Ehemaliger Kunstlehrer nach acht Jahren Folter erneut verurteilt

(Minghui.org) Nach acht Jahren Haft wurde ein ehemaliger Kunstlehrer wegen seines Glaubens an Falun Dafa erneut festgenommen. Das Gericht verurteilte den 69-Jährigen zu sechseinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (rund 2.800 Euro), weil er seinen Glauben nicht aufgeben will.

Sun Shiwei

Sun Shiwei war Lehrer für bildende Kunst an der Pädagogischen Hochschule der Stadt Muling, Provinz Heilongjiang. Er veröffentlichte mehrere Lehrbücher und bildete Lehrer aus. Einige seiner Studenten wurden an der Zentralen Akademie der Schönen Künste angenommen, einer der besten Kunsthochschulen Chinas.

Früher litt Sun unter verschiedenen Krankheiten, darunter Magengeschwüre, Nierenentzündung mit Blut im Urin, Herzbeschwerden und Hämorrhoiden. Für die Behandlungen gab seine Familie ein Vermögen aus, aber nichts half. Bei einer Größe von 1,70 m wog er weniger als 50 Kilogramm.

Am 22. Juli 1997 hörte Sun erstmals von Falun Dafa und begann mit dem Praktizieren, um gesund zu werden. Innerhalb von etwa eineinhalb Monaten verschwanden alle seine Leiden. Er erlebte das Glück, krankheitsfrei zu sein. Dafür war er sehr dankbar.

Sun lebte nach den Dafa-Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und wurde ein besserer Mensch. Wegen seiner herausragenden Leistungen als Lehrer setzte sich der Präsident seiner Hochschule ausdrücklich für eine Gehaltserhöhung für Sun ein. Später erhielt er die Auszeichnung „Lehrer des Jahres“ der Stadt Muling. Sun war nicht wie seine Kollegen, die ihre Arbeit zu ihrem eigenen Vorteil nutzen. Als er einmal Material für die Schule kaufte, bot ihm der Verkäufer an, einen höheren Betrag auf die Rechnung zu schreiben. Auf diese Weise hätte er mehr Geld von der Schule erstattet bekommen als ausgegeben. Doch Sun lehnte ab.

Ein Jahr im Zwangsarbeitslager festgehalten, acht Jahre im Gefängnis gefoltert

Im Mai 2001 verhafteten Beamte den Praktizierenden und brachten ihn ins Untersuchungsgefängnis Muling. Anschließend wurde er für ein Jahr im Zwangsarbeitslager Mudanjiang inhaftiert.

Am 23. September 2005 nahmen Beamte der Ersten Polizeiwache Muing Sun erneut zu Hause fest. Wieder brachte man ihn ins Untersuchungsgefängnis Muling. Während des Gewahrsams wurde Sun auf einem eisernen Stuhl fixiert und verhört, wobei ihm die Hände hinter dem Rücken mit Handschellen gefesselt wurden. Sun weigerte sich, die Fragen zu beantworten. Um ihn zum Sprechen zu bringen, versuchten die Beamten, ihm die Zähne auszuschlagen. Dadurch verlor Sun einen Vorderzahn. Zudem wurden ihm über die Mahlzeiten unbekannte Medikamente verabreicht. Erst als er dem Tod nahe war, brachten die Beamten Sun zum Untersuchungsgefängnis.

Sun wurde vom städtischen Gericht zu acht Jahren Haft verurteilt und am 7. Juni 2006 im Gefängnis Mudanjiang inhaftiert. Als er die Haftanstalt verließ, schlug ein Wärter Sun so stark, dass dieser für einen Monat sein Gehör verlor.

Während des ersten Tages in der Trainingseinheit des Gefängnisses, beschlossen mehrere Insassen zusammen mit jemandem aus dem Team, alle Insassen zu durchsuchen. Sie forderten, dass alle ihre Köpfe unter die Betten steckten und das Gesäß nach oben. Sun widersetzte sich dieser Art von Verfolgung und weigerte sich, es zu tun. Daraufhin wurde er von den Gefangenen brutal geschlagen, sodass Mund und Nase bluteten. Sein Gesicht war voller blauer Flecken.

Folter-Zeichnung: Schläge und Tritte

Sun wurde am 6. Juli 2006 in das Gefängnis Jiamusi verlegt, wo er von Gefangenen brutal verprügelt wurde. Man sperrte ihn in Isolationshaft, wo er einer Zwangsernährung mit unbekannten Medikamenten unterzogen wurde. Die Wärter untersagten ihm, die Augen zu schließen und die Falun-Dafa-Übungen zu machen. Er durfte auch nicht mit anderen Praktizierenden sprechen, die Zelle verlassen, im Lebensmittelladen des Gefängnisses einkaufen, mit anderen Gefangenen über Falun Dafa sprechen, Briefe schreiben oder Familienbesuch bekommen.

Als Sun einmal mit einem Wärter über Falun Dafa sprach, schlug ihn ein anderer Wärter über 30 Mal, sodass ihm das Gesicht anschwoll und die Zähne gelockert wurden. Er blutete aus Mund und Nase. Ein Zahn war abgebrochen. Selbst Jahre später taten Sun noch die Zähne beim Essen weh.

Im August 2006 sprach Sun mit einem Gefangenen über Falun Dafa und wurde von einem anderen Häftling verprügelt. Erneut war sein Gesicht geschwollen, die Zähne locker und Blut trat aus Nase und Mund. Zudem hatte Sun Atembeschwerden. Als er sich weigerte, „Gedankenberichte“ zu schreiben, wurde er abermals verprügelt.

Am 21. Mai 2007 wurde Sun gemeldet, weil er die Falun-Dafa-Übungen praktiziert hatte. Die Wärter brachten ihn ins Büro des Wachpersonals und beschimpften ihn. Sie nahmen ihm seine wärmende Kleidung weg und sperrten ihn für 15 Tage in Isolationshaft. Sun trat für 13 Tage in Hungerstreik und wurde mehrere Male zwangsernährt. Als er aus der Zelle entlassen wurde, litt er unter Rückenschmerzen. Erst nach einem halben Jahr erholte er sich wieder.

Folter-Nachstellung: Zwangsernährung

Im Juli 2008 ging Sun nach dem Abendessen mit anderen Gefangenen an die frische Luft, als ein Wärter ihn entdeckte. Er fragte Sun, wer ihm gestattet habe, nach draußen zu gehen. Der Wärter befahl Sun, in sein Büro zu gehen. Er ohrfeigte ihn zweimal und sagte, er solle verschwinden.

Im Jahr 2009 las Sun in der Eingangshalle ein Falun-Dafa-Buch. Ein Gefangener nahm das Buch an sich und übergab es den Wärtern. Sun wurde daraufhin an ein Bett gefesselt. Die Wärter verlangten von ihm, eine Garantieerklärung zu schreiben. Als er sich weigerte, schlug ein Gefangener ihn und steckte ihm eine glühende Zigarette in die Nase. Zwei Stunden dauerte die Folter. Als Sun freigelassen wurde, konnte er kaum gehen. Erst am nächsten Tag ging es ihm besser.

Während dieser Zeit zwang das Gefängnis alle Praktizierenden, sich einer ärztlichen Untersuchung zu unterziehen. Bei fast 95 Prozent von ihnen wurde Bluthochdruck festgestellt, auch bei Sun. Daraufhin sollten die Praktizierenden Medikamente einnehmen. Wer sich weigerte, wurde von den Gefangenen zwangsernährt. Sun versteckte die eingenommenen Tabletten immer unter der Zunge und spuckte sie später aus. Fast zwei Monate lang wurden den Praktizierenden die Medikamente verabreicht.

Im September 2012 bat ein Gefangener, der kurz vor seiner Freilassung stand, Sun um ein Falun-Dafa-Buch. Er behauptete, es lesen zu wollen. Sun übergab ihm das per Hand abgeschriebene Buch. Doch der Häftling meldete Sun bei einem Wärter und gab das Buch ab. Sun wurde verprügelt, bis sein Gesicht geschwollen war. Der Wärter zerriss sein Buch. Es gab noch weitere Situationen, bei denen Suns abgeschriebenen Falun-Dafa-Bücher von den Wärtern beschlagnahmt und zerstört wurden.

Während Sun im Gefängnis inhaftiert war, verdiente seine Frau ihren Lebensunterhalt als Straßenverkäuferin. Ihr älterer Sohn half ihr bei der Pflege seiner Großmutter. Die betagte Frau zählte jeden Tag, bis Sun freigelassen würde, indem sie Papier in Stücke riss. Schließlich erkrankte sie aufgrund der psychischen Belastung an Magenkrebs und wurde auf beiden Augen blind. Sie starb 2012, ein Jahr vor Suns Entlassung.

Als Sun am 22. September 2013 heimkehrte, stellte er fest, dass die Hochschule ihn suspendiert hatte. Seine Dienstjahre waren gelöscht, wodurch er seine Rentenansprüche verlor. Mehrfach wandte er sich an die Hochschule und das Bildungsamt und forderte Gerechtigkeit, jedoch ohne Erfolg.

Erneute Verurteilung zu sechseinhalb Jahren Haft

Am Nachmittag des 24. April 2020 stellte die Falun-Dafa-Praktizierende Cao Shufang fest, dass ihr Fenster zerbrochen war. Sun und sein Freund Gao Pengguang boten ihr Hilfe beim Einbau eines neuen Fensters an. Die beiden Männer trafen sich in Caos Wohnung und warteten auf Gaos Schwester, Gao Yongli, die wie die anderen ebenfalls Falun Dafa praktizierte.

Nach dem Einbau des Fensters verließen die drei Praktizierenden Caos Wohnung. Plötzlich tauchten mehrere Polizisten wie aus dem Nichts auf und verhafteten sie. Auch Cao wurde festgenommen.

Die Staatsanwaltschaft Hailin genehmigte die Verhaftungen am 27. Mai 2020 und übergab den Fall an das örtliche Gericht.

An 20. Juli 2021 verkündete der Richter sein Urteil: Sun und Gao Pengguang wurden zu je sechseinhalb Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von jeweils 20.000 Yuan (rund 2.600 Euro) verurteilt, Gao Yongli zu sechs Jahren und zehn Monaten. Die drei Praktizierenden legten Berufung beim Mittleren Gericht Mudanjiang ein, das jedoch am 8. September die ursprünglichen Urteile bestätigte. Beamte brachten Sun am 28. Oktober 2021 ins Gefängnis Mudanjiang. Am 29. Dezember verlegte man ihn in die Zehnte Abteilung des Gefängnisses Tailai.

Suns jüngste Verhaftung stürzte seine Familie in unendlichen Kummer. Seine Frau fiel mehrfach in Ohnmacht. Sie verlor mehrere Vorderzähne. Zudem leidet sie an Brustkrebs in fortgeschrittenem Stadium. Aus ihrer rechten Brust traten Eiter und Blut aus.

Neben den körperlichen Schmerzen leidet Suns Frau auch unter enormen seelischen Qualen. Sie erzählt oft, dass sie untröstlich ist, weil ihrem Mann Unrecht angetan wurde. Er sei inhaftiert, nur weil er ein guter Mensch sein wollte, sagte sie. Er habe weder das Gesetz gebrochen noch schlimme Dinge getan. „Unsere Familie ist eine traditionelle Familie, die Tugend und Integrität schätzt. Wir sind ehrliche Menschen, die andere immer gut behandeln. Unter dem Einfluss meines Mannes habe ich meine Kunden bei meiner Arbeit als Straßenverkäuferin nie betrogen und die Menschen vertrauen mir sehr“, erklärte Suns Frau. „Ich hoffe, dass die Behörden die Situation prüfen und meinen Mann bald freilassen.“

Der ältere Sohn wollte eigentlich ins Ausland reisen, um seine Frau wiederzusehen. Nun musste er seine Pläne ändern und sich in China um seine Mutter kümmern.

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