Mich in den Schwierigkeiten kultivieren und das Fa bestätigen – Teil II

(Minghui.org)

Fortsetzung von Teil I

Die Lehre auswendig gelernt und mich kontinuierlich erhöht

Ich wusste, was mein Sohn jetzt am meisten brauchte. Als erstes schrieb ich Hong Yin sowie einige Vorträge und Artikel von Meister Li (dem Begründer von Falun Dafa) aus dem Gedächtnis auf und gab sie ihm. Er war mir sehr dankbar. Jeden Tag sandte er aufrichtige Gedanken aus, klärte über die Fakten auf und lernte fleißig das Fa des Meisters auswendig. Er erhöhte sich sehr schnell.

Ich teilte ihm meine Erfahrungen und mein Verständnis mit. Zu Hause hatte er jeweils alles was ich sagte, dementiert. Während seiner Inhaftierung änderte er jedoch sein Verhalten. Für die Hinweise auf seine Unzulänglichkeiten und grundlegenden Anhaftungen war er äußerst dankbar und forschte auch von sich aus nach weiteren Anhaftungen und menschlichen Anschauungen. Er drückte sein tiefes Bedauern aus und entschuldigte sich für die Art und Weise, wie er mich behandelt hatte.

Einmal beschrieb er mir, was er während der Meditation in einer anderen Dimension gesehen hatte. Der Meister schien ihn damit zu ermutigen, fleißig voranzukommen. Mein Sohn erkannte, dass alle seine Veränderungen und die rasche Erhöhung auf das wiederholte Auswendiglernen des Fa zurückzuführen waren. Danach erwähnte er in fast jedem Brief: „Wir müssen das Fa auswendig lernen!“ Dem stimmte ich zu. Die aufrichtigen Gedanken und Taten der Praktizierenden kommen von Dafa.

Die Anhaftung an die Bequemlichkeit losgelassen

Durch das wiederholte Auswendiglernen des Fa stärkte ich meine aufrichtigen Gedanken. Mit meiner rechtschaffenen Gesinnung und unter der Fürsorge des Meisters hielt ich den von den Polizeibeamten und der Staatsanwaltschaft angewendeten unterschiedlichen Methoden und Tricks der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) mit einem vernünftigen und klaren Kopf stand. Während ich die Fakten erklärte, betonte ich stets: „Meine Entschlossenheit, Falun Dafa zu praktizieren, ist unerschütterlich – selbst wenn ihr mir ein Messer an den Hals setzen würdet!“

Nach meiner Verlegung in Zelle A03 gewann ich das Vertrauen und das Wohlwollen des Zellenleiters, indem ich ihn über die wahren Umstände und das Wunderbare und die Großartigkeit von Falun Dafa informierte. Die Situation entspannte sich, was mir erlaubte, die Übungen frei zu praktizieren. Eine Regel verlangte, dass nachts stets zwei Personen gleichzeitig Dienst hatten und ihre Schicht im Stehen abhalten mussten. Eine Schicht dauerte jeweils zwei Stunden; eine Ausnahme bildete die Frühschicht mit zweieinhalb bis drei Stunden, die von vier Uhr bis rund sieben Uhr dauerte. Dieser Zeitraum entsprach unserer Übungszeit, deshalb übernahm ich die längere Schicht freiwillig. In der Regel machte ich eine Stunde lang die zweite Übung und wiederholte anschließend bis Schichtende die Übungen eins, drei und vier.

Eines Tages forderte der neue Zellenleiter mich auf: „Wenn du die Übungen machen willst, musst du zwei aufeinanderfolgende Schichten übernehmen. Du entscheidest.“ Ich war fast 70 Jahre alt und die älteste Person in dieser Zelle. Zwei Schichten hintereinander dauerten fast fünf Stunden. Selbst für einen jungen Menschen wäre es unerträglich, so lange zu stehen und dazu noch jede Nacht mit so wenig Schlaf auszukommen. Ich wurde eindeutig verfolgt! In diesem Moment konnte ich nicht mehr klar denken und ärgerte mich. Diese Herausforderung schien mir unüberwindbar.

Als ich jedoch tiefer darüber nachdachte, fand ich: „Ist es für die Kultivierenden nicht eine gute Sache, Leiden zu ertragen? Unabhängig von Absicht und Motivation kann ich diese Gelegenheit nutzen, eine Übungsumgebung zu schaffen, die Übungszeit zu verlängern und meine Anhaftungen zu beseitigen. Außerdem würde ich den Insassen die außergewöhnliche und wunderbare Natur des Dafa zeigen. Ist das nicht genau die Art und Weise, das Arrangement der alten Mächte zu meinem Vorteil zu nutzen und somit zunichtezumachen?“ Ich erklärte mich einverstanden, jede Nacht zwei Schichten zu übernehmen.

Ich praktizierte die Übungen von zwei Uhr nachts bis fast sieben Uhr in der Früh, und das täglich! Während beinahe fünf Stunden machte ich die Übungen im Stehen und stand dabei still. Die zweite Übung praktizierte ich jeweils zweimal, einmal für 60 Minuten und dann 80 Minuten lang. In der übrigen Zeit praktizierte ich die Übungen eins, drei und vier. Das entsprach dem, was ich normalerweise in fünf Tagen zu Hause machte. Nach dem ersten Tag äußerten einige Leute erstaunt: „Falun-Dafa-Praktizierende sind wirklich großartig!“ Manche meinten: „Es ist erst ein Tag vergangen; er wird keine Woche durchhalten!“ Nach einer Woche sagten sie: „Wenn du das einen Monat lang durchziehst, bin ich überzeugt.“ Schlussendlich praktizierte ich die Übungen rund acht Monate lang auf diese Weise, bis ich entlassen wurde, ohne sie auch nur einen Tag zu versäumen.

Auf diese Weise schuf ich eine Umgebung, in der ich die Übungen frei praktizieren konnte. Während der zwei Schichten Arbeit, die im Sitzen stattfand sowie in den Pausen am Morgen und Nachmittag praktizierte ich die fünfte Übung (Sitzmeditation) und sandte aufrichtige Gedanken aus. Alle meinten bewundernd: „Wir jungen Leute schaffen es kaum, zwei Stunden lang zu stehen; aber du mit deinen 70 Jahren stehst fünf Stunden lang. Sie alle wurden Zeugen der außergewöhnlichen Kraft des Dafa.

Einem illegalen Prozess entgegengetreten

Aufgrund der „Anklageschrift“ der Staatsanwaltschaft erfuhr ich, dass bei der Verhaftung meines Sohnes rund 20 weitere Praktizierende in der Stadt festgenommen worden waren; sechs von ihnen waren direkt mit mir verwandt. Ich beschloss, mittels einer „Verteidigung der Unschuld“ Gerechtigkeit für sie zu fordern, auf die Tatsachen aufmerksam zu machen und die daran beteiligten Personen der Justiz, Staatsanwaltschaft und den Strafverfolgungsbehörden zu erretten.

Da sich mein Sohn um meine Sicherheit sorgte, teilte ich ihm mein Verständnis mit: „In der Kultivierung geschieht nichts zufällig. Erstens sollten wir als Praktizierende die Verfolgung der alten Mächte, die sich der KPCh bedienen, keinesfalls anerkennen; wir müssen sie aufdecken, Widerstand leisten und sie ablehnen. Zweitens sollten wir diese Gelegenheit nutzen, den Beteiligten in der Justiz, Strafverfolgung und Staatsanwaltschaft die wahren Hintergründe bezüglich Falun Dafa zu vermitteln. Ich werde die Verteidigung in Form eines Briefes zur Erklärung der wahren Umstände verfassen. Selbst wenn nur eine Person nach dem Lesen die Wahrheit erkennt und uns unterstützt, wird sie den Grundstein für ihre Zukunft legen und unsere Bemühungen waren nicht umsonst.

Drittens habe ich für Mitpraktizierende bereits mehrmals Anzeigen gegen den ehemaligen Parteivorsitzenden verfasst sowie mehrere Verteidigungsschreiben und Petitionen für verfolgte Praktizierende. Das entsprechende juristische Wissen kann ich mir in Erinnerung zurückrufen. Da der Meister mir die Weisheit gab, muss ich diese Fähigkeit nutzen.“

In meinem Schreiben erörterte ich unterschiedliche Themen, wie: Was Falun Dafa ist und warum es in so vielen Ländern auf der ganzen Welt praktiziert wird; wahre Kultivierungsgeschichten von Falun-Dafa-Praktizierenden in meiner Umgebung und wie sehr sie vom Praktizieren profitierten; warum der ehemalige Parteisekretär Jiang Zemin angefangen hat, Falun Dafa zu verfolgen; dass gemäß chinesischer Verfassung und der geltenden Gesetze Falun Dafa legal ist; dass das Publizieren von Falun-Dafa-Schriften legal ist und dass Chinas Politik des „Schuldbekenntnisses und der Strafe“ eine Falle ist. Ich berichtete über die Katastrophen, die durch die früheren politischen Kampagnen der KPCh verursacht wurden und darüber, wie die Partei jedes Mal die Schuld von sich wies, indem sie andere zum Sündenbock machte. In Rechtsfällen sollte das Gewissen als höchster Maßstab gelten. Es ist ein Prinzip des Kosmos, dass gute Taten belohnt und böse Taten vergolten werden. Mein Brief enthielt insgesamt 18 A4-Seiten und rund 17.000 bis 18.000 Schriftzeichen.

Mein Sohn las ihn durch und machte Vorschläge zur Überarbeitung. Er fand mein Schreiben zwar kraftvoll, aber nicht barmherzig genug. Ich las es mehrmals durch und stimmte ihm zu. Doch in der rauen Umgebung waren Feder, Tinte und Papier äußerst knapp und somit war es kaum möglich, den Brief noch einmal zu schreiben.

Gemeinsam sandten wir aufrichtige Gedanken aus, um die Störungen zu beseitigen und baten den Meister, uns zu helfen. Außerdem wollte ich eine Kopie der endgültigen Fassung anfertigen und als Vorlage zur Erklärung der wahren Umstände aufbewahren. Ich bat den Meister, mich zu stärken und wandte mich an einen diensthabenden Gefängniswärter. Zu meiner Überraschung willigte er sofort ein. Ich dankte dem Meister aus tiefstem Herzen!

Ende des letzten Jahres hielt das Gericht für meinen Fall eine virtuelle Sitzung ab. Zu dieser Zeit waren fünf Praktizierende inhaftiert. Nach eineinhalb Jahren konnten mein Sohn und ich uns zum ersten Mal wieder persönlich begegnen. Wir hielten uns an den Händen, sahen uns in die Augen und stärkten uns gegenseitig mit aufrichtigen Gedanken. Ich spürte, dass mein Sohn inmitten der Drangsal gereift war.

Der Richter gestattete eine kurze Erklärung; daraufhin berichteten zwei Praktizierende, wie das Praktizieren von Falun Dafa ihre Langzeitkrankheiten beseitigt und ihre Moral verbessert hatte. Ein dritter Praktizierender erklärte: „Die chinesische Verfassung gewährt den Bürgern eindeutig Glaubensfreiheit. Laut chinesischem Gesetz ist es den Menschen nicht verboten, Falun Dafa zu praktizieren. Daher ist das Praktizieren von Falun Dafa legal und das Veröffentlichen von Falun-Dafa-Schriften ebenfalls. Die Anwendung des Artikels 300 zur Unterdrückung der Falun-Dafa-Praktizierenden kann als Gesetzesmissbrauch und vorsätzliche Straftat bezeichnet werden. Wir sind unschuldig.“ Mein Sohn bekräftigte mit lauter Stimme: „Falun Dafa hat mich, meinen Vater und unsere ganze Familie gerettet. Die Welt braucht Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Falun Dafa ist großartig! Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind großartig! Deshalb wird Falun Dafa weltweit praktiziert!“

Als ich an der Reihe war, sagte ich: „Ich habe eine 18-seitige Unschuldsverteidigung verfasst. Bitte erlauben Sie mir, sie vor Gericht vorzulesen, wie es die gesetzlichen Bestimmungen vorsehen.“ Der Richter sagte: „Angesichts des kalten Wetters und unter Berücksichtigung der Gesundheit der Senioren im Gerichtssaal können Sie die Verteidigung durch die Haftanstalt dem Gericht vorlegen.“ So konnte ich lediglich die Zusammenfassung und Untertitel meiner Verteidigung vorlesen, in denen ich das Gericht bat, den Ruf des Meisters und von Falun Dafa zu berichtigen und die Falun-Dafa-Schüler freizusprechen.

Minghui Weekly

Viele der Insassen in meiner Zelle verfügten über einen Hochschulabschluss und wollten die Briefe von mir und meinem Sohn lesen. Sie baten uns, sie als Erste lesen zu dürfen, bevor sie an andere weitergegeben würden. Einige von ihnen kannten die Dafa-Materialien und nannten unsere Briefe scherzhaft Minghui Weekly, obwohl ich sie wiederholt darum bat, das zu unterlassen. Angeregt davon schrieb ich systematisch die Fragen auf, die die Menschen im Allgemeinen bei der Klarstellung der Fakten am meisten verwirrten. Nachdem sie das, was ich in Zelle A03 geschrieben hatte, in Umlauf gebracht hatten, reichte ich es an die Zellen A01 und A04 weiter. Die Wirkung war sehr gut.

Zelle A01 reichte mir einen Zettel, der mit „Ein Mensch, der Falun Dafa lernen möchte“ unterschrieben war. Er stellte einige Fragen zu den im Brief meines Sohnes erklärten Tatsachen, die ihn verwirrten. Ich antwortete ihm sehr sorgfältig und detailliert, was ihn sehr berührte und ihm einen positiven Eindruck und ein besseres Verständnis über Dafa vermittelte. Der Brief machte ebenfalls in allen drei Zellen die Runde. Viele Menschen erkannten dadurch die wahren Begebenheiten und beschlossen, aus der KPCh und den ihr angeschlossenen Organisationen auszutreten. Sie bezeugten aufrichtig: „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut!“

Einer der Insassen war vor seiner Inhaftierung ein hoher Beamter auf Provinzebene gewesen. Er verfügte über Talent und hatte auch schon Bücher veröffentlicht. Er hatte unsere Briefe über einen längeren Zeitraum gelesen und lobte meinen Schreibstil sowie meine Denk- und Sichtweise. Aus unseren Gesprächen schloss er, dass Praktizierende nicht den sogenannten „Sektenanhängern“ entsprachen, wie in den Medien der KPCh behauptet wird. Die Handlungsweise meines Sohnes inspirierte und berührte ihn sehr, und er verstand allmählich, was es mit Falun Dafa auf sich hat. Während er Dienst hatte, fing er an, die zweite Übung 40 Minuten lang zu praktizieren. Er achtete stets darauf, dass ich über genügend Tinte und Papier verfügte. Sobald er sah, dass ich anfing, Toilettenpapier oder sonstiges Schmierpapier zum Schreiben zu verwenden, bat er meinen Sohn, Papier und Stifte zu schicken.

Ich schätze, dass ich in der Haftanstalt ungefähr 200.000 Schriftzeichen in Artikeln und Briefen geschrieben habe. Obwohl Tinte und Papier oft nicht ausreichten, ließ ich mich nicht davon beirren. Niemand hat uns am Schreiben von Briefen gehindert. Weil wir uns bemühten, die wahren Hintergründe zu verdeutlichen, blieb die Verfolgung gering. Mir war klar, dass der Meister beständig über uns wachte und uns beschützte.

Am ersten Jahrestag meiner Inhaftierung verfasste ich ein Gedicht mit dem Titel „Wegen eines Justizirrtums inhaftiert“:

Wegen eines Justizirrtums sitze ich schon ein Jahr im Gefängnis,Leben und Tod losgelassen.Ehre, Beschimpfung, Leid und Freude kümmern mich nicht mehr,Ansehen, Gewinn, Gefühle und Groll scheren mich nicht.Der barmherzige Meister beschützt mich immerzu,Die Fa-Prinzipien nähren mein Herz.Die wunderbare Praxis erschafft einen diamantfesten Körper,Bis zum Schluss werde ich dem Meister bei der Errettung der Lebewesen helfenund in meine wahre Heimat zurückkehren.

Der stellvertretende Zellenleiter war ein Liebhaber der Poesie. Um mein Wissen auf diesem Gebiet zu testen, bat er mich, ein Gedicht über die Flut zu schreiben. Ich verfasste ein langes Gedicht über den Ursprung der Katastrophen, einschließlich der Flut und der Pandemie. Ich erwähnte, dass die Ursache für die Naturkatastrophen und die von Menschen verursachten Katastrophen auf den Atheismus der Partei zurückzuführen sei, der zum Verfall der Moral und zur Bestrafung durch die Gottheiten geführt habe; Wegen ihrer Verfolgung des Buddha-Fa würde die KPCh vom Himmel vernichtet werden. Er stimmte mir zu und lobte das, was ich schrieb. Außerdem reichte er viele meiner Gedichte in anderen Zellen herum, was ebenfalls zur Klarstellung der Fakten beitrug.

Entlassung aus der Haftanstalt

Nach eineinhalb Jahren Inhaftierung rief eines Nachmittags während meines Aufenthalts im Freien eine unbekannte Stimme meinen Namen und „Zelle A01“; dann wurde uns ein Brief zugeworfen. Die jungen Männer in meiner Zelle stürzten sich darauf und fingen an zu lesen. Ich hatte mich daran gewöhnt, stets zuletzt an die Reihe zu kommen. Dieses Mal weigerten sie sich jedoch, mir das Schreiben auszuhändigen und sagten leise: „Dein Sohn wurde wegen einer Schlägerei verlegt.“ Ohne zu zögern, entgegnete ich: „Keineswegs! Er wurde entlassen.“

Schließlich händigten sie mir das Schreiben aus, das einige kurze Sätze meines Sohnes enthielt: „Vater, gleich nach dem Mittagessen habe ich unerwartet einen Entlassungsbescheid erhalten. Vielen Dank, Meister! Vater, bitte erinnere dich an meine Worte: Lerne das Fa auswendig! ... Gleiche dich Dafa an, und das Sonnenlicht wird durch die dunklen Wolken strahlen.“ Mit Tränen in den Augen legte ich meine Hände aneinander und sagte wiederholt: „Danke, Meister!“ Ich erkannte, dass die Mission meines Sohnes an diesem Ort erfüllt und sein Leidensweg vorbei war. Das Arrangement der alten Mächte war gescheitert.

Da das chinesische Neujahrsfest vor der Tür stand, bat ich den Meister, mir zu helfen, weitere inhaftierte Praktizierende in eine Zelle in meiner Nähe zu verlegen. Innerhalb weniger Tage verlegte man Deng in Zelle A02, die durch eine Wand von meiner Zelle getrennt war. Wir nahmen sofort Kontakt auf. Ich ordnete die Dinge, die ich geschrieben hatte, und übergab sie ihm zusammen mit meinen Briefen und denjenigen meines Sohnes sowie der von mir verfassten Verteidigung meiner Unschuld. Ich erzählte ihm auch von unserer Kultivierungssituation sowie unserer Erfahrung und dass man das Fa auswendig lernen soll. Er war überglücklich und begann sofort damit. Außerdem verteilte er diese Informationsmaterialien in seiner Zelle.

Ich hatte die Materialien bereits vorher von Hand abgeschrieben und sie an Chen in Zelle A04 weitergegeben, ebenfalls eine meiner Nachbarzellen, der sie dann dort verteilte. Kurz nach der Frühlingstagundnachtgleiche wurde der Praktizierende En in Zelle A05 verlegt. Wir waren dem Meister zutiefst dankbar.

Da sich Chen in der Mitte befand, konnte ich bequem mit En kommunizieren. Ich organisierte alles und leitete es so schnell wie möglich an ihn weiter. In einem langen Brief wies ich ihn auf Probleme und Mängel in seiner Kultivierung hin. Später sagte er mir, dass meine Verteidigung der Unschuld und die Gedichte bei den Insassen in Zelle A05 gut ankämen und eine positive Wirkung zur Erklärung der wahren Umstände erzielt hätten.

Ich dachte, alles getan zu haben, was zu tun war und wartete auf die Antwort von En. Eines Morgens, nach Beendigung der Doppelschicht, saß ich auf meinem Bett und sandte aufrichtige Gedanken aus. Ich fühlte mich ein wenig schwach und konnte die Lotusposition nicht einnehmen. Auf die Frage der anderen erklärte ich, mich ein wenig unwohl zu fühlen und dass ich das Bedürfnis hätte, mich hinzulegen. Nach den Regeln der Haftanstalt war es uns nicht erlaubt, uns nach Belieben hinzulegen. Weil ich mich unwohl fühlte, wurde es mir vom Zellenleiter gestattet. Sobald ich flach lag, verlor ich das Bewusstsein.

Als ich die Augen öffnete, war ich von Wärtern und Ärzten der Haftanstalt umgeben; jemand sagte: „Der diastolische Blutdruck liegt bei 35.“ Ich wurde zu einem Krankenwagen getragen. Ein Praktizierender hat jedoch keine Krankheiten, deshalb dachte ich, dass der Meister diese Illusion schuf und mich auf diese Weise aus der Haftanstalt holte. Ich verspürte weder Panik noch Angst, sondern bedankte mich im Stillen beim Meister.

Mein „Zustand“ war sehr ernst; man brachte mich auf die Intensivstation und stellte eine Krankheitsmeldung aus. Der Arzt ordnete an, dass ich nichts mehr essen und trinken durfte, im Bett bleiben und den ganzen Tag über Infusionen erhalten sollte. Das ging fünf Tage lang so, ohne Erfolg. Am Nachmittag des sechsten Tages stellte der Arzt eine zweite Krankheitsmeldung aus. Der Leiter der Justizvollzugsanstalt war sehr besorgt. Nachdem er die Meldung persönlich unterzeichnet hatte, wagte er nicht mehr, mich weiterhin festzuhalten und veranlasste meine Freilassung auf Kaution.

Am Abend des siebten Tages brachten meine Familienangehörigen mich nach Hause. An diesem Abend konnte ich wieder normal essen, lernte wie üblich das Fa und praktizierte die Übungen. Mein Körper normalisierte sich zusehends und kam wieder zu Kräften. Mit Dafa in meinem Herzen glaube ich fest daran, dass der Meister stets an meiner Seite ist, über mich wacht und mich beschützt. Ich bin ein Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung und erkenne die Verfolgung der alten Mächte nicht an.

Meine Kultivierungsebene und mein Verständnis des Fa sind begrenzt. Obwohl das Ende nahe ist, haben wir noch unsere kritische Mission zu erfüllen! Liebe Mitpraktizierende! Lasst uns fleißig sein in der Kultivierung, unsere Gelübde erfüllen und in unsere wahre Heimat zurückkehren!

(Ende)