In der Kultivierung gibt es keine Kleinigkeiten

(Minghui.org) Durch die Kultivierung des Falun Dafa habe ich gelernt, dass alle Schritte auf dem Weg der Kultivierung wichtig sind, ungeachtet dessen, wie belanglos die Dinge auch erscheinen mögen.

Falun Dafa, auch bekannt als Falun Gong, ist eine buddhistische Praxis zur Kultivierung von Körper und Geist. Die Lehre basiert auf den Grundsätzen von Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und leitet die Praktizierenden dazu an, sich von ihren Anhaftungen zu befreien und stets Rücksicht auf andere zu nehmen.

Die Anhaftung an Geld loslassen

Die Tochter meiner jüngeren Schwester war oft krank und musste medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Meiner Schwester gelang es in vielen Fällen nicht, die Kosten für die Behandlungen erstattet zu bekommen. Damals, bevor ich Falun Dafa praktizierte, bot ich ihr in solchen Fällen an, den Namen meiner Tochter auf ihre Rezepte zu schreiben, damit mein Mann diese bei seinem Arbeitgeber einreichen und die Kostenerstattung an meine Schwester weiterleiten konnte.

In China wird die medizinische Kostenerstattung locker gehandhabt, da viele Unternehmen im Besitz der Regierung sind und die Menschen kein Interesse daran haben, die Vorgänge der Regierung zu kontrollieren. Dieses Schlupfloch wird von vielen Menschen ausgenutzt.

Nachdem ich im August 1996 begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, verstand ich die weitreichende Beziehung zwischen Verlust und Gewinn.

Der Meister von Falun Dafa sagte:

„In diesem Kosmos gibt es allerdings einen Grundsatz, der heißt, wer nichts verliert, gewinnt nichts; wenn einer etwas gewinnt, muss er etwas verlieren. Wenn er nicht verlieren will, wird er dazu gezwungen. Wer sorgt dafür? Die Eigenschaften des Kosmos. Daher geht es nicht, wenn du nur gewinnen möchtest.“ (Zhuan Falun 2019, S. 40)

Als Praktizierende wusste ich, dass ich mich nach einem höheren Maßstab richten sollte. Was meine Schwester und ich in der Vergangenheit getan hatten, war unehrlich gewesen, und ich wusste, dass wir diesen Betrug beenden sollten.

Damals hatte ich erst mit der Kultivierung begonnen und wusste nicht richtig, wie ich es meiner Schwester erklären sollte, sodass sie es verstehen konnte. Glücklicherweise konnte mein Mann mich verstehen, als ich ihm die Sache erklärte.

Er fragte mich: „Was wollen wir machen, wenn deine Schwester uns das nächste Mal ihre Rechnungen gibt?“ Ich antwortete: „Wir bezahlen die Rechnungen selbst und geben ihr das Geld. Aber bitte sag ihr nichts davon, bis ich weiß, wie ich es ihr erklären kann.“ Mein Mann war einverstanden.

So bezahlten wir noch einige Male die Rechnungen meiner Schwester, bis sie selbst spürte, dass es nicht richtig war, es zu tun. Sie hörte von sich aus auf, uns die Rechnungen zu überreichen.

Mein Mann ist ein sehr freundlicher Mensch. Er arbeitet hart und beschwert sich nie. Einige Zeit später wurde er zum Produktionsleiter befördert.

Für die Menschen in China ist es üblich, den leitenden Personen für besondere Gefälligkeiten Geschenke oder Geld zu geben. Da mein Mann jetzt eine solche Position innehatte, sagte ich zu ihm: „Nimm keine Geschenke von den Mitarbeitern an. Sie haben sowieso nicht viel und müssen ihre Familien ernähren. Sei einfach freundlich zu ihnen und du wirst gesegnet sein.“ Er stimmte mir zu.

Einmal besuchten meine Familie und ich meine Schwester. Wir nahmen viele Geschenke und Obst für sie mit. Im Bus trafen wir eine Angestellte meines Mannes. Sie sprach ihn an. „Chef, warum haben Sie sich kein Taxi gerufen?“, wollte sie wissen. „Der Bus ist sehr bequem. Wir brauchen kein Taxi rufen“, antwortete mein Mann. Daraufhin die Mitarbeiterin: „Aber die Firma kann Ihnen die Taxikosten erstatten.“ Mein Mann entgegnete ruhig: „Wenn ich kann, spare lieber das Geld der Firma.“

Später erzählte mir mein Mann, dass sein Unternehmen dem Produktionsleiter die Reisekosten erstatten würde. Sein Vorgänger hätte dies immer in Anspruch genommen, einmal sogar mehrere tausend Yuan. Wir wollten jedoch seine Firma nicht ausnutzen.

Ein anderes Mal gab unsere Tochter meinem Mann ihre Taxiquittung und bat ihn, ihr die Kosten zu erstatten. Daraufhin sagte ich zu ihr: „Dein Vater hat dieses Privileg, du und ich haben es jedoch nicht. Du hast das Zhuan Falun (Hauptwerk von Falun Dafa) selbst gelesen und kennst das Prinzip. Wenn wir etwas Schlechtes tun, werden wir Karma ansammeln und müssen es letztendlich zurückzahlen. Wir dürfen auch bei Kleinigkeiten nicht nachlässig sein.“ Da nahm sie die Quittung zurück.

Der Meister sagt im Zhuan Falun, dass die ganze Familie davon profitieren wird, wenn eine Person Falun Dafa praktiziert. Genau das hat mein Mann erlebt. Jedes Mal, wenn er zur medizinischen Untersuchung geht, fallen die Ergebnisse gut aus. Er sagte schon oft zu mir: „Weil du Dafa gut praktizierst, profitiere ich davon.“

Meinem Vater helfen – mich dabei kultivieren

Wenn ich mit meinem Vater sprach, bemerkte ich manchmal, dass ich nicht sehr freundlich klang. Um dies zu unterdrücken, probierte ich zunächst einige Methoden der Selbstkontrolle aus, doch sie funktionierten nicht. Da wurde mir plötzlich klar, dass diese abfällige Tonart meinem Vater gegenüber aus der Zuneigung für ein Familienmitglied herrührte. Ich musste mich bemühen, diese Zuneigung aufzulösen und auf meine Worte zu achten, sodass mein Vater sie akzeptieren konnte.

Mein Vater schimpfte immer über den Mann meiner älteren Schwester. Als er einmal wieder damit anfing, sagte ich: „Papa, du sprichst oft schlecht über andere. Schlecht über andere zu reden, ist schlecht für dich. Kannst du das nicht lassen?“

Daraufhin hörte er zwar kurz damit auf, fing aber wenig später erneut damit an. „Papa, wir sollten nicht schlecht über andere reden“, unterbrach ich ihn. „Gute Menschen sagen nichts Schlechtes über andere. Wer schlecht über andere redet oder flucht, ist kein guter Mensch.“ Mein Vater lachte. „Wenn ich mir anhöre, wie schlecht du über andere redest, dann bin ich in dem Moment zwar nachsichtig mit dir, mache mich aber gleichzeitig zu deiner Komplizin“, erklärte ich ihm.

Nach ein paar Anläufen hatte er es dann begriffen. Er hörte auf zu schimpfen und sagte einmal zu meiner jüngeren Schwester: „Deine Schwester hat mir gesagt, ich soll nicht schlecht über andere reden oder fluchen.“

Als mein Vater ins Krankenhaus musste, blieb ich bei ihm und pflegte ihn. Ich erklärte einem Patienten in seinem Zimmer die Hintergründe über Falun Dafa und half ihm zu verstehen, wie wichtig es ist, aus der KP Chinas auszutreten.

Mein Vater lächelte mich an und sagte: „Du sprichst von Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Aber du bist weder wahrhaftig noch gütig.“ Ruhig dachte ich darüber nach, ob ich etwas falsch gemacht hatte. Aufrichtig fragte ich ihn: „Papa, habe ich etwas getan, das nicht wahrhaftig oder gütig war? Bitte gib mir ein Beispiel, damit ich mich verbessern kann.“

Er dachte eine Weile nach, lächelte und sagte nichts.

Da wurde mir klar, dass der Meister mir eine Prüfung auferlegt hatte. Er wollte sehen, wie ich reagierte, wenn ich von jemandem gedemütigt wurde, dem ich gerade Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht erklärt hatte.

Ich bin wirklich der glücklichste Mensch der Welt, weil ich Falun Dafa praktiziere!