Mathematiklehrer im Koma liegend zu Gefängnis verurteilt – zwei Monate später tot

(Minghui.org) Als ein Praktizierender wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu Gefängnis verurteilt wurde, lag er im Koma. Zwei Monate später, am 30. April 2022, starb der 51-Jährige.

Ding Guochen lebte in der Stadt Dalian, Provinz Liaoning.

Verhaftung

Ding und seine Frau Yan Qinghua wurden am 11. Juli 2019 bei einer Razzia in der Provinz verhaftet, weil die Kommunistische Partei angesichts des 70. Jahrestages ihrer Machtübernahme die „Stabilität aufrechterhalten“ wollte.

Später am Tag ließ man Yan frei, während Ding abends ins Untersuchungsgefängnis Jinzhou gebracht wurde. Er trat aus Protest gegen die willkürliche Inhaftierung in einen vierwöchigen Hungerstreik. Daraufhin unterzogen die Wärter ihn einer Zwangsernährung und folterten ihn. Aufgrund der Misshandlungen verlor er sein Gehör und erlitt einen Schlaganfall.

Während Ding noch inhaftiert war, ging seine Frau mehrfach zur örtlichen Polizeiwache und forderte die Freilassung ihres Mannes. Der Beamte Li packte sie einmal am Hals und zerrte sie zum Verhör in einen Raum. Als sie am 10. September 2019 erneut die Freilassung forderte, riss der Beamte ihr an den Haaren und versetzte ihr Stöße. Dabei riss er ihr die Haare büschelweise heraus. Die Polizei drohte auch damit, ihre beiden Kinder zu verhaften, sobald sie 18 Jahre alt sind.

Ding wurde am 19. Oktober 2019 auf Kaution freigelassen. Nach seiner Rückkehr nach Hause begann er, wieder Falun Dafa zu praktizieren. Teilweise erlangte er seine Beweglichkeit zurück, hatte aber weiter Probleme mit dem Hören.

Verurteilung und Tod

Anfang 2020 reichte die Polizei den Fall des Paares bei der Staatsanwaltschaft des Bezirks Jinzhou ein. Diese erhob Anklage und legte die Akten am 14. Mai 2020 dem örtlichen Gericht vor. Als sich das Paar weigerte, an dem Gerichtstermin teilzunehmen, wurden die beiden von der Polizei und Gerichtsbeamten häufig zu Hause schikaniert.

Am 27. Januar 2021 erlitt Ding einen weiteren Schlaganfall und fiel ins Koma. Er kam nie wieder zu Bewusstsein und blieb im Wachkoma. Am 23. Februar verkündete das Bezirksgericht Jinzhou das Urteil: Ding wurde zu zwei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 700 Euro) verurteilt, seine Frau zu dreieinhalb Jahren und 8.000 Yuan (etwa 1.100 Euro).

Einmal kamen drei Gerichtsbeamte in die Wohnung des Paares, um Dings Zustand zu prüfen. Yan zeigte auf ihren Mann, der im Koma lag und an Sauerstoff angeschlossen war. Sie sagte: „Aufgrund der Verfolgung ist das aus ihm geworden. Schauen Sie selbst. Wir können uns die Kosten für eine Behandlung im Krankenhaus nicht leisten und ich kann mich nur zu Hause um ihn kümmern.“

Als die Justizangestellten die aktuelle Situation der Familie erfassten, sagten sie zu Yan: „Sie können zu Hause bleiben und ihn pflegen.“

Yan gab die gesamten Ersparnisse der Familie für Dings Behandlung aus. Sie lieh sich noch Geld von Verwandten und Freunden. Jetzt lebt sie mittellos und bemüht sich, sich und ihre beiden Kinder durchzubringen.

Ding Guochen, bevor er ins Koma gefallen ist

Von seinen Schüler geliebt

Ding hatte einen Bachelor-Abschluss in Kommunikationselektronik und Elektrotechnik von der Technischen Universität in Dalian. Durch Falun Dafa wurde er von Hepatitis B und den Folgen eines Schlaganfalls geheilt.

Gemeinsam mit seiner Frau verlor er 1999 die Arbeit, weil sie in Peking für ihren Glauben appellierten. Um das Einkommen der Familie aufzubessern, gab Ding Nachhilfe in Mathematik. Er behandelte jeden Schüler mit Geduld und Sorgfalt. Die meisten von ihnen verbesserten ihre Noten schnell. Ein Schüler, der oft an Matheprüfungen gescheitert war, wurde sogar Klassenbester. In den Unterrichtspausen erzählte Ding den Schülern Geschichten aus alten Zeiten und ermutigte sie, ihre schlechten Angewohnheiten aufzugeben und ihre Körperhaltung zu verbessern. Viele von ihnen weinten, als sie von seiner Verhaftung hörten.

Die Schüler riefen Dings Frau an und fragten, wann er sie wieder unterrichten werde. Ein Kind sagte: „Ich werde keinen besseren Lehrer als ihn finden! Ich will nicht zu anderen Nachhilfestunden gehen. Ich will nur bei Lehrer Ding lernen.“

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