Zwei Frauen aus Jiangxi zu Haftstrafen verurteilt, weil sie Falun-Dafa-Bücher lasen

(Minghui.org) Kürzlich wurde bestätigt, dass zwei Frauen aus der Stadt Nanchang in der Provinz Jiangxi wegen Praktizierens von Falun Dafa zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden.

Xu Guizhen, 71, wurde zu drei Jahren verurteilt und in das Frauengefängnis der Provinz Jiangxi gebracht. Die Praktizierende Lu Linxiang, 59, wurde zu einem Jahr und vier Monaten verurteilt. Da sie ihre Strafe bereits abgesessen hat, setzte sie das Untersuchungsgefängnis 1 der Stadt Nanchang am 8. Juni 2022 auf freien Fuß.

Die beiden Praktizierenden wurden verhaftet, als sie am 8. Februar 2021 zusammen mit fünf anderen Praktizierenden in einer Privatwohnung die Falun-Dafa-Lehre studierten.

Drei der sieben Praktizierenden – die Frauen Zhang Liyu, Zhang Xiaoyun und Herr Zhao Zhongfa – wurden am 10. Februar zu 15 Tagen Haft in der Haftanstalt der Stadt Nanchang verurteilt. Die anderen vier Praktizierenden – die Frauen Xu Guizhen, Lu Linxiang, Lei Meirong und Liu Yonghong – wurden in Strafhaft genommen und in das Untersuchungsgefängnis des Kreises Xinjian 1 gebracht.

Liu und Lei wurden später zu je einem Jahr Haft verurteilt und am 9. Februar 2022 freigelassen.

Xu Guizhen: Seit 1999 unerbittlich verfolgt

Xu, eine pensionierte Angestellte der Materialfabrik Jiangnan, begann im Januar 1997 mit dem Praktizieren von Falun Dafa. Ihre zahlreichen Beschwerden wie chronische Gastroenteritis, Herzkrankheiten, Arthritis und Schultersteife verschwanden bald darauf.

Weil Xu trotz der Verfolgung an ihrem Glauben festhielt, wurde sie mindestens sechsmal verhaftet, zweimal wurde ihre Wohnung durchwühlt und zweimal war sie in einem Arbeitslager inhaftiert. Außerdem setzte man ihr Gehalt aus und verhängte eine Geldstrafe, weil sie für ihren Glauben eintrat. Aufgrund des enormen Drucks durch die Verfolgung ließ sich ihr Mann von ihr scheiden.

Im Oktober 1999 fuhr Xu nach Peking, um für Falun Dafa zu appellieren, und wurde in der Nähe des Nationalen Petitionsbüros festgenommen. Als sie auf einer Polizeiwache verhört wurde, sagte ein Beamter zu ihr: „Komm nicht nach Peking, um Berufung einzulegen. Du wirst am Ende verhaftet. Es ist zwecklos. Jiang Zemin [der damalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas] wollte die Verfolgung haben.“

Xu wurde im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Xicheng in einem kleinen Raum mit über zehn Personen festgehalten. Sie teilten sich ein Handtuch und ein paar Decken. Es gab keine Seife, und es wurde nur sehr wenig Toilettenpapier zur Verfügung gestellt. Harte Brötchen und Suppe mit nur wenigen Gemüseblättern waren die Standardmahlzeit.

Die Polizei schlug Xu während des Verhörs zweimal ins Gesicht. Nachdem sie nach Nanchang zurückgebracht worden war, wurde sie unter der Anschuldigung „Störung der öffentlichen Ordnung“ 15 Tage im Untersuchungsgefängnis Nanchang 1 inhaftiert. Die Haftzeit wurde später auf einen Monat verlängert. Ihr Arbeitgeber stellte ihr 1.700 Yuan (rund 250 Euro) in Rechnung. Damit sollten die Reisekosten für diejenigen bezahlt werden, die nach Peking fuhren, um sie zurückzubringen.

Xu reiste im Dezember 1999 wieder nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen, und wurde auf dem Platz des Himmlischen Friedens verhaftet. Die Polizei verhörte sie erneut. Außerdem hängte man sie an den Handgelenken auf und versetzte ihr Elektroschocks mit Schlagstöcken. Nach einer kurzen Inhaftierung im Pekinger Untersuchungsgefängnis Shunyi wurde sie zurück nach Nanchang gebracht und wegen „Störung der öffentlichen Ordnung“ zu weiteren 15 Tagen im Untersuchungsgefängnis Nanchang 1 verurteilt. Die Haftzeit wurde später auf drei Monate verlängert. Als sie nach Hause zurückkehrte, stellte sie fest, dass die Polizei ihre Wohnung durchwühlt und alle ihre Falun-Dafa-Bücher mitgenommen hatte.

Folter-Nachstellung: Aufgehängt und mit Elektrostab geschockt

Xu wurde am 20. Juli 2000 erneut verhaftet, als sie auf dem Spielplatz in ihrem Viertel Falun-Dafa-Übungen machte. Sie wurde zehn Tage im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Jiao inhaftiert, ebenfalls wegen Störung der öffentlichen Ordnung.

Im Dezember 2000 fuhr sie zum dritten Mal nach Peking, um für Falun Dafa zu appellieren. Wieder wurde sie verhaftet und zurück nach Nanchang gebracht. Am 22. Dezember verurteilte sie ein Gericht zu drei Jahren Haft im Frauengefängnis der Provinz Jiangxi. Die Anklage lautete „Untergrabung des Gesetzesvollzugs durch eine Sektenorganisation“, einer Standardanschuldigung, die der Kriminalisierung von Falun-Dafa-Praktizierenden dient. Im Arbeitslager musste sie gegen ihren Willen Falun Dafa abschwören. Daraufhin wurde sie am 4. Juni 2001 entlassen und durfte die restliche Haftzeit zu Hause verbringen.

Jemand zeigte Xu am 13. August 2003 wegen der Verteilung von Informationsmaterialien an und sie wurde zum fünften Mal verhaftet und ins Untersuchungsgefängnis des Kreises Nanchang gesperrt. Dort nahm die Polizei gewaltsam ihre Fingerabdrücke und machte ein Foto von ihr. Außerdem beschlagnahmten sie ihre Falun-Dafa-Bücher.

Am 12. September 2003 wurde Xu von der Polizei unter der Standardanschuldigung „Untergrabung des Gesetzesvollzugs durch eine Sektenorganisation“ zu einem Jahr Zwangsarbeit im Frauenarbeitslager von Jiangxi verurteilt. Aufgrund ihres schlechten körperlichen Zustands verweigerte das Lager ihre Aufnahme. Die Polizei und das Büro 610 ordneten in Xus Fabrik an, dass sie sich täglich beim Nachbarschaftskomitee zu melden habe. Wenn sie das nicht täte, müsste sie jeden Tag eine Geldbuße von zehn Yuan zahlen. Außerdem musste sie eine Genehmigung einholen, wenn sie die Stadt verlassen wollte.

Da Xu sich weigerte, der Polizei Folge zu leisten, unternahm die Polizei einen weiteren Versuch, sie in das Arbeitslager zu bringen, was jedoch erneut scheiterte. Die Polizisten waren wütend und beschimpften sie.

Xus nächste Verhaftung erfolgte am 23. Januar 2005, als jemand sie anzeigte, weil sie mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Nachdem sie eine Nacht auf dem Polizeirevier in Liantang verbracht hatte, wurde sie in das Kreisgefängnis von Nanchang gebracht und dort einen Monat lang festgehalten. Da sie aus Protest gegen die Verfolgung in den Hungerstreik trat, wurde sie zwangsernährt. Die Wärter befahlen den Insassen, ihr die Nase zuzuklemmen und ihren Mund mit einem Schraubenzieher aufzubrechen. In der kältesten Zeit des Winters führten die Wärter eine Zwangsernährung mit Wasser durch, wobei das Wasser überschwappte und ihre Kleidung durchnässte.

Als Vergeltung für Xus anhaltenden Hungerstreik ketteten die Wärter ihre Hände fünf Tage lang an ihre Füße. Sie musste sich beim Gehen und Schlafen vorbeugen.

Folter-Abbildung: Zwangsernährung

Lu Linxiang: Die frühere Verfolgung  

Lu begann im August 1998, Falun Dafa zu praktizieren. Nach knapp einem Monat wurden ihr Herz- und ihr Magenleiden geheilt.

Am 18. Oktober 2008 wurde Lu verhaftet, weil sie auf einem Großmarkt Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Die Polizisten versuchten, 6.000 Yuan (rund 880 Euro) von ihr zu erpressen. Da sie sich weigerte zu zahlen, brachten sie sie zum Verhör auf die Polizeiwache. Sie brachten Lu dazu, eine eidesstattliche Erklärung zu unterschreiben und sagten, dass sie danach freigelassen würde. Nachdem sie die Erklärung unterzeichnet hatte, brachten sie sie aber in das Untersuchungsgefängnis 1 der Stadt Nanchang.

Die Staatssicherheit in Qingyunpu überstellte Lu später für 1,5 Jahre in das Frauen-Zwangsarbeitslager der Provinz Jiangxi. Sobald sie dorthin angekommen war, befahlen die Wärter ihr, Falun Dafa abzuschwören. Sie wurde einer ständigen Gehirnwäsche unterzogen und musste Bücher lesen, die Falun Dafa verleumdeten. Als sie weiterhin an ihrem Glauben festhielt, suchten die Wärter ihre Familie und Freunde auf und zwangen sie, sie umzustimmen.

Neben der Gehirnwäsche musste Lu 15 Stunden am Tag ohne Bezahlung arbeiten und Papierschachteln und Handschuhe herstellen, Fäden schneiden und Perlen auffädeln.

Nach ihrer Entlassung drohte das Büro 610 ihrem Ehemann mit Kündigung und wies ihren Sohn an, sie zu überwachen und daran zu hindern, Falun Dafa zu praktizieren oder das Haus zu verlassen.

Früherer Bericht:

Polizei ortet sieben Einwohner von Jiangxi und verhaftet die Falun-Dafa-Praktizierenden