Tod infolge eines durch Folter verursachten Lungenleidens

(Minghui.org) Zhang Guoyu wurde wiederholt festgenommen, inhaftiert und gefoltert, seit das chinesische kommunistische Regime vor 23 Jahren mit der Verfolgung von Falun Dafa begann. Während er die zweite Strafe im Arbeitslager verbüßen musste, wurde er neun Tage lang in einer unerträglich schmerzhaften Position gestreckt und erlitt dabei eine schwere Lungeninfektion.

Im Jahr 2021 wurde Zhang erneut schikaniert, was ihm große psychische Probleme bereitete. Daraufhin verschlechterte sich der Zustand seiner Lunge erneut. In seinem Unterleib sammelte sich Flüssigkeit an, die zum Versagen mehrerer Organe führte. Er verstarb am 18. Januar 2022 mit 50 Jahren.

Zhang Guoyu

Zhang und seine Frau Shen Lian arbeiteten beide bei einem Kommunikationsunternehmen in der Stadt Dalian, Provinz Liaoning. Sie gewannen viele Preise und wurden von ihren Kollegen in den höchsten Tönen gelobt.

Als Kundendienstleiter half Zhang seinen Kunden oft aus. Einmal lieh er einem älteren Mann, der mit seinen Finanzen zu kämpfen hatte, 3.000 Yuan (ca. 426 Euro) von seinem eigenen Geld.

Erste Arbeitslagerhaft und von Arbeitgebern entlassen worden

Nach Beginn der Verfolgung ging das Ehepaar 2001 nach Peking, um sich für das Recht auf die Ausübung von Falun Dafa einzusetzen, und wurde daraufhin verhaftet. Zhang wurde zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Als die beiden inhaftiert wurden, mussten sie ihren Sohn im Vorschulalter zu Hause zurücklassen.

Im Gefängnis Yaojia weigerte sich Zhang, ein Namensschild zu tragen, woraufhin die Wärter ihn in Einzelhaft sperrten und andere Häftlinge aufforderten, ihn zu schlagen. Sie fesselten ihn mit Handschellen an ein Bett, bedeckten seinen Kopf mit einem Helm und schlugen ihn. Seine Beine wurden dabei schwer verletzt, deshalb konnte er das Bett nicht verlassen. Die Wärter legten ihm so enge Handschellen an, dass seine Finger noch einen Monat später taub waren.

Zhang wurde gezwungen, über 20 Tage lang im Bett zu liegen, ohne Bettzeug oder Decke. Die einzige Zeit, in der er aufstehen durfte, war der Gang zur Toilette und die Einnahme der Mahlzeiten, und das war weniger als eine Stunde pro Tag. Er durfte sich nicht waschen oder die Kleidung wechseln. Als man ihn schließlich aus dem Bett heraus ließ, waren seine Hände und Füße aufgrund der schlechten Durchblutung stark geschwollen.

Im Zuge der politischen Leitlinie, die Jiang Zemin ausgegeben hatte – „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch“ – entließ das Kommunikationsunternehmen Zhang und seine Frau Shen. Sie legten bei der Schlichtungsstelle für Arbeitsfragen, dem örtlichen Gericht und dem Mittleren Gericht Berufung ein, jedoch ohne Erfolg.

Zweiter Arbeitslageraufenthalt

Zhang wurde am 12. September 2006 erneut verhaftet, nur eine Woche nachdem er seine Arbeit in einem neuen Unternehmen aufgenommen hatte. Beamte des Polizeireviers Jiaojinshan durchsuchten seine Wohnung und beschlagnahmten seinen Drucker, seine Einwohneranmeldung, Ausweise, ein Schild mit der Aufschrift „Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht“, den Prinzipien von Falun Dafa und ein Foto des Begründers von Falun Dafa. Kurze Zeit später wurde er zu zwei weiteren Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Aufgrund der körperlichen und seelischen Qualen erlitt Shen im Jahr 2001 einen Nervenzusammenbruch und war desorientiert. Gerade als sie sich wieder erholt hatte, wurde ihr mit der jüngsten Verhaftung von Zhang ein weiterer Schlag versetzt. Sie suchte die Polizeiwache auf, um seine Freilassung zu fordern, wurde aber stattdessen von den Beamten bedroht und verfolgt. Sie erlitt einen weiteren Nervenzusammenbruch und befand sich erneut im Delirium.

2007 in ein Zwangsarbeitslager gebracht

Zhang wurde 2007 von dem Beamten Wang Shiwei in das Zwangsarbeitslager Benxi gebracht. Anfangs taten die Wärter so, als seien sie nett zu ihm und boten ihm an, mit seiner Familie zu telefonieren.

Seine Familie reiste im September 2007 aus Dalian an, um ihn zu besuchen. Der Wärter Liu Shaoshi wollte, dass mehrere andere Wärter und ehemalige Praktizierende, die Falun Dafa aufgegeben hatten, an dem Treffen teilnehmen. Liu behauptete, dass Zhang für seine Familie verantwortlich sein müsse, und deutete an, seine Familie solle ihn überreden, Falun Dafa aufzugeben.

Da Zhang sich weigerte, Kompromisse einzugehen, brach Liu schließlich den Kontakt zu seiner Familie ab. Als sie ihn erneut besuchen wollten, lehnte Liu ihre Bitte um ein Treffen ab. Das Gleiche geschah auch mit anderen Praktizierenden, die an ihrem Glauben festhielten. Selbst als ihre Familien im eisigen Winter den weiten Weg zum Arbeitslager zurücklegten, erlaubte Liu ihnen nicht, ihre Familienangehörigen zu sehen.

Kurz nach dem chinesischen Neujahrsfest 2008 sagte Wärter Liu zu Zhang: „Ich habe gerade mit Ihrer Mutter gesprochen. Ihr Vater war so wütend auf Sie, dass er gestorben ist.“ Daraufhin verbreitete ein anderer Wärter, Guo Tieying, Gerüchte über Zhang und warf ihm vor, den Tod seines Vaters verursacht zu haben. Als Zhang später entlassen wurde, erfuhr er von seiner Mutter, dass sein Vater wegen der Inhaftierung seines Sohnes deprimiert war und an einem Herzinfarkt verstorben war.

Anfang März 2003 sagte der Wärter Zheng Tao zu Zhang: „Sie müssen Falun Gong aufgeben. Ich erkläre Ihnen im Namen des Rechtszentrums den Krieg!“

Zhang erwiderte: „Wir sind Falun-Dafa-Praktizierende. Wir folgen den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Wir haben keine Feinde. Es erscheint mir sinnlos, mich auf irgendeinen Krieg einzulassen.“

Streckfolter – ähnlich wie „die Folterbank“

Wenn der Glaube eines Praktizierenden durch Täuschung und Emotionen nicht zu erschüttern war, quälte Wärter Liu sie mit der Foltermethode der extremen Streckung. Die Streckfolter wurde von den Wärtern im Zwangsarbeitslager Benxi häufig angewandt, da sie den Praktizierenden kaum äußerlich sichtbare Verletzungen zufügte, dafür aber große innere Schäden.

Neben Zhang waren auch Song Jiwei, Zhang Zhigang, Gao Dong, Wang Zhongming und Gong Fajiu Opfer der Streckfolter.

Die Wärter stellten zwei Einzelbetten zusammen und befestigten die vier Gliedmaßen der Praktizierenden an den Ecken der beiden Betten. Sie fesselten die Praktizierenden zunächst mit Handschellen an das Bett, tauschten diese aber später gegen Seile aus, nachdem die Handschellen in die Handgelenke von Wang Xuefei eingeschnitten und äußere Verletzungen verursacht hatten.

Von Zeit zu Zeit zogen die Wärter die Seile an oder zogen die Betten weiter auseinander, indem sie die Lücke zwischen ihnen mit Ziegelsteinen ausfüllten. Das Ergebnis war eine Art „Folterbank“.

In einigen extremen Fällen banden die Wärter die vier Gliedmaßen der Praktizierenden an den oberen Teil des Bettgestells und ließen ihre Körper in der Luft hängen. Ein Praktizierender war durch diese Folter in einen vegetativen Zustand geraten, deshalb wurde sie später nicht mehr angewandt. Stattdessen wurde eine raffiniertere Methode entwickelt, um Schmerzen zu verursachen, ohne das Risiko einzugehen, zu weit gegangen zu sein.

Folternachstellung: extremes Strecken

Am 11. März 2003 sperrten die Wärter Zhang in Einzelhaft. Drei Tage später fesselten sie ihn neun Tage lang in der Position der „extremen Streckung.“ Sie planten, ihn für längere Zeit gefesselt zu halten und ihn so zu zwingen, Falun Dafa abzuschwören und Informationen über andere Praktizierende preiszugeben.

Am neunten Tag hatte Zhang Atemprobleme und andere Symptome. Die Wärter brachten ihn ins Krankenhaus. Der Arzt stellte eine schwere Lungeninfektion fest, die sofort behandelt werden musste. Die Wärter weigerten sich, ihn im Krankenhaus zu belassen und brachten ihn stattdessen in die Klinik des Arbeitslagers.

Zhang litt eine Woche lang unter anhaltend hohem Fieber, bis sich seine Temperatur schließlich wieder normalisierte, nachdem er täglich drei Flaschen Infusionen erhalten hatte. Da er die Verfolgung nicht mehr ertragen konnte, gab er eine Erklärung ab, in der er Falun Dafa abschwor.

Als Zhangs Bruder ihn Anfang April besuchte, sagte der Wärter Guo Tieying zu ihm, dass Zhang, weil er nicht das vorgeschriebene Lied sang oder die Regeln nicht befolgte, zu einer streng kontrollierten Gruppe verdonnert worden sei. Diese bestand lediglich darin, dass er morgens „Unterricht“ hatte und nachmittags leichte Arbeiten verrichten musste. Da viele Familien der Praktizierenden den Wärtern vertrauten, glaubten sie nicht daran, dass ihre Angehörigen gefoltert wurden. Sie waren sich sicher, dass die Wärter die Verantwortung für ihre Familienangehörigen übernehmen würden.

Am 11. Juli 2003 gaben Zhang und ein weiterer Praktizierender, Song Jiwei, eine feierliche Erklärung ab, in der sie ihre vorherige Erklärung, Falun Dafa abzuschwören, für null und nichtig erklärten. Die Wärter steckten sie drei Tage später in Einzelhaft. Song wurde dort neun Tage und Zhang vierzehn Tage lang festgehalten.

Während dieser Zeit kamen die Wärter oft und drohten, sie wieder zu strecken, aber sie ließen sich nicht abschrecken.

Als Zhang im September 2008 freigelassen wurde, schikanierten die Behörden ihn und seine Frau weiterhin von Zeit zu Zeit. Er lebte in Angst und enormer Bedrängnis. Im Jahr 2021, während der letzten Schikanen, erlitt er einen Rückfall seiner Lungenerkrankung. Er hatte Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge und im Bauchraum und starb am frühen Morgen des 18. Januar 2022 in einem Krankenhaus an multiplem Organversagen.