Pennsylvania: „Wir können nicht so tun, als wüssten wir nichts“

(Minghui.org) „Warum verfolgt die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) Falun Gong, einen Glauben, der im Kern nach innerem Frieden sucht?“, fragte während einer Kundgebung am 16. Juli in Philadelphias Chinatown Professor Mark Thomas. Und die Antwort gab der Professor für Politikwissenschaften gleich selber: „Weil die KPCh die Gewissensfreiheit fürchtet.“

Er ging dieser Frage bei seiner Rede auf der Kundgebung der Falun-Dafa-Praktizierenden nach, in der er über die die Unterdrückung von Falun Dafa in China sprach, die am 20. Juli 1999 ihren Anfang nahm, als die KPCh den Meditationsweg verbot.

Wir können nicht so tun, als wüssten wir nichts, als sähen wir nichts“

Professor Mark Thomas von der La Salle Universität, spricht auf der Veranstaltung

Thomas wies darauf hin, dass die Veranstaltung nur wenige Gehminuten vom Geburtsort der amerikanischen Unabhängigkeit und von Sehenswürdigkeiten wie der Unabhängigkeitshalle, der Freiheitsglocke und dem National Constitution Center entfernt stattfand. Er sagte, es sei wichtig, die Botschaft laut und deutlich zu verkünden.

„Es ist dieselbe Verfolgung, die wir verabscheuten, als Nazi-Ärzte Juden für medizinische Experimente missbrauchten. Es ist dieselbe Verfolgung, gegen die wir protestierten, als die sowjetischen Ärzte Dissidenten folterten. Das ist eine Form von Völkermord“, erklärte er. „Wir haben das in Nazideutschland nicht geduldet. Wir haben es in der Sowjetunion nicht geduldet. Warum lassen wir es zu, dass die amerikanische Regierung es toleriert, wenn die Kommunistische Partei in China Verbrechen begeht, indem sie Anhängern von Falun Gong Organe entnimmt?

Wir sind auch hier, um die Menschen darauf aufmerksam zu machen, wie die chinesische Regierung unschuldige Menschen wegsteckt, ihnen gegen ihren Willen ihre Organe entnimmt und diese dann an den Meistbietenden verkauft! Eine solche Praxis ist abscheulich!“

Und weiter: „Es erübrigt sich zu sagen, dass dies gegen die Grundregeln der menschlichen Ethik verstößt, ganz zu schweigen von der Verletzung des internationalen Rechts und der Internationalen Menschenrechtskonvention. Diese Folter und Ausbeutung muss sofort aufhören! Wir können nicht so tun, als wüssten wir nichts, als sähen wir nichts. Unsere Brüder und Schwestern leiden. Wenn ein Teil des menschlichen Körpers schmerzt, schmerzt der ganze menschliche Körper!“

Unter den Unterstützern der Veranstaltung war die Büroleiterin von Senatorin Christine Tartaglione, Carmen Sousa. Sie nahm an der Kundgebung teil, um die Veranstaltung zu unterstützen.

Carmen Sousa (4. von links), Büroleiterin von Senatorin Christine Tartaglione, nimmt am 16. Juli 2022 an der Kundgebung zur Aufdeckung der Verfolgung in China teil

Carmen Sousa hörte sich die Reden an und sprach mit Praktizierenden. Sie erfuhr, wie Praktizierende in China wegen ihres Glaubens an Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht misshandelt werden. Sie werde die Informationen an andere Menschen weitergeben und hoffte, dass die Tragödie bald ein Ende hat, sagte sie.

Berichte von Zeugen

Während der Kundgebung berichteten drei Praktizierende ihre Geschichten, die von Folter über Zwangsarbeit bis hin zur Organentnahme reichten.

Tian Zhongfeng wäre beinahe Opfer einer erzwungenen Organentnahme geworden

Die 78-jährige Tian Zhongfeng begann 1995, Falun Dafa zu praktizieren. Nachdem die KPCh 1999 angefangen hatte, Falun Dafa zu unterdrücken, wurde sie viermal in Gehirnwäsche-Einrichtungen gesperrt und dreimal in Gehirnwäsche-Einrichtungen festgehalten, wo sie brutal gefoltert wurde.

Während ihrer Haft h2006 in einem Arbeitslager inhaftiert war, wurde sie körperlich untersucht und es wurden ihr Blutproben entnommen. Bei nicht praktizierenden Häftlingen wurde dies nicht durchgeführt. Eine Krankenschwester gab ihr jeden Tag eine Spritze und berichtete den höheren Beamten jeden Morgen, dass alles bei ihr normal sei. Erst als Tian zufällig hörte, wie ein Wärter über sie sprach, wurde ihr klar, dass sie eine potenzielle Organspenderin war.

Als Tian die Patienten und das medizinische Personal um Hilfe bat, bot ihr eine gutherzige Ärztin ihre Hilfe an. Sie verschrieb ein Medikament, das Tian als Organspenderin für ungeeignet erklärte. Obwohl die Beamten sie aufgaben, injizierten sie ihr dennoch giftige Medikamente, bevor sie sie entließen. Tian sagte, dass sie sich nach ihrer Rückkehr nach Hause erholt habe, indem sie die Falun-Dafa-Übungen machte und die Lehre las – so konnte sie die Verfolgung überleben.

Shen Lichun spricht auf der Veranstaltung

Shen Lichun hatte mehrere Krankheiten. Selbst im Sommer musste sie Wintermäntel und wattierte Hosen tragen. Im Juli 1995 besuchte sie ein Neun-Tage-Seminar des Begründers von Falun Dafa. Bald darauf verschwanden alle ihre Krankheiten. Wegen ihres Glaubens wurde sie jedoch in Arbeitslager und Gefängnisse gesteckt und war fast elf Jahre lang inhaftiert.

Shen berichtete, dass sie nicht nur inhaftiert und gefoltert wurde, sondern auch Zwangsarbeit leisten musste, um für die Behörden Profit zu machen. „Sehr oft schliefen wir nicht vor zwei Uhr morgens, während wir um vier oder fünf Uhr morgens aufstehen mussten“, erinnerte sie sich. „Wir arbeiteten Tag und Nacht. Wenn die Aufgaben nicht rechtzeitig erledigt wurden, bekamen wir Elektroschocks.“

Aufgrund der schweren körperlichen Arbeit und der psychischen Misshandlung sowie der minderwertigen Nahrung war Shen fast ständig schwindelig, hatte Schmerzen in der Brust und litt unter Gedächtnisverlust. Außerdem war ihr Blutdruck nicht stabil, und ihr Bauch war geschwollen, so dass es ihr schwerfiel, sich zu bücken. Schließlich erlitt sie einen Herzkollaps und wurde in die Notaufnahme eines Krankenhauses gebracht, wo man ihr Nitroglyzerin verabreichte.

Zhang Chunying forderte die Freilassung inhaftierter Praktizierender

Eine weitere Rednerin war Zhang Chunying aus der Provinz Heilongjiang. Weil sie Falun Dafa praktizierte, wurde sie mehrfach schikaniert und inhaftiert. Sie dankte der amerikanischen Regierung für ihre Hilfe, so dass sie ihren Glauben nun frei praktizieren kann.

Sie zeigte sich besorgt über die Praktizierenden in China, die immer noch wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Am 22. Juni 2022 wurden sieben Praktizierende in ihrer Heimatstadt vor Gericht gestellt und zu Geldstrafen verurteilt. Es handelt sich um Li Lizhuang, Tang Zhuyin, Huo Xiaohui, Li Yanqing, Ding Yan, Jiao Qihua und Zhao Lihua.

Li Lizhuang, 48, war Chefchirurg der Medizinischen Universität Harbin. Weil er Falun Dafa praktiziert, wurde er zweimal in Arbeitslager gesteckt und einmal im Gefängnis inhaftiert. Einmal fesselten ihn die Wärter in Einzelhaft an einen Metallstuhl. Dann fesselten sie ihn noch längere Zeit. Außerdem wurde ihm an acht aufeinanderfolgenden Tagen der Schlaf entzogen. Die Wärter wandten verschiedene Foltermethoden an ihm an, um sich selbst zu amüsieren.

„Falun Dafa wurde vor 30 Jahren der Öffentlichkeit vorgestellt, und die Verfolgung dauert seit 23 Jahren an“, sagte Zhang. „Indem die KPCh unschuldige Praktizierende unterdrückt, die durch die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht bessere Bürger werden wollen, hat sie China zerstört. Der Austritt aus der Partei ist der einzige Weg in eine gute Zukunft.“

Folgt nicht blind der KPCh“

Viele Einwohner und Touristen blieben stehen, um die Veranstaltung anzusehen und mit den Praktizierenden zu sprechen.

Die Passanten informieren sich über Falun Dafa und unterzeichnen Petitionen, die ein Ende der Verfolgung in China fordern

Khalio unterstützt die Praktizierenden, indem er ein Transparent hält

Khalio sagte, er habe vor acht Monaten von Falun Dafa und der Verfolgung gehört. Nachdem er die Aussagen der Zeugen gehört hatte, beschloss er, zu bleiben und sie zu unterstützen. Er hielt etwa eine Stunde lang ein Transparent und blieb dann bis zum Ende der Veranstaltung und hörte sich alle Reden an.

Xiao ist 80 Jahre alt und lebt seit über 20 Jahren in Chinatown. Er erlebte zahlreiche politische Kampagnen in China und war den Tränen nahe, als er sich an die Gräueltaten erinnerte. „Mein älterer Bruder war Offizier an der Whampoa-Militärakademie. Deshalb verloren mehrere Mitglieder meiner Familie ihr Leben, weil die KPCh uns ins Visier nahm“, berichtete er. „Von der großen Hungersnot bis zur Kulturrevolution musste meine Familie immer wieder leiden.“ Er erklärte, dass der Schmerz, den sie erfuhren, unbeschreiblich gewesen sei und er daher sehr gut verstehe, was die Falun-Dafa-Praktizierenden heute durchmachen müssen.

Unter dem Namen der Einheitsfront greift die KPCh Familien wie die von Xiao an und arbeitet dann mit ihnen zusammen, um für Außenstehende ein „positives Bild“ zu schaffen. Gewöhnliche Bürger werden oft getäuscht, und Auslandschinesen, vor allem diejenigen, die in verschiedenen Organisationen oder Verbänden tätig sind, werden oft zu Agenten, die im Auftrag der KPCh arbeiten. „Ich hoffe, dass diese Menschen die Fakten sehen und sich darüber im Klaren werden. Der KPCh blindlings zu folgen, wird uns nicht weiterbringen“, fügte er hinzu.

Während der Veranstaltung erklärten sich 22 Chinesen bereit, aus den KPCh-Organisationen auszutreten, zu denen auch die Jugendorganisationen – der Jugendverband und die Jungen Pioniere – gehören. Viele Passanten unterzeichneten Petitionen zur Ablehnung der KPCh und forderten ein Ende der Brutalität gegen Praktizierende, einschließlich der erzwungenen Organentnahme.

Hintergrund: Was ist Falun Dafa und warum wird es von der KPCh verfolgt?

Falun Dafa, auch bekannt als Falun Gong, wurde erstmals 1992 von Herrn Li Hongzhi in Changchun, China, der Öffentlichkeit vorgestellt. Die spirituelle Praxis wird in über 100 Ländern weltweit praktiziert. Millionen Menschen haben sich die Lehre, die auf den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht beruht sowie fünf sanfte Übungen umfasst, zu eigen gemacht. Sie hat bei vielen zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden geführt.

Jiang Zemin, der damalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), sah in der wachsenden Beliebtheit von Falun Dafa jedoch eine Bedrohung für die atheistische Ideologie der KPCh und erließ am 20. Juli 1999 eine Anordnung zum Verbot der Praxis.

Unter Jiangs persönlicher Leitung richtete die KPCh das Büro 610 ein – eine außerrechtliche Sicherheitsorganisation, die die Befugnis hat, sich über das Polizei- und Justizsystem hinwegzusetzen. Seine einzige Aufgabe besteht darin, die Verfolgung von Falun Dafa durchzuführen.

Minghui.org hat den Tod Tausender Praktizierender als Folge der Verfolgung in den vergangenen 23 Jahren bestätigt. Es wird angenommen, dass die tatsächliche Zahl der Todesopfer viel höher ist. Noch mehr sind wegen ihres Glaubens inhaftiert und werden gefoltert.

Es gibt konkrete Beweise, dass die KPCh die Organentnahme von inhaftierten Praktizierenden fördert, die ermordet werden, um die Organtransplantationsindustrie zu beliefern.