Im Vorfeld der Olympischen Winterspiele in Peking: Chinesische Studentin in Kanada bittet um Hilfe für ihren inhaftierten Vater

(Minghui.org) im Hinblick auf die kommenden Olympischen Winterspiele 2022, die vom 4. bis 20. Februar in Peking stattfinden sollen, hat die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die Unterdrückung verschiedener Gruppen verschärft, um die „soziale Stabilität zu wahren“. Eine der Zielgruppen ist Falun Dafa, eine Kultivierungspraxis für Körper und Geist, die auf den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht beruht.

Die chinesische Studentin Liu Zhiyuan, die an der Carleton Universität in Ottawa, Kanada studiert, berichtete kürzlich einem Minghui-Reporter von der Notlage ihrer Eltern, die an ihrem Glauben an Falun Dafa festhalten.

Ihre Eltern, Frau Cao Wen und Herr Liu Zhoubo, leben in der Stadt Langfang in der Provinz Hebei. Das Ehepaar wurde am 19. November 2021 verhaftet, als die Polizei sie verdächtigte, in der U-Bahn Textnachrichten über Falun Dafa versendet zu haben. Ihre Handys sowie Falun-Dafa-Bücher und Informationsmaterialien wurden beschlagnahmt.

Cao wurde 39 Tage lang in der zweiten Haftanstalt in Peking festgehalten, bevor man sie am 27. Dezember freiließ. In der Mitteilung über ihre Inhaftierung, die von der Abteilung für Sicherheit im öffentlichen Verkehrswesen der Pekinger Polizei ausgestellt wurde, hieß es jedoch, dass sie nur 15 Tage inhaftiert war.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts befindet sich Liu immer noch in der dritten Haftanstalt in Peking. Seine Tochter appelliert an alle gutherzigen Menschen, dabei zu helfen, ihn freizubekommen.

Sowohl Liu als auch Cao begannen 1995, Falun Dafa zu praktizieren. Seitdem bemühen sie sich, nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu leben. Liu ist Experte für Erdölfrakturierung, während Cao als technische Leiterin von Projekten im Zusammenhang mit der Erdölentwicklung tätig ist.

Wegen seiner Überzeugung war Liu neun Jahre lang inhaftiert und wurde in dieser Zeit brutal gefoltert. Ihm wurde das Essen vorenthalten und er war dem Tod nahe. „Diese neun Jahre waren wie die Hölle für mich“, sagte seine Tochter. Nach seiner Freilassung im Jahr 2010 praktizierte Liu weiterhin Falun Dafa.

Eine 22 Jahre andauernde Unterdrückung

Was der Familie Liu widerfahren ist, ist kein Einzelfall. Seit die KPCh 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begonnen hat, wurden Millionen Praktizierende wegen ihres Glaubens verfolgt. Im Jahr 2021 wurde der Tod von 132 Falun-Dafa-Praktizierenden bestätigt, die an den Folgen der Verfolgung ihres Glaubens starben.

Aus Berichten, die Minghui erhalten hat, geht hervor, dass die Pekinger Behörden die Verfolgung von Falun Dafa im Namen der Olympischen Spiele verschärft haben. Dazu gehören Überwachung, Schikanen und Verhaftung von Praktizierenden.

Ähnliche Maßnahmen wurden bereits während der Olympischen Spiele 2008 in Peking ergriffen. Im März 2007 leitete der damalige Minister für öffentliche Sicherheit eine neue Welle der landesweiten Verfolgung ein. Liu Yunhua, Parteisekretär des Komitees für Politik und Recht und des Büros 610 der Stadt Daan, Provinz Jilin erklärte offen, dass die Unterdrückung auf Anweisung höherer Beamter verschärft und einige Praktizierende vor den Olympischen Spielen 2008 getötet werden würden.

Sha Naiyi, ein Angestellter der Ölförderfabrik Hongang auf dem Ölfeld Jilin, Provinz Jilin wurde am 13. Juli 2007 festgenommen. Er wurde in Polizeigewahrsam gefoltert und starb am nächsten Tag. Seine Familie bemühte sich um Gerechtigkeit, aber ohne Erfolg.

Es gab viele weitere Beispiele dieser Art. Yu Zhou, ein Musiker aus Peking, wurde am 6. Februar 2008, dem chinesischen Neujahrsfest, zu Tode gefoltert. Seine Frau Xu Na, eine Malerin, war ebenfalls mehrfach inhaftiert, darunter zweimal im Gefängnis. Als Xu am 19. Juli 2020 zu Hause malte, wurde sie von Beamten der Polizeiwache Honggang in Peking verhaftet. Ihr Vater blieb unbeaufsichtigt zu Hause zurück. Zurzeit wird Xu in der Haftanstalt des Bezirks Dongcheng festgehalten.

Töten ohne Gnade

Als der frühere KPCh-Führer Jiang Zemin 1999 die Verfolgung von Falun Dafa einleitete, schwor er, die Praxis innerhalb von drei Monaten auszurotten. In einer geheimen Anweisung an das Büro 610 erklärte Jiang, dass „das Erschlagen [von Praktizierenden] als Selbstmord gilt“ und dass „die Leichen eingeäschert werden, ohne ihre Identität zu überprüfen“. Es gab auch Quoten für den Tod von Praktizierenden, die in Gefängnissen und den inzwischen aufgelösten Arbeitslagern festgehalten wurden.

In einem kürzlich geführten Interview sagte der kanadische Menschenrechtsanwalt David Matas, dass Falun-Dafa-Praktizierende die chinesische Mehrheitsgesellschaft repräsentieren würden. Die Praktizierenden seien selbstdiszipliniert und in allen sozialen Schichten, Berufen und Regierungsbehörden vertreten. Sie würden den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgen, um gute Bürger zu sein. Mit einer solchen systematischen Praxis würden sie konsequent ihr Wesen und Charakter zum Nutzen der Gesellschaft nutzen.

Matas sagte, die Prinzipien von Falun Dafa stünden in scharfem Kontrast zur Kernideologie der KPCh, die aus Betrug, Bosheit und Lügen bestehe. Falun Dafa sei tief in der traditionellen chinesischen Kultur verwurzelt, was seine immense Popularität erkläre. Der Kommunismus dagegen sei aus dem Westen nach China importiert worden und werde in der Bevölkerung nicht unterstützt.

In Wirklichkeit ist die KPCh lediglich ein Machtträger, dem es an grundlegender Unterstützung durch die einfachen Bürger fehlt. Hinzu kommt, dass das totalitäre Regime nicht zulässt, dass irgendetwas oder irgendjemand – selbst das Göttliche – ihm überlegen ist. Das heißt, das Regime verlangt von seinen Mitgliedern, dass sie nur der KPCh gegenüber loyal sind, gegenüber nichts anderem, nicht einmal der Wahrheit.

Unterstützung durch kanadische Staatschefs

Brief von der Abgeordneten Judy Sgro an den kanadischen Minister für auswärtige Angelegenheiten

Als Parlamentsmitglieder von Lius Erfahrungen hörten sowie denen des Falun-Dafa-Praktizierenden Liu Mingyuan (nicht verwandt), dessen Mutter ebenfalls in China wegen ihres Glaubens inhaftiert ist, zeigten mehrere der Mitglieder ihre Unterstützung. Die Abgeordnete Judy Sgro, Mitvorsitzende der Parlamentarische Freunde von Falun Gong, schrieb am 9. Dezember einen Brief an den kanadischen Außenminister, in dem sie ihre Besorgnis zum Ausdruck brachte.

In dem Brief forderte Sgro die kanadische Regierung auf, die Verfolgung von Falun Dafa durch die KPCh zu verurteilen und zur Freilassung der Eltern von Liu Zhiyuan und Liu Mingyuan beizutragen. „Es ist wichtig, dass wir China nicht nur weiterhin wegen seiner Menschenrechtsverletzungen die Stirn bieten, sondern auch zurückschlagen. Diese Art von Gräueltaten dürfen nicht weitergehen“, betonte sie.

Der Abgeordnete Garnett Genuis übermittelte eine Videobotschaft. Er erklärte, dass Falun-Dafa-Praktizierende in den letzten über 20 Jahren Opfer der KPCh gewesen seien. Wegen ihrer friedlichen Praxis seien sie schikaniert, verhaftet, inhaftiert, gefoltert und zu unbezahlter Arbeit gezwungen worden. Derzeit würden 13 Gefangene aus Gewissensgründen mit Bezug zu Kanada in China inhaftiert sein, weil sie Falun Dafa praktizieren. Es sei die Pflicht Kanadas, die Glaubens- und Gewissensfreiheit zu schützen.