Psychische Störung nach Zwangsverabreichung von Medikamenten in der Haft

(Minghui.org) Li Zhongfang wurde wegen der Ausübung von Falun Dafa zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis bekam sie ständig Medikamente gespritzt oder wurde gezwungen, sie einzunehmen. Die 60-jährige Einwohnerin der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan ist nach ihrer Entlassung immer noch verwirrt und hat Mühe, sich selbst zu versorgen. Dennoch schikanieren die Behörden sie und ihre Familienangehörigen weiterhin.

Li wurde am 1. August 2017 beim Lebensmitteleinkauf verhaftet. Um gegen die Verfolgung zu protestieren, trat sie in der Haftanstalt der Stadt Chengdu in den Hungerstreik und wurde zwangsernährt. Einem Insider zufolge mischten die Wärter eine große Menge weißen Pulvers in das Essen.

Li wurde später in das der Haftanstalt angeschlossene Bezirkskrankenhaus Qingyang gebracht. Die Wärter hielten sie mit Handschellen gefesselt und ketteten sie ans Bett. Sie erhielt ständig Infusionen, wobei die Krankenschwester sich weigerte, den Inhalt der Infusionen preiszugeben.

Als Li am 10. April 2018 im Bezirk Qingyang vor Gericht stand, wirkte sie sehr schwach. Ihr Körper zitterte, ihre Lippen zuckten. Sie brauchte lange, um auf eine Frage zu antworten, konnte aber weder klar sprechen noch sich vollständig ausdrücken.

Li wurde später zu dreieinhalb Jahren verurteilt und am 2. Juli 2018 in das Frauengefängnis der Provinz Sichuan, Stadt Chengdu gebracht. Dort war sie verschiedenen Foltermethoden und Schlägen ausgesetzt. Die Wärter erlaubten ihrer Familie nicht, sie zu besuchen.

Als sie am 11. Juli 2018 in die dritte Abteilung des Gefängnisses gebracht wurde, zwangen die Insassen sie, die Gefängnisuniform zu tragen und schnitten ihr die Haare ab. Sie wurde im Raum 412 festgehalten, wo Falun-Dafa-Praktizierende, die sich weigerten, ihrem Glauben abzuschwören, gefoltert wurden. Die Häftlinge schlugen sie die ganze Nacht hindurch bis in den frühen Morgen.

Seitdem zwangen die Wärter Li, Psychopharmaka zu nehmen, mit der Begründung, sie sei geistig verwirrt. Sie wollten sogar ihre Familie zwingen, sie zu überzeugen, die Medikamente einzunehmen. Ihre Familie weigerte sich, dem nachzukommen. Das begründeten sie damit, dass sie vor ihrer Verhaftung völlig gesund gewesen war. Sie fragten, warum sie in der Haft unter diesem Zustand litt. Wenn sie tatsächlich krank sei sollte das Gefängnis ihr einfach Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung gewähren, damit sie sich erholen könne. Doch die Behörden lehnten ihren Antrag mit der Begründung ab, dass das Verfahren schwierig sei.

Einem Insider zufolge wurde Li gezwungen, die unbekannten Medikamente zwei Jahre lang jeden Tag zweimal zu schlucken. Gefängnisbeamte überwachten auch mit Hilfe von Überwachungskameras, ob sie die Medikamente schluckte. Im September 2018, nur zwei Monate nach ihrer Einlieferung in das Gefängnis, war ihr psychischer Zustand bedenklich. Sie lag im Bett, sabberte und spuckte und war oft wie benommen, ihre Augen waren trübe. Außerdem war sie abgemagert und schwach.

Als sie Anfang 2021 entlassen wurde, konnte sie nicht mehr zwischen Tag und Nacht unterscheiden und war auf die Pflege ihrer Familie angewiesen. Gelegentlich sprach sie ein paar Worte über die Folter, die sie im Gefängnis erlitten hatte. Sie wirkte jedoch äußerst nervös und empfindsam, wenn ihre Familie sie nach den Giftinjektionen fragte.

Trotz ihres Zustands kamen Beamte vom Büro 610 von Zeit zu Zeit und schikanierten sie. Sogar ihre Verwandten, zu denen sie seit Langem keinen Kontakt mehr hatte, wurden schikaniert.

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Ms. Li Zhongfang in Critical Condition; Family's Request for Medical Parole Denied