Bilanz Oktober/November 2022: Tod von 31 Falun-Dafa-Praktizierenden gemeldet

(Minghui.org) Im Oktober/November 2022 wurde der Tod von 31 Falun-Dafa-Praktizierenden gemeldet.

Falun Dafa ist eine Kultivierungspraxis für Körper und Geist, die auf den Prinzipen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht beruht. Im Jahr 1992 wurde Falun Dafa erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Seither haben unzählige Menschen von den positiven Auswirkungen profitiert. Aus Angst vor der rasant wachsenden Beliebtheit der Praxis leitete das kommunistische Regime Chinas im Juli 1999 eine landesweite Kampagne ein, um Falun Dafa und die Praktizierenden auszumerzen.

Von den 31 neu gemeldeten Todesfällen – darunter 18 Frauen – ereignete sich jeweils einer in den Jahren 2007, 2008, 2012, 2013, 2015, 2019 und 2020. Drei Fälle wurden für das Jahr 2016 gemeldet, vier für 2021 und 17 für 2022.

Die 31 verstorbenen Praktizierenden lebten in 17 Provinzen und Gemeinden. Die meisten von ihnen stammen aus den Provinzen Liaoning und Heilongjiang (jeweils fünf Fälle), vier aus Jiangsu, drei aus der Inneren Mongolei und zwei aus Henan. Jeweils einen Fall gab es in Anhui, Guangdong, Guizhou, Hebei, Hunan, Jiangxi, Jilin, Shandong, Shanghai, Shanxi, Sichuan und Yunnan.

Das Alter der verstorbenen Praktizierenden lag zwischen 45 und 82 Jahren, sieben waren über 70 und zwei über 80 Jahre alt. Von vier Personen ist das Alter unbekannt. Die Verstorbenen stammen aus allen möglichen Gesellschaftsschichten, unter ihnen eine Ingenieurin, eine Schmuckhändlerin, eine ehemalige Polizistin sowie ein Lehrer. Einigen älteren Praktizierenden war die Rente gestrichen worden, sodass sie völlig mittellos starben.

Drei Praktizierende starben in Untersuchungshaft, die meisten jedoch erlagen langjährigen seelischen Schmerzen, die durch Folter und Inhaftierung bedingt waren. Wegen der Verfolgung brachen etliche Familien auseinander. In drei Familien starben jeweils drei Angehörige.

Es folgt ein Einblick in ausgewählte Fälle der Verfolgung. Eine vollständige Liste kann hier als pdf heruntergeladen werden.

Todesfälle in Haft

Verspätete Meldung: Mann aus Shanxi während seiner Haftzeit im Gefängnis verstorben

Luo Baojun ein 60-jähriger Einwohner der Stadt Taiyuan in der Provinz Shanxi, starb im April 2021.

Luo war am 25. Juni 2018 verhaftet worden, weil er mit anderen Praktizierenden die Lehre von Falun Dafa gelesen hatte. Die Polizei schlug seine Tür ein und verschaffte sich so gewaltsam Zugang zu seiner Wohnung. Nach der Razzia versiegelten die Beamten die Wohnungstür. Später wurde Luo im Untersuchungsgefängnis Gujiao festgehalten.

Am selben Tag wurden acht weitere Praktizierende, allesamt Frauen, verhaftet, nämlich Wang Lanmei, Wang Suping, Sun Zhifen, Zhang Qingxiang, Zhang Runying, Guo Runxian, Tian Yuqin und Hu Lanying. Die meisten von ihnen waren zum Zeitpunkt der Verhaftung über 60 Jahre alt.

Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Yingze erhob am 2. Januar 2019 Anklage gegen die neun Praktizierenden. Sie erschienen am 2. April 2019 in Handschellen und mit Fußfesseln vor dem Bezirksgericht Yingze. Die Anwälte der Praktizierenden beantragten Freispruch. Sie argumentierten, die Polizei habe die Wohnungen der Betroffenen ohne Durchsuchungsbefehl durchsucht und Beweise gefälscht.

Acht der Praktizierenden wurden zu Haftstrafen zwischen einem und zehn Jahren verurteilt. Der Fall der neunten Praktizierenden, Wang Lanmei, wurde zwar für zwei Jahre ausgesetzt, das Gericht nahm ihren Fall jedoch zwei Jahre später wieder auf und verurteilte sie zu einer zweijährigen Haftstrafe.

Luo wurde zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (ca. 2.700 Euro) verurteilt. Im Juni 2019 kam er in das Gefängnis Jinzhong. Seit das kommunistische Regime Chinas Anfang 2020 die „Null-Fälle-Kampagne“ eingeleitet hatte, um Falun-Dafa-Praktizierende zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören, setzten auch die Gefängnisbehörden die Kampagne brutal um.

Die Praktizierenden bekamen pro Mahlzeit nur ein Dampfbrötchen zu essen. Alle Lebensmittel, die sie zuvor gekauft hatten, wurden beschlagnahmt. Diejenigen, die sich weigerten, Falun Dafa abzuschwören, wurden in Isolationshaft gehalten. Sie mussten stundenlang mit dem Gesicht zur Wand stehen oder wurden an den Handgelenken aufgehängt und geschlagen. Selbst als einige Praktizierende sich der Folter beugten und eine Erklärung unterschrieben, dass sie ihren Glauben an Falun Dafa aufgeben würden, endeten die Qualen nicht. Die Wärter befahlen ihnen, Falun Dafa zu verleumden; erst danach hatten sie Ruhe.

Nach Angaben eines inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden stürzte Luo im April 2021 beim Duschen und verstarb kurz darauf. Aufgrund der strengen Informationszensur im Gefängnis sind weitere Einzelheiten zu seinem Fall bislang nicht bekannt.

Todesmeldung: 67-Jähriger stirbt im Gefängnis – er sollte wegen seines Glaubens sieben Jahre Haft absitzen

Ge Zhenhua aus der Stadt Harbin, Provinz Heilongjiang starb am 22. Oktober 2022 im Alter von 67 Jahren im Gefängnis

Ge war am 20. Juni 2016 verhaftet worden, weil er Transparente über Falun Dafa aufgehängt und Informationsmaterialien verteilt hatte. Am 2. Dezember verurteilte das Stadtgericht Shangzhi den Praktizierenden zu einer Haftstrafe von zwölf Jahren und einer Geldstrafe von 50.000 Yuan (etwa 6.700 Euro). Er legte Berufung beim Mittleren Gericht Shangzhi ein, das das Urteil sodann auf sieben Jahre Haft und eine Geldstrafe von 30.000 Yuan (etwa 4.000 Euro) reduzierte.

Ge kam danach ins Gefängnis Hulan, wo seit dem Ausbruch der Pandemie im Jahr 2020 verschärfte Bedingungen für inhaftierte Falun-Dafa-Praktizierenden galten. Sie mussten den ganzen Tag über auf kleinen Hockern sitzen. Familienbesuch war verboten. Die Gefängnisbehörden verlangten von den Praktizierenden, ihren Glauben aufzugeben. Wer sich weigerte, wurde brutal gefoltert.

Anfang Oktober 2022 informierte das Gefängnis die Familie darüber, dass Ge einen Schlaganfall erlitten habe und im Krankenhaus behandelt werde. Das Gefängnis forderte von Ges Familie die Zahlung der medizinischen Kosten von täglich mehr als 10.000 Yuan (etwa 1.350 Euro). Die Familie konnte den Betrag nicht aufbringen und musste gezwungenermaßen eine Einwilligung unterschreiben, mit der die Behandlung beendet wurde. Ge starb am 22. Oktober 2022.

Todesmeldung: Haftverschonung abgelehnt - 47-Jährige stirbt im Krankenhaus

Am 8. November 2022 starb die 47-jährige Liu Hongxia in Haft. Das Gefängnis hatte eine Haftverschonung trotz ihres kritischen Zustandes abgelehnt.

Liu lebte in der Stadt Dalian, Provinz Liaoning. Sie war am 28. Oktober 2021 festgenommen worden, weil sie Plakate über Falun Dafa aufgehängt hatte. Am 14. Februar 2022 trat sie aus Protest gegen die Verfolgung in Hungerstreik.

Als Lius Anwalt sie am 28. Februar besuchen wollte, teilte man ihm mit, dass seine Mandantin ins Krankenhaus Xinhua verlegt worden sei – eine Klinik, die mit der Haftanstalt von Dalian und den lokalen Gefängnissen zusammenarbeitet.

Im Krankenhaus wurde Liu ans Bett gefesselt und einer Zwangsernährung unterzogen. Zudem bekam sie unbekannte Medikamente gespritzt. Besuche von ihrem Anwalt und der Familie waren verboten.

Am 13. Juli, sechs Tage nach ihrer Rückkehr in die Haftanstalt, verurteilte Richter Guo Danhua vom Bezirksgericht Ganjingzi die Praktizierende zu vier Jahren Haft. An dem Gerichtstermin durften keine Angehörigen teilnehmen. Ein Terminverlegungsantrag ihres Anwalts war abgelehnt worden. Während der gesamten Anhörung saß Liu zusammengekauert auf ihrem Stuhl. Sie war abgemagert und so schwach, dass sie sich nicht gerade hinsetzen konnte.

Schließlich erlaubten die Behörden dem Anwalt, Liu nach der Verhandlung zu besuchen. Zu dieser Zeit konnte sich Liu nicht mehr an ihren Aufenthalt im Krankenhaus erinnern, wusste aber, dass sie zwangsernährt worden war und Spritzen bekommen hatte. Der Anwalt legte Berufung gegen das Urteil ein, die jedoch vom Obersten Gericht zurückgewiesen wurde.

Ende August brachten Beamte Liu erneut ins Krankenhaus Xinhua. Ende Oktober kam sie wegen ihres kritischen Zustandes auf die Intensivstation. Am 25. Oktober beantragte Lius Familie Haftverschonung, um ihr die notwendige ärztliche Behandlung zukommen zu lassen. Das Bezirksgericht Ganjingzi und die Haftanstalt Dalian lehnten den Antrag ab.

Als die Angehörigen Liu endlich am 29. Oktober besuchen durften, war sie extrem schwach. Seit dem 4. November blutete sie immer wieder aus Mund und Nase. In der Annahme, dass Liu nur noch wenige Tage leben würde, bat der Arzt die Familie, ihr Kind ein letztes Mal zu ihr zu bringen. Während der Besuchszeit war die ganze Zeit ein Polizist zugegen. Liu Hongxia starb am Morgen des 8. November.

Todesfälle von betagten Praktizierenden

81-Jähriger stirbt ein Jahr nach seiner dritten Haftstrafe

Liao Songlin befand sich in einem schlechten Gesundheitszustand, seit er am 13. Juli 2021 nach drei Jahren Haft entlassen worden war. Der 81-Jährige aus der Stadt Chenzhou in der Provinz Hunan verstarb am 14. Oktober 2022. Selbst nach seinem Tod kamen noch Mitarbeiter der Gemeinde, die ihn schikanieren wollten. Um zu prüfen, ob er wirklich tot war, suchten sie sogar seine Grabstätte auf.

Liao Songlin mit Handschellen im Besucherraum des Gefängnisses Jinshi im Jahr 2008

Liao, ein Veteran im Ruhestand, war am 19. Juli 2018 zu Hause verhaftet worden.

Tage später wurden in der Haftanstalt bei dem damals 77-jährigen Mann Bluthochdruck, eine Herzerkrankung, ein leichter Schlaganfall und Tuberkulose diagnostiziert. Anstatt ihn freizulassen, brachten die Beamten ihn in ein Militärkrankenhaus. Seine Frau, Meng Qinglian, forderte seine Freilassung, jedoch ohne Erfolg.

Das Bezirksgericht Beihu hielt am 27. September im Krankenhaus eine Anhörung zu Liaos Fall ab. Er war mit Handschellen und Fußfesseln gefesselt und durfte sich nicht selbst verteidigen. Der Richter verurteilte den Praktizierenden am 22. Oktober 2018 zu drei Jahren Haft. Während seines Gewahrsams wurden seine Rentenzahlungen ausgesetzt.

82-Jähriger stirbt an den Folgen der gesetzwidrigen Haft

Zhou Shaotang aus der Stadt Panjin, Provinz Liaoning, starb am 17. November 2022 aufgrund psychischer Belastungen, die einer gesetzwidrigen einjährigen Haftstrafe zugrunde lagen.

Der 82-Jährige war am 13. Januar 2021 verhaftet worden, weil er auf einem Volksfest mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Auf der Polizeiwache bemerkte er ein großes Foto von sich auf einem Schreibtisch und ging davon aus, dass die Polizei ihn überwacht und bei einer sich bietenden Gelegenheit aufgegriffen hatte.

Später brachten Beamte Zhou nach Hause, wo sie alle seine Falun-Dafa-Bücher beschlagnahmten. Da sowohl er als auch seine Frau unter gesundheitlichen Beschwerden litten, ließen die Polizisten ihn zu Hause. Sie kamen jedoch alle drei Tage vorbei und schikanierten Zhou.

Am 28. September 2021 fand Zhous Anhörung vor dem Gericht Xinglongtai statt. Seine Familie schob ihn im Rollstuhl in den Gerichtssaal. Während der Sitzung wurde Zhou wegen seines Bluthochdrucks ohnmächtig. Der Richter vertagte daraufhin die Verhandlung.

Der nächste Termin fand wegen Zhous schlechtem Zustand Anfang Dezember 2021 in seiner Wohnung statt. Am 8. Dezember stellte der Richter den Praktizierenden für ein Jahr unter Hausarrest. Anhand eines Mobiltelefons sollten die täglichen Aktivitäten von Zhou überwacht werden.

Das Urteil und die anschließende Überwachung gaben dem Praktizierenden den Rest, sodass er an Lungenbeschwerden erkrankte und schließlich am 17. November 2022 starb.

Zhou war bereits am 31. Dezember 2000 auf dem Platz des Himmlischen Friedens verhaftet worden, weil er ein Transparent über Falun Dafa hochgehalten hatte. Infolgedessen wurde er zu vier Jahren Haft verurteilt. Auch nach seiner Freilassung ließen die Beamten nicht von ihm ab. Sie überwachten und schikanierten ihn weiter.

Todesmeldung: Frau stirbt mit fast 80 Jahren nach Inhaftierung an akutem Lymphom

Die fast 80-jährige Luo Yinxian wurde wegen ihres Glaubens an Falun Dafa inhaftiert, obwohl sie sich aufgrund eines akuten Lymphoms in einem kritischen Zustand befand. Sie starb am 5. September 2022, einen Monat nachdem sie unter Hausarrest gestellt worden war.

Luo lebte in der Stadt Kaili, Provinz Guizhou. Das Gericht hatte für den 12. April 2022 eine Anhörung angesetzt, diese aber verschoben, nachdem ihre Familie einen Anwalt beauftragt hatte, der für sie Freispruch beantragen sollte.

Am 13. April 2022 strich die Sozialbehörde Luos Rente. Man verlangte von ihr die Rückerstattung aller seit Dezember 2021 erhaltenen Zahlungen. Dabei bezog sich die Behörde auf eine neue Richtlinie, nach der inhaftierte Rentner keinen Anspruch auf Leistungen hätten. Das chinesische Arbeitsgesetz kennt eine solche Bestimmung jedoch nicht. Falls Luo nicht fristgerecht zahlen würde, drohten Beamte, sie zu verklagen.

Bei Luo wurde am 16. Mai 2022 ein akutes Lymphom diagnostiziert, eine Krebsart der weißen Blutkörperchen, woraufhin sie sich einer Operation in einem örtlichen Krankenhaus unterziehen musste. Auf dem Weg der Genesung brachten die Behörden die Praktizierende am 27. Mai 2022 zurück ins Untersuchungsgefängnis Kaili. Trotz ihres kritischen Zustandes verweigerten die Behörden eine Freilassung gegen Kaution.

Das Stadtgericht Kaili hielt am 19. Juli 2022 in der Haftanstalt eine Anhörung zu Luos Fall ab. Als sich ihr Zustand weiter verschlechterte, bewilligte das Gericht schließlich am 12. August ihre Entlassung und stellte sie für sechs Monate unter Hausarrest.

Zu diesem Zeitpunkt war Luos Körper bereits stark entstellt. Sie hatte überall enorme Schmerzen und bei jeder leichten Berührung zuckte sie zusammen. Flüssigkeit sickerte aus ihren Beinen und ihr Gesicht war geschwollen. Sie hatte das Gehör so gut wie verloren und auch nur noch wenig Sehkraft. Luo starb am 5. September 2022.

Eine Familie fällt auseinander

Verspätete Todesmeldung: Eltern und Sohn sterben im Zuge der Verfolgung ihres Glaubens

Eine dreiköpfige Familie in der Stadt Changzhou, Provinz Jiangsu, begann 1996 mit Falun Dafa. Ihre langwierigen Beschwerden verschwanden bald und sie lebten ein friedliches Leben.

Nachdem das kommunistische Regime Chinas 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begann, wurde der Sohn, Cai Wenming, zu sieben Jahren Haft verurteilt. Er kämpfte mit einem hartnäckigen Herzleiden und verstarb 2013, sechs Jahre nach seiner Entlassung, im Alter von 47 Jahren. Seine Mutter, Zhen Xiangying, verstarb drei Jahre später. Sein Vater, Cai Jianhua, wurde Anfang 2020 zu drei Jahren Haft verurteilt. Er verstarb im Mai 2020, bevor er seine Haft antreten konnte. Er war 77 Jahre alt.

Tod des Sohnes

Cai Wenming wurde am 27. Oktober 2000 verhaftet. Während sie ihn schlugen, sagten die Polizisten zu Cai: „Wir können Leute wie Sie verhaften, wann immer wir wollen, ohne irgendwelche rechtlichen Verfahren einzuhalten.“ Die Polizisten legten Cai Handschellen an, bedeckten seine Augen und hängten ihn an seinen Handgelenken an einen Türrahmen. Er baumelte in der Luft, während die Beamten mit Gürteln und Schlagstöcken auf ihn einschlugen.

Die Beamten füllten eine Wanne mit Wasser und drückten seinen Kopf hinein. Sie folterten ihn, bis sie erschöpft waren. Vor dem Morgengrauen zogen sie ihn aus und zwangen ihn, auf dem Betonboden zu knien.

Am nächsten Tag folterten die Beamten Cai auf die gleiche Weise. Er wurde daraufhin inkontinent. Menschen, die in der Nähe wohnten, konnten nachts seine Schreie hören.

Während seiner viertägigen Haft und Folter versuchte der Polizeichef Hong Jianxing, ihn als Rädelsführer hinzustellen: er habe Praktizierende vor Ort organisiert, die dann Anfang Oktober nach Peking gefahren seien, um für Falun Dafa zu appellieren. Doch war er in Wirklichkeit zu dieser Zeit auf einer Geschäftsreise gewesen.

Cai wurde am 9. August 2001 zu sieben Jahren Haft verurteilt. Nach seiner Entlassung im Oktober 2007 hatte er oft starke Schmerzen in der Brust, die manchmal tagelang anhielten. Im Juli 2013 begann er unter systemischen Schmerzen zu leiden und konnte nachts nicht mehr schlafen. Cai Wenming verstarb Ende Oktober. Er war 47 Jahre alt.

Tod der Mutter

Vier Monate nach Cais Verhaftung, im Oktober 2000, wurden seine Eltern, Cai Jianhua und Zhen Xiangying, in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht und mit Metallstangen und Holzstöcken verprügelt. Nachdem ihre Füße extrem angeschwollen waren, zwangen die Beamten sie, stundenlang zu stehen, bevor sie schlafen durften.

Zhen litt unter so starken Rückenschmerzen, dass sie nicht aufrecht stehen konnte und sich beim Gehen gegen die Wand lehnen musste. Aus Angst, dass sie in der Haft sterben könnte, entließ die Polizei sie am 13. April 2001. Sie war drei Monate lang bettlägerig.

Als es Zhen wieder besser ging, reiste sie nach Peking, um sich für das Recht auf das Praktizieren von Falun Dafa einzusetzen, und wurde zweieinhalb Jahre im Zwangsarbeitslager für Frauen Judong festgehalten.

Die Folter, die sie im Arbeitslager erleiden musste, beeinträchtigte ihre Gesundheit. Ihr Sohn starb im Jahr 2013. Bald darauf erkrankte Zhen Xiangying und starb drei Jahre später im April 2016.

Tod des Vaters

Cai Jianhua wurde erstmals am 18. Juli 2000 verhaftet, als er nach Peking fuhr, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Polizisten zogen ihn aus und zwangen ihn, sich hinzuknien. Sie schlugen ihm ins Gesicht und auf den Kopf.

Am 24. Juli legten Polizisten Cai Handschellen an, hängten ihn an seinen Handgelenken an einen Türrahmen und schlugen ihn. Nach einem Vormittag voller Schläge ließen sie ihn gegen Mittag wieder herunter. Er war 50 Minuten lang ohnmächtig. Polizeichef Hong übergoss ihn mit kaltem Wasser, um ihn aufzuwecken. Als er wieder zu sich kam, war er inkontinent.

Cai ging Anfang Oktober 2000 erneut nach Peking, um zu appellieren. Auch hier legten ihm Polizisten Handschellen an und hätten ihn beinahe erstickt. Nachts zogen sie ihn bis auf seine Unterwäsche aus und zwangen ihn, auf dem Betonboden zu knien.

Nach fast zwei Jahrzehnten wiederholter Verhaftungen und Schikanen wurde Cai 2018 erneut auf die Polizeiwache gebracht, weil er mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Zwei Monate später wurde er ein weiteres Mal verhaftet. Jemand hatte ihn angezeigt, weil er im Bus mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte.

Aufgrund seines Gesundheitszustandes wurde er von der Haftanstalt nicht aufgenommen und gegen Kaution freigelassen. Als die Kaution ein Jahr später ablief, verlängerte die Polizei sie um ein weiteres Jahr.

Das Gericht verurteilte Cai im Jahr 2020 zu drei Jahren Haft. Er verstarb im Mai desselben Jahres, bevor er ins Gefängnis gebracht wurde.

Verspätete Todesmeldung: 55-Jährige stirbt infolge der Verfolgung – zurück bleiben ihr kranker Mann und ihre 13-jährige Tochter

Jiang Haiying war aus der Stadt Baotou, Innere Mongolei. Als sie im Alter von 44 Jahren schwanger wurde, war sie fest entschlossen, dem Kind das Beste zu geben, was sie ihm bieten konnte. Doch eine Reise, die sie vier Jahre nach der Geburt ihres Kindes unternahm, um ihre Mutter zu besuchen, veränderte das Schicksal ihrer Familie für immer.

Jiang und ihre damals vierjährige Tochter warteten am 1. September 2014 am Bahnhof von Baotou auf den Zug. Als sie einsteigen wollten hielten Polizisten sie auf und nahmen Jiang vor den Augen des kleinen Mädchens fest.

Danach war das Mädchen zu verängstigt, um jemals wieder den Bahnhof zu betreten. Außerdem zitterte sie jedes Mal, wenn sie einen Polizeibeamten sah. Das einst kontaktfreudige Mädchen zog sich zurück und sprach nur noch selten. Ihr Vater bemühte sich unermüdlich um die Rettung der Mutter, aber ohne Erfolg.

Die Polizei hielt Jiang zwei Jahre lang in Haft und versuchte, sie zu einer Gefängnisstrafe zu verurteilen, weil sie sich weigerte, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben.

Selbst nachdem die Polizei Jiang im Jahr 2016 schließlich freigelassen hatte, weil sie nicht genügend Beweise für eine Anklage sammeln konnte, wurde sie zu Hause immer noch wiederholt schikaniert.

Im Jahr 2019, nur drei Jahre nachdem Jiang zu ihrer Familie zurückgekehrt war und als ihre Tochter neun Jahre alt war, geriet ihr Mann plötzlich in einen kritischen Zustand. Obwohl er überlebte, war er danach arbeitsunfähig und sie musste sich um ihn kümmern.

Damit Jiang ihre Familie unterstützen konnte, nahm sie ihren früheren Beruf als Lehrerin wieder auf. Sie bot Nachhilfestunden an, um ein Einkommen zu haben.

Doch die ständigen Schikanen der Polizei zermürbten sie schließlich. Sie bekam Knoten in der Brust und war gezwungen, ein Kindermädchen für die Betreuung ihrer Tochter einzustellen. Sie zog zu ihren Eltern, die beide auf die 80 zugingen. Ihre Mutter musste sich sowohl um ihren Vater als auch um sie kümmern. Ihr Vater hatte mit den Nebenwirkungen einer Hirnthrombose zu kämpfen.

Jiang verstarb am 10. Juli 2021. Sie wurde nur 55 Jahre alt.

Ihr Bruder kümmert sich nun um ihren Vater, und ihre Mutter kümmert sich um ihre 13-jährige Tochter.

Todesfälle nach langfristiger Verfolgung

Verspätete Todesmeldung: Juwelier stirbt drei Jahre nach Inhaftierung

Zwei Jahre, nachdem ein Schmuckhändler in der Stadt Kunming, Provinz Yunnan, angefangen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, wurde er verhaftet. Er wurde zu drei Jahren Haft verurteilt, weil er die Verfolgung von Falun Dafa durch das chinesische kommunistische Regime aufgedeckt hatte. Zhu Yandong wurde in der Haft gefoltert, was zu gesundheitlichen Schäden führte. Nach seiner Freilassung am 8. September 2016 erholte er sich aufgrund der ständigen Schikanen nie wieder. Zhu Yandong verstarb drei Jahre später, am 25. August 2019. Er war 51 Jahre alt.

Zhu hatte ein sehr erfolgreiches Geschäft mit dem Verkauf von Jade und lebte in Luxus. Trotz seines Reichtums fühlte er sich innerlich leer und es fehlte ihm wahres Glück.

Im Februar 2011 begann ein enger Freund von ihm mit Falun Dafa und stellte es ihm vor. Beide waren von den tiefgreifenden Prinzipien, die Falun Dafa lehrt, tief bewegt. Zhu fand die Antworten auf viele seiner Lebensfragen, die ihn seit über 20 Jahren beschäftigten.

Danach begann er, fleißig Falun Dafa zu praktizieren. Innerhalb eines Jahres gab er alle seine schlechten Gewohnheiten wie Trinken, Rauchen und Glücksspiel auf. Gleichzeitig verschwanden auch sein hoher Blutdruck, sein hoher Cholesterinspiegel und viele andere Probleme. Er verstand den wahren Sinn des Lebens und hatte inneren Frieden.

Weil Zhu seine Erfahrungen mit Menschen teilte und ihnen von der Verfolgung erzählte, wurde er am 9. September 2013 verhaftet und später zu drei Jahren Haft verurteilt. Die Gefängniswärter schlugen ihn und spritzten ihm giftige Substanzen. Sein Blutzuckerspiegel stieg schnell an, wodurch sich auch sein Sehvermögen verschlechterte. Die Wärter folterten ihn außerdem mit einer Zwangsjacke.

Als Zhu am 8. September 2016 entlassen wurde, war er körperlich und seelisch traumatisiert. Die Behörden schikanierten ihn auch nach seiner Freilassung weiter, wodurch sich sein Gesundheitszustand weiter verschlechterte. Er verstarb schließlich am 25. August 2019.

Tod einer ehemaligen Gefängniswärterin, die zu Falun Dafa gefunden hatte – nach Täuschung und Schikanen durch Behörden

He Zhongping, eine pensionierte Wärterin im Abazhou-Gefängnis in der Provinz Sichuan, verstarb am 30. September 2022, nachdem sie wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verfolgt worden war. Sie war 67 Jahre alt.

He aus der Stadt Dujiangyan, Provinz Sichuan, wurde am 14. Februar 2003 verhaftet, weil sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben, und 15 Tage lang festgehalten. Im Mai 2003 wurde sie erneut verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte, und wurde über zwei Jahre lang in einem Zwangsarbeitslager festgehalten. Sie wurde im August 2006 freigelassen.

Im Jahr 2008 setzten die Behörden Hes Rente mit der Begründung aus, sie habe sich geweigert, Falun Dafa abzuschwören. Sie bewilligten ihr nur einen Zuschuss von 300 Yuan (ca. 43€) pro Monat für Geringverdiener. Als sie Einspruch erhob, behaupteten die Behörden, dass selbst dieser Zuschuss für Geringverdiener großzügig sei, weil sie gegen das Gesetz verstoßen habe.

Obwohl dieser Zuschuss später auf 600 Yuan (ca. 86€) erhöht wurde, reichte das immer noch kaum aus, um über die Runden zu kommen. Sie wandte sich wiederholt an ihre Vorgesetzten und klärte sie über Falun Dafa auf, aber ohne Erfolg.

In den letzten Jahren begann sich ihr Gesundheitszustand zu verschlechtern, und sie verlor ihr Augenlicht. Am 6. Juni 2022 kamen drei Wärter aus dem Abazhou-Gefängnis zu ihr nach Hause und behaupteten, sie würden ihre Rente wiederherstellen. Sie vertraute ihnen und unterschrieb ein Dokument, obwohl sie nicht mehr gut genug sehen konnte.

Als ihre Tochter sie am nächsten Tag besuchte, stellte sie fest, dass die Wärter He dazu verleitet hatten, eine Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben.

He war am Boden zerstört und weinte zwei Tage lang. Danach verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand rapide und sie verstarb am 30. September.

Todesmeldung: Ehemaliger Lehrer stirbt nach zwei Arbeitslageraufenthalten und endlosen Schikanen

Nachdem Hu Yuanhuan wegen des Praktizierens von Falun Dafa zwei Arbeitslager, sechs Verhaftungen und endlose Schikanen über sich ergehen lassen musste, verstarb er im Juni 2022. Hu war Lehrer und lebte in der Stadt Enping, Provinz Guangdong. Er war 51 Jahre alt.

Nur wenige Tage zuvor wurde er erneut von mehreren örtlichen Polizeibeamten schikaniert, die drohten, seine Tür aufzuhebeln und einzubrechen.

Hu hatte 1997 angefangen, Falun Dafa zu praktizieren. Weil er an seinem Glauben festhielt, wurde er von seinem Arbeitgeber, einer Schule, entlassen und wiederholt von den Behörden verfolgt.

Hu wurde im März 2001 verhaftet. Er trat in den Hungerstreik, um gegen die willkürliche Inhaftierung zu protestieren, und wurde mit einem dicken Plastikschlauch zwangsernährt, der in einem Baumarkt gekauft und in sein Nasenloch eingeführt wurde. Der stellvertretende Leiter des Gefängnisses sagte den Häftlingen, die er mit der Zwangsernährung von Hu beauftragt hatte, dass der Leiter des Gefängnisses sich um alles kümmern würde, falls Hu an der Zwangsernährung sterben sollte.

Lu drohte damit, Hu bei lebendigem Leib zu verbrennen oder ihn ins Krankenhaus zu bringen, seine Organe entnehmen zu lassen und ein Dokument zu fälschen, das besagt, er habe die Organe freiwillig gespendet.

Als Hu infolge der Folter ins Koma fiel, brachten ihn die Wärter in das Zwangsarbeitslager Sanshui und beschuldigten ihn, sich tot zu stellen. Im Krankenhaus des Arbeitslagers fesselten sie ihn mit gespreizten Beinen an ein Bett und zwangsernährten ihn erneut unter Anwendung von Gewalt. Zwei Monate später war er dem Tod nahe und wurde entlassen.

Der Beamte Chen Jianhua schlich sich im März 2007 über den Zaun in Hus Haus, um ihn zu verhaften. Hu trat erneut in den Hungerstreik, wurde gefesselt und an eine Tigerbank gekettet. Er wurde zu einer weiteren Haftstrafe im Zwangsarbeitslager Sanshui verurteilt. Während der acht Monate, die er im Krankenhaus des Arbeitslagers verbrachte, ketteten ihn die Wärter erneut an ein Bett und zwangsernährten ihn mit Gewalt. Währenddessen beschimpften ihn die Insassen und versuchten, ihn durch Verleumdung von Falun Dafa einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Er wurde erneut entlassen, als er dem Tod nahe war.

Nachdem er sich erholt hatte, verließ er die Stadt und fand einen Arbeitsplatz. Polizisten verhafteten ihn im Dezember 2019 erneut an seinem neuen Arbeitsplatz. Er wurde zum Polizeirevier der Stadt Enping zurückgebracht und später gegen Kaution freigelassen.

Die Polizei überwachte ihn genau und installierte Überwachungskameras vor seinem Haus. Sie wiesen auch seinen Bruder Hu Yuanhuang an, den ganzen Tag über nach ihm zu sehen und über seine Situation zu berichten. Die körperliche und seelische Folter forderte einen hohen Tribut an seiner Gesundheit. Er wurde sehr schwach und litt unter hohem Blutdruck. Hu Yuanhuan verstarb im Juni 2022.

Frühere Berichte:

Drittes Quartal 2022: Tod von 33 Falun-Dafa-Praktizierenden gemeldet

Bilanz des ersten Halbjahres 2022: Insgesamt 92 Falun-Dafa-Praktizierende infolge der Verfolgung ums Leben gekommen

Bilanz im Mai 2022: Todesfälle von 17 Falun-Dafa-Praktizierenden

Tod von 19 Falun-Dafa-Praktizierenden im April 2022 gemeldet

Erstes Quartal 2022: Insgesamt 44 Todesfälle von Falun-Dafa-Praktizierenden gemeldet

Bilanz Januar 2022: Tod von 20 Falun-Dafa-Praktizierenden gemeldet

Bilanz 2021: Insgesamt 132 Falun-Dafa-Praktizierende durch Verfolgung verstorben