Neun Praktizierende vor vier Jahren im Dorf Shihe verhaftet – einer im Gefängnis verstorben, vier immer noch in Haft

(Minghui.org) Das Dorf Shihe in der Stadt Dalian, Provinz Liaoning, ist bei den Einheimischen ein beliebtes Reiseziel. Am 18. März 2018 wurden in diesem Ort mit weniger als 4.000 Einwohnern neun Bewohner verhaftet. Sie waren angezeigt worden, das Buch Das ultimative Ziel des Kommunismus verteilt zu haben – ein Buch, das sich mit dem Kommunismus befasst und zeigt, wie dadurch die Menschheit zerstört wird.

Die neun Dorfbewohner, die alle Falun Dafa praktizieren, wurden später für ihre mutige Aktion zu Gefängnisstrafen verurteilt. Einer der Praktizierenden war ein 80-jähriger Mann. Nachdem er zuvor drei Jahre wegen seines Glaubens in Haft verbracht hatte, wurde er zu vier Jahren verurteilt. Er starb am 29. Dezember 2021, nur wenige Wochen nach der Verurteilung, im Gefängnis. Vier Praktizierende wurden am Ende ihrer Haftzeit freigelassen; die anderen vier sind noch in Haft und werden voraussichtlich im März 2022 entlassen.

Der Tod von Liu Xiyong

Vor seiner Festnahme am 18. März 2018 war Liu Xiyong bereits am 19. September 2017 zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Wegen seines schlechten Gesundheitszustands musste er die Haftstrafe nicht im Gefängnis verbüßen und wurde am 20. März wegen Bluthochdrucks freigelassen. Am 9. April 2018 nahm die Polizei ihn erneut in Gewahrsam. Sie brachten ihn Mitte Mai zum Antritt seiner dreijährigen Haftstrafe ins Gefängnis Benxi.

Liu Xiyong

Als Lius Frau auf der örtlichen Polizeiwache verzweifelt um seine Freilassung bat, sagte ein Beamter zu ihr: „Diesmal werden wir ihn im Gefängnis sterben lassen!“

Lius Familie fuhr am 9. April 2021 zum Gefängnis, um ihn abzuholen. Mit Entsetzen musste sie feststellen, dass er schon von Beamten der Polizeiwache Shihezi weggebracht worden war.

Später erfuhren die Angehörigen, dass Liu in die Haftanstalt Sanli eingeliefert worden war. Zwei Monate später hatte sich Flüssigkeit in seiner Lunge angesammelt, sodass er 28 Tage im Krankenhaus behandelt wurde. Die Polizei beauftragte eine Person, für Liu zu sorgen und ihn zu überwachen. Ein Gefängniswärter, zwei bewaffnete Polizisten und ein weiterer Beamter wurden ebenfalls zu seiner Überwachung abgestellt.

Während dieser Zeit gingen Lius Frau und sein Sohn zweimal täglich ins Krankenhaus und brachten ihm Essen. Die Polizei erlaubte ihnen jedoch nicht, den alten Mann zu sehen. Später verurteilte ein Gericht Liu zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 6.000 Yuan (rund 830 Euro). Am 28. September wurde er ins Gefängnis Nr. 3 in Dalian gebracht.

Im Dezember 2021 wurde Liu erneut ins Krankenhaus eingeliefert. Auf dem Weg dorthin saß er in einem Rollstuhl, der sich in einem Metallkäfig im hinteren Teil des Transporters befand.

Lius Familie war besorgt, als sie bemerkte, dass bei ihm Gesicht, Hände und Füße geschwollen waren. Er wirkte handlungsunfähig und konnte nicht deutlich sprechen. Als seine Enkelin ihm die Maske zurechtrücken wollte, schüchterten die Wärter sie ein und hielten die Familie auf Abstand.

Am 20. Dezember verlangte Lius Familie, ihn zur besseren Versorgung nach Hause bringen zu dürfen. Das Gefängnis weigerte sich mit der Begründung, dass er nicht gehen dürfe, solange er seinen Glauben an Falun Dafa nicht aufgibt. Sie meinten, er sei selbst die Schuld an seinem Zustand, während das Gefängnis keine Verantwortung trage. Die Wärter verlangten zudem, dass Lius Familie alle Kosten für seine Behandlung übernimmt.

Liu starb am 29. Dezember im Alter von 80 Jahren im Krankenhaus.

Die Gefängnisleitung erlaubte seinem Sohn nicht, den Leichnam mit nach Hause zu nehmen. Sie befürchtete, dass seine Familie eine Anzeige gegen sie einreicht. Die Polizei brachte den Leichnam zum Bestattungsinstitut Nanshan, wo er überwacht wurde – auch während Lius Familie ihn wusch und für die Beerdigung vorbereitete. Die Polizei war auch bei der Einäscherung am folgenden Tag, dem 1. Januar, anwesend.

Vier Praktizierende freigelassen

Die 64-jährige Zhang Sanman und die 69-jährige Tan Chunrong wurden zu je drei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Am 23. April 2019 brachte man sie ins Frauengefängnis der Provinz Liaoning. Am 19. November 2021 wurden sie entlassen.

Ein Gericht verurteilte die 68-jährige Li Tianxue zu drei Jahren und zwei Monaten; den 45-jährigen Liu Jinglong zu drei Jahren und drei Monaten. Die Beamten brachten die beiden Praktizierenden am 30. April 2019 ins Gefängnis. Li kam am 17. Mai 2021 frei, Liu am 17. Juni 2021.

Vier Praktizierende stehen kurz vor Freilassung

Die anderen vier Praktizierenden, Gu Xiuhua (w), 53; Wang Liguo (w), 51; Sun Baoying (w), 55, und der 50-jährige Zhou Xing wurden zu jeweils vier Jahren Haft verurteilt.

Um Gu zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen, ermutigte der Wärter Tao Qifan im Frauengefängnis der Provinz Liaoning die Gefangenen, sie zu beschimpfen. Gu konnte die Beleidigungen nicht mehr ertragen und schlug ihren Kopf gegen die Wand, was zu unerträglichen Schmerzen an der Stirn führte. Die Wärter zwangen sie zudem zu anstrengender Arbeit ohne Bezahlung. Gu konnte sich jeden Monat nur sehr wenige Dinge des täglichen Bedarfs kaufen, womit sie ihre Bedürfnisse nicht decken konnte.

Vor seiner letzten Haftstrafe war Zhou im September 2016 verhaftet und einen Monat lang festgehalten worden. Er hatte während seiner Arbeit Plakate über Falun Dafa in der Provinz Shandong aufgehängt. Als er am 1. Oktober 2017 in der Stadt Qingdao, Provinz Shandong, arbeitete, wurde er erneut festgenommen

Die vier Praktizierenden werden voraussichtlich im März 2022 entlassen.

Frühere Berichte:

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