Bilanz bis Februar 2022: Insgesamt 33 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

(Minghui.org) Im Februar 2022 wurde bestätigt, dass 33 Praktizierende, die sich geweigert hatten, ihren Glauben an Falun Dafa} aufzugeben, verurteilt worden waren. 16 von ihnen aren im Jahr 2021 verurteilt worden, zwei im Januar 2022 und 15 im Februar 2022. Aufgrund der strengen Informationszensur in China kann jedoch nicht immer rechtzeitig über die Vorfälle berichtet werden, und nicht alle Informationen sind leicht zugänglich.

Die verhängten Haftstrafen reichten von sechs Monaten bis zu sieben Jahren. Zwölf der Verurteilten sind 60 Jahre oder älter, darunter eine 80-Jährige. Zehn Praktizierende wurden von den Gerichten zu einer Geldstrafe von insgesamt 134.000 Yuan (ca. 19.500 Euro) verurteilt.

Die Falun-Dafa-Praktizierenden kamen aus 14 Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten. Die Provinzen Liaoning (6), Jiangxi (4), Shandong (4), Hebei (3) und Hubei (3) meldeten die meisten Fälle von Verurteilungen. In den übrigen neun Regionen gab es entweder einen oder zwei Fälle.

Nachstehend finden Sie einige ausgewählte Fälle von Verurteilungen. Die vollständige Liste der verurteilten Praktizierenden (einschließlich der im Januar und Februar 2022 bestätigten Fälle) können Sie hier herunterladen (PDF).

Verurteilung älterer Menschen

Polizei stiehlt bei Hausdurchsuchung wertvolle Briefmarkensammlungen

Zhou Xiuhua, eine 73-jährige Frau aus in der Stadt Wuhan in der Provinz Hubei legte am selben Tag Berufung ein, an dem sie wegen Praktizierens von Falun Dafa zu sechs Jahren Haft verurteilt worden war. Ihre Familie reichte am folgenden Tag Beschwerde gegen den Vorsitzenden Richter ein, weil er sie rechtswidrig verurteilt hatte.

Zhou Xiuhua wurde am 15. Juli 2020 zu Hause verhaftet. Nachdem sie und ihr Mann zum Verhör auf das Polizeirevier Wujiashanjie gebracht worden waren, durchsuchte die Polizei stundenlang ihre Wohnung, ohne dass jemand aus ihrer Familie anwesend war. Als die beiden am nächsten Tag freigelassen wurden, stellten sie fest, dass ihre Falun-Dafa-Bücher und zwei wertvolle Briefmarkensammlungen verschwunden waren. Auf Drängen von Zhou willigte die Polizei ein, eine Liste der beschlagnahmten Gegenstände vorzulegen, die jedoch nicht die Briefmarkenbücher enthielt. Die Liste enthielt weder die Namen oder Unterschriften der Beamten, die die Durchsuchung durchgeführt hatten, noch das Polizeisiegel oder gar ein Datum.

Zhou wurde am 28. Januar 2021 auf die Polizeiwache vorgeladen. Als sie dort ankam, nahmen die Beamten sie zu einer körperlichen Untersuchung mit ins Krankenhaus. Obwohl sie die Untersuchung viermal hintereinander nicht bestand, zwang die Polizei die Haftanstalt 1 der Stadt Wuhan, die Praktizierende aufzunehmen. Im Februar 2021 ging die Fallakte von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Dongxihu an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Hanyang über. Zhou wurde anschließend in das Untersuchungsgefängnis 1 der Stadt Wuhan verlegt.

Zhou wurde angeklagt und ihr Fall wurde im Juni 2021 dem Bezirksgericht Hanyang vorgelegt. Am 22. Dezember 2021 fand ihr Prozess statt: in einer 20-minütigen Videokonferenz. Ihre Familie hatte beantragt, sie als nichtanwaltliche Verteidigung vor Gericht zu vertreten, aber der Vorsitzende Richter, Deng Wei, bestand auf der Bestellung eines Anwalts. Der wurde allerdings angewiesen, ein Schuldgeständnis für sie abzugeben.

Yang Kuo, ein Beamter des Mittleren Gerichts der Stadt Wuhan, informierte Zhous Angehörige am 26. Januar 2022, dass sie zu sechs Jahren Haft verurteilt wurde. Yang ging auch selbst in das Untersuchungsgefängnis, um Zhou das Urteil zu überbringen. Es ist nicht klar, warum Yang vom Berufungsgericht und nicht jemand vom erstinstanzlichen Gericht selbst die Nachricht überbrachte. Zhou legte noch am selben Tag Berufung gegen das Urteil ein.

Am nächsten Tag, dem 27. Januar, reichte Zhous Familie Beschwerde gegen Richter Deng Wei vom Bezirksgericht Hanyang ein. Außerdem gegen die Staatsanwaltschaft des Bezirks Hanyang, die Staatsanwaltschaft der Stadt Wuhan, die Staatsanwaltschaft der Provinz Hubei, das Bezirksgericht Hanyang selbst und gegen das Mittlere Gericht der Stadt Wuhan.

Ihre Familie erklärte in ihren Beschwerden, dass das Gericht nach chinesischem Recht keinen zusätzlichen Rechtsbeistand bestellen sollte, wenn ein Angeklagter bereits einen Anwalt hat. Aber selbst als Richter Deng wusste, dass Zhou ein Familienmitglied mit ihrer Verteidigung betraut hatte, habe er trotzdem einen Anwalt für sie bestellt, ohne ihre Familie um Erlaubnis zu fragen oder sie überhaupt zu informieren. Außerdem habe der Richter ignoriert, dass die Polizei rechtswidrig ihre persönlichen Gegenstände beschlagnahmte, ihre Wohnung ohne die Anwesenheit ihrer Familie durchsuchte und ihre Familie über die Anhörung im Unklaren ließ.

Zhous Familie beantragte am 28. Januar beim Obersten Gericht, sie in der Berufungsinstanz zu vertreten. Es ist derzeit nicht klar, ob ihre Berufung oder der Antrag ihrer Familie auf Vertretung angenommen wurde.

74-Jährige verurteilt, weil sie über Falun Dafa berichtet hat

Eine 74-jährige Frau in der Stadt Shantou, Provinz Guangdong, wurde am 29. Januar 2022 zu sechs Monaten Haft verurteilt.

Cai Xiuhua begann 1996 im Alter von 40 Jahren, Falun Dafa zu praktizieren. Sie schreibt der Praxis die Heilung ihrer schweren Magenbeschwerden und ihres Zwölffingerdarmgeschwürs zu, die es ihr unmöglich gemacht hatten, bestimmte Nahrungsmittel zu essen. Der Arzt prognostizierte, dass sie nicht älter als 50 Jahre werden würde, aber sie ist seitdem gesund geblieben.

Am Abend des 13. August 2021 wurde Cai von einem Anwohner angezeigt, weil sie ihm Informationsmaterialien über Falun Dafa gegeben hatte. Die Polizei brach am 16. August in ihre Wohnung ein und beschlagnahmte Dutzende von Falun-Dafa-Büchern, dazugehörige Materialien und andere persönliche Gegenstände. Ihr Sohn Wang Jianshu versuchte, die Polizei zur Vernunft zu bringen und sie von der Durchsuchung der Wohnung abzuhalten, wurde aber selbst verhaftet und einen Tag lang auf der Polizeiwache festgehalten.

Nach der Festnahme wurde Cai in das Untersuchungsgefängnis von Chenghai gebracht. Die Polizei legte ihren Fall am 24. September der Staatsanwaltschaft des Bezirks Chenghai vor. Der Staatsanwalt wies ihren Fall mehrmals wegen unzureichender Beweise zurück, bevor er ihn am 13. November an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Jinping weiterleitete.

Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Jinping erhob im Dezember Anklage gegen Cai. Am 7. Januar 2022 verhandelte das Bezirksgericht Jinping per Videoschaltung gegen sie. Zwei Anwälte plädierten für sie auf nicht schuldig. Der Richter verurteilte sie am 29. Januar zu sechs Monaten Haft.

Vier Jahre Haft für eine 77-Jährige (Stadt Dalian)

Liu Renping, eine 77-jährige Einwohnerin der Stadt Dalian in der Provinz Liaoning wurde Anfang Dezember 2021 zu vier Jahren Haft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert.

Liu wurde am 3. Juni 2021 verhaftet, als sie sich um ihren Ex-Mann kümmerte, der in den letzten Jahren schwer erkrankt war und sich nur noch mit Mühe selbst versorgen konnte. Am nächsten Tag rief ihr Ex-Mann Zhang Lianzhu, den stellvertretenden Leiter der Polizeiwache Dalianwan an, der Liu verhaftet hatte, und forderte ihre Freilassung.

Am 4. Juni wurde sie freigelassen, aber erneut verhaftet, als sie am nächsten Tag zur Polizeiwache ging, um die Rückgabe ihrer beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher zu fordern. Auch ihre Wohnung wurde dann durchsucht.

Als Lius Tochter, die außerhalb der Stadt arbeitete, von der Verhaftung ihrer Mutter erfuhr, nahm sie Urlaub und reiste nach Dalian, um die Freilassung ihrer Mutter zu erwirken. Dort erfuhr sie jedoch, dass die Polizei den Fall an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet hatte.

Das Bezirksgericht Ganjingzi führte später eine geheime Videoanhörung zu Lius Fall durch, ohne ihre Familie zu informieren. Anfang Dezember 2021 verurteilte das Gericht Liu zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (ca. 5.200 Euro).

Liu bestand darauf, dass sie mit dem Praktizieren von Falun Dafa und dem Besitz von Falun-Dafa-Büchern zu Hause gegen kein Gesetz verstoßen habe. Am 16. Dezember legte sie beim Mittleren Gericht der Stadt Dalian Berufung ein. Es ist nicht klar, ob das übergeordnete Gericht über ihren Fall bereits entschieden hat.

Lius Ex-Mann war verzweifelt, als er mit ansehen musste, wie die Polizei seine Wohnung durchwühlte. Er konnte weder essen noch gut schlafen und verstarb kurz darauf.

Ehepaar wegen seines Glaubens inhaftiert

Ein Ehepaar aus der Stadt Wuzhong, Provinz Ningxia wurde im Januar 2022 ins Gefängnis gebracht. Der Grund für ihre Inhaftierung: Beide sind Falun-Dafa-Praktizierende.

Ma Xiongde, 73, ist pensionierter Ingenieur einer Uhrenfabrik. Seine Frau Zheng Fengying, 70, die ebenfalls pensioniert ist, hatte auch dort gearbeitet. Beide wurden am 22. Februar 2021 verhaftet. Die Polizisten nahmen sie zunächst in Strafhaft und stellten sie dann am 21. März unter Hausarrest. Ihre Verhaftung wurde am 27. März von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Litong genehmigt.

Am 5. August stand das Paar im Bezirk Litong vor Gericht und wurde am 14. September zu eineinhalb Jahren Haft und 5.000 Yuan (ca. 700 Euro) Geldstrafe verurteilt. Seit Anfang Januar 2022 befinden sich die beiden in dem sogenannten Erziehungszentrum für Gefangene, das dem Gefängnis Ningxia untersteht.

Vor ihrer jüngsten Verurteilung waren die Eheleute in den vergangenen zwei Jahrzehnten wiederholt wegen ihres Glaubens verfolgt worden. Das erste Mal wurden sie 2000 festgenommen und inhaftiert, weil sie mehrere Beschwerden an das nationale Petitionsbüro und das Petitionsbüro von Ningxia geschrieben hatten und Informationsmaterialien über Falun Dafa weitergegeben hatten.

Im Februar 2001 kam ein örtlicher Fernsehsender, um Propagandavideos gegen Falun Dafa zu produzieren. Als sich Zheng weigerte mit dem Sender zusammenzuarbeiten, wurde sie erneut verhaftet und zu zwei Jahren Zwangsarbeit im Frauenlager von Yinchuan verurteilt. Als sie noch eingesperrt war, wurde auch ihr Mann verhaftet und zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt. Im Arbeitslager hatten die Wärter Falun-Dafa-Schriften in seiner Kleidung gefunden, die er Zheng während seines Besuchs geben wollte.

Nur einen Monat nach Mas Entlassung wurden er und Zheng erneut verhaftet. Am 28. Dezember 2004 verurteilte das Bezirksgericht Litong ihn zu fünf Jahren und Zheng zu drei Jahren Haft mit drei Jahren Bewährung.

Das Ehepaar wurde im September 2012 erneut verhaftet. Im Januar 2013 wurde Zheng zu sieben Jahren und Ma zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Ihre Berufungsklagen wurden von der übergeordneten Instanz abgelehnt.

Über 80 Jahre alte Frau verurteilt

Cai Zefang aus der Stadt Nanchong in der Provinz Sichuan wurde am 29. Oktober 2021 abends zuhause schikaniert. Sie weigerte sich, die vorbereiteten Verzichterklärungen [auf Falun Dafa] zu unterzeichnen und die Polizisten gingen nach einer Stunde unverrichteter Dinge weg. Sie reichten ihren Fall kurz darauf bei der Staatsanwaltschaft ein.

Das Kreisgericht Yingshan verurteile Cai, die über 80 Jahre alt ist, zu eineinhalb Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (ca. 420 Euro).

Cai wurde in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Nanchong gebracht. Wegen ihres gefährlich hohen Blutdrucks nahmen die Wärter sie dort jedoch nicht auf und so wurde sie noch am selben Tag freigelassen.

Familie wegen Verfolgung getrennt

Alleinerziehender Vater zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, Ehefrau vor sieben Jahren gestorben, beide wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verfolgt

Chen Mingxi, ein 52-jähriger Einwohner von Chongqing wurde kürzlich zu vier Jahren Haft verurteilt, weil er Falun Dafa praktiziert. Er hatte bereits zwei Haftstrafen in Zwangsarbeitslagern abgesessen, eine im September 2000 und die andere im April 2011, insgesamt drei Jahre lang. Durch die Folter, die er während der ersten Haftstrafe erdulden musste, war er behindert.

Chens Frau, Wang Xiaoxia, die ebenfalls Falun Dafa praktizierte, starb am 22. Oktober 2015. Drei Tage zuvor hatte sie das Bewusstsein verloren und zwar kurz vor ihrer Gerichtsverhandlung wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa. Die Tochter des Paares im Teenageralter kämpft nun alleine ums Überleben.

Chen Mingxi, seine verstorbene Frau Wang Xiaoxia und die gemeinsame Tochter

Als Chen am 8. Juni 2021 um 8 Uhr morgens seine Wohnung verlassen wollte, umstellten ihn ein Dutzend Beamte und brachen bei ihm ein. Sie beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher, einen Drucker, einen Computer und über 10.000 Yuan (ca. 1.420 Euro) in bar. Die konfiszierten Gegenstände füllten vier große Taschen und einen Koffer.

Chen wurde auf das Polizeirevier Shuanglong gebracht und verhört. Die Polizei brachte ihn zu drei verschiedenen Einrichtungen zur körperlichen Untersuchung. Da überall ein gefährlich hoher Blutdruck festgestellt wurde, ließ die Polizei ihn am Abend gegen Kaution frei. Am nächsten Morgen forderte die Polizei ihn auf, zur Polizeiwache zu kommen, um einen Bescheid über einen sechsmonatigen Hausarrest zu unterschreiben.

Gleichzeitig legte die Polizei seinen Fall der Staatsanwaltschaft des Bezirks Jiangbei vor, die daraufhin Anklage gegen ihn erhob und seinen Fall an das Bezirksgericht Jiangbei weiterleitete.

Chen erschien am 23. Dezember 2021 vor Gericht. Staatsanwalt Liu Jie verlas die Anklageschrift, woraufhin Chen wahrheitsgemäß erklärte, dass Falun Dafa in China nie durch ein Gesetz kriminalisiert worden sei. Sein Anwalt fügte hinzu, dass er niemandem durch das Praktizieren von Falun Dafa Schaden zugefügt habe.

Als Chen seine abschließende Verteidigungsrede vorlesen wollte, unterbrach der Vorsitzende Richter Sun Hongtao ihn und vertagte die Verhandlung. Er sagte zu Chen: „Warum müssen Sie so dickköpfig sein? Wenn Sie keine Minderjährige zu versorgen hätten, hätten wir Sie schon viel früher verhaftet.“

Zwei Monate später, am 18. Februar, verkündete der Richter, dass Chen zu vier Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 13.000 Yuan (ca. 1.850 Euro) verurteilt worden war.

Mutter einer Kanadierin erneut wegen ihres Glaubens verhaftet

Kürzlich wurde eine 62-jährige ehemalige Lehrerin das zweite Mal zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Ihre wurde vorgeworfen, am 12. Juni 2021 Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt zu haben. Die in Kanada lebende Tochter ruft nun die internationale Gemeinschaft auf, bei der Befreiung ihrer Mutter mitzuhelfen.

Tang Huafeng lebt im Bezirk Yuci der Stadt Jinzhong, Provinz Shanxi. Am 12. Juni 2021 ging sie auf dem örtlichen Bauernmarkt einkaufen; auf dem Drachenbootfest verteilte sie Informationsmaterialien über Falun Dafa an die Einheimischen. Jemand zeigte sie an, woraufhin sie zur Polizeiwache gebracht wurde. 15 Tage behielt die Polizei sie in Gewahrsam. Beamte durchsuchten ihre Wohnung und beschlagnahmten ihr Notizbuch, in dem sie Schriften von Falun Dafa handschriftlich übertragen hatte, sowie ein Bild des Begründers von Falun Dafa.

Tang wurde im Untersuchungsgefängnis Jinzhong festgehalten. Besuche von ihrer Familie waren nicht erlaubt. Shen Jianjun vom Amt für öffentliche Sicherheit und Li Xiuqing, ein Agent des Büro 610 warfen der Praktizierenden vor, einen USB-Stick mit Informationen über Falun Dafa weitergegeben zu haben. Sie behaupteten, Tang sei Wiederholungstäterin, da sie bereits 2015 zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden war. Die Materialien, die sie verteilt habe, wären Grund genug für eine weitere Freiheitsstrafe.

Alice Zhang, Tangs in Kanada lebende Tochter, fordert die internationale Gemeinschaft auf, ihre Mutter zu retten. Sie erinnerte an die Verfolgung ihrer Mutter in der Vergangenheit. Bereits im Zeitraum 2006 bis 2008 musste diese zwei Jahre im Arbeitslager verbringen. Im Jahr 2015 folgten weitere dreieinhalb Jahre Haft. „Die Kommunistische Partei Chinas hat ihr die Bürgerrechte, die Glaubens- und Meinungsfreiheit entzogen und nach 30 Jahren harter Arbeit ihre Rente ausgesetzt. Während ihrer Haft fiel meine Mutter einmal wegen eines Herzinfarkts in Ohnmacht“, schilderte Alice Zhang.

Tangs Tochter fordert die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) auf, ihre Mutter und alle anderen inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden freizulassen. „Ich fordere auch die kanadische Regierung auf, Maßnahmen zu ergreifen, um Kanadas Werte – Demokratie, Freiheit und Menschenrechte – zu verteidigen und die Menschenwürde zu wahren.“

Mann aus Shandong zu sieben Jahren Haft verurteilt, Vater ebenfalls wegen Glaubens an Falun Dafa inhaftiert

Gao Peng, ein Einwohner der Stadt Weifang in der Provinz Shandong wurde kürzlich zu sieben Jahren Haft verurteilt, weil er Informationsmaterialien über {{Falun Dafa verteilt hatte.

Gaos Verurteilung erfolgte, während sein Vater, Gao Guangcheng, ebenfalls wegen seines Glaubens an Falun Dafa im Gefängnis saß. Der ältere Gao war am 27. April 2020 verhaftet worden, weil er mit Mitmenschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Am 10. Dezember 2020 verurteilte das Gericht in Qingzhou ihn zu 1,5 Jahren Haft und verlete ihn am 8. Dezember 2021 vom Untersuchungsgefängnis in Changle in das Gefängnis der Provinz Shandong.

Gao Peng, Mitte 30, wurde am 18. Mai 2021 verhaftet, nachdem er von Yang Shuguang, Yang Jinwei und Yang Zhonghua aus dem Dorf Zaohu angezeigt worden war, weil er dort Falun-Dafa-Materialien verteilt hatte. Die Polizei durchsuchte seine Wohnung und beschlagnahmte seine Falun-Dafa-Bücher, seinen Computer und sein Mobiltelefon.

Gao wurde am 20. Mai gegen 21:00 Uhr nach Hause getragen. Er war nicht in der Lage zu gehen. Als seine Familie die Polizei fragte, was passiert sei, antwortete sie, dass er sich nur etwas gezerrt habe und erlaubte Gao nicht zu sprechen. Am nächsten Morgen stellte Gaos Familie fest, dass sein rechter Arm geschwollen war und er nichts mehr halten konnte.

Vom 21. bis 25. Mai kam die Polizei jeden Morgen gegen sechs Uhr, um Gao abzuholen. Jeden Abend gegen 21:00 Uhr wurde er nach Hause geschickt. Am Morgen des 25. Mai durchsuchte Zhao Shisheng von der Staatssicherheit seine Wohnung ein weiteres Mal, bevor er fortging.

Gao kehrte am 26. Mai nicht zurück, nachdem er am Morgen abgeführt worden war. Am nächsten Tag wurde seine Familie darüber informiert, dass seine Verhaftung am Nachmittag des Vortages von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Changle genehmigt worden war. Er sei bereits in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Changle gebracht worden, hieß es.

Die Behörden verlegten Gao am 10. Juni in das Untersuchungsgefängnis von Weifang, ohne seine Angehörigen zu informieren. Diese erfuhren erst am 18. Juni von der Verlegung, als sie zum Untersuchungsgefängnis des Bezirks Changle gingen, um eine Bareinzahlung für ihn zu leisten. Sie riefen mehr als zehn Mal bei der Staatssicherheit des Bezirks Changle an, um sich nach seinem Fall zu erkundigen, aber niemand nahm den Anruf entgegen.

Am 13. August legte die Polizei Gaos Fall der Staatsanwaltschaft von Qingzhou vor. Er wurde am 10. September angeklagt. Das Gericht von Qingzhou teilte seiner Familie am 17. Dezember mit, dass er am 20. Dezember per Videokonferenz vor Gericht gestellt werden sollte. Vor kurzem erfuhr seine Familie, dass er zu sieben Jahren Haft und einer Geldstrafe von 50.000 Yuan (ca. 7.000 Euro) verurteilt worden war. Er hat gegen das Urteil Berufung eingelegt.

Für Falun Dafa eingesetzt und verhaftet

Praktizierende muss Strafe über 1.600 Kilometer von ihrer Heimat verbringen

Eine Praktizierende aus der Stadt Langzhong, Provinz Sichuan, wurde im August 2021 von einem 1.600 Kilometer von ihrer Heimat entfernt liegendem Gericht verurteilt. Drei Jahre hatte sie bereits in Haft verbracht. Das Urteil erging nur wenige Monate nach Ablauf einer vorherigen Haftstrafe.

Anfang Januar 2022 wurde Zheng Suhua von Justizbeamten zu Hause verhaftet. Die Beamten kamen aus dem etwa 1.600 Kilometer entfernten Bezirk Qixia der Stadt Nanjing, Provinz Jiangsu. Zur Verbüßung ihrer Strafe nahmen die Beamten Zheng mit. Ihre Familie wusste davon nichts.

Zheng Suhua in früheren Zeiten

Die 65-jährige Rentnerin arbeitete früher in einer Seidenfabrik. Im Jahr 2007 hatte sie begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Seit 2010 wurde sie neunmal verhaftet, einmal in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten und zu drei Gefängnisstrafen verurteilt – und das alles nur, weil sie andere Menschen über die Verfolgung aufmerksam gemacht hatte.

Als Zheng am 18. Februar 2014 Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte, wurde sie festgenommen. Beamte der Polizeiwache Dongcheng beschlagnahmten ihr Fahrrad, ihre Handtasche und Falun-Dafa-Materialien. Am Nachmittag durchsuchten die Beamten ihre Wohnung und nahmen dort ein Mobiltelefon, Falun-Dafa-Bücher und weitere Informationsmaterialien mit.

Zheng verbrachte acht Monate Strafhaft im Untersuchungsgefängnis Nanchong, rund 100 Kilometer entfernt von ihrer Heimat Langzhong. Am 21. Oktober verurteilte ein Gericht sie zu drei Jahren Haft. Während ihrer Haftzeit wurden ihre Rentenbezüge ausgesetzt.

Nach ihrer Freilassung im Jahr 2018 reiste Zheng in die Stadt Nanjing, Provinz Jiangsu. Dort wollte sie sich um ihre Schwiegertochter und ihr neugeborenes Enkelkind kümmern. Weil sie in einem Bus mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte, wurde sie angezeigt. Beamte der Polizeiwache des Bezirks Qixia nahmen sie daraufhin fest.

Vier Monate später wurde Zheng auf Kaution freigelassen und kehrte zurück nach Langzhong. Als sie am 5. Juli 2019 eine andere Praktizierende besuchte, wurde sie erneut festgenommen. Die Beamten waren gerade dabei, die Wohnung dieser Praktizierenden zu durchsuchen. Beide Praktizierenden wurden zum Verhör zur Polizeiwache gebracht. Am selben Nachmittag durchsuchten Beamte auch Zhengs Wohnung.

Am nächsten Tag brachte man Zheng ins Untersuchungsgefängnis Nanchong. Am 7. Dezember 2019 verurteilte ein Gericht sie zu eineinhalb Jahren Haft, während ihre Rente erneut ausgesetzt wurde.

Nur wenige Monate nach ihrer Entlassung im Januar 2021 erhielt sie eine Vorladung vom Bezirksgericht Qixia in Nanjing wegen ihrer Verhaftung im Jahr 2018. Zheng weigerte sich, darauf zu reagieren. In der Zwischenzeit suchte sie das lokale Sozialversicherungsamt in Lanzhong auf und forderte die Rückzahlung ihrer Rente. Unter dem enormen Druck der Verfolgung kam es zu häufigem Streit mit ihrem Mann. Er beschimpfte und schlug sie häufig.

Später reisten Justizbeamte des Bezirks Qixia von Nanjiang nach Langzhong, um Zheng festzunehmen. Das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Qixia nahm sie später nicht auf, weil sie aufgrund der Schläge ihres Mannes einen Knochenbruch erlitten hatte. Daher brachten die Justizbeamten Zheng zurück nach Langzhong.

Im August 2021 lud das Bezirksgericht Qixia die Praktizierende erneut vor. Als sie jegliche Antworten verweigerte, verhängten das Gericht Qixia und das Gericht der Gemeinde Baoning in Langzhong ein Jahr Haft und 10.000 Yuan (rund 1.500 Euro) Geldstrafe. Zhengs Mann bezahlte zwar die Geldstrafe, aber die Behörden verlangten von ihm weitere 6.000 Yuan (rund 900 Euro).

Im Jahr 2022 reisten Justizbeamte des Bezirksgerichts Qixia erneut nach Langzhong. Sie brachten Zheng nach Nanjing mit der Begründung, dass sie noch acht Monate Strafe absitzen müsse. Von ihrer Familie hat Zheng seither nichts gehört.

Mann aus Hebei verurteilt, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte

Huang Honglei, ein Angestellter des Kailuan Zhongrun Kohlechemie-Unternehmens, wurde am 30. März 2021 verhaftet. Jemand hatte ihn angezeigt, weil er in einem Wohngebiet Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Polizisten hielten ihn bis zum 2. April auf der Polizeiwache fest und brachten ihn dann in die Haftanstalt Leting. Auch seine Wohnung wurde durchsucht.

Als Huangs Anwalt ihn am 11. April besuchen wollte, hielten die Wärter ihn auf und forderten von ihm, einen Coronavirus-Test und ein Schreiben vorzulegen. (Der Zweck des Schreibens war nicht klar).

Die Staatsanwaltschaft der Wirtschaftsentwicklungszone des Bezirks Haigang genehmigte Huangs Verhaftung am 22. April 2021. Im Mai 2021 übertrug sie seinen Fall an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Luannan, die für alle Falun-Dafa-Fälle in der Region Tangshan zuständig ist. Anfang Juni 2021 wurde gegen Huang Anklage erhoben.

Das Bezirksgericht Luannan hielt drei Anhörungen zu Huangs Fall ab, und zwar am 25. August, am 26. November und am 29. Dezember 2021. Im ersten Termin beantragte der Staatsanwalt Li Guohua eine Freiheitsstrafe von acht bis zwölf Monaten vor. Huangs Verteidiger hielt dagegen: Der Staatsanwalt habe keine Beweise dafür vorgelegt, gegen welches Gesetz Huang angeblich verstoßen habe. Nach der Anhörung wies der Staatsanwaltschaft die Polizei an, weitere Beweise zu sammeln. Als drei Monate später eine weitere Anhörung stattfand, konnte der Staatsanwalt noch immer keine stichhaltigen Beweise vorlegen, um Anklage zu erheben.

Während der dritten Anhörung am 29. Dezember wandte Huang ein, dass das Praktizieren von Falun Dafa gegen kein Gesetz verstoße. Er trotzte auch dem Druck der Behörden und weigerte sich, seinen Glauben aufzugeben. Der Vorsitzende Richter Li Changjian vertagte die Anhörung. Er sprach außerhalb des Gerichtssaals unter vier Augen mit dem Staatsanwalt. Am nächsten Tagen verkündete der Richter sein Urteil: eineinhalb Jahre Haft und 3.000 Yuan (rund 440 Euro) Geldstrafe. Am 18. Februar 2022 wurde Huang ins Gefängnis Jidong gesperrt.

Drei Jahre Haft, weil sie zwei Kindern Falun-Dafa-Übungen beibrachte

Eine Einwohnerin des Kreises Tianzhu, Provinz Guizhou wurde heimlich zu drei Jahren Haft verurteilt. Jemand hatte sie angezeigt, weil sie zwei Kindern die Falun-Dafa-Übungen beigebracht hatte.

Yang Xiaohan wurde von einer Familie in der Stadt Kaili als Kindermädchen für deren beiden Kinder im Alter von drei und fünf Jahren eingestellt. In ihrer Freizeit brachte sie den beiden Kindern die Falun-Dafa-Übungen bei und unterrichtete sie in den Grundprinzipien der Praxis, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht.

Als die Eltern der Kinder nach Hause kamen, zeigten die Kinder ihnen die Übungen. Die Mutter erzählte später ihrer Schwester davon. Die Schwester, die für die Staatssicherheitsabteilung der Stadt Kaili arbeitet, zeigte Yang an.

Yang wurde verhaftet und in Isolationshaft gesperrt. Ihre Familie wurde im August 2021 von Wu Tong, dem Leiter der Staatssicherheitsabteilung, darüber informiert, dass Yang zu drei Jahren Haft verurteilt worden war.

Frühere Berichte:

Bilanz für den Januar 2022: Insgesamt 132 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Jahresbericht 2021: Insgesamt 1.187 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt