: „Es spielt keine Rolle, ob wir Beweise [für Ihr Fehlverhalten] haben oder nicht. Sie werden verurteilt werden.“

Am 28. Januar 2021 verurteilte das Gericht Wang zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zehn Monaten sowie einer Geldstrafe von 4.000 Yuan (rund 500 Euro). Sie befindet sich derzeit in der Haftanstalt Shangyu.

Britische Politiker verurteilen Verfolgung

Um Gerechtigkeit für Wang zu erreichen, hat sich ihre Tochter an Vertreter der britischen Regierung gewandt. Der Fall wurde auch an das britische Außenministerium weitergeleitet. Die Abgeordneten verfolgen Wangs Situation mit großer Aufmerksamkeit.

Nicola Sturgeon, Erste Ministerin von Schottland, schickte ein Unterstützungsschreiben für Wang. Darin hieß es, dass religiöse und spirituelle Freiheit universelle Werte seien und die Kommunistische Partei Chinas für die Verfolgung von Gläubigen verurteilt werden müsse.

Frühere Verfolgung

Wang begann 1995, Falun Dafa zu praktizieren. Nach Beginn der Verfolgung wurde sie häufig wegen ihres Glaubens schikaniert. Sie verlor ihre Arbeit, in der sie seit über zehn Jahren tätig war, was auch zum Verlust der Rente führte.

Im Oktober 2000 wurde Wang verhaftet und zu vier Jahren Frauengefängnis Hangzhou verurteilt.

Nach ihrer Entlassung im Oktober 2004 schikanierten die Behörden Wang und ihre Familie weiterhin regelmäßig.

Anfang 2016 ließen die Behörden zwei Laternenpfähle mit Überwachungskameras direkt vor Wangs Wohngebäude installieren. Von Zeit zu Zeit kamen Polizisten und klopften an ihre Tür. Einmal wurde ihr das Wasser abgestellt und sie durfte fünf Tage lang nicht die Wohnung verlassen.

Im Juli 2016 begleitete Wang ihren Mann zu einem langfristigen Arbeitsauftrag in die Provinz Guizhou. Später kamen Wangs Tochter und ihr Schwiegersohn mit ihrem einjährigen Nachwuchs aus Großbritannien dorthin zu Besuch.

Als Wang eines Tages mit ihrem Enkel die Treppe hinunterging und ein Paket abholen wollte, wurde sie von mehreren Beamten umringt, die rund 1.600 Kilometer aus Wangs Heimat Shaoxing angereist waren. Der kleine Junge hatte Angst und weinte. Sein britischer Vater war ebenfalls erschrocken. Die Beamten brachten Wang zurück nach Shaoxing, wo sie in einer Gehirnwäsche-Einrichtung inhaftiert wurde.

Auch nach ihrer Entlassung hörten die Behörden nicht auf, Wangs Alltag zu überwachen und sie zu schikanieren.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.