Nach über zwölf Haftjahren freigelassen, anschließend für weitere fünf Jahre unter Überwachung gestellt

(Minghui.org) Im Juli 1999 begann die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) aufgrund der überwältigenden Beliebtheit der Praxis, Falun Dafa zu verfolgen. Wang Junqiang wurde festgenommen und war für insgesamt 12,5 Jahre inhaftiert, darunter zweimal im Arbeitslager und zweimal im Gefängnis für dreieinhalb und fünf Jahre.

Am 7. November 2021 wurde Wang nach Ablauf seiner letzten Haftstrafe entlassen. Wirklich frei ist er jedoch nicht, denn die Behörden stellten ihn für fünf Jahre unter Beobachtung. Mit anderen Worten: Er steht unter ständiger polizeilicher Überwachung. Nach chinesischem Strafrecht darf eine solche Maßnahme nicht länger als drei Jahre dauern. Da Wang Falun Dafa praktiziert, wurde die Zeit jedoch verlängert. Wegen der wiederholten Inhaftierung ist Wang derzeit arbeitslos.

Erste Arbeitslager-Strafe

Im Februar 2000 reiste Wang nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Beamte der Polizeibehörde der Stadt Fukang nahmen ihn fest und behielten ihn 70 Tage im Gewahrsam. Dem folgten zwei Jahre Zwangsarbeitslager, die er ab 8. Mai 2000 im Zwangsarbeitslager Changji verbringen musste. Dort wurde er auf menschenverachtende Weise behandelt und gefoltert.

2001 wurde Wang in eine Gehirnwäsche-Einrichtung in den Bezirk Urumqi verlegt. Aufgrund der intensiven Gehirnwäsche gab er seinen Glauben auf. Er wurde „umerzogen“ und am 22. September 2001 freigelassen. Die restliche Haftzeit verbrachte er zu Hause. Als er seine Arbeit wieder aufnahm, bekam er lediglich 400 Yuan (rund 60 Euro) monatlich.

Schnell bereute Wang seine Entscheidung, dass er Falun Dafa aufgegeben hatte, und begann wieder zu praktizieren. Als die Behörden das herausfanden, verhafteten sie ihn im Januar 2002 erneut und ordneten Administrativhaft [1] an. Nach seiner Freilassung sah Wang sich gezwungen, von zu Hause wegzuziehen, um zukünftige Verfolgung zu vermeiden.

Fünf Jahre Haft

Im April 2002 wurde Wang in der Wohnung eines Verwandten in der Stadt Wuwei in der Provinz Gansu festgenommen. Polizisten reisten aus Fukang rund 1.600 Kilometer an, um ihn zurückzubringen in seine Heimat.

Aus Protest gegen seine willkürliche Inhaftierung im Untersuchungsgefängnis Fukang rief Wang „Falun Dafa ist gut“. Daraufhin wurde er auf Befehl des Direktors Zhao Xiaowu von Gefangenen verprügelt, wodurch er einen Rippenbruch erlitt. Er konnte zwei Wochen lang nicht sprechen, weil auch ein Teil seines Kehlkopfs verletzt war. Zwei Wochen später verlegten die Behörden den Praktizierenden in die rund 300 Kilometer entfernte Haftanstalt Wusu. Fünf Monat später musste er sich auf Befehl der Behörden einer ärztlichen Untersuchung unterziehen.

Wangs Mutter forderte Gerechtigkeit für ihren Sohn und wandte sich an das Amt für öffentliche Sicherheit. Daraufhin wurde sie von der Polizei verprügelt und verletzt. Sie reichte mehrere Beschwerden und Petitionen ein, woraufhin die Polizei einlenkte und sich entschuldigte. Wangs Mutter erhielt eine Entschädigung von 1.000 Yuan (140 Euro).

Einige Monate später verurteilte das Gericht Wusu Wang zu fünf Jahren Haft. Im Gefängnis Changjie sperrte man ihn in Isolationshaft. Mehrfach wurde er an einem Basketballkorb aufgehängt. Am 20. April 2007 endete seine Haftzeit.

Zweite Arbeitslager-Strafe

Kurz nach seiner Entlassung tauchte Wang erneut unter. Ein Jahr hielt er sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser, die er 300 Kilometer entfernt von seiner Heimat im Kreis Shanshan leistete.

Im Mai 2008 begann Wang, wieder für die Wirtschafts- und Handelskommission der Stadt Fukang zu arbeiten, wobei er dem Amt für Grund und Boden in Ziniquanzi unterstellt war – einem der am weitesten entfernten Gebiete. Von seinen Kollegen wurde er genauestens überwacht.

Am 27. Mai 2010 zeigten Mitbewohner Wang an, weil er Falun-Dafa-Materialien an seinem Bett im Arbeiterwohnheim aufbewahrt hatte. Staatssicherheitsbeamte von Fukang nahmen ihn bei der Arbeit fest. Wang wurde mit zwei Jahren Arbeitslager Changji bestraft.

Im Arbeitslager wurde er brutal gefoltert. Einmal zerrte ein Wärter Wang zur Toilette, weil er die Falun-Dafa-Übungen gemacht hatte. Mit Handschellen fesselte er ihn an ein Heizungsrohr. Dann quälte er ihn über eine Stunde lang mit Hochspannungselektroschocks, wodurch er Dutzende Brandwunden erlitt.

Folter-Nachstellung: Elektroschocks

Früher litt Wang unter grauen Star auf dem rechten Auge, der nur geringfügig war. Nach der Folter jedoch erblindete er auf dem Auge ganz.

Im September 2011 forderte Wang sein Recht ein, die Falun-Dafa-Übungen zu machen. Acht Tage lang wurde er daraufhin zur Strafe mit Handschellen an das Heizungsrohr im Flur gefesselt. Als er im April 2012 die Falun-Dafa-Übungen machen wollte, fesselten die Wärter ihn für zwei Wochen im „Tigerstuhl“ in einer dunklen Zelle.

Folter-Nachstellung: im Tigerstuhl gefesselt

Im Juni 2012 wurde Wang lange Zeit im „Tigerstuhl“ gefesselt, weil er die Falun-Dafa-Übungen gemacht hatte. Jeden Tag musste er daraufhin Propagandavideos ansehen, die Falun Dafa verunglimpften. Vier Gefangene bewachten ihn in zwei Schichten rund um die Uhr. Die Verfolgung dauerte bis zu seiner Entlassung am 26. September 2012 an.

Während des 19. Nationalkongresses des kommunistischen Regimes wurde Wang am 18. Oktober 2017 ohne Haftbefehl festgenommen und in der „Verwaltung für Berufsausbildung“ inhaftiert, einer verdeckten Gehirnwäsche-Einrichtung für Muslime.

Mitte Dezember erhielt Wang wegen einer Operation aufgrund des Grauen Stars am rechten Auge Haftverschonung und wurde freigelassen, aber unter Überwachung gestellt.

Dreieinhalb Jahre Gefängnis

Zwei Monate später, am zweiten Tag des Mondneujahrfestes, wurde Wang von Mitarbeitern des Nachbarschaftskomitees zur Gehirnwäsche gebracht. Während seines Aufenthalts dort bestand er darauf, die Falun-Dafa-Übungen zu praktizieren und protestierte gegen die willkürliche Inhaftierung.

Nach zwei Monaten verschärfte sich die Verfolgung. Die Wärter sperrten Wang in eine Zelle ein und ließen ihn zwölf Tage hungern. Anschließend wurde er in ein Untersuchungsgefängnis überführt. Später verurteilte ein Gericht Wang zu zwei Jahren Gefängnis, die nach seiner Berufung sogar auf dreieinhalb Jahre erhöht wurde.

Während der Haft quälten die Wärter den Praktizierenden wiederholt mit Elektroschlagstöcken; jedes Mal für drei Minuten. Am 13. Oktober 2018 wurde er etwa 40 Minuten lang verprügelt und mit Elektroschocks gefoltert. Mehr als ein Jahr lang wurde Wang abgesondert und mindestens acht Mal in Isolationshaft gesperrt. Während seiner Haft musste er über zwei Jahre lang ständig Fußfesseln tragen.

Am 7. November 2021 wurde Wang freigelassen, aber für fünf weitere Jahre unter Überwachung gestellt. Derzeit hat er keine Arbeit.

Hintergrund

Wang Junqiang wurde im April 1973 als Sohn einer Bauernfamilie im Kreis Manas in der Autonomen Region Xinjiang geboren. Er studierte Geologie an der Universität Xinjiang. 1996 machte er seinen Abschluss und arbeitete danach im Bergbauverwaltungsbüro der Wirtschafts- und Handelskommission der Stadt Fukang. Seine Vorgesetzten lobten ihn für herausragende Leistungen, für die er etliche Auszeichnungen erhielt.

Während des Studiums lernte Wang Junqiang im Jahr 1996 Falun Dafa kennen und begann zu praktizieren. Diese alte Kultivierungsmethode basiert auf den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und fünf sanften Übungen, die einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben.


[1] Die Administrativhaft wird in China vor einer Polizeibehörde verhängt, und zwar bis zu drei Jahren und kann auf vier Jahre verlängert werden. Sie unterliegt keiner Strafprozessordnung.