Toronto, Kanada: Kundgebung in Gedenken an den friedlichen Appell vom 25. April 1999 in Peking

(Minghui.org) Am 14. April trafen sich kanadische Falun-Dafa-Praktizierende in Toronto vor dem Gebäude der Provinzregierung zu einer Kundgebung im Gedenken an den 23. Jahrestag des friedlichen Protests in Peking.

Praktizierende bei den Übungen vor dem Provinzgebäude in Toronto am 14. April

Vor 23 Jahren, am 25. April 1999, hatten sich rund 10.000 Falun-Dafa-Praktizierende vor dem Nationalen Petitionsbüro in Peking versammelt. Sie forderten damals die Freilassung von 45 Praktizierenden, die einen Tag zuvor in Tianjin gesetzwidrig verhaftet worden waren. Über das Ereignis berichteten selbst die Mainstream-Medien außerhalb Chinas, denn der Mut und das friedliche Auftreten der Praktizierenden beeindruckte die Welt. 

Einige von ihnen waren jetzt, über zwei Jahrzehnte später, bei der Veranstaltung in Toronto dabei.

Praktizierende, die an dem friedlichen Protest am 25. April 1999 teilgenommen haben

Die Praktizierenden führten die Falun-Dafa-Übungen vor und sprachen mit Leuten über die Verfolgung ihres Glaubens in China. Sie baten die Passanten, sich näher über Falun Dafa und die wahre Natur der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) zu informieren und aus der Partei auszutreten. Viele Passanten unterschrieben eine Petition, um die seit Jahrzehnten andauernde Verfolgung zu beenden

Augenzeugen des friedlichen Protestes

Feng Xiumin spricht auf der Kundgebung

Die Augenzeugin Feng Xiumin berichtete in ihrer Rede auf der Kundgebung, dass sie für die Stadtverwaltung von Tianjin gearbeitet habe. Sie war beim Appell des 25. April 1999 dabei gewesen. Am 18. April hatte sie von einem Praktizierenden erfahren, dass in der Zeitschrift Youth Expo des Bildungsinstituts von Tianjin ein Beitrag veröffentlich worden war, mit dem Falun Dafa diffamiert wurde. Da der Inhalt nicht der Wahrheit entsprach, wollte Feng gemeinsam mit anderen Praktizierenden die Tatsachen gegenüber der Redaktion richtigstellen. Als sie beim Zeitungsgebäude ankamen, befanden sich dort etwa 400-500 Praktizierende im Innenhof, die geduldig warteten. Fünf von ihnen gingen als Vertreter in die Redaktion, um die fehlerhafte Berichterstattung zu besprechen.

Der Praktizierende Hao, einer von Fengs Übungsgruppe, war einer der fünf Personen. Er schilderte gegenüber den Redakteuren, welche positiven Wirkungen Falun Dafa auf sein Kind gehabt habe. Nachdem es begonnen hatte zu praktizieren, verschwanden seine Krankheiten und in der Schule brachte es gute Leistungen. Der Verantwortliche der Zeitschrift meinte, dass man das Bestmögliche tun werde, um die veröffentlichte Ausgabe zurückzunehmen. Allerdings benötige es dazu der Genehmigung höherer KP-Funktionäre. 

Doch die Tage vergingen und die Redaktion meldete sich nicht. Feng kam jeden Morgen zu dem Gebäude und kehrte erst spätabends heim. Sie und die anderen Praktizierenden harrten friedlich vor dem Büro aus – in der Erwartung einer Antwort.

„Schließlich teilte uns das Büro der Zeitschrift mit, dass die Ausgabe nicht zurückgerufen werden könne. Aber die Praktizierenden gingen nicht fort. Wir wollten nicht zulassen, dass der Artikel, der voller Fehler war, die Menschen in die Irre leitete“ erinnerte sich Feng.

„Am frühen Morgen des 23. April 1999 begann das Bildungsinstitut, eine Nachricht zu verbreiten, womit alle aufgefordert wurden, den Ort schnellstmöglich zu verlassen. Es hieß, dass der Platz um 19 Uhr geräumt werde. Die Teilnehmer saßen still da und meditierten. Gegen 19 Uhr trafen vier Militärfahrzeuge ein und parkten auf der linken Seite der Einfahrt, ein großer Bus auf der rechten.

Viele junge bewaffnete Polizisten in Tarnuniform sprangen aus den Fahrzeugen; sie hatten Funkgeräte und Elektroschlagstöcke dabei. Sie fuchtelten mit den Schlagstöcken herum und trieben die Praktizierenden fort. Auf diejenigen, die sich nicht bewegten, prügelten sie hemmungslos ein“, schilderte Feng.

„Viele Praktizierende hatten blutige Striemen an Kopf und Körper und konnten sich nicht mehr bewegen. Einige Praktizierende ertrugen die Schmerzen und gingen nicht weg. Sie wurden entweder von der Polizei vom Gelände getragen und an den Straßenrand gezerrt oder in den Bus gebracht. Später erfuhr ich, dass 45 Praktizierende verhaftet worden waren.“

Nach diesem Vorfall hatte Feng den Eindruck, dass das Redaktionsbüro das Problem nicht lösen konnte. Daher suchte sie mit anderen Praktizierenden die Stadtverwaltung auf. Sie stellten sich in einer Reihe auf und wartete am Seiteneingang.

„Um 2 Uhr nachts kamen zwei Beamte der Stadtverwaltung heraus und meinten, sie könnten das Problem nicht lösen. Sie sagten uns, wir müssten nach Peking fahren und eine Beschwerde einreichen.“

Am 25. April fuhr Feng mit dem Bus nach Peking. Nach ihrer Aussage traf sie am Nachmittag beim Nationalen Petitionsbüro ein. Vor dem Büro warteten bereits etwa 10.000 Menschen – still standen sie entlang einer Mauer. Die Straße war voller Militärfahrzeuge, wodurch die Atmosphäre angespannt war.

Alle Praktizierenden warteten auf das Ergebnis, das die Vertreter aus ihren Reihen im Gespräch mit dem Premierminister erzielen würden. Gegen 21 Uhr kamen sie zurück. Es hieß, das Problem sei gelöst. Der Premierminister habe geäußert, dass Falun Dafa eine gute Praxis sei. Er habe den untergeordneten Beamten den Befehl gegeben, die verhafteten Praktizierenden freizulassen. Daraufhin machten sich alle Praktizierenden auf den Heimweg.

Touristin erinnert sich: Meine Eltern waren dabei

Song aus Kentucky

Song auf Kentucky erkundigte zum Zeitpunkt der Kundgebung gerade Toronto. Sie blieb stehen und sprach mit einer Praktizierenden. „Ich weiß, dass die KPCh bösartig ist“, sagte sie. „Ich praktiziere zwar selbst nicht Falun Gong, aber meine Mutter und mein Vater. Früher war meine Mutter krank, aber nachdem sie dem Praktizieren begonnen hatte, wurde sie gesund. Dieses Jahr wird sie 88 Jahre alt.“

Die aus Tianjin in China stammende Touristin schilderte: „In der Übungsgruppe meiner Mutter waren viele Praktizierende Professoren von der Universität Nankai. Vom 18. bis 24. April 1999 nahmen sie an dem friedlichen Appell teil und gingen zu den betreffenden Institutionen und Abteilungen in Tianjin, um über die aktuelle Lage von Falun Gong zu berichten.“

Die Praktizierenden hätten einfach friedlich dagestanden, erzählte Song weiter. Sie hätten sich an das Gesetz gehalten, keine Parolen gerufen und sich auch nicht mit der Polizei angelegt. Trotzdem hätten Beamte der KPCh sie mit einem Bus in einem Vorort abgesetzt. Zu dieser Zeit hatten ihre Eltern kein Mobiltelefon. Sie trafen jedoch auf hilfsbereite Menschen, die sie mitnahmen. Erst spät am Abend kehrten sie heim.

„Die Familie meiner Mutter wurde häufig von der KPCh verfolgt“, so Song. „Die KPCh sollte sofort aufgelöst werden, weil sie so viel Schaden anrichtet.“ Als sie davon erfuhr, dass es wichtig ist, sich von der Partei zu distanzieren, um für sich eine gute Zukunft zu wählen, trat sie auf den Jugendorganisationen der KPCh aus.

Die friedliche Petition war völlig legal

Zhang (links) ist auf Urlaubsreise; sie kommt aus den Vereinigten Staaten

Auch Zhang, eine Touristin aus den USA, stammt ursprünglich aus China, genauer gesagt aus der Provinz Guangdong. Nachdem ein Praktizierender mit ihr über Falun Dafa und die Auswirkungen der Verfolgung gesprochen hatte, kehrte auch sie der KPCh den Rücken.

„Die Verfolgung von Praktizierenden durch die KPCh ist illegal“, erklärte sie. „In jedem Land sollte die Menschen Glaubensfreiheit genießen. Es ist nichts falsch daran, wenn Falun-Dafa-Praktizierende ihre Rechte einfordern, denn sie haben gegen kein Gesetz verstoßen. In jedem Land, in dem Freiheit und Demokratie herrschen, ist es völlig legal, friedlich und vernünftig zu petitionieren, und steht im Einklang mit dem Gesetz.“

Zhang weiter: „Die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden durch die KPCh und die Art und Weise, wie die Partei lügt, haben einen schrecklichen Einfluss auf die Chinesen. Sie [KPCh] haben Chinas traditionelle Kultur zerstört und die Menschen moralisch verdorben. Die Partei sollte sofort aufgelöst werden!“

Endlich einen Übungsplatz gefunden

Die Praktizierende (li.) zeigt Yoshi die Falun-Dafa-Website

Im Alter von zehn Jahren war Herr Yoshi mit seinen Eltern nach Japan gezogen; vor zwei Jahren waren sie dann nach Kanada ausgewandert. Er erzählte den Praktizierenden: „Ich stamme aus der Stadt Tieling im Nordosten Chinas. Als Meister Li im Nordosten das Dafa lehrte, war er in unserer Gegend bekannt. Jeder wusste, dass Falun Dafa eine erstaunliche Wirkung auf die Heilung von Krankheiten und die Gesunderhaltung hat. Auch meine Eltern praktizierten. Aber nachdem die KPCh 1999 begonnen hatte, Falun Dafa zu verfolgen, trauten sich meine Eltern und einige unserer Nachbar nicht mehr weiterzumachen.“

Im Servicezentrum zum Austritt aus der Kommunistischen Partei Chinas in Chinatown erhielt Yoshi nach seiner Ankunft in Kanada Informationen über Falun Dafa. „Ich stellte fest, dass es in Toronto viele Übungsplätze gibt. Die Praktizierenden veranstalten auch Paraden, um den Menschen von Falun Dafa zu berichten. Das hat mir gezeigt, wie willkommen es hier ist. Ich möchte mehr über Dafa erfahren. Deshalb bin ich heute hier – ich bin sehr beeindruckt.“

Aufgrund der Verfolgung, die er als Kind miterlebt hatte, war der Wahl-Kanadier bereits aus den Organisationen der Kommunistischen Partei ausgetragen.

Yoshi verabschiedete sich mit den Worten, dass er seine Eltern zum Übungsplatz im Queens Park mitnehmen werde. Dort könnten sie die Übungen praktizieren und endlich wieder die Schönheit von Dafa spüren.

Polizist im Dienst: Falun Dafa wird von der KPCh verfolgt

Als der diensthabende Polizist, der am Eingang des Parlaments von Ontario stand, die Praktizierenden sah, lächelte er und grüßte sie. Er wusste bereits, dass die Praktizierenden von der KPCh verfolgt werden, wollte aber weitere Einzelheiten erfahren. Ein Praktizierender gab ihm einen Flyer, den er gerne entgegennahm.

Hintergrund: Was ist Falun Dafa und warum wird es von der KPCh verfolgt?

Falun Dafa, auch bekannt als Falun Gong, wurde erstmals 1992 von Herrn Li Hongzhi in Changchun, China, der Öffentlichkeit vorgestellt. Die spirituelle Disziplin wird jetzt in über 100 Ländern weltweit praktiziert. Millionen von Menschen haben sich die Lehre zu eigen gemacht, die auf den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sowie fünf sanften Übungen beruht und zu einer Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden geführt hat.

Jiang Zemin, der ehemalige Chef der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), sah in der wachsenden Popularität der spirituellen Disziplin eine Bedrohung für die atheistische Ideologie der KPCh und erließ am 20. Juli 1999 eine Anordnung zum Verbot der Praxis.

Minghui.org hat den Tod von Tausenden von Praktizierenden als Folge der Verfolgung in den letzten 22 Jahren bestätigt. Es wird angenommen, dass die tatsächliche Zahl viel höher ist. Noch mehr sind wegen ihres Glaubens inhaftiert und werden gefoltert.

Es gibt konkrete Beweise, dass die KPCh die Entnahme von Organen von inhaftierten Praktizierenden fördert, die ermordet werden, um die Transplantationsindustrie mit Organen zu beliefern.