70-Jährige seit eineinhalb Jahren in Isolationshaft

(Minghui.org) Seit eineinhalb Jahren befindet sich eine etwa 70-jährige Frau in Isolationshaft, weil sie Falun Dafa praktiziert.

Zhao Chunying lebt in Peking. Sie wurde zwischen März und Mai 2020 verhaftet, ihre Wohnung durchsucht. Da sie unter Bluthochdruck litt, wurde sie auf Kaution freigelassen. Am 10. Dezember 2020 nahmen Polizisten sie erneut fest und brachten sie ins Untersuchungsgefängnis Chaoyang, wo sie seither inhaftiert ist. Da Zhaos Familie nichts von Falun Dafa hält, bemühte sie sich nicht aktiv um ihre Freilassung. Die Angehörigen wissen auch nichts über die aktuelle Lage. Das Gefängnis erlaubt es nicht, dass die Praktizierende von Freunden besucht wird.

Frühere Verfolgung

Im Oktober 1998 bemerkte Zhao auf dem Heimweg Personen beim Praktizieren von Falun-Dafa-Übungen. Die langsamen, sanften Bewegungen weckten ihr Interesse. Zhao informierte sich und fing schließlich mit dem Praktizieren an. Kurz darauf verschwand die atrophische Gastritis, die sie jahrelang gequält hatte. Sie war voller Energie und gewann eine positive Lebenseinstellung.

Als das kommunistische Regime ein Jahr später die Verfolgung einleitete, war Zhaos Mann verängstigt. Er gab die Falun-Dafa-Bücher bei den Beamten ab und schlug seine Frau oft. Als er sah, dass er sie nicht von ihrem Glauben abbringen konnte, ließ er sich scheiden.

Im Jahr 2008 geriet Zhao vor den Olympischen Spielen erneut ins Visier der Behörden. Jemand hatte sie angezeigt, weil sie Falun Dafa praktizierte. Am 30. Juni 2008 brachen Polizisten an ihrem Arbeitsplatz ein. Ohne Durchsuchungsbefehl nahmen sie ihren Computer, Falun-Dafa-Bücher und andere Materialien mit.

Die Beamten brachten Zhao am nächsten Tag ins Untersuchungsgefängnis Xicheng. Man sperrte sie mit über zehn Personen in eine Zelle, die weniger als zehn Quadratmeter groß war. Alle ihre täglichen Aktivitäten beschränkten sich auf diesen kleinen Raum, wo sie essen, schlafen und ihre Notdurft verrichten mussten. Wegen des Platzmangels mussten alle Inhaftierten auf der Seite schlafen und konnten sich nicht umdrehen.

Sobald Zhao früh erwachte, musste sie sich auf einen kleinen Hocker setzen und durfte sich bis zum Schlafengehen nicht mehr bewegen – und zwar jeden Tag. Die Dinge des täglichen Bedarfs waren im Gefängnisladen mehr als doppelt so teuer wie in einem üblichen Geschäft. Eine gebrauchte Bettdecke kostete 180 Yuan (etwa 26 Euro); außerhalb des Gefängnisses hätte man dafür eine nagelneue Decke kaufen können.

Einen Monat später wurde Zhao zu zwei Jahren Arbeitslager verpflichtet. Man brachte sie in ein Verteilungszentrum. Dort wurde sie gezwungen, im Entengang zu gehen, während die Hände auf dem Kopf lagen. Auf Befehl der Wärter durfte Zhao während der Hitze mehrere Tage lang nicht die Kleidung wechseln. Egal, wo sie hinging, sie durfte ihren Kopf nicht heben. Toilettengänge wurden zeitlich stark begrenzt.

Einen Monat später wurde Zhao ins Frauenzwangsarbeitslager des Bezirks Daxing gebracht. Sie durfte nicht schlafen und nicht zur Toilette. Stattdessen wurde sie einer Gehirnwäsche unterzogen und musste Propaganda sehen, lesen oder hören, die Falun Dafa verleumdete. Die Wärter zwangen die Praktizierende, stundenlang regungslos auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Jede kleinste Bewegung wurde mit brutalen Schlägen bestraft.

Da Zhao auch unter diesen Bedingungen an ihrem Glauben festhielt, verweigerten die Wärter jegliche Familienkontakte. Sie erlaubten auch nicht, dass Zhao Dinge des täglichen Bedarfs oder zusätzliche Lebensmittel kauft. Später zwangen die Wärter sie, unbezahlte Arbeit zu verrichten. Wenn sie ihr tägliches Pensum nicht schaffte, wurde sie von Gefangenen gefoltert.

Als Zhao am 29. Juni 2010 freigelassen wurde, nahm das Büro 610 des Bezirks Haidian sie noch zwei Wochen in Gewahrsam. Rund um die Uhr wurde sie überwacht und tagsüber einer Gehirnwäsche unterzogen. Nach zwei Jahren Zwangsarbeitslager war sie äußerst geschwächt. Aufgrund der psychischen Belastung verschlechterte sich ihr Zustand weiter. Sie litt unter Magenschmerzen, Husten, Atemnot und Schlaflosigkeit.

Aus Angst, dass sie in der Gehirnwäsche-Einrichtung sterben könnte, ließ das Büro 610 sie schließlich frei. Doch auch danach wurde sie weiterhin jedes Jahr von der Polizei belästigt, sobald sensible Tage anstanden.

Im Jahr 2015 erstattete Zhao Strafanzeige gegen den ehemaligen Staatschef Jiang Zemin, der die Verfolgung angeordnet hatte. Daraufhin verstärkten die Behörden die Verfolgung, sodass die Praktizierende noch mehr schikaniert wurde.