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Jüngste Verfolgungsfälle im Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang

7. Dezember 2022 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Heilongjiang

(Minghui.org) Im Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang versuchen die Wärter, inhaftierte Praktizierende dazu zu bringen, sich von Falun Dafa abzuwenden. Aus diesem Grund haben sie besonders skrupellose Gefangene ausgewählt, welche die Praktizierenden mit allen erdenklichen Methoden foltern sollen.

Die Praktizierenden werden brutal verprügelt, mit Elektroschocks gequält, an den Handschellen aufgehängt, einer Zwangsernährung unterzogen oder zur Medikamenteneinnahme gezwungen. Oft kommt auch das sogenannte „Totenbett“ zum Einsatz. Hierbei werden die vier Gliedmaßen des Opfers an vier Bettpfosten fixiert, manchmal tagelang. Diese Foltermethode wird auch „Spreizadler-Position“ genannt.

Bis Dezember 2021 starben mindestens 37 Praktizierende an den Folgen der Folter im Gefängnis. Mindestens 90 Prozent der inhaftierten Praktizierenden erlitten dauerhafte Schädigungen und leiden noch lange nach ihrer Entlassung.

Die Wärter spornten die Gefangenen mit Belohnungen wie Snacks oder Joghurt an, die Folter der Praktizierenden zu intensivieren. Auf Befehl der Wärter durften die Praktizierenden in der Zeit von 19:30 bis 22:00 Uhr nicht zur Toilette. Sobald diese Regel gebrochen wurde, mussten alle Mitgefangenen zur Toilettenreinigung antreten. Selbst als eine 80-Jährige dringend zur Toilette musste und weinte, blieben die Wärter unnachgiebig. Dann müsse sie sich in die Hose machen, so der Befehl.

Nachstehend sind einige Fälle aufgeführt, die sich in diesem Jahr ereignet haben.

Todesmeldung: Mutter von zwei Kindern im Gefängnis zu Tode geprügelt

Yang Lihua, eine 43-jährige Einwohnerin der Stadt Heihe in der Provinz Heilongjiang, wurde von Häftlingen zu Tode geprügelt, während sie eine dreijährige Haftstrafe wegen ihres Glaubens an Falun Dafa absaß. Sie hinterlässt ihren Mann und ihre beiden Kinder im Teenageralter.

Yang Lihua

Yang war am 17. November 2017 verhaftet worden, als sie bei der Kommunalbehörde Einspruch erhob, weil der Polizeichef die Tankstelle, an der sie arbeitete, gezwungen hatte, sie zu entlassen. Am 26. Dezember 2017 verurteilte das Kreisgericht Sunwu sie zu drei Jahren Haft. Ihre Berufung wurde vom Mittleren Gericht der Stadt Heihe abgelehnt.

Einem Insider zufolge weigerte sich Yang Anfang November 2019, die unbezahlte Gefängnisarbeit zu leisten. Daraufhin trat die Insassin Jiao Lili ihr ins Gesicht und wies zwei Drogenabhängige, Li Yuna und Zhao Dongmei, an, Yang zu schlagen.

Selbst als Yang dem Tod nahe war, beschuldigte Suo Yuanyuan, der stellvertretende Leiter der 8. Abteilung, sie, dass sie ihren schlechten Zustand nur vortäuschen würde. Eine andere Insassin, Tong Jinyan (die später zwischen dem 1. und 3. Dezember 2021 im Gefängnis starb), riet, Yang ins Krankenhaus zu bringen, was die Wärter auch taten. Tong erzählte dies ihren Zellengenossinnen in Zelle 602 am 30. November 2021.

Am 5. November 2019 wurde Yangs Familie vom Gefängnis benachrichtigt, dass sie sich aufgrund einer Krankheit in einem kritischen Zustand befinde. Als ihr Mann, ihr Bruder und ihre Schwägerin in das zweite an der Medizinischen Universität Harbin angeschlossene Krankenhaus eilten, war sie bereits verstorben.

Yangs Familie verlangte Einsicht in ihre Krankenakte. Ein Gefängniswärter hielt ihnen die Papiere vor die Nase, ohne ihnen zu gestatten, die Einzelheiten zu lesen. Als die Familie fragte, warum ihr Körper mit blauen Flecken übersät sei, behauptete der Gefängniswärter, es handele sich um Leichenflecken.

Yangs Familie verlangte eine Autopsie. Doch die Gefängnisbehörden erwiderten, dass sie dafür eine Erlaubnis einholen müssten. Es würde Monate dauern, bis die oberen Behörden das genehmigen würden.

Die Gefängnisleitung zwang Yangs Familie schließlich, eine Einverständniserklärung für die Einäscherung des Leichnams zu unterschreiben. Ihre Angehörigen holten ihre Asche am 9. November nach Hause.

Todesmeldung: Frau wurde während fünfjähriger Haft täglich geschlagen – ein Jahr nach Entlassung tot

Nachdem Li Guiyue wegen ihres Glaubens an Falun Dafa] mehrfach festgenommen, Zwangsarbeit ausgesetzt und massiv gefoltert worden war, verstarb sie am 6. August 2021 – mit 52 Jahren.

Li Guiyue war aus dem Landkreis Yilan in der Provinz Heilongjiang.

Li Guiyue in ihren jungen Jahren

Li Guiyue nach Verfolgung und Misshandlung

Li fuhr im Jahr 2000 zweimal nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen und ihr Recht auf Glaubensfreiheit einzufordern. Sie wurde verhaftet, verprügelt und zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt.

Im Mai 2015 wurde Li in der Stadt Jiamusi, Provinz Heilongjiang wegen des Verteilens von Informationsmaterialien über Falun Dafa verhaftet und zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Im Frauengefängnis von Heilongjiang wurde sie routinemäßig geschlagen, musste lange Zeit auf einem kleinen Hocker sitzen, wurde beleidigt und täglich beschimpft.

Li war abgemagert und kaum wiederzuerkennen, als sie am 16. Mai 2020 entlassen wurde. Sie litt unter Körperschmerzen, Muskelschwäche, Schläfrigkeit und Appetitlosigkeit.

Nachdem sie aus dem Gefängnis entlassen worden war, wachte sie ein Jahr lang manchmal plötzlich mitten in der Nacht auf, zitterte vor Angst und murmelte vor sich hin. Manchmal weigerte sie sich, die Mahlzeiten mit ihrer Familie einzunehmen. Sie nahm ihre Schüssel und hockte sich auf den Boden und aß still und mit gesenktem Kopf ihr Essen. Oft sagte sie zu sich selbst: „Sie haben mich jeden Tag geschlagen! Sie schlugen mich jeden Tag!“ Verängstigt und nervös konnte sie nicht anders, als sich ständig umzusehen, und ihre Augen waren voller Angst und Traurigkeit. Ihre Familie vermutete, dass ihr im Gefängnis unbekannte Medikamente verabreicht worden waren, die ihrer körperlichen und geistigen Gesundheit irreparablen Schaden zugefügt hatten.

Ein Jahr lang kämpfte Li mit einem schlechten Gesundheitszustand. Dann verstarb Li am 6. August 2021. Sie war 52 Jahre alt.

Frau stirbt im Gefängnis zwei Tage vor planmäßiger Entlassung

Su Yunxia starb in der Haft, zwei Tage bevor ihre fünfjährige Haftstrafe wegen des Praktizierens von Falun Dafa ablaufen sollte.

Su aus der Stadt Harbin in der Provinz Heilongjiang wurde am 7. September 2016 verhaftet. Jemand hatte sie angezeigt, weil sie auf der Straße mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Ihr bettlägeriger Mann fuhr mit Hilfe von Sus Nichte im Rollstuhl zur Polizeiwache, um dort ihre Freilassung zu fordern. Man hielt ihn jedoch draußen auf.

Das Bezirksgericht Daowai verurteilte Su am 31. März 2017 zu einer fünfjährigen Haftstrafe und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.350 Euro).

Su sollte am 6. September 2021 aus dem Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang entlassen werden, aber zwei Tage zuvor starb sie an den Verletzungen durch die Misshandlungen. So konnte sie nicht mehr nach Hause zu ihrer Familie zurückkehren. Sie war 67 Jahre alt.

Einem Insider zufolge hatten die Strafgefangenen am 4. September auf Su eingeschlagen, als sie sich weigerte, Falun Dafa abzuschwören. Aus demselben Grund weigerte sich das Gefängnis auch, ihr den Entlassungsbescheid zu geben.

Nachdem sie zu Tode geprügelt worden war, bedeckten die Wärter ihren Leichnam mit einem weißen Tuch und legten ihn in den Flur der achten Abteilung. Die Insassinnen hatten große Angst und trauten sich am Abend nicht mehr aus ihren Zellen, um auf die Toilette zu gehen.

69-Jährige stirbt fünf Monate nach Freilassung aus Gefängnis

Am 31.Oktober 2021 verstarb die 69-jährige Falun-Dafa-Praktizierende Liu Yaqin. Fünf Monate zuvor war sie aus einer dreijährigen Haftstrafe freigelassen worden.

Liu Yaqin lebte in der Stadt Sanhe, Provinz Hebei. Seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 wurde sie zweimal zu insgesamt sieben Jahren Haft verurteilt. Um sie zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen, wurde sie verprügelt und musste über lange Zeit auf einem kleinen Hocker sitzen. Die Wärter folterten sie auch auf andere Weise.

Am 28. April 2002 wurde Liu von Beamten der Polizei Xinjian festgenommen. Später verurteilte sie das Bezirksgericht Xing´an zu vier Jahren Gefängnis. Im Oktober 2002 wurde Liu ins Frauengefängnis Heilongjiang überführt. Bei der ärztlichen Untersuchung diagnostizierte der Arzt bei ihr Tuberkulose. Trotzdem zwangen die Wärter des Untersuchungsgefängnisses das Gefängnis, sie aufzunehmen.

Im Gefängnis unterzogen die Wärter Liu einer Leibesvisitation und schnitten ihr die Haare ab, um sie zu demütigen. Gemeinsam mit anderen neu eingelieferten Häftlingen wurde Liu zum Ausbildungsteam gebracht. Jeden Tag mussten alle Gefangenen dieser Abteilung in einer Reihe stehen, um sich das Gesicht zu waschen und die Toilette zu benutzen. Den ganzen Tag lang musste sie stillsitzen oder hocken. Als Liu sich einmal nicht hinhockte, schlug ihr der Gruppenleiter brutal auf die Beine und fesselte sie mit Handschellen an ein Heizungsrohr. Zudem beauftragten Gefängniswärter eine Gefangene, Liu zu misshandeln.

Als Liu und ihre Mitpraktizierenden sich weigerten, Zwangsarbeit zu leisten, mussten sie lange Zeit regungslos auf kleinen Hockern sitzen und wurden gefoltert.

Die Praktizierenden wurden im Gefängnis auch der Kälte ausgesetzt und bekamen kaum etwas zu essen. Im Winter ist es in Harbin sehr kalt. Eines Morgens im November 2003 heulte ein eisiger Nordwind. Liu und Dutzende Mitpraktizierende mussten in leichter Bekleidung Zeit im Freien verbringen und bis zur Abenddämmerung mit dem Gesicht zur Wand stehen. Sechs aufeinanderfolgende Tag wurde Liu dieser Folter ausgesetzt, eine andere Praktizierende musste dies acht Tage erdulden.

Vom 28. Juli bis November 2004 wurden Liu und andere Praktizierende mit unterschiedlichen Methoden gefoltert. Tagsüber wurden ihnen die Hände hinter dem Rücken gefesselt oder sie wurden mit Handschellen am oberen Rahmen des Etagenbettes aufgehängt. Nachts fesselten die Wärter ihnen die Hände am unteren Bettrahmen.

Folter-Nachstellung: Hände am oberen Teil des Etagenbettes gefesselt

Folter-Nachstellung: Hände am unteren Rahmen des Bettes gefesselt

Eines Tages weigerten sich Liu und mehrere Praktizierende auf dem Rückweg von einem Lehrgang, die Gefängnisuniformen und Namensschilder zu tragen. Ihnen wurden die Hände hinter dem Rücken gefesselt, wobei eine Hand über die Schulter nach unten und die andere von der Hüfte nach oben gezogen wurde. Dann wurden sie an den Handschellen aufgehängt. Die Folter war extrem schmerzhaft und verursachte Schwellungen an den Armen. Manche Praktizierende konnten die Schmerzen nicht ertragen und standen kurz vor der Ohnmacht.

Folter-Nachstellung: An Handschellen gefesselt und aufgehängt

Liu wurde für zwei Wochen in Isolationshaft gesperrt. Jeden Tag musste sie mit gefesselten Händen auf dem kalten Boden sitzen. Außerdem beschimpften zwei Gefangene die Praktizierende auf üble Weise. Die Fenster der Einzelzelle waren mit Zeitungspapier abgedeckt, damit man von außen nichts von der Verfolgung mitbekam.

Liu wurde eine Zeit lang am Schlafen gehindert. Wenn sie einschlief, spritzten die Wärter ihr Wasser ins Gesicht. Außerdem wurden ihr die Hände hinter dem Rücken mit Handschellen gefesselt und sie musste den ganzen Tag lang an der Wand stehen. Damit der Raum feuchter und kälter wurde, schüttete eine Gefangene eimerweise Wasser auf den Boden.

Am 22. Juli 2018 wurde Liu erneut verhaftet und zu einer dreijährigen Haftstrafe im Frauengefängnis von Heilongjiang verurteilt. Gleich nach ihrer Ankunft im Gefängnis wurde sie der „Gruppe zur Umerziehung“ zugeordnet. Fünf Gefangene folterten die Praktizierenden, um sie dazu zu bringen ihren Glauben aufzugeben.

Als Liu sich weigerte, eine Verzichtsklärung zu schreiben, zwangen die Insassen sie, bis 2:00 Uhr nachts aufrecht auf einem kleinen Hocker zu sitzen, wobei sie ihre Beine geschlossen halten und die Hände in den Schoß legen musste. Sobald sie die Augen schloss, bespritzten die Gefangenen sie mit Wasser. Gegen 4:30 Uhr wurde Liu wieder geweckt. 50 Tage dauerte diese Folter, bei der auch das Essen und der Gang zur Toilette eingeschränkt wurden.

Folter-Nachstellung: Sitzen auf einem kleinen Hocker

Am 17. Januar 2021 wurde Liu direkt vor der Überwachungskamera geschlagen und geohrfeigt, weil sie eine 76-jährige Falun-Dafa-Praktizierende getröstet hatte, die gefoltert worden war.

Die Wärterin Tao Shuping sah dies, lächelte die Gefangene Yang Xu an und forderte sie auf, Liu abseits der Kameras auf dem Flur zu schlagen.

Durch die Folter bekam Liu blaue Flecke und litt an starken Schmerzen im Brustbereich. Wenn sie aufstehen wollte, musste sie sich an der Bettleiter festhalten. Sie brauchte 20 Tage, um sich wieder zu erholen.

Liu war so geschwächt, als sie entlassen wurde, dass sie fünf Monate später, am 31. Oktober 2021, starb.

Frühere Berichte:

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