[Feier des Welt-Falun-Dafa-Tages] Wie Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht meine Schüler und mich verändert haben
(Minghui.org) Vor meiner Pensionierung unterrichtete ich an einer Mittelschule. 1997 stieß ich auf Falun Dafa und bemühe mich seitdem, Dafas Grundsätze Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht im täglichen Leben und im Unterricht anzuwenden.
In meinen frühen Jahren erlitt ich eine Kohlenmonoxidvergiftung, die einen Muskelschwund in der linken Körperhälfte zur Folge hatte. Durch das Praktizieren bildeten sich auf der verkümmerten Seite wieder Muskeln und auch die entleerten Blutgefäße füllten sich wieder auf. Alle meine Krankheiten verschwanden. Seither bin ich gesund.
Nach dem Lesen des Zhuan Falun veränderte sich meine Lebenseinstellung drastisch. Ich erkannte den Sinn des Lebens und die Bedeutung des Menschseins. Daher behandelte ich meine Schüler wie meine eigenen Kinder und gewann dadurch ihr Vertrauen und ihren Respekt.
Im Folgenden möchte ich über einige Erfahrungen berichten.
Ein Schüler verweigert den Wechsel an eine bessere Schule
Im September 1999 wurde ich als Klassenlehrerin eingesetzt. Eines Tages kam die Mutter meines Schülers Gao Feng zu mir und sagte, dass sie ihren Sohn bald an eine bessere Schule mit einem höheren akademischen Rang anmelden werde.
Ihr Sohn war jedoch nicht einverstanden: „Mama, du hast keine Ahnung, wie gut meine Klassenlehrerin ist! Ich mag auch meine Mitschüler. Ich möchte zu keiner anderen Schule wechseln!“ Einen Monat später verweigerte er den Schulwechsel weiterhin. Das weckte die Neugierde seiner Mutter auf „die Klassenlehrerin“. Sie suchte mich in der Schule für ein Gespräch auf. Nach unserer Unterhaltung war sie von meiner Lehrkompetenz überzeugt und wusste zugleich, dass Falun Dafa gut ist. Sie verließ die Schule mit einem zufriedenen Lächeln.
Die Wut der Eltern löst sich auf
Ein Mädchen namens Wang Xueting war intelligent, musste jedoch ihre Schulleistungen verbessern. Zu ihrer Unterstützung bot ich ihr zusätzliche Hilfe an, die sie jedoch nicht zu schätzen wusste. Eines Tages suchten mich ihre wütenden Eltern auf. Wang Xueting hatte sich wohl bei ihren Eltern über mich beschwert.
Ich informierte sie darüber, wie ich ihrer Tochter zu einer Verbesserung der Noten verhalf: Indem ich den besten Schüler meiner Klasse bat, ihr Nachhilfe zu geben; außerdem stimmte ich mich zusätzlich mit anderen Lehrern ab. Auf diese Weise würde sie sich in allen Klassen schneller verbessern können. „Ihre Tochter ist sehr begabt“, lobte ich. „Wenn sie nach dem Abschluss auf eine bessere Hochschule gehen kann, wird das ihre Chance für eine Aufnahme an ein Gymnasium erhöhen. Die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrern wird ihr den Weg in eine gute Zukunft ebnen.“
Ihre Eltern waren gerührt und bedauerten, so harsch mit mir gesprochen zu haben. Wie erwartet, machte das Mädchen enorme Fortschritte. Einen Tag nach ihrem Abschluss begegnete mir zufälligerweise ihre Mutter und bedankte sich fröhlich bei mir.
Den Charakter der Schüler formen
Ich konzentrierte mich nicht nur auf den Unterricht, sondern legte bei den Schülern auch großen Wert auf die Entwicklung ihres Charakters. Ich erzählte ihnen oft Geschichten aus alten Zeiten und lehrte sie ein aufrichtiges, freundliches und nachsichtiges Verhalten.
Eines Tages organisierte die Schule über ein Dutzend Lehrer, um meine sechste Sprachklasse zu überprüfen. Bevor der Unterricht begann, forderte ich meine Schüler auf, Stühle für die Lehrer bereitzustellen. Die Kinder taten nicht nur das – sie boten den Lehrern sogar ihr eigenes Sitzkissen an. Die Lehrer waren gerührt, und einer von ihnen äußerte: „Ihre Schüler sind genauso gutherzig wie Sie!“
An meiner Schule wurde wöchentlich eine Bewertung bezüglich Disziplin und Hygiene eines jeden Klassenzimmers durchgeführt. Dies stellte einer der Leistungsindikatoren für die Bewertung der Klassenlehrer dar. Wenn meiner Klasse Punkte abgezogen wurden, ermunterte ich meine Schüler jeweils: „Schaut stets nach innen, ganz gleich, was passiert. Schiebt die Verantwortung nicht auf andere!“ Auch wenn die Disziplin und Hygiene in meiner Klasse nicht die beste war, hielten die meisten Lehrkräfte und Mitarbeiter meine Schüler für gut erzogen.
Ich ermutigte die leistungsstärkeren Schüler oft, denjenigen zu helfen, die Unterstützung brauchten. Auf diese Weise lernten die Schüler, sich gegenseitig zu helfen und voneinander zu lernen. Dies ermöglichte den leistungsstärkeren Schülern auch das Üben ihrer verbalen Kommunikationsfähigkeiten.
In meiner Klasse gab es mehrere Jungen mit sehr schlechten Noten. In fast allen Fachprüfungen erzielten sie nur einstellige Ergebnisse. Das verringerte meine Sympathie für sie jedoch nicht. Stattdessen ermutigte ich sie, einige andere Qualifikationen zu lernen. Zum Beispiel beauftragte ich sie, kaputte Stühle, Tische, Türen oder Lampen zu reparieren und lobte sie anschließend vor der ganzen Klasse. Dann freuten sie sich sehr, einen Beitrag zum Unterricht geleistet zu haben.
Zugleich riet ich den Eltern, ihre Kinder im Hinblick auf das Lernen nicht allzu sehr unter Druck zu setzen. Ein körperlich und geistig gesundes Heranwachsen sei wichtiger als gute Noten. Als ihre Eltern sahen, wie ich mich um ihre Kinder kümmerte, schätzten sie mein Engagement.
Da ich meine Schüler nach den Grundsätzen „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht“ anleitete, hatten sie stets eine positive Einstellung; weder stritten sie sich, noch bestahlen sie andere. Auch bei Prüfungen schummelte kaum einer von ihnen, ganz gleich, ob es sich um große oder kleine Prüfungen handelte. Andere Fachlehrer unterrichteten meine Klasse mit Freude und bekundeten: „Von allen sechsten Klassen ist Klasse Nr. 5 (meine Klasse) die beste!“
Kein außerschulischer Unterricht
Einige meiner Lehrerkollegen boten nach der Schule Nachhilfeunterricht an, um zusätzliches Geld zu verdienen. Bevor ich Falun Dafa praktizierte, tat ich das ebenfalls. Aber seitdem ich mich kultiviere, hatte ich damit aufgehört und erklärte meinen Schülern: „Ich werde keine Nachhilfe mehr geben. Es liegt in meiner Verantwortung, euch während der Schulzeit mit meinem besten Wissen zu unterrichten. Ich werde kein zusätzliches Geld von euch nehmen.“
Ich unterrichtete Englisch und wurde als hervorragende Lehrerin ausgezeichnet. Gleichzeitig oblag mir auch die Leitung der Englischabteilung meiner Schule. Es wäre nur allzu leicht gewesen, mit Nachhilfestunden eine Menge Geld zu verdienen. Ein Lehrer sagte einst zu mir: „Weißt du, dass du [ohne Nachhilfeunterricht] auf mindestens 10.000 Yuan (rund 1.414 Euro) pro Monat verzichtest?“
Es war üblich, dass Eltern den Lehrern Geschenke machten, in der Hoffnung, dass ihre Kinder bevorzugt behandelt würden. Ich behandelte alle Schüler gleich und nahm von den Eltern keine Geschenke an. Wenn sie jedoch darauf bestanden, schickte ich ihnen stets einen Geldbetrag in der Höhe des Geschenkwertes zu. Daraufhin verkündeten sie: „So eine Lehrkraft findet man heutzutage selten!“
Als meine Klasse 2006 den ersten Preis beim nationalen Englisch-Übersetzungswettbewerb für Mittelschüler gewannen, sprach der Schulleiter ein offizielles Lob aus: „Sie unterrichtet ihre Schüler hervorragend, ohne von den Eltern Geld oder Geschenke anzunehmen!“
Schüler bitten mich darum, ihre Klassenlehrerin zu werden
2009 unterrichtete ich eine Klasse in Englisch, war jedoch nicht ihre Klassenlehrerin. Als die Klassenlehrerin für 15 Tage erkrankte, übernahm ein Biologielehrer vorübergehend ihre Stellvertretung. Seine Tochter, Wang Xinxin, war ebenfalls Schülerin in dieser Klasse.
Einmal bat ich die Schüler, einen kurzen Aufsatz zu schreiben. Als die Stunde zu Ende ging, hatten einige Schüler ihren Aufsatz noch nicht fertiggestellt. „Diejenigen, die ihren Aufsatz während der Unterrichtszeit nicht fertigstellen konnten, können dies nach der Schule nachholen und eurem vorübergehenden Klassenlehrer abgeben“, erinnerte ich sie. Wang Xinxin stand unvermittelt auf: „Können Sie unsere Klassenlehrerin sein?“ Die Schüler waren begeistert und stimmten mit Wang Xinxin ein.
Ein Junge namens Shan Huijia streckte flehend seine Hände in die Luft: „Bitte, bitte, seien Sie unsere Klassenlehrerin!“ Ein anderer Junge, der sich in der Nähe der Tür befand, stand auf und schob seinen Schreibtisch zur Seite, um die Tür zu blockieren. Einige umringten mich, andere klopften auf ihre Tische und wiederum andere auf ihre Rucksäcke. Sie gaben ihr Bestes, mich zu überzeugen, ihre Klassenlehrerin zu sein.
Ich war untröstlich. Damals wurde ich wegen meines Glaubens an Falun Dafa meiner Position als Klassenlehrerin enthoben. „Hört bitte auf“, ermahnte ich sie. „Ich stehe in eurer Verantwortung, auch wenn ich nicht eure Klassenlehrerin bin. Lasst mich bitte gehen. Die nächste Stunde fängt gleich an und einige Schüler müssen noch auf die Toilette.“ Endlich schaffte ich es, aus dem Klassenzimmer zu kommen!
Meine Absolventen
Meine ehemaligen Schüler, die ich 1999 als Klassenlehrerin unterrichtete, hatten die Schule schon längst abgeschlossen. Einige von ihnen sind seit Abschluss ihres Studiums im mittleren Kader in großen staatlichen Unternehmen tätig; manche üben die Lehrtätigkeit an Grund- oder Mittelschulen aus und andere arbeiten in anderen Bereichen.
Eines Tages erzählte eine Mitpraktizierende von ihrer Begegnung mit einer jungen Frau, als sie Menschen dazu bewegte, aus der KPCh und den ihr angeschlossenen Organisationen auszutreten. Diese Frau habe ihr erzählt, dass ihre Klassenlehrerin in der Mittelschule eine Falun-Dafa-Praktizierende gewesen sei und sie deshalb mit Falun-Dafa vertraut sei. Sie habe freudig auf ihre Mitgliedschaft in der Partei verzichtet.
An einem anderen Tag besuchte mich zu Hause ein junger Mann namens Yang. Er war einer meiner ehemaligen Schüler gewesen und bekundete: „Frau Lehrerin; ich habe im Moment keine Arbeit. Die Gemeinde verlangte, dass ich gegen gute Entlohnung Falun-Dafa-Praktizierende ausspioniere, aber ich lehnte ab. Wie könnte ich gute Menschen wie Sie überwachen? Ich verzichte lieber auf das Geld, als diese unethische Sache zu tun!“
Schlusswort
Aufgrund der Verfolgung von Falun Dafa verlor ich meine Lehrtätigkeit. Als ich 50 Jahre alt war, verurteilte man mich zu vier Jahren Gefängnis, weil ich für meinen Glauben eintrat.
Viele Jahre später begegnete ich den Eltern meiner ehemaligen Schüler; sie bedauerten meinen Leidensweg sehr. Einige äußerten: „Wären Sie bis zum Abschluss meiner Tochter Klassenlehrerin gewesen, wäre sie bestimmt an einer besseren Schule angenommen worden.“ Ein anderer klagte: „Hätte man Sie nicht aus dem Unterricht entfernt, wäre mein Sohn auf eine bessere Hochschule und anschließend an ein besseres Gymnasium gegangen.“ Einer sagte: „Nachdem Sie aus dem Schuldienst entfernt worden waren, hatte meine Tochter keine Freude mehr am Lernen!“
Ich traf auch die Mutter von Gao Feng, dem Schüler, der sich einst geweigert hatte, an eine bessere Schule zu wechseln. Sie erzählte mir, dass sie an einer Lehrerhochzeit dem neuen Schulleiter begegnet sei und mit ihm über mich gesprochen hätte: „Herr Wang, warum musste Ihre Schule sie [gemeint war ich] als Klassenlehrerin absetzen? Mein Sohn bekam deswegen Depressionen und war unmotiviert. Das ist mein größtes Bedauern!“
Anmerkung: Die Verfolgung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei Chinas dauert bis heute an. Aus Sicherheitsgründen wurden daher in diesem Artikel alle Namen der Betroffenen durch Pseudonyme ersetzt.
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