Bilanz März und April 2022: Insgesamt 767 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet oder schikaniert

(Minghui.org) Nach den von Minghui.org gesammelten Informationen wurden im März und April 2022 insgesamt 767 Fälle gemeldet, wo Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet oder schikaniert wurden.

Unzählige Praktizierende wurden seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa verhaftet, schikaniert, verurteilt und gefoltert, weil sie an ihrem Glauben festhielten. Aufgrund der strengen Informationszensur in China können die Vorfälle jedoch nicht immer rechtzeitig gemeldet werden, und es sind auch nicht alle Informationen leicht zugänglich.

Die 767 Praktizierenden stammen aus 26 Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten. Die Provinzen Shandong und Sichuan verzeichneten die meisten Verhaftungen und Fälle von Schikane (jeweils 98), gefolgt von Heilongjiang (92) und Hebei (81). Weitere zwölf Regionen verzeichneten zweistellige Fallzahlen und zehn Provinzen einstellige Fallzahlen.

Von den insgesamt 767 Fällen waren 437 Verhaftungen, darunter 55 Verhaftungen im Jahr 2021 und 382 im Jahr 2022. Von den Verhaftungen des Jahres 2022 ereigneten sich 21 im Januar 2022, 52 im Februar, 142 im März und 164 im April. Bei den übrigen drei Fällen ist unklar, in welchem Monat sie stattfanden. Bei insgesamt 181 Praktizierenden wurden auch die Wohnungen durchsucht. Zum Zeitpunkt der Berichterstellung befanden sich noch immer 200 Praktizierende in Gewahrsam.

107 der verhafteten Praktizierenden (24,4 Prozent) waren 60 Jahre oder älter, darunter 62 zwischen 60 und 70, 34 zwischen 70 und 80 und 11 im Alter von über 80 Jahren.

Von den 330 Praktizierenden, die wegen ihres Glaubens schikaniert wurden, gab es 43 Vorfälle im Jahr 2021 und 287 im Jahr 2022 (davon 13 im Januar 2022, 52 im Februar, 101 im März und 114 im April). Bei sieben Fällen im Jahr 2022 ist unklar, in welchem Monat sie sich ereigneten. Bei 66 Praktizierenden wurde die Wohnung durchsucht.

66 (13,9 Prozent) der belästigten Praktizierenden waren über 60 Jahre alt, darunter 14 zwischen 60 und 70, 15 zwischen 70 und 80 und 17 über 80 Jahre alt.

Cui Jinshi, eine 88-jährige Bewohnerin der Stadt Harbin in der Provinz Heilongjiang, starb vier Stunden nach ihrer Verhaftung. Sie hatte zusammen mit sechs anderen Praktizierenden die Lehre von Falun Dafa studiert.

Tage vor und nach dem tragischen Tod von Cui wurden in zwei anderen Städten derselben Provinz, Daqing und Qiqihar, zwei Gruppenverhaftungen verzeichnet. Bei den Verhaftungen in Qiqihar handelte es sich Berichten zufolge um eine neue Aktion mit dem Namen „Operation Netzschließung“, mit der die Behörden weiterhin versuchen, Falun Dafa auszurotten.

Eine der Zielpersonen in Peking ist Han Fei, die Mutter eines britischen Bürgers. Seit September 2021 wird sie häufig schikaniert. Die Schikanen verschärften sich während der Olympischen Winterspiele im Januar und Februar 2022. Obwohl sie kurz nach ihrer letzten Verhaftung im April 2022 freigelassen wurde, wird sie weiterhin überwacht, weil sie sich weigert, Falun Dafa abzuschwören.

Ein Einwohner von Hubei namens Liu Haiquan ist der einzige Ernährer seiner Großfamilie. Sein Vater, der über 80 Jahre alt ist, suchte die Polizeiwache auf, um seine Freilassung zu fordern. Aber die Behörden hielten ihn weiterhin in Gewahrsam und brachten seine Familie damit in eine schwierige Lage.

Auch Wu Zhanting, ein Einwohner von Liaoning, der aufgrund eines Schlaganfalls arbeitsunfähig geworden war, blieb von den Schikanen nicht verschont.

Im Folgenden führen wir einige Beispiele für die verschiedenen Arten von Verfolgungen auf, die im März und April 2022 gemeldet wurden:

Ältere Menschen wegen ihres Glaubens verfolgt

88-jährige Falun-Dafa-Praktizierende stirbt vier Stunden nach ihrer Verhaftung

Cui Jinshi, eine 88-jährige Einwohnerin der Stadt Harbin, Provinz Heilongjiang starb vier Stunden nach ihrer Verhaftung. Der Grund für ihre Verhaftung? Sie hatte zusammen mit sechs anderen Praktizierenden die Lehre von Falun Dafa studiert.

Sieben Beamte drangen am 13. April 2022 gegen 13:00 Uhr in die Wohnung von Cui Jinshi ein, als sie mit sechs anderen Praktizierenden vor Ort gemeinsam die Lehre von Falun Dafa las. Die Polizisten nahmen Cui gewaltsam ihre Falun-Dafa-Bücher, ein Foto des Begründers von Falun Dafa und etwas Bargeld ab. Cui stürzte, als sie versuchte, die Polizisten aufzuhalten, und rief: „Nehmt mir nicht meine Bücher weg! Nehmt mir nicht das Foto des Meisters weg!“

Um 17:45 Uhr erhielt Cuis zweiter Sohn, Piao Hu, einen Anruf von der Polizei und erfuhr, dass seine Mutter im Krankenhaus 242 wiederbelebt wurde. Er eilte zum Krankenhaus. Fünf Minuten später kam der Arzt heraus und gab Cuis Tod bekannt. Der Sohn ging in den Operationssaal und sah Cuis Körper. Ihr Gesicht war blass. Ihre Kehle war aufgeschnitten. Und sie trug nur einen Schuh.

Piao sagte, seine Mutter sei in den letzten 20 Jahren dank ihrer Falun-Dafa-Praxis gesund gewesen. Trotz ihres Alters lebte sie allein und konnte schnell gehen. Es ist nicht bekannt, was genau die Polizei ihr angetan hat, sodass sie innerhalb nur vier Stunden verstarb.

85-jährige Frau erleidet Schlaganfall nach wiederholter Belästigung

Han Guiyun, eine 85-jährige pensionierte Lehrerin in der Stadt Yingkou in der Provinz Liaoning, wurde im Juni 2021 zu drei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.400 Euro) verurteilt. Vor, während und nach ihrem Prozess wurde sie zu Hause von der Polizei und dem Gericht schikaniert. Als Folge der ständigen Schikanen durch die Polizei konnte sie nicht mehr aufrecht stehen und hatte starke Rückenschmerzen.

Am 21. Februar 2022 erlitt Han einen Schlaganfall und musste über 20 Tage im Krankenhaus bleiben. Da die Behörden ihre monatliche Rente in Höhe von 4.600 Yuan (ca. 648 Euro) ab Juli 2021 aussetzten, konnte sie sich die langwierige medizinische Behandlung nicht leisten und wurde entlassen.

Han ist nun bettlägerig und auf Flüssignahrung angewiesen, nachdem ihr im vergangenen Jahr aufgrund der psychischen Belastung die meisten Zähne ausgefallen waren. Außerdem konnte sie Menschen nicht mehr erkennen, hatte Schwierigkeiten, sich klar auszudrücken, und kämpfte mit einem schlechten Gehör.

81-jährige Frau nach rechtswidriger Haftstrafe schikaniert und zur Rückzahlung ihrer Rente verurteilt

Zhang Jianhua, eine 81-jährige Einwohnerin der Stadt Lanzhou in der Provinz Gansu, wurde im Juli 2018 zu drei Jahren Haft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert. Im Frauengefängnis der Provinz Gansu wurde Zhang der Schlaf entzogen und sie musste hungern. Die Insassen zwangen sie sogar, Urin zu trinken und benutzten mehrmals die Toilettenbürste, um ihren Mund zu „putzen“.

Nachdem Zhang am 17. Juni 2021 freigelassen worden war, wurde sie weiterhin von der Polizei schikaniert und gegen ihren Willen fotografiert. Dabei hatte sie immer noch damit zu kämpfen, das Trauma der schrecklichen Folter im Gefängnis zu überwinden.

Zusätzlich zu den Schikanen forderte die örtliche Sozialversicherungsbehörde sie auf, die über 40.000 Yuan (ca. 5.640 Euro) Rente, die sie während ihrer Haftzeit erhalten hatte, zurückzugeben, obwohl es keine Rechtsgrundlage für diese Forderung gab.

Ältere Frau wird nach Ableistung ihrer Haftstrafe wegen ihres Glaubens in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht

Zhu Guangrong sollte am 9. März 2022 entlassen werden, nachdem sie 2,5 Jahre wegen der Ausübung von Falun Dafa abgesessen hatte. Als ihre Familie sie an diesem Tag abholen wollte, sahen sie sie nicht und erfuhren stattdessen, dass sie für weitere drei Monate in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten werden soll. Die Behörden weigerten sich auch, die Adresse der Gehirnwäsche-Einrichtung preiszugeben.

Zhu, eine 72-jährige Einwohnerin der Stadt Wuhan in der Provinz Hubei, wurde am 10. September 2019 verhaftet, als sie versuchte, die Polizei zur Freilassung einer anderen Praktizierenden, Fu Yousheng, zu bewegen. Die Polizei durchsuchte um die Mittagszeit die Wohnungen der beiden Frauen und brachte sie in das Untersuchungsgefängnis 1 der Stadt Wuhan. Zhu wurde später zu 2,5 Jahren und Fu zu 3,5 Jahren Haft verurteilt.

Seit Anfang 2021 haben die Behörden in Wuhan zehn weitere Gehirnwäsche-Einrichtungen eröffnet, um Falun-Dafa-Praktizierende zu inhaftieren. Nach den vorliegenden Informationen wurden zwischen Januar und September 2021 mindestens 71 Praktizierende in verschiedenen Gehirnwäsche-Einrichtungen inhaftiert und gefoltert.

Gruppenverhaftungen

Nach erfundenen Anschuldigungen: Neun Personen droht strafrechtliche Verfolgung (Stadt Qiqihar, Provinz Heilongjiang)

Seit dem 11. April 2022 sind mindestens neun Falun-Dafa-Praktizierende in der Stadt Qiqihar in der Provinz Heilongjiang wegen ihres Glaubens verhaftet worden. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind alle gegen Kaution freigelassen worden. Die Polizei beabsichtigt allerdings, ihre Fälle der Staatsanwaltschaft vorzulegen und Gefängnisstrafen gegen sie zu beantragen.

Anfang 2022 hielt die Polizeibehörde der Stadt Qiqihar eine Sitzung ab, weil die Verhaftung von Falun-Dafa-Praktizierenden forciert werden sollte. An dieser Sitzung nahmen alle lokalen Polizeikräfte aus sieben Bezirken und neun Landkreisen teil.

Chen Dong, der stellvertretende Bürgermeister von Qiqihar und Leiter der Polizeibehörde Qiqihar, wies die Polizisten an, die Praktizierenden vor Ort zu verfolgen, zu überwachen und zu schikanieren, insbesondere diejenigen, die während der Pandemie beharrlich auf die Verfolgung aufmerksam machten.

Die Operation wurde von Guo Xiaofeng unterstützt, dem Leiter des Komitees für Politik und Recht der Stadt Qiqihar. Dieses Komitee ist eine außergerichtliche Behörde, die die öffentliche Sicherheit und die Justiz überwacht und auch die Verfolgungspolitik gegenüber Falun Dafa steuert.

Die jüngste polizeiliche Razzia mit dem Titel „Operation Netzschluss“ wurde von der Staatssicherheit des Bezirks Longjiang, der Polizeidirektion Tiefeng, dem Polizeirevier Nanpu, dem Polizeirevier Donghu, dem Polizeirevier Wulong und mehreren anderen Polizeirevieren im Bezirk Tiefeng durchgeführt.

Es heißt, die Polizei habe „Beweise“ gegen die Praktizierenden gefälscht und behauptet, Zhang Wanjie sei der Anführer einer kriminellen Organisation, in der alle anderen Praktizierenden aktive Mitglieder seien. Einigen Praktizierenden ist aufgefallen, dass die Polizisten das Vernehmungsprotokoll bereits fertig hatten, bevor sie ihnen überhaupt Fragen stellten.

25 Falun-Dafa-Praktizierende an einem Tag verhaftet (Provinz Heilongjiang)

Am 20. April 2022 sind in der Stadt Daqing in der Provinz Heilongjiang mindestens 25 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet worden. Einige Polizeibeamte trugen bei den Verhaftungen Schutzkleidung. Sie brachten die Praktizierenden dazu, ihre Tür zu öffnen, indem sie behaupteten, sie würden untersuchen, ob die Hausbesitzer engen Kontakt zu Personen hatten, die positiv auf COVID-19 getestet worden waren.

Viele der Verhaftungen wurden von Beamten des Polizeireviers Huizhan durchgeführt. Die Razzia begann um 6:00 Uhr morgens und dauerte bis zum Nachmittag. Zum Zeitpunkt der Berichterstellung waren die meisten Praktizierenden wieder auf freiem Fuß, da sich die Haftanstalten wegen der Pandemie weigerten, sie aufzunehmen. Ein Beamter behauptete, dass über 100 Praktizierende verhaftet wurden. Die genaue Namensliste wird noch geprüft.

Polizeigewalt

Einwohnerin Hunans wird von Polizisten geschlagen und erleidet mehrere Knochenbrüche

Zeng Xiaoying, eine Einwohnerin der Stadt Huaihua in der Provinz Hunan erlitt mehrere Knochenbrüche, als Polizisten sie schlugen, weil sie Falun Dafa praktiziert.

Zeng wurde am 19. April 2022 verhaftet, weil sie in einem Einkaufszentrum Informationsmaterialien über Falun Gong verteilt hatte. Vier Beamte verhörten sie auf dem Polizeirevier. Während drei von ihnen später gingen, blieb ein Beamter in Zivil zurück und befahl ihr, die vorbereitete Aussage zu unterschreiben.

Als sie sich weigerte und die gefälschte Aussage zerriss, begann er sie zu schlagen. Er schlug ihr gegen die Brust, so dass sie zu Boden fiel. Ihr Jade-Armband riss und ihre Handgelenke schwollen an. Sie lag auf dem Boden und konnte nicht mehr aufstehen.

Als Zeng am Abend nach Hause kam, musste ihre Familie sie die Treppe hinauftragen. Am nächsten Tag wurde sie ins Krankenhaus gebracht, wo der Arzt sechs Brüche an den Gelenken auf der rechten Körperseite, einen Bruch an der Brust und einen weiteren Bruch einer Rippe im Rücken feststellte.

In einer Hotel-Haftanstalt brutal verprügelt – nun droht auch noch ein Strafverfahren

Ein 53-jähriger Mann aus der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan erlitt Frakturen im linken Bein und eine Entzündung der Gallenblase, nachdem er von Polizisten geschlagen worden war, weil er Falun Dafa praktizierte. Er wurde operiert und seine Gallenblase entfernt. Nun droht ihm ein Strafverfahren, nachdem die Staatsanwaltschaft der Stadt Pengzhou seine Verhaftung genehmigt hat.

Liu Jia wurde am 6. Januar 2022 verhaftet, als er in die nahe gelegene Stadt Pengzhou fuhr, um dort etwas zu erledigen. Polizisten durchsuchten am Nachmittag seine Wohnung und beschlagnahmten seine sieben Computer, drei Handys, einen Drucker, einige Falun-Dafa-Bücher, 2.000 Yuan (ca. 280 Euro) in bar und sein Auto.

Liu wurde in den vierten Stock des „Urban Cloud Hotel“ in Pengzhou gebracht und dort überwacht. In dem Zimmer befand sich eine Überwachungskamera. Alle Fenster waren abgedeckt und es fiel kein Licht herein. Mehrere Personen überwachten ihn abwechselnd.

Da Liu sich weigerte, den Polizisten das Passwort für seine Handys mitzuteilen, brachten sie ihn in einen Raum ohne Überwachungskamera und schlugen auf ihn ein. Durch die Schläge wurde sein linkes Bein gebrochen und er entwickelte eine Gallenblasenentzündung. Anschließend brachten sie ihn ins Krankenhaus, wo seine Gallenblase entfernt wurde.

Liu wurde 18 Tage lang in dem „Hotel“ festgehalten. Durch Vermittlung seines Anwalts verlegte die Polizei ihn am 24. Januar in das Untersuchungsgefängnis von Pengzhou. Als er eingeliefert wurde, waren beide Beine stark geschwollen und er konnte weder stehen noch alleine gehen. Auch sein rechtes Knie war geschwollen. Die Wärter verlangten nicht, dass er körperlich untersucht wird, sondern zogen ihm in der Eingangshalle alle Kleider aus und machten Fotos von seinen Beinen.

Einen Tag vor Lius Verlegung starb am 23. Januar plötzlich eine andere Praktizierende, Huang Sulan, die am 20. Januar verhaftet und im selben Hotel festgehalten worden war.

Mann aus Liaoning verprügelt, weil er von der Polizei die Rückgabe seiner beschlagnahmten Falun-Dafa-Gegenstände verlangte

Liu Quanwang, ein ehemaliger Bergwerksarbeiter in der Stadt Huludao in der Provinz Liaoning, wurde von der Polizei geschlagen, als er die Rückgabe von Gegenständen verlangte, die bei ihm wegen seines Glaubens an Falun Dafa beschlagnahmt worden waren.

Liu und vier weitere Praktizierende wurden am Abend des 7. April 2022 verhaftet, nachdem sie wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt worden waren. Die Polizei durchsuchte am 8. April gegen 9:30 Uhr Lius Wohnung und ließ ihn im Laufe des Tages wieder frei.

Beschlagnahmt wurden seine Falun-Dafa-Bücher, Fotos des Begründers von Falun Dafa, drei Computer, zwei Drucker, mehrere Handys, fünf Mediaplayer, über zwanzig Flash-Drives, Dutzende von Tintenflaschen sowie 700 Yuan mit Botschaften auf Banknoten,.

Liu und ein weiterer Praktizierender gingen am 22. April zur Polizeiwache in Jitun und verlangten von der Polizei die Herausgabe seiner persönlichen Gegenstände. Als die Polizei die beiden nach draußen schubste, stürzte der Praktizierende, der Liu begleitete, die Treppe hinunter und rollte zwei bis drei Meter weit auf dem Boden.

Liu rief aus Protest „Falun Dafa ist gut“. Die Polizisten legten ihm Handschellen an und brachten ihn in einen Raum der Polizeiwache, der voll mit Falun-Dafa-Materialien war, die bei den Praktizierenden beschlagnahmt worden waren. Sie schlugen und traten ihn. Während sie Liu und den Begründer von Falun Dafa beschimpften, spuckten sie auch auf Fotos des Begründers. Liu versuchte, sie aufzuhalten, aber ohne Erfolg.

Nach einer Weile stießen zwei Beamte Liu in ein Polizeiauto, brachten ihn zu einem kleinen Hügel und ließen ihn frei.

Andere Fälle von Verfolgung

Pekingerin und Mutter einer britischen Staatsbürgerin wegen ihres Glaubens an Falun Dafa ständigen Schikanen und Überwachungen ausgesetzt

Obwohl Han Fei einen Tag nach ihrer Verhaftung wegen der Ausübung von Falun Dafa wieder freigelassen wurde, wird die in Peking lebende Mutter einer britischen Bürgerin weiterhin überwacht. Vor der letzten Verhaftung am 22. April 2022 wurde sie in den vergangenen drei Jahren wiederholt schikaniert, weil sie ihren Glauben praktizierte.

Ihre Tochter, Li Hui, die derzeit in Großbritannien lebt, fordert die chinesischen Behörden auf, die Schikanen gegen ihre Mutter einzustellen.

Han Fei

Xu Yong von der Staatssicherheit des Bezirks Chaoyang und zwei Beamte der Polizeiwache Pingfang brachen am 22. April gegen 11:00 Uhr in die Wohnung von Han ein. Sie zerrissen das Falun-Dafa-Motiv und den Kalender an der Wand und nahmen ein Foto des Begründers von Falun Dafa mit.

Xu öffnete Hans Schubladen mit einem Generalschlüssel und beschlagnahmte ihre Falun-Dafa-Bücher, ihr Mobiltelefon, ihr iPad und ihren Computer. Etwa 300 Yuan (ca. 42 Euro) Bargeld wurden mitgenommen. Die Polizei gab ihr später ihre elektronischen Geräte zurück, behielt aber ihre Falun-Dafa-Bücher ein.

Mehrere Beamte legten Han Handschellen an und brachten sie ins Krankenhaus, um sie körperlich untersuchen zu lassen und einen COVID-19-Test durchzuführen. Als sie sich weigerte, ordnete der Polizeichef Zhang Hao an, dass das medizinische Personal die Untersuchung gewaltsam durchführen sollte. Bei der Blutentnahme würgte ein Polizeibeamter ihren Hals mit seinem Ellbogen, während ihre Hände hinter ihrem Rücken gefesselt waren. Sie wäre fast erstickt.

Obwohl Han energisch gegen die Gewalteinwirkung protestierte, brach die Polizei die Untersuchung nicht ab und nahm den gesamten Vorgang auf Video auf.

Gegen 14:00 Uhr rief die Polizei Hans Ehemann an und forderte ihn auf, sich nach der Arbeit auf dem Polizeirevier zu melden. Als er dorthin kam, fragten die Polizisten ihn, wann er und Han geheiratet hätten, was sie jeden Tag mache, mit welchen Leuten sie Kontakt habe und wie es um ihre Tochter Li stehe, die ebenfalls Falun Dafa praktiziere.

Als Li an diesem Abend das Handy von Han anrief (das an Hans Ehemann zurückgegeben worden war), erzählte ihr Vater ihr von der Verhaftung ihrer Mutter. Li sagte, sie habe gespürt, dass ihr Vater von der Polizei eingeschüchtert wurde und unter enormem Druck stand.

Am nächsten Morgen forderte die Polizei Han auf, einen Verwandten zu benennen, der für ihre Freilassung gegen Kaution bürgen sollte. Sie weigerte sich, die Freilassung auf Kaution bzw. ihre Verhaftung anzuerkennen und erklärte, die Polizei habe die ganze Zeit gegen das Gesetz verstoßen. Später fand die Polizei einen Mitarbeiter ihres Nachbarschaftskomitees, der die Papiere unterschrieb. Sie kam dann gegen 16:00 Uhr frei.

Auch nachdem die Polizei Han freigelassen hatte, blieben Polizisten vor ihrer Wohnung, um ihr tägliches Leben zu überwachen. Es ist ihr nicht erlaubt, das Haus ungehindert zu verlassen.

Es wird berichtet, dass die Polizei Han verhaftet hat, weil sie einen Brief an den Leiter der Polizeiwache des Bezirks Chaoyang geschrieben und ihn aufgefordert hat, sich nicht an der Verfolgung zu beteiligen. Bei ihrer Verhaftung sagte ein Beamter zu ihr: „Ich weiß, dass Sie [Falun-Dafa-Praktizierende] gute Menschen sind, aber wir müssen es trotzdem tun [sie verhaften]. Wenn ich es nicht tue, werden es andere tun.“

Han wurde bereits am 4. Dezember 2019 verhaftet und 23 Tage lang im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Chaoyang festgehalten. Seitdem wurde sie ständig von der Polizei schikaniert. Man folgte ihr, wenn sie auf die Straße ging, auch beim Einkaufen von Lebensmitteln. Zu den Personen, die sie überwachten, gehörten ihre Nachbarn, Anwohner in ihrer Nachbarschaft und Arbeitslose.

Als die Olympischen Winterspiele im Januar und Februar 2022 in Peking stattfanden, wurden die Schikanen und die Überwachung noch intensiver. Han erzählte ihrer Tochter, dass rund um die Uhr Leute vor ihrem Haus standen. Beamte in Zivil folgten ihr, wenn sie aus dem Haus ging, und machten Fotos und Videoaufnahmen von ihr.

Außer den Schikanen im Zusammenhang mit den Olympischen Winterspielen war Han schon während der Olympischen Spiele in Peking 2008 verhaftet und zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden.

Durch Schlaganfall behindert – doch die Schikanen gehen ungehindert weiter

Wu Zhanting, ein Einwohner der Stadt Chaoyang City, Provinz Liaoning, der durch einen Schlaganfall arbeitsunfähig geworden ist, wird wegen seines Glaubens an Falun Dafa ständig schikaniert.

Wu Zhanting

Wu Zhanting bekam kurz nach dem chinesischen Neujahr im Februar 2022 Besuch von Wu Dali, einem Beamten der Polizeiwache Xidayingzi. Dieser war auch mit ihm verwandt und gab vor, sich Sorgen um ihn zu machen. Während seines Besuchs machte er Fotos von Wu.

Einige Tage später kamen zwei Mitarbeiter der örtlichen Justizbehörde und machten ebenfalls Fotos von Wu. Sie forderten seine Familie auf, ein Dokument in seinem Namen zu unterschreiben, was diese jedoch ablehnte. Daraufhin drückten die Beamten Wu, der nicht mehr sprechen konnte, einen Stift in die Hand, um festzustellen, ob er den Stift auch nicht mehr halten konnte.

In den vergangenen Jahren wurde Wu von den örtlichen Behörden immer wieder schikaniert. Seine Familie sagte, sie könne sich nicht erinnern, wie oft jemand plötzlich vor der Tür gestanden und sie belästigt habe. Die Beamten behaupteten zwar alle, sich um die Familie zu sorgen, aber niemand hat ihnen jemals geholfen.

Die 87-jährige Schwiegermutter von Wu weinte oft um ihn. „Mein Schwiegersohn ist ein sehr gütiger Mensch. Das ist sehr schwer zu finden. Aber jetzt wird er auf diese Weise verfolgt, ohne etwas Schlimmes getan zu haben“, sagte sie.

Alleinigem Ernährer der Großfamilie droht nach einjähriger Haft Gefängnisstrafe

Liu Haiquan in der Stadt Xianning in der Provinz Hubei ist seit über einem Jahr rechtswidrig inhaftiert, weil er Falun Dafa praktiziert. Er wartet nun auf sein Urteil. Da er der einzige Ernährer seiner Großfamilie ist, hat die Familie Mühe, über die Runden zu kommen.

Liu wurde am 13. April 2021 am Arbeitsplatz verhaftet, kurz nachdem er den Anruf eines Fremden beantwortet hatte, der ihn fragte, ob er Satellitenschüsseln installieren könne.

Die Polizei beschuldigte Liu, Satellitenschüsseln für den Empfang von NTDTV, einem unzensierten chinesischen Fernsehsender mit Sitz in den USA, installiert zu haben, und nahm ihn am 26. April im Untersuchungsgefängnis des Kreises Jiayu in Strafhaft.

Lius Vater, der über 80 Jahre alt ist, suchte die Staatssicherheit und das Untersuchungsgefängnis auf, um seine Freilassung zu fordern, jedoch ohne Erfolg. Daraufhin schrieb er einen Beschwerdebrief an die Stadtverwaltung, auf den er bis heute keine Antwort erhalten hat.

In dem Schreiben erklärt er, dass Lius Frau und sein Neffe (der Sohn seines Bruders) beide eine geistige Behinderung haben und dass sein Bruder an Urämie leidet.

Der Vater erklärte, Liu habe keine Verpflichtung, sich um seinen Bruder und den Neffen zu kümmern, aber nachdem er begonnen habe, Falun Dafa zu praktizieren, sei er immer rücksichtsvoller und selbstloser geworden. Er habe seinen Bruder und seinen Neffen eingeladen, bei seiner Familie zu leben, damit es für ihn einfacher sei, sich um sie zu kümmern. Dadurch hätten die beiden die Kraft von Falun Dafa erlebt, die Menschen lehrt, gut und freundlich zu sein.

Liu musste sich Ende Dezember 2021 vor dem Kreisgericht Tongcheng verantworten und wartet immer noch auf das Urteil.

Ende Januar 2022, wenige Tage vor dem chinesischen Neujahrsfest, gelang Lius Vater ein Zusammentreffen mit Liu Ning, dem Leiter der Staatssicherheit der Stadt Xianning. Er forderte die Freilassung seines Sohnes, damit dieser die Feiertage im Kreise seiner Familie verbringen könne. Liu behauptete, er sei nicht mehr mit dem Fall betraut. Er änderte auch seine Telefonnummer, möglicherweise um zu vermeiden, dass er Anrufe von Lius Vater bekommt.

Frühere Berichte:

Bilanz Januar/Februar 2022: Insgesamt 782 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glauben verhaftet oder schikaniert

Bilanz 2021: Insgesamt 16.413 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet und schikaniert