Wegen seines Glaubens inhaftiert: Englischlehrer stirbt im Gefängnis, Verdacht auf Foltertod

(Minghui.org) Shi Jianwei starb im Gefängnis 1 der Provinz Yunnan, wo er eine 6,5-jährige Haftstrafe wegen seines Glaubens an Falun Dafa absaß. Vom Gefängnis wurde behauptet, dass Shi an Leberkrebs gestorben sei, aber seine Familie vermutet, dass er zu Tode gefoltert wurde. Denn er hatte blaue Flecken auf dem Rücken und bei ihm wurde eine normale Konzentration von Tumormarkerproteinen festgestellt. Sein Leichnam wurde gegen den Willen der Familie eingeäschert.

Shi Jianwei

Shi, von Beruf Englischlehrer, und seine Frau Xiao Zhu, die Sportlehrerin ist, arbeiteten beide an der Mittelschule 1 des Kreises Binchuan in der Provinz Yunnan. Mit dem Beginn der Verfolgung ihres Glaubens im Jahr 1999 wurde beiden das Unterrichten untersagt. Sie wurden mehrfach verhaftet und in Untersuchungsgefängnissen, Zwangsarbeitslagern und Gehirnwäsche-Einrichtungen festgehalten. Als beide inhaftiert wurden, blieb ihre Tochter Shi Jia, die damals in die zweite Klasse ging, allein zu Hause und war auf die Betreuung durch andere Praktizierende vor Ort angewiesen.

Letzte Verhaftung und Verurteilung

Die dreiköpfige Familie wurde am 7. September 2015 zu Hause verhaftet. Grund: Die Polizei hatte festgestellt, dass das Ehepaar Strafanzeige gegen Jiang Zemin, den ehemaligen Chef des kommunistischen Regimes von China erstattet hatte, weil dieser die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte.

Die Polizei verhörte die Familie einen Tag lang. Die Polizisten versuchten, die Tochter zu zwingen, über die Strafanzeige ihrer Eltern gegen Jiang Zemin zu berichten, und drohten ihr eine Strafe an, falls sie sich weigern sollte. Sie sagte kein Wort und wurde am nächsten Tag freigelassen.

Shi wurde daraufhin in das Untersuchungsgefängnis des Kreises Binchuan gebracht und Frau Xiao in das Untersuchungsgefängnis Dalizhou. Um Beweise gegen sie zu sammeln, durchsuchte die Polizei die Wohnungen von mehr als zehn lokalen Praktizierenden, von denen sie annahm, dass sie mit dem Paar in Kontakt standen. Die Falun-Dafa-Bücher und Informationsmaterialien der Praktizierenden wurden beschlagnahmt. Einige Praktizierende und ihre Familienangehörigen wurden ebenfalls verhört und mit Fragen über das Ehepaar konfrontiert.

Die Verhandlung gegen Shi und Xiao fand am 23. Juni 2016 vor dem Kreisgericht Xiangyun statt. Beide beteuerten, sie seien unschuldig und hätten nichts Falsches getan, als sie ihren Glauben praktizierten und darüber sprachen.

Shi sagte aus, dass er im Keller der Polizeibehörde von mehr als zehn Beamten dreimal geschlagen wurde. Die Polizisten hätten ihm den Arm nach hinten verdreht, ihn in den Rücken und auf den Bauch getreten und auch auf seinen Kopf. Xiao gab an, dass die Polizei sie mit der persönlichen Sicherheit ihrer Tochter bedroht habe, um ein Geständnis von ihr zu erpressen.

Der Richter verurteilte Shi zu sechseinhalb Jahren Haft im Gefängnis 1 der Provinz Yunnan und Xiao zu fünf Jahren im Frauengefängnis 2 der Provinz Yunnan.

Im Gefängnis gestorben

Ab 2019 verweigerte das Gefängnis 1 der Provinz Yunnan Shi den Besuch seiner Familie.

Zwei Jahre später, am 25. August 2021, erhielt seine Familie einen Anruf aus dem Gefängnis, dass bei Shi Leberkrebs vermutet werde und er in das Gefängniskrankenhaus gebracht worden sei.

Er habe in den letzten Monaten über zehn Kilo abgenommen und befinde sich in einem kritischen Zustand, hieß es. Trotzdem verweigerte das Gefängnis Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung und erlaubte auch seiner Familie weder ihn zu besuchen noch seine Krankenakte einzusehen. Das Gefängnis berief sich dabei auf die Pandemie und Shis Weigerung, Falun Dafa abzuschwören.

Einen Monat später, am 26. September, rief ein Gefängniswärter Shis Familie an und teilte ihr mit, dass Shi kurz vor dem Tod stehe und wiederbelebt werde. Seine Familie bat darum, ihn besuchen zu dürfen, was ihnen jedoch mit Verweis auf die Pandemie erneut verweigert wurde.

Drei Stunden später teilte derselbe Wärter der Familie mit, dass Shi verstorben sei. Er forderte sie auf, zum Gefängnis zu kommen, um die Papiere für seine Einäscherung zu unterschreiben.

Als die Aangehörigen Shis Leichnam im Bestattungsinstitut sahen, stellten sie fest, dass er blaue Flecken auf dem Rücken und eine Flüssigkeitsansammlung im Bauchbereich hatte. Da die Familie vermutete, dass er gefoltert wurde, weigerte sie sich, die Einäscherungsvereinbarung zu unterzeichnen und verlangte Einsicht in seine Krankenakte.

Eine Woche später legte das Gefängnis drei Bluttestergebnisse von Shi vor. Bei allen drei Tests waren die Werte von Alpha-Fetoprotein (AFP), einem wichtigen Indikator für Leberkrebs, normal.

Shis Familie beantragte eine Autopsie, aber die Gefängniswärter antworteten, dass sie 100.000 Yuan (ca. 14.000 Euro) im Voraus zahlen müssten, um die Kosten zu decken. Außerdem drohten sie der Familie, sie könne zwar bei der Staatsanwaltschaft eine Beschwerde gegen das Gefängnis einreichen, wenn sie mit der Einschätzung der Todesursache nicht einverstanden sei, aber das würde nichts an dem Ergebnis ändern.

Shis Familie verlangte, seine Krankenakte und die Ergebnisse der Bluttests mitzunehmen. Dies wurde jedoch von den Wärtern abgelehnt, die behaupteten, sie dürften nur einen Blick darauf werfen.

Kurz darauf ließen die Wärter den Leichnam von Shi gegen den Willen seiner Familie einäschern.

Mehrere Praktizierende im Gefängnis 1 der Provinz Yunnan zu Tode gefoltert

Nach den von Minghui gesammelten Informationen wurden mehrere Praktizierende im Gefängnis 1 der Provinz Yunnan zu Tode gefoltert, darunter die Männer Fang Zhengping, Luo Jiangping und Liao Jianfu.

Während die Einzelheiten des Todes von Fang und Liao noch untersucht werden müssen, ist bekannt, dass Luo giftige Substanzen injiziert wurden. Er war in Einzelhaft gehalten und zu schwerer Arbeit im Gefängnis gezwungen worden. Nach nur drei Monaten Haft erkrankte er an Leberzirrhose und wurde am 23. Dezember 2013 in kritischem Zustand zur medizinischen Behandlung entlassen. Er verstarb fünf Tage später im Alter von 51 Jahren.

Angaben zu den Tätern:

Yang Yu, Leiter der Staatssicherheit des Kreises BinchuanLiu Jingyu, stellvertretender Leiter der Staatssicherheit des Kreises BinchuanXia Jianhua, Sekretär der Staatssicherheit des Kreises BinchuanGao Rujin, Vorsitzender Richter am Kreisgericht XiangyunHan Feilong, Richter am Kreisgericht XiangyunZhong Longzhi, Schöffe am Kreisgericht XiangyunLi Bin, Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft XiangyunWu, Gefängniswärter

Frühere Berichte:

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