Zwei betagte Frauen zu Gefängnis verurteilt, nur weil sie Falun-Dafa-Bücher gelesen haben

(Minghui.org) Vor kurzem wurden zwei betagte Frauen wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu Gefängnisstrafen verurteilt.

Die 85-jährige Qu Yuexian lebt in der Stadt Kunming, Provinz Yunnan. Am 28. September 2021 brachen Zivilbeamte in ihre Wohnung ein. Sie zeigten ihr ein Foto, das sie am 13. Mai 2021 bei einer anderen Praktizierenden beschlagnahmt hatten. Qu sollte bestätigen, dass sie auf dem Foto zu sehen war.

Qu hatte am 13. Mai 2021 mit einigen anderen Praktizierenden Falun-Dafa-Bücher gelesen und ein gemeinsames Foto gemacht. Sie leugnete nicht, dass sie auf dem Foto zu sehen war. Daher durchsuchten die Beamten ihre Wohnung, zeigten aber weder ihre Ausweise noch einen Durchsuchungsbefehl vor. Als Qu nach der rechtlichen Grundlage für die Razzia fragte, hielten die Polizisten das Foto hoch und meinten: „Hier ist sie!“

Die Beamten beschlagnahmten Qus Falun-Dafa-Bücher und Informationsmaterialien. Eine Liste über die beschlagnahmten Gegenstände wurde nicht angefertigt. Im Anschluss nahmen die Beamten die Praktizierende mit auf die Polizeiwache Liangyuan und verhörten sie bis 3:00 Uhr morgens. Wegen ihres fortgeschrittenen Alters verlangten die Polizisten von Qu eine Kaution von 1.000 Yuan (145 Euro) und ließen sie gehen.

Die 75-jährige Liu Rongxian, die ebenfalls auf dem Foto zu sehen war, wurde am nächsten Tag verhaftet. Auch ihre Falun-Dafa-Bücher, Informationsmaterialien und mehrere tausend Yuan Bargeld wurden beschlagnahmt. Die Beamten brachten sie in die Haftanstalt Kunming Nr.1.

Angeklagt

Am 27. Januar 2022 kam der Beamte Huang zu Qu nach Hause und nahm sie mit zur Staatsanwaltschaft des Bezirks Xishan. Der Staatsanwalt Bai Liqiong fragte die Praktizierende, ob ihr die Falun-Dafa-Bücher und -Materialien gehören würden.

Als sie bejahte, wollte Bai wissen: „Bekennen Sie sich schuldig?“ – „Schuldig wofür? Das sind Bücher, die ich jeden Tag lese. Gegen welches Gesetz habe ich denn verstoßen?“, erwiderte Qu. „Praktizieren Sie immer noch?“, fragte Bai weiter. „Natürlich. Falun Dafa lehrt die Menschen, freundlich zu sein. Meine Gesundheit hat sich durch das Praktizieren verbessert. Ich habe viele Behandlungskosten gespart und auch meine Kinder müssen sich nicht mehr um mich kümmern.“

Da Bai die Praktizierende nicht dazu bringen konnte, ihre Schuld einzugestehen, ließ er sie wieder nach Hause. Später erhob er Anklage gegen die beiden Frauen, weil sie eine „illegale Versammlung“ abgehalten hätten.

Der Prozess

Als Qu und Liu vor dem Bezirksgericht Xishan angehört wurden (das genaue Datum ist unbekannt), sagte Qu zu ihrer Verteidigung aus. Sie argumentierte, dass sie und die anderen Praktizierenden nur die Falun-Gong-Bücher gelesen hätten. Weder der Gesellschaft noch einer Einzelperson sei dadurch ein Schaden entstanden. Der Staatsanwalt Bai habe blindlings die Verfolgungspolitik umgesetzt und sie zu Unrecht angeklagt. Während sie ihre vorbereitete Erklärung verlas, wurde sie häufig vom Richter unterbrochen.

Qu fragte den Staatsanwalt Bai direkt: „In Artikel 35 der Verfassung heißt es, dass chinesische Bürger die Freiheit der Rede, der Publikation, der Versammlung, der Vereinigung, der Durchführung von Straßenumzügen und Demonstrationen genießen. Habe ich diese von der Verfassung gewährten Bürgerrechte?“

Sie schilderte, dass sie in der Familie eines Stoffhändlers geboren wurde. Als sie elf Jahre alt war, nahm ihr Vater sie mit auf eine Reise, bei der ihnen von Dieben das gesamte Hab und Gut gestohlen wurde. Beinahe wäre sie getötet worden. Kurz darauf liefen die Geschäfte der Familie nicht mehr gut. Qu musste hart arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Nachdem sie geheiratet hatte, brachte sie sechs Kinder zur Welt. Durch das harte Leben wurde sie krank. Sie litt unter vielen Beschwerden, darunter Asthma, Rheuma, Magengeschwür und niedrigem Blutdruck.

Obwohl sie verschiedene Methoden probierte, änderte sich ihr Zustand kaum. Dann lernte sie 1997 Falun Dafa kennen und begann zu praktizieren. Damit verschwanden all ihre Beschwerden. Seither erfreut sie sich bester Gesundheit und lebt nach den Dafa-Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Zudem hat sie sich eine positive Lebenseinstellung zu eigen gemacht.

„Ich habe so sehr davon profitiert, dass ich Falun Dafa praktiziere. Aber der Meister hat nie eine Gegenleistung von mir verlangt. Was ist falsch daran, wenn ich am 13. Mai 2021 mit anderen Praktizierenden Falun-Dafa-Bücher lese, um den Geburtstag des Meisters zu würdigen? Welches Gesetz haben wir denn gebrochen?“, fragte Qu den Richter.

Dieser wurde daraufhin so wütend, dass er die Praktizierende nicht mehr zu Wort kommen ließ. Später verurteilte er Qu zu eineinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 8.000Yuan (etwa 1.160 Euro). Gegen Liu verhängte das Gericht drei Jahren Gefängnis und 10.000 Yuan (etwa 1.450 Euro).

Angaben zu den Tätern:

Bai Liqiong, Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft des Bezirks XishanZhang Linmin, Vorsitzende Richterin am Bezirksgericht XishanWang Jianxun, Richter am Bezirksgericht XishanZhao Li. Richter am Bezirksgericht XishanLi Dandan, Ukundsbeamter des Bezirksgerichts Xishan