[Ausgewählter Kommentar] Was ist Wissenschaft? Die wahre Wissenschaft versus die moderne Wissenschaft

Ausgewählter Beitrag anlässlich des 30. Jahrestages der weltweiten Bekanntmachung von Falun Dafa

(Minghui.org) Was ist Wissenschaft? Im Westen setzen die Menschen den Begriff Wissenschaft normalerweise mit empirischer Wissenschaft gleich. Im kommunistischen China dagegen wird die Wissenschaft als politisches Instrument missbraucht, um die Meinung der allgemeinen Öffentlichkeit in eine gewünschte Richtung zu lenken oder Minderheiten anzugreifen. 

Was fällt wirklich unter den Begriff „Wissenschaft“?

Die Definition von Wissenschaft

Der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche hat einmal gesagt, dass es nur für etwas, das keine Geschichte hat, eine angemessene Definition gebe. Für diese Aussage gibt es mehrere Interpretationsansätze. Aber unabhängig davon, wie ein jeder diesen Satz versteht, weist er darauf hin, dass es möglicherweise nicht einfach ist, eine klare Definition für den Begriff der sogenannten „Wissenschaft“ zu finden, unter anderem, weil sich seine Bedeutung im Laufe der Zeit verändert.

Das englische Wort „science“ leitet sich vom lateinischen scire (wissen) oder scientia (Wissen) ab. Das chinesische 科学 (ein zeitgemäßer Ausdruck für Wissenschaft) ist ursprünglich dem Japanischen entlehnt, wo es „Unterdisziplin des Wissensschatzes“ bedeutet. Es ist wirklich so, dass viele solcher Ausdrücke, die in China in der Moderne aufgetaucht sind, aus dem Japanischen stammen, wobei die Übersetzungen nicht immer hundertprozentig zutreffen. Ein anderes Beispiel dafür ist das Wort „Philosophie“. Abgeleitet aus den griechischen Wörtern philo (Liebe) und sophia (Weisheit) wird es passenderweise mit „Liebe zur Weisheit“ übersetzt. Der moderne japanische Ausdruck, den das Schriftzeichen 哲 wiedergibt, bedeutet allerdings Klugheit, die sich wesentlich von der ursprünglichen Bedeutung Weisheit unterscheidet.

Interessant ist, dass der Ausdruck 哲(Philosophie) im alten China Weisheit bedeutete – analog zum altgriechischen Wort sophia. In beiden Kulturkreisen bekam der Begriff im Laufe der Zeit ein immer kleineres Deutungsspektrum, insbesondere in der modernen Gesellschaft.

Und genauso verhält es sich mit dem Begriff „Wissenschaft“. Nach Mitte des 19. Jahrhunderts verlor die Wissenschaft ihre Bedeutung im Sinne von wissen oder Wissensschatz. Es kristallisierte sich der Begriff der „modernen Wissenschaft“ heraus, der sich auf „Naturwissenschaften und Physik“ bezieht.

Wissenschaftsgeschichte

Abgesehen von der wörtlichen Definition können wir den Begriff Wissenschaft zu fassen bekommen beim Einblick in verschiedene historische Entwicklungen.

Im Griechischen lautet das Wort für Wissen „epistēmē“. Aristoteles glaubte, dass Wissen die Kenntnis notwendiger Ursachen bedeutet – insbesondere die endgültigen Ursachen, anstatt einer oberflächlichen Voraussage. Für ihn bedeutete Wissen, den Zweck der Existenz einer Sache zu verstehen.

Diese Ansicht deckt sich mit Betrachtungsweisen anderer antiker Kulturen. Mathematische Texte wurden in Mesopotamien und Ägypten um 2000 v. Chr. gefunden, während es in China mathematische Quellen gibt, die in die Zeit des Gelben Kaisers vor 4700 Jahren zurückreichen. Von seinem Minister Lishou sagt man, er habe die Mathematik und Rechengeräte wie den Abakus erfunden. Zweitausend Jahre später erschienen im Osten der Buddhismus und der Taoismus, die ein ganz neues Verständnis von der Menschheit, der Gesellschaft und unserem Universum hervorbrachten.

Im Westen machte sich Thales von Milet (ca. 600 v. Chr.) aus Griechenland die Geometrie zunutze, um etwa die Höhe einer Pyramide zu berechnen. Nach dem Niedergang des Weströmischen Reiches erlebten in den arabischen Gebieten Wissenschaften wie Alchemie (vom arabischen al-kimiya), Algebra (vom arabischen al-jabr) und Astronomie einen Höhepunkt, wobei es auch hier ab dem Jahr 1200 keine wesentlichen Entdeckungen mehr gab.

Die Wissenschaften im alten China erlebten ihre Blütezeit von der Tang-Dynastie bis zur späten Ming-Dynastie (1600), wobei man an die Harmonie zwischen Himmel, Erde und Mensch glaubte. Um genau zu sein, gab es damals nur vier Studienfächer, und zwar Landwirtschaft, Medizin (mit Größen wie Sun Simiao und Li Shizhen), Astronomie (mit herausragenden Persönlichkeiten wie Li Chunfeng und Shen Kuo) und Mathematik sowie die Schlüsseltechnologien in den Bereichen Keramik, Seide und Bauwesen. Erst mit den Kreuzzügen im späten 11. Jahrhundert brachten die Araber die vier großen Erfindungen aus China (Kompass, Schießpulver, Papierherstellung und Druck) sowie die griechischen Wissenschaften in den Westen.

Nach der schaffensreichen Zeit der Renaissance auf den Gebieten Kunst, Architektur, Wissenschaft und Literatur brachte die moderne Wissenschaft die Fachgebiete Mechanik, Chemie, Elektrizität, Magnetismus und Optik hervor. Dieses Wissen führte die industrielle Revolution herbei, und letztendlich ist sie die Wissenschaft, die wir heute noch betreiben.

Die Grenzen der modernen Wissenschaft

Der Blick in die Geschichte zeigt, dass große wissenschaftliche Errungenschaften wie die von Nikolaus Kopernikus und Isaac Newton aus dem beharrlichen Streben nach Wahrheit stammten. Dabei werden die bestehenden Lehren infrage gestellt, aber nicht ausschließlich. Zu neuem Wissen gelangte man aber auch durch Hypothese, Argumentation und Deduktion. Sehr oft wurde damals kein experimenteller Beweis erbracht.

Als das System der modernen Wissenschaft erst einmal etabliert war, gab es keinen Raum mehr für den offenen Geist. Viele Menschen, eben auch die Wissenschaftler, machten es sich zur Gewohnheit, sich nach dem etablierten System zu richten oder es zu verteidigen, während sie sich von denen mit anderer Meinung abwandten oder sie angriffen. Das ist nahezu das Gegenteil von dem, was die Gründerväter der Wissenschaft im Sinn hatten.

Ein Beispiel dafür ist die Evolutionstheorie. Von der Veröffentlichung bis in unsere Tage sind in dieser Theorie viele Fragen offengeblieben. Im Jahr 2006 gaben über 500 promovierte Wissenschaftler eine Erklärung ab, in der sie die Gültigkeit der Evolutionstheorie Darwins infrage stellten. Aber abgesehen von seltenen Ereignissen wie diesem wurden die meisten Kritiker der Evolutionstheorie von ihren Kollegen oder der Öffentlichkeit abschätzig beäugt und abgelehnt.

„Die Liste der Wissenschaftler, Lehrer, Studenten und anderer, an denen man sich rächte oder die man diskriminierte, weil sie den Darwinismus öffentlich kritisiert hatten, ist lang, und sie wächst“, schrieb John West in seinem Artikel „Dürfen Wissenschaftler sich die Freiheit nehmen, den Darwinismus infrage zu stellen?“, der im März 2022 erschienen ist. Tatsächlich verloren mehrere Biologieprofessoren deswegen ihre Arbeitsstellen an der San Francisco State University, der George Mason University und anderen. Wissenschaftler anderer Fachbereiche wurden ähnlich diskriminiert und herabgewürdigt. Beispiele gibt es an der Mathematischen Fakultät der Baylor University, die Chemischen Fakultät der University of Mississippi und der Physikalischen Fakultät der Ball State University. 

Normalerweise schätzt man Universitäten für ihre akademische Freiheit. Aber wenn die moderne Wissenschaft sich einmal ihren Platz erobert hat, geht sie rücksichtslos gegen andere Stimmen und Meinungen vor und vernichtet sie.

Der angerichtete Schaden geht über die zerstörten Karrieren der Andersdenkenden hinaus. Wenn die Menschen der modernen Gesellschaft, insbesondere die jüngere Generation, an der virtuellen Welt der Computer und Smartphones hängen, dann leben sie nicht mehr in der realen, physischen Welt. „Nachweislich wird die kognitive Entwicklung von Kindern beeinträchtigt, wenn sie längere Zeit im Internet surfen. Darunter leiden auch die Entwicklung von Gedächtnisfähigkeiten, die Aufmerksamkeitsspanne, Fähigkeiten, um kritisch zu denken, der Spracherwerb sowie das Lesen und Lernen. Das Thema muss jedoch noch ausgiebiger erforscht werden, als dass man schon Schlussfolgerungen ziehen könnte“, heißt es in einem Bericht des Europäischen Parlamentarischen Wissenschaftlichen Dienstes (EPRS), der im Mai 2020 unter dem Titel „Potenziell negative Auswirkungen der Internetnutzung“ erschienen ist.

Neben der Gefährdung von Kindern hat die moderne Wissenschaft in den letzten Jahren auch andere Risiken hervorgebracht, darunter nukleare Gefahren, die Zerstörung von Ökosystemen, die Energiekrise und die kulturelle Krise. Da Kohle und Erdöl derzeit zu den wichtigsten Energiequellen zählen und alle davon abhängig sind, könnte ihre begrenzte Verfügbarkeit die Menschheit eines Tages in eine Katastrophe stürzen. 

Wir leben im 21. Jahrhundert, und doch waren die Menschen nicht auf das Erdbeben im Indischen Ozean 2004 und den damit verbundenen Tsunami vorbereitet, der etwa 230.000 Menschen das Leben kostete. In ähnlicher Weise hat die jüngste Pandemie zu einer Infektionsrate von fast 487 Millionen Menschen geführt, mit einer Todesrate von über 6 Millionen. Sind wir in der Lage, mögliche zukünftige Katastrophen wie Seuchen, Stromausfälle und vieles mehr zu verhindern oder in den Griff zu bekommen? 

Zurück auf den richtigen Weg 

In allen Kulturen gibt es Legenden, wonach der Mensch von Gott geschaffen wurde. Wenn die Menschen tugendhaft handeln und sich umeinander kümmern, werden sie lange und in Wohlstand leben. Andernfalls kann jede fortgeschrittene Zivilisation jeden Augenblick ihr Ende erleben. Dafür hat es viele Beispiele gegeben, wenn man nach Atlantis, Pompeji, in die antike griechische Kultur oder nach Sodom und Gomorra schaut. Diese Situation beschreibt auch ein altes chinesisches Sprichwort: Wird eine Sache auf die Spitze getrieben, schlägt sie in die Gegenrichtung um.

In Wirklichkeit waren viele der größten Wissenschaftler aller Zeiten sehr religiös. „Die mächtigen Werke Gottes kennen, seine Weisheit und Hoheit und Kraft begreifen; das wunderbare Wirken seiner Gesetze soweit möglich würdigen, all das braucht es sicherlich, um den Allerhöchsten angemessen und voller Freude anbeten zu können, denn er schätzt die Unwissenden genauso wie die Wissenden“, schrieb Nikolaus Kopernikus (19. Februar 1473 – 24. Mai 1543), ein polnischer Mathematiker und Physiker.

Newton schuf ein Modell unseres Sonnensystems. Mit einem Griff brachte er damit alle Planeten in ihren Umlaufbahnen in Bewegung. Als sein Freund Edmund Halley ihn für die Arbeit lobte, antwortete Newton, dass das Modell zwar kompliziert, es aber im Angesicht des realen Sonnensystems bedeutungslos sei. Wenn ein solches Modell aus seiner Hand stamme, wäre dann nicht das echte Sonnensystem, das noch viel, viel anspruchsvoller ist, vom allmächtigen Gott erschaffen worden?

Newton sagte einmal: „So wie ein blinder Mensch nicht weiß, wie Farben aussehen, so verstehen wir Menschen auch nichts von der Art und Weise, wie der allmächtige Gott alle Dinge wahrnimmt und versteht.“

Auch Albert Einstein war erstaunt darüber, wie fein durchdacht unsere Welt aufgebaut ist. „Kann es im Angesicht einer solchen Harmonie im Kosmos, die ich mit meinem begrenzten menschlichen Verstand wahrnehme, noch Menschen geben, die sagen, dass es keinen Gott gibt? Aber was mich wirklich wütend macht, ist, dass sie mich zitieren, um ihre Ansichten zu bekräftigen“, bemerkte er.

Fast alle diese großen Wissenschaftler proklamierten das freie Denken. „Die Formulierung eines Problems ist oft wichtiger als seine Lösung, die nur mathematischer oder experimenteller Fähigkeiten bedarf. Neue Fragen zu stellen, neue Möglichkeiten auszuloten, alte Probleme aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten, all das erfordert kreative Vorstellungskraft und bedeutet erst einen wahren Fortschritt in der Wissenschaft“, erklärte Einstein.

Viele Fragen kann die Wissenschaft bis heute nicht erklären, etwa, was es mit dem Monster von Loch Ness auf sich hat oder dem Bermudadreieck. Wie sind Nahtoderfahrungen und der Sechste Sinn zu bewerten? In der Geschichte finden wir viele Ereignisse aus alten Zeiten wie die Geburt durch die Jungfrau Maria und die Auferstehung Jesu. Auch in China haben die Legenden aus dem Zhou Yi, dem Buch der Wandlungen, und von großen Ärzten wie Sun Simiao und Bian Que Funzählige Menschen inspiriert und Weisheiten hinterlassen.

Der österreichisch-britische Philosoph Karl Popper argumentierte einmal, dass eine Theorie erst dann wissenschaftlich ist, wenn man sie testen kann, wobei sie sich dann auch als falsch herausstellen kann. Ein Beispiel dafür ist die Hypothese, dass „alle Schwäne weiß sind“, die durch die Beobachtung eines einzigen schwarzen Schwans widerlegt werden kann. Wenn es immer noch so viele unbeantwortete Fragen in unserem Leben, auf unserer Erde und im Universum gibt, ist es sicher nicht das Klügste, diese Probleme einfach auszublenden und stur die moderne Wissenschaft zu verteidigen.

Die aktuelle Pandemie bietet uns die Möglichkeit, über viele Dinge nachzudenken, auch über die Frage, wer wir sind und warum wir auf diese Welt gekommen sind. „Ich weiß nicht, wie ich der Welt erscheine, aber ich selbst sehe in mir nur den Jungen, der an der Küste spielt, im Hier und Jetzt, und sich ab und zu nach einem noch glatteren Kieselstein oder einer noch schöneren Muschel umdreht, während der große Ozean der Wahrheit unentdeckt vor ihm liegt“, sagte Newton einmal. Solche Demut und Dankbarkeit können helfen, die Welt besser zu verstehen, sowohl für uns selbst als auch für zukünftige Generationen.